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Emotionale Abhängigkeit, unbewusster Mutterersatz: Wie lösen?

Mark70

Neues Mitglied
Hallo, ich suche bisher vergeblich nach einer Lösung oder einen Ausweg, und bisher bin ich im Netz nicht fündig geworden. Vielleicht weil dieses Problem nicht so oft auftaucht, oder selbst Betroffene nicht gern darüber schreiben. Daher erhoffe ich mir hier Erkenntnisse und Strategien zur Lösung des Problems.


Als meine Freundin und ich uns vor 2 Jahren kennen lernten, waren wir sehr glücklich, alles lief super, wir waren auf gleicher Augenhöhe. Im Laufe der Beziehung hat sich etwas schleichend verändert: Ich habe Verlustängste entwickelt, unbewusst versucht, ihr alles recht zu machen, mich und meine Bedürfnisse vernachlässigt. Das belastet unsere Beziehung sehr.

Wir waren nun bei einer Paartherapie und hatten in einer Sitzung über das Problem gesprochen. Dort kristallisierte sich heraus, dass ich in der Partnerin unbewusst wohl eine Art Mutter-Ersatz suche, und mich entsprechend verhalte. Ich verstehe nicht, wie es dazu kommen konnte, wir waren am Anfang so glücklich miteinander und jetzt ist das Gleichgewicht innerhalb der Beziehung total verschoben.


Es muss schon an mir liegen, denn in meinen letzten Beziehungen hat es sich ähnlich abgespielt. Die Beziehungen gingen dann zwangsläufig immer in die Brüche. Ich wusste ja bis jetzt nicht, woran es lag.


Gibt es hier Männer wie mich, die das gleiche oder ein ähnliches Problem haben? Wie habt ihr das Problem in den Griff bekommen? Welche Lösungs-Strategien oder Wege gibt es?
Vielen Dank für eure Antworten
LG
 

Laratietzke

Mitglied
Engst du deine Freundin deswegen zu sehr ein? Versuche ihr mehr Freiraum zu lassen und unternehmt auch mal getrennt etwas! Ich finde es allerdings schon gut wenn man seine Beziehung ernst nimmt und will, dass es dem Partner gut geht! Allerdings sollte man auch auf sich selbst Acht geben! Denn wenn du dein ganzes Leben nur von dieser Frau abhängig machst wirst du nicht glücklich! was wäre wenn sie dich einmal verlässt! Du musst trotzdem ein eigenständiger Mensch bleiben!
 
M

mutti123

Gast
Hallo,
ich bin zwar kein Mann, aber Frauen haben auch solche Probleme. Man kann sich unbewusst sowohl Mutter - als auch Vaterersatz suchen. Ich habe eine Freundin, bei der das auch gerade passiert ist. Bei ihrem Problem scheinen sogar die Geschlechter verschoben zu sein, sprich sie hatte einen Freund, der im Wesen sehr ihrer Mutter ähnelte. Ich will damit sagen, dass dieses Problem nichts mit dem Geschlecht zu tun hat.
Was ich jedoch weiß ist, dass es einen Grund für diesen Ersatz geben muss. Dieser liegt häufig in der Vergangenheit, meist in der Kindheit. Überleg doch einmal, ob es als Kind für dich einschneidende Ereignisse gab, die mit deiner Mutter zu tun haben!
Ich hatte auch eine Zeit lang massive Verlustängste, habe immer geträumt dass mein Mann stirbt. In der Therapie kam dann heraus, dass das Verhalten meiner Mutter, als ich noch sehr klein war, die Ursache war.
Ich hoffe für dich, dass du dein Problem lösen kannst und ihr wieder glücklich werdet.
Liebe Grüße
mutti123
 

LaFamille

Aktives Mitglied
Hallo Mark,


im Grunde weißt Du ja,woran es hapert ,Du versuchst Deiner Freundin alles recht zu machen
und vernachlässigst Dich selbst. Wenn sich einer der Partner aufgibt rutscht das ganze
Beziehungsgefüge ins Ungleichgewicht,die Spannung ist weg.
Versuche,Dich auch mal auf Dich zu besinnen,autark zu sein. Vielleicht gibt es etwas,
was Du schon immer mal lernen oder ausprobieren wolltest ? Du kannst Dich auf diese
Art vielleicht wieder ganz neu in die Beziehung einbringen .


Alles Gute

LaFamille
 

Mark70

Neues Mitglied
Schon mal vielen Dank für eure Reaktionen.
Meine Freundin sagte mir einmal, dass sie sich irgentwie eingeengt fühlt, obwohl wir uns einander Freiraum gegeben haben. Daraufhin gaben wir uns noch mehr privaten Freiraum. ( ist kein Problem, da wir 2 getrennte Wohnungen haben und ich auf Freiraum in einer Beziehung auch Wert lege) Das ist nicht das Problem.
Ich mache auch viele Dinge getrennt von ihr, ich bin z.B. als Musiker auch oft unterwegs, auch abends an Wochenenden, da geht sie dann mit ihren Freundinnen auf Tour.

Das Problem liegt in meinem Kopf, und ich denke auch was es ist.
In meiner Kindheit haben sich meine Eltern scheiden lassen, daraufhin sind wir sehr oft umgezogen, neue Schule, ich musste immer wieder neue Freunde finden, und meine Mutter hatte viele Partner, die dann mehr oder weniger "Ersatzpapas" waren, aber natürlich dann irgentwann nicht mehr da waren. Das einzig immer Beständige war meine Mutter. Sie war immer da, aber hatte oft selbst Probleme, sodass ich immer versuchte, nett und ein guter Junge zu sein, um Aufmerksamkeit und Liebe und Nähe zu bekommen.

Das trage ich jetzt wohl unbewusst im Erwachsenenalter in die Partnerschaften mit rein. Aber wie kann ich dieses Verhalten ablegen, wie kann ich mich davon lösen?

In meinem Beruf, sowie auf der Bühne beim Musikmachen habe ich Selbstbewusstsein, Wünsche und Ansprüche, die ich auch durchsetzen kann, da würde niemand davon etwas ahnen. Das muss doch in der Partnerschaft auch gehen. Ich frage mich nur wie... fühle mich da sehr hilflos und ratlos.
 
M

mutti123

Gast
Hast du schon mal bei einer Beratungsstelle nachgefragt?
Es gibt auch Psychologen, die sich auf Verhaltenstherapie spezialisiert sind.
Ich denke, es sind bei dir erlernte Verhaltensmuster, die geändert werden müssen.
Allein kann man das leider nicht. :(
Insofern rate ich dir zunächst zu einer Beratung.
Hat die Paartherapeutin nichts diesbezüglich gesagt oder weiß sie nichts davon?
Liebe Grüße
mutti123
 

Mark70

Neues Mitglied
Guten Morgen!

Es war die Therapeutin bei der Paarberatung, die erst darauf kam, dass es mit meiner Kindheit und der Abhängigkeit zur Mutter zu tun haben könnte. Ich war schon mal für ein paar Sitzungen bei einem Psychotherapeuten, der weiss auch über meine Kindheit genau bescheid, doch hatte er seinerzeit dazu nichts gesagt, da ging es eher um fehlenden Selbstwert, Selbstbewusstsein.
Ich hab ihn jetzt kontaktiert, er ist momentan leider noch im Urlaub. Ich soll ihn am Dienstag nochmal anrufen, damit wir Termine machen können. Ich werde ihm dann auch alles bezüglich der Krise, den neuen Erkenntnissen und der Paarberatung erzählen. Er ist jetzt mein einziger Strohhalm, meine einzige Hoffnung.

Bei der Paarberatung wurden uns als "Hausaufgabe" zwei Kommunikations-"Spiele" mitgegeben. Diese klingen schon sinnvoll, aber sind momentan einfach nicht machbar, da die Situation bei uns dafür zu verkrampft ist. Wir haben uns schweren Herzens dazu entschlossen, eine Auszeit voneinander zu nehmen, da gemeinsame Zeit für uns beide gerade sehr anstrengend ist, wir wussten keinen anderen Weg... ich werd mich dann bei ihr melden, wenn es mir besser geht und ich einen Weg gefunden habe, so haben wir es verabredet. Aber wer weiss wie lange es dauert...

LG
 

Mark70

Neues Mitglied
Vielen Dank für den Buchtipp, ich hab es bestellt und auch schon angefangen zu lesen. Außerdem habe ich mich mal hingesetzt es gewagt, und einschneidene Erlebnisse aus meiner Kindheit aufgeschrieben. Das ist Hammer, wenn man anfängt zu schreiben und sich wieder zurückversetzt. Plötzlich erinnere ich mich an vergessene Gefühle und negative Ereignisse, die ich damals wohl vergraben habe. Die Gefühle des kleinen Jungen in mir, der verängstigt ist und sich nach Sicherheit und Geborgenheit sehnt, sind jetzt oft an der Oberfläche, was den Alltag echt nicht leichter macht. Aber ich hoffe dass ich es so schneller verarbeiten kann, wenn ich jetzt täglich damit konfrontiert bin.
Ich habe mich mit meiner Mutter darüber unterhalten. Sie sagte es tut ihr alles sehr leid, aber geholfen hat mir irgentwie nicht.
Bin jetzt wieder regelmäßig wöchentlich in Therapie, doch mein Therapeut geht auf die Vergangenheit nicht wirklich ein. Er sagte nur dazu, "joa schaden kann das nicht, wenn sie sich mit ihrer Kindheit auseinandersetzen", er möchte sich lieber auf die Gegenwart konzentrieren. Mal schauen wie es weitergeht...

LG Mark
 
M

mutti123

Gast
Guten Morgen!

Es war die Therapeutin bei der Paarberatung, die erst darauf kam, dass es mit meiner Kindheit und der Abhängigkeit zur Mutter zu tun haben könnte. Ich war schon mal für ein paar Sitzungen bei einem Psychotherapeuten, der weiss auch über meine Kindheit genau bescheid, doch hatte er seinerzeit dazu nichts gesagt, da ging es eher um fehlenden Selbstwert, Selbstbewusstsein.
Ich hab ihn jetzt kontaktiert, er ist momentan leider noch im Urlaub. Ich soll ihn am Dienstag nochmal anrufen, damit wir Termine machen können. Ich werde ihm dann auch alles bezüglich der Krise, den neuen Erkenntnissen und der Paarberatung erzählen. Er ist jetzt mein einziger Strohhalm, meine einzige Hoffnung.

Bei der Paarberatung wurden uns als "Hausaufgabe" zwei Kommunikations-"Spiele" mitgegeben. Diese klingen schon sinnvoll, aber sind momentan einfach nicht machbar, da die Situation bei uns dafür zu verkrampft ist. Wir haben uns schweren Herzens dazu entschlossen, eine Auszeit voneinander zu nehmen, da gemeinsame Zeit für uns beide gerade sehr anstrengend ist, wir wussten keinen anderen Weg... ich werd mich dann bei ihr melden, wenn es mir besser geht und ich einen Weg gefunden habe, so haben wir es verabredet. Aber wer weiss wie lange es dauert...

LG
Hallo Mark,
ich wollte dir einfach mal sagen, dass ich wahnsinnig toll finde, was du direkt alles unternimmst. Dass du diese Sichtweise hast, eine Auszeit in der Beziehung zu nehmen, auch wenn es weh tut - zu euer beider Wohl. Das finde ich toll. Du bist auf einem sehr guten Weg. Mach weiter so!!!:daumen: :blume: :D
Liebe Grüße und alles Liebe
mutti123
 

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