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Emotionales Loch, nach der Suche nach Aufmerksamkeit

G

Gelöscht 116354

Gast
Guten Tag liebe Mitglieder,

ich habe bereits ja hier vieles geschrieben. Ich habe in meiner Kernfamilie nie die Aufmerksamkeit/Liebe bekommen, die ich gebraucht habe. Und jetzt ist alles eingefahren,Nun wurde bei mir letztes Jahr herausgefunden, das ich im Autismus-Spektrum bin. OK. Ich habe auch nie die Förderung erhalten, die ich als Kind/Jugendliche gebraucht hätte.

Wisst ihr, ich war immer in der Regelschule, Universität. Normale Arbeitsstellen. Immer angeeckt, oft überfordert.
Beziehungen hatte ich, ja, auch langjährige.

Leider wurde ich oft in der Probezeit gekündigt, aber die Jobs waren einfach falsch für mich.

Ich habe versucht mein Leben auf die Reihe zu bekommen, habe studiert. Eigenständig gelebt, mehrere Jobs gehabt.
Ich habe mich angestrengt. Ich versuche meinen Platz im Leben zu bekommen.

Mit meiner Diagnose (Autismus) habe ich nun versucht einen Job zu bekommen. Und sie wollen für mich eine Stelle im Hintergrund schaffen, ohne viel wechselnden Menschenkontakt.

Und ich sitze hier ich bin irgendwie traurig. Ich habe mir mein Leben mit fast 30 anders vorgestellt. Irgendwie, als wäre ich verheiratet mit Kindern. Oder einen festen Arbeitsplatz.
Das Tragische in meinem Leben irgendwie, das ich immer versucht habe die Aufmerksamkeit von meinem Vater/meinen Eltern zu bekommen. Und sie nie bekommen habe. Das sie mich gesehen habe.

In meiner Kultur ist vorhergesehen, das die Frauen möglichst früh heiraten und Kinder bekommen. Ich habe es nicht hinbekommen. Zu heiraten.

Das eine Frau alleine lebt, für sich einsteht und alleine arbeitet. Das ist nicht vorgesehen.

Auch finde ich es so schade, das erst so spät entdeckt worden ist, das ich im Autismus-Spektrum bin.

Ich war oft überfordert, konnte Ereignisse schlecht verarbeiten. Ich kann mich schlecht in andere Menschen hineinversetzen. Oft bin ich ehrlich und direkt. Geräuschempfindlich.

Und es ist erst mit 28 Jahren bei mir entdeckt worden. Ich habe das Gefühl, mein Leben ist versaut.

Ich bin einfach so traurig. Ich weiß nicht, was ich von euch erwarte. Mein Leben ist wirklich noch nicht versaut. Ich kann noch an meinem Leben arbeiten. Vielleicht brauche ich einfach nur Trost oder Zuspruch.

Ich fühle mich so einsam. Und alleingelassen.
Mit diesen beiden Themen.


Liebe Grüße


Fina
 

Postman

Urgestein
Ja, die verlorenen Träume... bei mir läuft auch seit 10 Jahren nichts mehr so, wie ich es mal gewollt habe. Ich verstehe gut, wenn einen das fertig macht. Ich entdecke mich doch in einigen Textpassagen wieder. Ich weiß nicht, was ich dir sagen kann.
 

Hollunderzweig

Aktives Mitglied
Hi Fina...

Ich sitz grad da, vorm offenem Fenster und hab vorher gedacht, mha, ist das schön, wie es gerade ist..es haben Vögel gezwitschert, darauf konnte ich in letzter Zeit wenig achten, dazu musste ich in die meine Einsamkeit gehen, die für mich ist, wie ein Kraftplatz, wo ich auftanken kann, loslassen kann, wirklich und echt tiiiiiiieeeef aufatmen und einatmen kann.
Es kann sein, dass ich unter Menschen, egal, wie lieb die auch sein mögen irgendwie nie der bin, so bin, wie ich während dieser stillen Zeitlosigkeit bin. Wie wenn ich einen besonderen Ort aufsuchen würde, der nur mir gehört und niemand hat da Zutritt, nur ich.
In so einer Ruhe, die da gegeben ist, da fühle ich mich komplett sicher und geborgen.
 

Hollunderzweig

Aktives Mitglied
Du bist dein Partner, dein Versorger, dein Betreuer, dein Tröster, dein Verwöhner, dein Ideengeber, dein Motivator, dein Kompagnon, dein "ich kann das, ich versuch das, ich mach das, das schaffe ich und wenns gelingt, dann freu ich mich, ich für mich.
Wegen "geschäftlicher Ablenkungen aller Art" war ich länger nicht in meinem Haus, es ist ein uraltes, fast aufgegebenes Bauernhaus, ich habe es mir im Laufe der letzten Jahre adaptiert, es wohnlich und gemütlich gemacht, aufpoliert und schmuck gemacht, repariert, saniert, so nach und nach stilgetreu wieder aufblühen lassen. Mein Werk, darauf bin ich wahnsinnig stolz. Nun war alles verwildert und verwachsen, aber nachdem ich jetzt durchgestutzt habe, gemäht und beschnitten habe, ist alles wieder pipifein. Dann machte ich den Fischen im Biotop Besuch, es ist ein doppelwandiges großes, von Gewächsen umgebenes, hölzernes "Spiegelbecken", das den Baum spiegelt, den Himmel und die Wolken, es ist ein kleiner Keramikdrachen am Rand, den ich mal nebenher geformt habe, aus dessen Mund plätschets und gurgelt es. Nichts gabs da, nur Steppe und Wildnis. Nun ist es ein Paradies.
Du könntest mit deinem Leben so umgehen, dass du dir eine paradiesische Welt kreierst und all das einpackst darin, was du liebst. Ich habe mir einen Kameraden zugelegt, einen Mann, der selbst ein großes Haus hat, ( meins ist in Miete, aber weil es eben damals in einem schlechten Zustand war, zahle ich nur einhundertfünfzig (!!) Euro Miete im Monat, man muss nicht reich sein, um super schön zu haben)- jedenfalls mein Freund ist inzwischen selbst gerne immer wieder "einsam und alleine", weil ich ihm geholfen habe, zu merken, zu sehen, zu erkennen, wie schön das ist. Man ist immer ausgerichtet nach aussen, nach innen schauen, zu sich gehen, das ist kaum machbar, es wird immer etwas, jemand ziehen und zupfen an dir, nicht aber, wenn du dich raushältst einmal und kein bissi mehr abgelenkt bist, sondern uneingeschränkt deinem Takt, deinem Rhythmus, deiner ureigenen Natur folgst. Ich habe nun dasitzen nötig, aus dem Fenster lauschen und hören, wie es zwitschert und plätschert und ab und an streife ich mein Kleid ab und tauch ein und dann mach ich wieder weiter, ziehe mein Projekt durch, das ich verwirklichen wollte und will, lass mich nicht abbringen.
Derzeit ist das allerlei, vor allem Keramiken wieder herstellen, damit habe ich früher meinen Lebensunterhalt aufgepeppt und Bilder hergestellt hab ich auch gerne, die gut verkäuflich waren, das habe ich hinten angestellt, denn nichts ist wirklich wichtig, nur das, was dich gerade freut- das sag auch zu dir. Mach wie ein Ballonfahrer, geh mit dem Wind. Der hat dich hierher geführt, damit du mal Zeit hast zum tippen und nachdenken und niederschreiben, was du gerade denkst.
 
G

Gelöscht 118353

Gast
Hi Fina,

ich fühle mit dir. Ich bin auch einsam und habe auch das Gefühl, meinen Platz in meinem Leben nicht
gefunden zu haben, aber ich gebe die Hoffnung nicht auf.

Wenn du magst, kannst du mir gerne eine PM schreiben und wir tauschen uns aus.
 

Hollunderzweig

Aktives Mitglied
Mein Vater war auch übrigens recht wenig so, wie man sich einen Vater wünscht. So auch bei den übrigen Familienmitgliedern. Im Laufe der Zeit habe ich aber verstehen gelernt, dass das nicht gewollt war, das war, weil man es nicht besser wusste, konnte.
Diese Freundlichkeit, Aufmerksamkeit, Behutsamkeit, Achtsamkeit, Liebe, Wohlwollen, Trost, Verständnis, Geduld, Mitgefühl usw. die ich benötige, die lasse ICH mir zukommen, die erwarte ich nicht mehr von außen. Mann, kann das beglückend sein, wennste Hunger hast auf etwas und dann denkst du nach, was du dir Gutes kochst und das machst du dann mit großer Sorgfalt und dann biste überaus stolz, weil du das Richtige dafür gelagert hast, zufällig, das beste vom Besten, für mich und es gelingt! Seit ich ein kleines Mädchen war, seither habe ich das alles dazugelernt, das ist sehr, sehr viel. Zuwarten, bis andere dich verwöhnen, das bedeutet ewiges warten, ewiges dahinfristen und nie, nie echt satt werden, seit ich mich da eigenhändig versorge fehlt es mir an nichts (mehr). Andere nennen das Egotrip, ich nenne das Selbst-Ständigkeit, UNABHÄNGIGKEIT.
In diesem Sinne, leb aus, wonach dir ist, erobere dir dein best living ever. So, wie du bist, so mach. Es gibt keine Vorgabe, du kriegst keinen Preis für Angepasst sein an andere. Passe dich dir und deinen Bedürfnissen an. Lass sausen, was dich nervt und ödet und zwickt und worunter du dich langweilst oder gar leidest. Dreh dich anderem zu, schnuppere dich durch durch unterschiedlichste Beschäftigungen und hol die Rosinen aus allem heraus. Ich habe derzeit einen Zusatzjob, wo ich freie Zeiteinteilung hab, in der Natur bin, so langsam oder so schnell machen kann, wie mir beliebt. Was anderes kommt nicht in die Tüte, die Zeiten sind vorbei, wo man mich drücken, schieben, nötigen konnte, das lasse ich mit mir sicher nicht (mehr) machen. Es muss heißen: gehts auch mir gut, nicht nur dir, wenn ich mich einbringe in eine Sache? Das ist dein Recht, auf das zu achten.
Komm gut über deine Erfahrungen alle, überall lernst du etwas dazu, das dir weiterhilft, wenns auch nur nein-sagen-können ist, was du lernst und das Brechen von Tabus, die du dir auferlegt hast, oder die dir auferlegt wurden. Hab den Mut ein bissi verrückt zu sein. Befrei dich von Schämen, weil du nicht bist, wie ........???? Es gibt keine Auflagen. Guck nach. Du kannst wirklich sein, wie du kannst und bist, es darf keiner sagen, das gilt nicht. Es ist DEIN Leben, nicht seins.
 

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