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Emotional instabile Persönlichkeitsstörung: Impulsiver Typ - Erfahrungen?

Tortura

Mitglied
Hallo,

ich weiss nicht, ob ich hier richtig bin, wenn nicht, bitte veschieben. :)
Kurz und knapp: bei meiner 16-jährigen Tochter wurde gestern die Verdachtsdiagnose Emotional instabile Persönlichkeitsstörung gestellt. Nach kurzem belesen im Netz und abgleichen der Symptome meine ich, dass es sich um den impulsiven Typus handelt (sofern die Diagnose richtig ist). Nun wurden gestern auch verschiedene Optionen der Therapie vorgestellt, wobei klar die Intensivform in einer geeigneten Klinik angeraten wurde.
Hat jemand Erfahrungen mit dieser Diagnose bzw mit einer abmulanten Therapie? :confused: Ich finde einen Klinikaufenthalt ehrlich gesagt ein wenig wie "mit Kanonen auf Spatzen schießen" (womit ich die Diagnose nicht kleinreden möchte) und würde erst einmal die ambulante Version ausprobieren. :(
 

Brauni

Mitglied
Um himmelswillen bloß keine Hilfe ablehnen. Wenn die Experten sagen, eine Klinik sei das Richtige, dann würde ich dem an deiner Stelle sofort zustimmen. Ich lebe schon ewig damit und mir hat nie jemand geholfen, weil ich mich trotz allem immer relativ unauffällig benommen habe. Das Schlimmste an der emotional instabilen Störung ist meiner Meinung nach, dass die Betroffenen sich selbst schaden, auch zum Beispiel beruflich, und dazu neigen, sich keine Hilfe zu suchen. Wenn du jetzt etwas für dein Kind tun kannst, dann mach das doch lieber. Das Leben kann so verdammt lang werden, wenn man unglücklich ist.

Ich wünsch dir jedenfalls, das alles gut oder wenigstens immer besser wird :)

Eine intensive Behandlung ist wirklich auch intensiver. Eine ambulante Behandlung dauert einfach länger und es ist übrigens nicht leicht, einen Terapeuten zu finden, der sich damit wirklich auskennt.

Mir hat mal ein Psychologe gesagt, Borderline wäre das gleiche, wie emotional instabile Persönlichkeitsstörung, nur umgangssprchlicher.:confused:
 
Zuletzt bearbeitet:

Tortura

Mitglied
Vielen Dank für die Antworten. :)
Hallo Tortura,
hast Du noch Zugriff auf Deine Tochter oder versperrt sie sich Dir gegenüber? Wie steht Deine Tochter dazu? Also würde sie in die Klinik gehen?

Du schreibst, sie ist nach Deiner Meinung der Impulsive Typ. Wie äußert sich das? Wird sie gewalttätig? Beim impulsiven Typ, besteht ja eine mangelnde Impulskontrolle, sie neigen zu Ausbrüche mit gewalttätigem und bedrohlichem Verhalten. Das könnte dazu führen, das sie auch in Konfikte mit dem Gesetz kommt.

Deine Tochter muss lernen wie sie damit umgehen kann und das ist ein sehr schmerzhafter Weg. Glaubst Du, das Du das (Wutausbrüche usw.) bei einer ambulanten Therapie aushalten kannst, das Du ihr helfen und sie beruhigen kannst?

Zusatz:
Ich habe auch eine emotional instabile Persönlichkeitsstörung, bin aber der Borderline Typ.
Gewaltätig wird sie eigentlich nicht, lediglich im "normalen" Rahmen eines Geschwisterstreits (wer hat nicht seinem Bruder/seiner Schwester in der Hitze eines Streits mal ne Kopfnuss verpasst oder ihn/sie gekniffen?). Auch im außerhäusslichen Umfeld zeigt sie zwar agressives Verhalten, auch auf "Nichtigkeiten", dieses beschränkt sich aber auf verbales und lautstarkes Verhalten (Türenknallen, rumschreien etc). In solchen Momenten verschließt sie sich auch fast jedem gegenüber (inkl mir), allerdings kann ich sie nach einer gewissen Zeitspanne ganz gut erreichen und mit ihr drüber reden. Probleme mit dem Gesetz gab es keine bislang, ich denke auch nicht, dass ich mir darüber Sorgen machen muss, die Probleme zeigen sich aber auch sehr stark im Schulverhalten. Sie hat sehr hohe Fehlzeiten, ignoriert die Regeln, legt sich mit sämtlichen Lehrkräften an....

Ob ich ihr in einer ambulanten Therapie helfen kann? Ich weiß es nicht. Sofern mir bewußt ist, wie ich ihr helfen kann, bin ich mir sicher, denn wir haben schon einen langen Weg hinter uns und dementsprechend habe ich auch ein dickes Fell, eine hohe Kondition und eine Bereitschaft dazu, die nur größer statt kleiner wird.

Um himmelswillen bloß keine Hilfe ablehnen. Wenn die Experten sagen, eine Klinik sei das Richtige, dann würde ich dem an deiner Stelle sofort zustimmen. [...] Wenn du jetzt etwas für dein Kind tun kannst, dann mach das doch lieber. Das Leben kann so verdammt lang werden, wenn man unglücklich ist.
[...]
Ich bin die Letzte, die Hilfe ablehnen würde, schließlich versuch ich seit über 10 Jahren Hilfe zu bekommen.
Diese Verdachtsdiagnose wurde jetzt gestellt im Rahmen einer psychotherapeutischen Begutachtung, bestehen aus zwei Gesprächsterminen mit meiner Tochter, unserer Familienhilfe und mir sowie zwei Einzelterminen meiner Tochter.
Und auch wenn ich den Psychotherapeuten nicht anzweifel, so ist mir die Option Klinik irgendwie... zu heavy.
Ich finde, man sollte erstmal filtern, wieviel an ihrem Verhalten typisch Teenager ist, wieviel auf meiner Beziehung zu ihr ruht, die auch nicht immer einfach war und daher immer noch Konfliktpotenzial enthält und wieviel tatsächlich auf dem Verdacht der EiP. Das würde ich persönlich erstmal ambulant filtern und wie faeles schrieb, einen Klinikaufenthalt kann man dann immer noch anstreben...
 

PsychoSeele

Urgestein
Huhu,

ich habe auch Borderline.

Damals habe ich es erst mit einer ambulanten Therapie versucht. Als sich aber keine Besserung zeigte und es mir trotzdem schlecht ergangen ist, habe ich mich zu einer stationären Therapie entschieden.
Mir tat der Aufenthalt gut.
Bei mir wurde Borderline erst im jungen Erwachsenenalter diagnostiziert.

Um eine Bestätigung der Diagnose zu bekommen muss deine Tochter noch weiter untersucht bzw. beobachtet werden. Deshalb ist es derzeit auch ein Verdacht. Und das finde ich gut.
Borderline wird von einigen Psychiatern relativ schnell dignostiziert obwohl der Jugendliche pubatär ist. Es ist eben schwer den Unterschied heraus zu bekommen.

Ich rate dir auf jeden Fall alles gut abzuwägen und nicht vorschnell zu handeln. Dabei lass dich gut beraten und beziehe deine Tochter dabei mit ein.

Liebe Grüße
SchwarzeSeele
 

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