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Emotionales Verständnis

DarkLink

Mitglied
Hallo zusammen!
Ich hätte da mal ne kleine Frage bzgl. Emotionen im "Allgemeinen" Situationen.
Und zwar sind Emotionen für mich sehr schwer zu verstehen. So "einfache" Gefühle wie Freude, Trauer und Wut sind ja etwas simpler aber an zwei Beispielen kann ich mal ausführen was ich meine.

1. Bei Katastrophen
Allgemeine Reaktion in der Umgebung würde ich mal als Betroffen bezeichnen. Ich steh da meistens als einziger und denke mir mehr oder weniger das die Betroffenen einen Leid tun können aber was solls das leben muss weiter gehen und das Leid verschwindet für die Menschen dann auch nicht. Es interessiert mich mehr oder weniger nicht würde ich spontan sagen.

2. Das Mysterium der Liebe
Das für mich größte Fragezeichen.
Die Liebe ist eine Emotion, die wie jede andere durch Botenstoffe und Hormone ausgelöst wird. Irgendwann sind diese aber nicht mehr im Körper bzw. so gut wie nicht mehr. Also dürfte es logisch betrachtet das Gefühl dann auch nicht mehr geben. Und das ist der Punkt wo mein Verständnis aufhört. Wie können sich die Menschen sagen, dass sie sich lieben wenn dieses Gefühl auf Grund der fehlenden Hormone/Botenstoffe gar nicht mehr vorhanden ist? Ist es nicht dann sogar gelogen?

Hab zumindest den ersten Punkt schon mal in der Therapie mal angeführt.
Meinte meine Therapeutin, dass ich wohl (unbewusst) jegliche Emotion zu einer Katastrophe gleich blockiere bzw. nicht wahrnehmen kann.

Mich würde es mal interessieren ob jemand vielleicht genauso Schwierigkeiten mit Emotionen hat. Wenn ja würde es mich interessieren in welchen Situationen.
 

Nordrheiner

Sehr aktives Mitglied
Hallo, DarkLink,

vielleicht helfen Dir folgende Gedanken zum besseren Verstehen:

Gefühle und Gedanken sind keine autonomen Wesen, deren Existenz sowie deren Kommen und Gehen lediglich kühl und sachlich festgestellt werden – die zwangsläufig tun und lassen was sie wollen, ohne dass Du dagegen etwas unternehmen könntest.

Gedanken beeinflussen Gefühle. Und Gefühle beeinflussen Gedanken. Jedoch entscheiden, welche Gedanken und Gefühle in der jeweiligen Situation erlaubt sind, bestimmt das „ich“. Nur wenn das „ich“ keine Entscheidungsfunktion ausübt, kommen und gehen Gedanken und Gefühle tatsächlich „wie sie wollen“. Es sind dann Reize, oft außerhalb von Dir, irgendwo durch das Erleben in einer Situation, oft auch außerhalb des Bewusstseins, die Gedanken und Gefühle in Dir auslösen.

Es liegt also an Dir, ob Du Kontrolle und Lenkung Deiner Gefühle und Gedanken ausüben willst. Du gibst quasi Befehl an Dein Gehirn, einen Auswahlprozess nach Deinen Vorgaben durchzuführen. Gedanken- und Gefühlskontrolle lässt sich auch üben.

LG, Nordrheiner
 

Child of Storm

Aktives Mitglied
Bei Katastrophen weniger Empathie zu empfinden kann auch ein reiner Selbstschutz sein - muss nicht, kann aber. Manchmal wünschte ich, dass ich das auch das eine oder andere Mal könnte - seit der Geburt meiner Lütten bin ich nicht mehr nah am Wasser, sondern quasi im Wasser gebaut... das ist manchmal anstrengend.

Nimm es mir bitte nicht übel, ich meine das jetzt wirklich nicht bös. Aber was das Gefühl "Liebe", "Verliebtsein" und "auf ewig verliebt sein" betrifft kommst du mir nach deinen Schilderungen vor, wie ein Junge, der vor der Auslage eines Spielwarengeschäfts steht, ein Bobbycar sieht und fragt: Wie funktioniert das? Ich glaube Liebe kann man auf 1000e verschiedene Arten erklären - und weiss dann immer noch nicht, was das eigentlich ist. Ein Zustand der andauert, bis man es selbst "erlebt". Und dann bleibt einem nichts anderes übrig, als die eigene, individuelle Erklärung zu den Tausenden hinzuzufügen. Um mal wieder auf das Beispiel mit dem Jungen und dem Bobbycar zurück zu kommen: das anfängliche, distanzierte Interesse hindert den Jungen gewiss nicht daran, später dieses Gefährt als Lieblingsspielzeug zu haben. Das soll bedeuten, dass du dich vielleicht selbst einfach zu sehr unter Druck setzt. Ich sage es mal so: du wirst dich erst verlieben (können), wenn die Zeit dafür gekommen und die ist gekommen, wenn du dafür bereit bist.

Es gibt natürlich eine Reihe von psychischen Beeinträchtigungen, die Emotionen erschweren - aber das kann dann wirklich nur ein Fachmann oder in deinem Fall deine Therapeutin abschließend klären. Hast du denn mit ihr schon mal über das Thema "Liebe" gesprochen?
 
S

Seefahrer77

Gast
zu 1.) Auch Betroffenheit ist eine Emotion. Aber mir sagte mal jemand, dass man sich auch abgrenzen muss. Wenn man alle Katastrophen der Welt an sich ranlässt, macht das einen ganz sicher irre.
 

Nordrheiner

Sehr aktives Mitglied
zu 1.) Auch Betroffenheit ist eine Emotion. Aber mir sagte mal jemand, dass man sich auch abgrenzen muss. Wenn man alle Katastrophen der Welt an sich ranlässt, macht das einen ganz sicher irre.
Zustimmung. Ich denke, es gibt für die Aufnahmefähigkeit eine Grenze, die als Selbstschutz verstanden werden kann.
Manches Erleben wirkt auch als Schock. Im Moment des Erlebens sind wir "wie kalt" - die Emotionen kommen oft später heraus, nach Tagen oder Wochen oder Jahren.
 

DarkLink

Mitglied
Danke für die vielen Antworten. Dass man individuell für sich festlegen kann was Liebe bedeutet hab ich so nicht bedacht. Hab immer das Bild vor Auge dass uns von Film und Literatur vorgegeben wird (meiner Meinung nach völlig unrealistisch).

Die tiefste Liebe, die ich kenne, ist die Liebe zu seinen Kindern. Alles andere ist auch schön an liebevollen Emotionen, aber die Liebe zum Kind ist die fragloseste und absoluteste. Vielleicht hat das etwas mit der Arterhaltung zu tun, ich weiß es nicht.
Das kann ich auch so bestätigen. Ich hab zwar selber keine Kinder hab dafür meine Nichte mit großgezogen. Und sie ist der Mensch, der mir im Leben am meisten bedeutet. In wie weit das auf Grund der Evolution/Beschützerinstinkt zurück zu führen ist, ist mir da auch egal.
 

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