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Erfahrungen mit multiresistenten Keimen

grauer Kater

Aktives Mitglied
Hat das jemand hier, auch gerne second hand?
Es geht explizit nicht um die sogenannten Krankenhauskeime, die nach einer OP tief im Gewebe oder z.B. an einem Shunt auftauchen. Das ist eine ganz andere Liga und das meine ich nicht.
Es geht um bakterielle Infektionen auf der Haut, in Wunden, die nicht so tief wie ein OP-Schnitt gehen.
Ich suche auch nicht nach Behandlungsmethoden, denn bisher ist die Abstimmung zwischen Arzt und Patient "symbiotisch"...ich suche echt nach Erfahrungen.
 

CAT

Aktives Mitglied
Guten Morgen grauer Kater,

ich habe nur eine Second Hand Erfahrung mit den Krankenhauskeimen.

Hast du deine Frage schon mal in einem Medizinforum gestellt?

Ich denke, das könnten die Chancen auf Erfahrungswerte höher sein.....
 

weidebirke

Urgestein
Wenn Du keine Behandlungstipps willst, was genau ist dann Deine Frage? Welche Erfahrungen meinst Du?

Verhalten im Alltag zum Beispiel, um den Keim nicht weiter zu verbreiten? Behandlungsdauer?

Ein multiresistenter Keim ist ein multiresistenter Keim. Da wird nicht zwischen Krankenhauskeimen und "Normalen" unterschieden. Wie Du selbst schon schreibst, hängt es vom Ort der Besiedlung ab, vom Immunstatus der betroffenen Person und von den krankmachenden Eigenschaften des Keims.

Inzwischen sind sehr viele Menschen symptomfrei mit multiresistenten Keimen besiedelt. Das muss dann nicht behandelt werden. Wobei sie ja dann auch Überträger sind, aber ich denke, man hat einfach in dem Punkt aufgegeben.
 

grauer Kater

Aktives Mitglied
Hast du deine Frage schon mal in einem Medizinforum gestellt?
Nein, bisher noch nicht. Ich weiß es ja erst seit vorgestern.
Bisher habe ich gegoogelt...die meisten Infos beruhen auf Erfahrungen nach einer OP oder großflächigeren Wunden. Und das, was ich so rundherum gehört habe, bezieht sich auf ganz krasse Erzählungen. Klar, wer erzählt schon von einem unspektakulären Heilungsverlauf?
Da ich mich ungern in neuen Foren anmelde, habe ich es erst einmal auf HR versucht.
ich habe nur eine Second Hand Erfahrung mit den Krankenhauskeimen.
Wie verlief das?
Welche Erfahrungen meinst Du?
Verhalten im Alltag zum Beispiel, um den Keim nicht weiter zu verbreiten? Behandlungsdauer?
Genau, so etwas. Wie lange dauerte es? Wie verlief es? Gab es Ärger mit den Medikamenten usw.?
Ort der Besiedlung
In dem Fall eine Wunde oberhalb des Knöchels nach einem Zeckenbiß. Das war aber schon vor sieben Monaten. Verheilte erst, dann juckte es wieder, kratzen, es brach wieder auf etc.
vom Immunstatus der betroffenen Person
Ist eingeschränkt. Wegen einer Autoimmunkrankheit nehme ich nach Bedarf Prednisolon und Dexamethason. Aber keine Imurek oder so zur Zeit.
von den krankmachenden Eigenschaften des Keims
Es betrifft vor allem zwei Bakterien: Acinetobacter und Pseudomonas.
Wobei sie ja dann auch Überträger sind, aber ich denke, man hat einfach in dem Punkt aufgegeben.
Wie kann ich eine Übertragung verhindern? Auf was muß ich achten?
 

weidebirke

Urgestein
Ich nehme an, es wurde auch ein Antibiogramm gemacht? Die gute Nachricht ist, dass beide Keime keine so sehr hohe Pathogenität (krankmachendes Potential) aufweisen.

Wenn ein Antibiotikum gefunden ist, wogegen die Keime empfindlich sind, sollte das innerhalb von zehn Tagen gegessen sein.

In der Zwischenzeit solltest Du auf strenge Hygiene achten. Nicht mal so sehr, um Weiterverbreitung zu vermeiden (das ist ein nahezu überall vorkommender Keim, daher unvermeidlich, aber die resistenten Varianten sollte man einzudämmen versuchen), sondern vor allem, um eine Kontamination in Deinem Haushalt zu verhindern und andauernde Reinfektionen zu vermeiden.

Die Wunde sollte immer gut rundherum abgedeckt sein. Auch dann, wenn sie trocken ist. Auch zum Schlafen (Bettwäsche!). Alles, was mit ihr in Kontakt gekommen ist und in Kontakt kommen wird oder könnte, sollte desinfizierbar sein und anschließend desinfiziert werden. Handtücher nur einmal benutzen, dann separat sammeln und heiß waschen. Oder Einmalprodukte verwenden. Benutztes Verbandsmaterial sofort in den Restmüll.

Nach jedem Kontakt mit der Wunde Hände desinfizieren. Bitte mit ordentlichem Desinfektionsmittel und nicht diesem Gel-Schmarrn. (Mit meinen Schüler*innen mache ich immer Abklatschtests und nach den Gel-Varianten gibt es immer noch ziemliches Wachstum. Das hat schon für so manches Aha-Erlebnis gesorgt.)
 

grauer Kater

Aktives Mitglied
Ich nehme an, es wurde auch ein Antibiogramm gemacht?
Ja.
Es sind noch mehr Erreger im Spiel, aber bis auf die zwei sind die anderen kooperationsbereiter.
Wir haben uns entschieden für ein Kombi-Ab (Trimethoprim/Sulfamethoxazol), damit man zumindest zwei "Haupterreger" ausschaltet. Anfang nächster Woche muß ich dann wieder zur Begutachtung, was die Wunde so treibt.
Die gute Nachricht ist, dass beide Keime keine so sehr hohe Pathogenität (krankmachendes Potential) aufweisen.
Das erleichtert mich sehr.
Wenn ein Antibiotikum gefunden ist, wogegen die Keime empfindlich sind, sollte das innerhalb von zehn Tagen gegessen sein.
Tatsächlich habe ich die AB für zehn Tage erhalten. Weiß aber nicht, ob das der Verpackungsgröße geschuldet ist. Egal, wir werden sehen.
Es scheint der Pseudomonas-Erreger zu sein, der ein Problem macht, denn laut Antibiogramm reagiert der nur auf Tobramycin iv sensibel. Das ist kein sehr verträgliches AB, ich möchte es auch vermeiden.
Ich habe kurz vor Pfingsten, als die Wunde akut genervt hat, einen Kräuterauszug mit 95 Vol.% benutzt. Das soll ich auch weiterhin tun, wenn ich es aushalte...mach ich auch.
Mache ich noch "gerner", wenn ich dann tatsächlich mit dem Keimzeugs in spätestens 14 Tagen durch bin.
Bitte mit ordentlichem Desinfektionsmittel und nicht diesem Gel-Schmarrn. (Mit meinen Schüler*innen mache ich immer Abklatschtests und nach den Gel-Varianten gibt es immer noch ziemliches Wachstum. Das hat schon für so manches Aha-Erlebnis gesorgt.)
Dieses Sterilium-Zeugs, das man in Praxen hat.
Eine Frage, die mich umtreibt, besonders umtreibt: Darf ich da noch kochen gastronomisch?
 

weidebirke

Urgestein
Dieses Sterilium-Zeugs, das man in Praxen hat.
Eine Frage, die mich umtreibt, besonders umtreibt: Darf ich da noch kochen gastronomisch?
Ja, das sind ja keine Darmkeime. Sie verursachen keine lebensmittelbezogenen Infektionen. Trotzdem ist es auch dort wichtig, dass Du die beschriebenen Hygieneregeln strikt einhältst.

Vielleicht zum Vergleich: auch in Kliniken und Pflegeheimen dürfen Menschen mit MRE-Keimen in Wunden am öffentlichen Leben teilnehmen, sanitäre Anlagen benutzen und gemeinsam kochen, wenn die Wunde gut abdeckbar ist und man sich darauf verlassen kann, dass die Betroffenen die Regeln zur Hygiene verstehen und einhalten.

Im Gesetz findet sich dazu keine Aussage, also auch kein Verbot. Bzw. solltest Du das für Deine Region noch einmal nachprüfen und auch Deinen Arzt fragen, wie er das einschätzt.
 

grauer Kater

Aktives Mitglied
Im Gesetz findet sich dazu keine Aussage, also auch kein Verbot. Bzw. solltest Du das für Deine Region noch einmal nachprüfen und auch Deinen Arzt fragen, wie er das einschätzt.
Das habe ich auch gelesen. Es heißt dort infizierte Wunden an den Händen oder Armen, aber meine befindet sich am Fuß. Zu bestimmten Bakterien steht da nichts. Ärztlicherseits hat man sich gar nicht dazu geäußert, obwohl wir uns schon lange und gut kennen. Dort weiß man, was ich so tu.
Ja, das sind ja keine Darmkeime. Sie verursachen keine lebensmittelbezogenen Infektionen. Trotzdem ist es auch dort wichtig, dass Du die beschriebenen Hygieneregeln strikt einhältst.
Das erleichtert mich sogar noch mehr.
Gilt das auch für Lebensmittel, die nicht durcherhitzt werden können, z.B. Würzbutter, die man dann einfriert? Das sind -18 Grad für 1-4 Wochen. Ich habe im Internet auf die Schnelle nichts dazu gefunden, ich habe aber gesucht.
Hygieneregeln sind natürlich klar, nur möchte ich nicht dauerhaft mit diesen engen Handschuhen arbeiten müssen (reagiere nach kurzer Zeit darauf).
 

grauer Kater

Aktives Mitglied
Ja, das sind ja keine Darmkeime. Sie verursachen keine lebensmittelbezogenen Infektionen.
Mir pressiert es im Moment, weil gerade nächste Woche eine Veranstaltung stattfindet, bei der jemand teilnimmt, der krankheitsbedingt eingerissene und entzündete Mundwinkel hat. Ich möchte dem nicht noch unabsichtlich eine zusätzliche Infektion anhängen.
Die Herstellung dieser Butter ist recht zeitaufwendig, deswegen mache ich das dieses Wochenende.
Das Gesundheitsamt weiß auch nichts, wahrscheinlich weil Freitag ist und die Woche einen Feiertag hatte.
Manche Keime sind ja nicht nur resistent gegen ABs, sondern auch gegen nachlässige Desinfektion. Zählen da meine zwei Freunde dazu? Arztpraxis anrufen ist auch keine Option.
 

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