Ganz schlimm wenn jemand sich für unentbehrlich hält.
Das hat nichts damit zu tun, sich für unentbehrlich zu halten, sondern mit Gewissenhaftigkeit und Ehrlichkeit. Es gibt Menschen, die haben ein sensibleres Gewissen als andere und können nicht gut damit leben, andere zu bescheißen. Und es hat auch mit Verantwortungsgefühl zu tun, vor allem, wenn man eine Führungsposition inne hat und auch noch für die Mitarbeiter, die Organisation und die gerechte Arbeitsverteilung verantwortlich ist. Sich dem grundlos zu entziehen, bedeutet, Kollegen und Mitarbeiter im Stich zu lassen.
Ich habe neben etlichen Faulen und Urlaubsoptimierern auch ein oder zwei sehr gewissenhafte Mitarbeiter. Das sind diejenigen, die Gefahr laufen, am meisten ausgenutzt zu werden (gut, von mir nicht, weil ich sie sehr schätze). Soweit ich es beeinflussen kann, werde ich mich auch für ihr Fortkommen einsetzen. Aber das geht auch nur so weit, wie ich die Macht dazu habe. Ich habe ja auch noch Vorgesetzte über mir, die mitspielen müssen. Immerhin muss ich einräumen, dass diese Kollegen von ihren früheren Vorgesetzten auch sehr geschätzt und überdurchschnittlich gut beurteilt wurden. Das ist aber nicht selbstverständlich. Viele Vorgesetzte nehmen das einfach hin, und die weniger engagierten Kollegen lachen sich insgeheim noch eins ins Fäustchen, wenn sie eine/n Dumme/n gefunden haben, die/der ihre Faulheit ausgleicht.