Vielen Dank für die Antworten.
Hallo Tortura,
hast Du noch Zugriff auf Deine Tochter oder versperrt sie sich Dir gegenüber? Wie steht Deine Tochter dazu? Also würde sie in die Klinik gehen?
Du schreibst, sie ist nach Deiner Meinung der Impulsive Typ. Wie äußert sich das? Wird sie gewalttätig? Beim impulsiven Typ, besteht ja eine mangelnde Impulskontrolle, sie neigen zu Ausbrüche mit gewalttätigem und bedrohlichem Verhalten. Das könnte dazu führen, das sie auch in Konfikte mit dem Gesetz kommt.
Deine Tochter muss lernen wie sie damit umgehen kann und das ist ein sehr schmerzhafter Weg. Glaubst Du, das Du das (Wutausbrüche usw.) bei einer ambulanten Therapie aushalten kannst, das Du ihr helfen und sie beruhigen kannst?
Zusatz:
Ich habe auch eine emotional instabile Persönlichkeitsstörung, bin aber der Borderline Typ.
Gewaltätig wird sie eigentlich nicht, lediglich im "normalen" Rahmen eines Geschwisterstreits (wer hat nicht seinem Bruder/seiner Schwester in der Hitze eines Streits mal ne Kopfnuss verpasst oder ihn/sie gekniffen?). Auch im außerhäusslichen Umfeld zeigt sie zwar agressives Verhalten, auch auf "Nichtigkeiten", dieses beschränkt sich aber auf verbales und lautstarkes Verhalten (Türenknallen, rumschreien etc). In solchen Momenten verschließt sie sich auch fast jedem gegenüber (inkl mir), allerdings kann ich sie nach einer gewissen Zeitspanne ganz gut erreichen und mit ihr drüber reden. Probleme mit dem Gesetz gab es keine bislang, ich denke auch nicht, dass ich mir darüber Sorgen machen muss, die Probleme zeigen sich aber auch sehr stark im Schulverhalten. Sie hat sehr hohe Fehlzeiten, ignoriert die Regeln, legt sich mit sämtlichen Lehrkräften an....
Ob ich ihr in einer ambulanten Therapie helfen kann? Ich weiß es nicht. Sofern mir bewußt ist, wie ich ihr helfen kann, bin ich mir sicher, denn wir haben schon einen langen Weg hinter uns und dementsprechend habe ich auch ein dickes Fell, eine hohe Kondition und eine Bereitschaft dazu, die nur größer statt kleiner wird.
Um himmelswillen bloß keine Hilfe ablehnen. Wenn die Experten sagen, eine Klinik sei das Richtige, dann würde ich dem an deiner Stelle sofort zustimmen. [...] Wenn du jetzt etwas für dein Kind tun kannst, dann mach das doch lieber. Das Leben kann so verdammt lang werden, wenn man unglücklich ist.
[...]
Ich bin die Letzte, die Hilfe ablehnen würde, schließlich versuch ich seit über 10 Jahren Hilfe zu bekommen.
Diese Verdachtsdiagnose wurde jetzt gestellt im Rahmen einer psychotherapeutischen Begutachtung, bestehen aus zwei Gesprächsterminen mit meiner Tochter, unserer Familienhilfe und mir sowie zwei Einzelterminen meiner Tochter.
Und auch wenn ich den Psychotherapeuten nicht anzweifel, so ist mir die Option Klinik irgendwie... zu heavy.
Ich finde, man sollte erstmal filtern, wieviel an ihrem Verhalten typisch Teenager ist, wieviel auf meiner Beziehung zu ihr ruht, die auch nicht immer einfach war und daher immer noch Konfliktpotenzial enthält und wieviel tatsächlich auf dem Verdacht der EiP. Das würde ich persönlich erstmal ambulant filtern und wie faeles schrieb, einen Klinikaufenthalt kann man dann immer noch anstreben...