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Emotional abhängig?!? Kommt man da überhaupt allein raus??

LauraB

Neues Mitglied
Hallo.
Ich bin ziemlich verzweifelt, wie wohl die meisten, die hier gelandet und unterwegs sind...
Und das wird ein langer Text, fürchte ich, ich hoffe, jemand nimmt sich die Zeit, ihn zu lesen.

Ich befürchte, ich bin irgendwie in eine emotionale Abhängigkeit geraten.
Meines Wissens nach (bin auch schon in der zweiten Lebenshälfte, kenne mich also schon ein wenig) ist das bei mir jetzt auch kein bisher bekanntes Muster. Gab es so in dieser Form noch nie!
Auch in langjährigen Beziehungen nicht.
Auch so ein Mann wie mein jetziger Freund entspricht nicht etwa einem Muster.
Er ist ein Choleriker, was normalerweise für mich schon ein NoGo wäre. Und mit Choleriker meine ich nicht, dass er mal etwas lauter wird, oder sowas. Schon so richtig. Mit herumbrüllen, beschimpfen, ausfällig werden usw. Jedoch handgreiflich wurde er bisher nicht. Wohl auch in früheren Beziehungen nicht. Das Verhalten ist bei ihm zudem wohl durchaus immer so, also nicht nur bei mir. Und auch nicht nur in Beziehungen, auch anderen Menschen gegenüber, mit denen er lebte (Familie).
Das allein ist natürlich schon etwas schwierig.
Aber dazu kommt, dass er kürzlich die Beziehung wegen einer anderen beendet hat.
Dann gab es einiges Hin- und Her auf beiden Seiten, was ich hier nicht vertiefen will (tut vermutlich auch nichts zur Sache), aber wir sind inzwischen wieder seit einigen Wochen zusammen. Und es läuft auch viel besser, durchaus. Einen cholerischen Anfall gab es jetzt aber wieder. Und der war heftig.
Alle meine Freunde sagen mir, ich soll ihn verlassen. Alle sagen mir, er wird mich wieder sitzen lassen, wenn was "Besseres" greifbar ist. Alle sagen mir, er ist nur wieder bei mir, weil gerade nix anderes da ist und wird mich weiter verletzen, demütigen usw. Er ist ja nicht nur bösartig im Rahmen der cholerischen Ausfälle. Das ist er auch so sehr häufig. Man wird also immer auch so mal als dumm und nervig usw. betitelt und angeraunzt usw.
Das alles bedeutet nicht, dass er nicht - auch - unglaublich lieb sein kann und es auch oft ist. Es ist fast buchstäblich wie bei Jeckyll und Hide.
Eine Tendenz zum Kontrollzwang gibt es sicher auch. D.h. sehr viele "Regeln", was zuhause wie genau zu laufen hat, also wann wo ein Fenster geöffnet und geschlossen werden muss und solche Dinge. Auch ständiger Kontakt, tagsüber, wenn wir auf Arbeit sind, ist ihm sehr wichtig, was für mich aber auch gar kein Problem ist.
Wir mögen beide diese Art ständiger Nähe, quasi. Aber bißchen Kontrollcharakter sehe ich da schon.
Und - als durchaus etwas psychologisch interessierter Laie - auch ganz klar stark narzistische Züge, das lässt sich nicht schönreden...

Alle sagen mir jedenfalls, ich soll mich nicht so mies behandeln lassen, alle sagen mir, er wird sich nicht ändern, alle raten mir dringend, das zu beenden.
Und vom Verstand her WEISS ich das auch alles, es ist mir klar. Ich sehe es, ich weiß es, ich gehe also quasi sehenden Auges in mein Verderben.
Und doch kann ich nichts dagegen tun!! Es ist geradezu erschreckend für mich, wie extrem mein Befinden von ihm abhängt.
Haben wir Stress, bin ich - dauerhaft, nicht nur kurz - zittrig, mir ist oft übel, Essen geht dann kaum (was mir allerdings nicht eben schadet ;-), also kein Grund zur Beunruhigung ist). Es ist ein Gefühl, wie ich mir in etwa das Empfinden bei einer akuten Angststörung oder Panikattacke vorstelle. Wie eine Mischung aus großer Aufregung und großer Angst. Ein bißchen wie eine Art Schockzustand, irgendwie.
Ganz genauso war es übrigens in der Zeit, wo wir getrennt waren, wenn er sich wieder gemeldet hat. Ich habe die ersten Wochen von mir aus keinerlei Kontakt gesucht. Habe weder geschrieben noch mich sonstwie gemeldet. Das ging immer von ihm aus, nie von mir. Soviel Stolz und Selbstachtung hatte ich dann so gerade doch noch :-/
Aber WENN er sich dann meldete, war sofort das oben beschriebene Gefühl da... Zittern, offenbar auch Bluthochdruck (Rauschen im Kopf, rotes Gesicht usw.), Übelkeit usw. Und nicht nur ein paar Minuten, sondern je nachdem, wie es weiterging, auch über den ganzen Tag dann.
Ich bin inzwischen das zweite Mal zu ihm zurückgegangen, habe das zweite Mal mit dem anderen - super tollen, einfach perfekten - Mann, den ich nach der ersten Trennung kennengelernt hatte, wie der Zufall ja manchmal so spielt und der Teufel halt ein Eichhörnchen ist, Schluss gemacht.

Alle sagen mir, dass ich das beenden soll, dass das zum einen eh nichts werden wird und er mich zum anderen völlig kaputtmachen wird. Und meine langjährige beste Freundin fasst sich nur noch an den Kopf. Redet mit Engelszungen und auch mal mit harten, klaren Worten auf mich ein. Hat aber inzwischen gemerkt, dass ich alles was sie sagt vom Verstand her ja auch weiß. Aber trotz allem komme ich nicht dagegen an. Schaffe es nicht, mich von ihm zu lösen.

Alleinsein ist im Übrigen auch nicht das Problem. Das kann ich. Mag ich nicht, aber kann ich durchaus. War ich auch einige Jahre. Ich bin nicht glücklich allein, wer ist das längerfristig schon, aber ich habe auch vor ihm (ca. 1 Jahr vorher) eine angehende Beziehung beendet, weil es meinerseits von den Gefühlen her nicht ausreichte.
Also da ziehe ich durchaus das Alleinsein dann einer unerfüllten oder unglücklichen Beziehung durchaus vor.

Und ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass das, wie es jetzt ist, noch "normal" ist.

Ich weiß einfach nicht, was ich tun soll, diese Situation, nach dem STreit jetzt, wo ich wirklich pausenlos grübele und über Gehen nachdenke, macht mich fertig, auch körperlich.
Es belastet schon meine Arbeit und das ist nicht akzeptabel, da wird es schlimmstenfalls existenzgefährdend.

Kann mir hier irgendjemand einen Rat geben??? Ist womöglich wirklich psychologische Hilfe notwendig?? Was natürlich kurzfristig nichts wird, wenn man nicht suizidgefährdet ist, wartet man üblicherweise wochen- oder monatelang auf Therapieplätze, das weiß ich, weil ich nach dem Tod meines Lebensgefährten vor ein paar Jahren mal diese Option auf dringenden Rat meiner Hausärztin kurz in Erwägung gezogen hatte...

Also das ist wohl eher nichts. Was kann man noch tun??
Hat irgendjemand einen Rat oder Tipp für mich?
 
Klingt mir hiernach:

https://emotionalermissbrauch.wordpress.com/was-ist-emotionaler-missbrauch/

Deine emotionale Abhängigkeit hält dich in der Opferrolle. Das kann man sich schönreden ohne zu bemerken, wie alarmierend es für Außenstehende klingt. Dieser Satz "Es gibt auch schöne Zeiten" oder "Wenn er mal nicht so ist, ist er der liebste Kerl der Welt" halten einen in der Hoffnung gefangen, dass die Beziehung nicht schädlich ist, die Streitereien noch normal und dass die Beziehung noch eine Chance hat. Mein stellt seine eigenen Gefühle in Frage und Zweifel, weil der emotional aggressive Partner mit seinem Verhalten dafür gesorgt hat, dass man ein geringeres Selbstbewusstsein hat und sich von seinen eigenen Bedürfnissen entfremdet. Wenn du schreibst, dass du körperlich so heftig negativ reagierst (Herzrasen, Übelkeit) und es dann mit einem Zwinkern abtust, weil "nichts zu essen dir nicht schadet", dreht sich mir persönlich der Magen um. Diese Beziehung klingt nicht gesund.

Auch wenn es dauert, lass dich auf eine Warteliste für psychologische Hilfe setzen. In der Zwischenzeit gibt es soweit ich weiß auch Anlaufstellen für akute Hilfe. Größere Städte haben beispielsweise Krisenanlaufstellen, wo man innerhalb weniger Tage Hilfe bekommen kann. Die Telefonseelsorge wäre auch eine Möglichkeit, wenn du mal niemand anderen zum Reden hast, aber dort sitzen Ehrenamtliche und keine Experten, das musst du bedenken.

Viel Glück!
 
OMG, ich habe mir den link angeschaut ... Und bin gerade etwas fassungslos. Kurz kamen mir gerade mal wieder die Tränen hoch, aber zum Glück nur kurz.
Den Begriff "emotionaler Missbrauch" kannte ich gar nicht.
Habe auf der Seite mal den Test "Lebe ich in einer Missbrauchsbeziehung?" durchgeschaut und ich bin gerade zutiefst geschockt.
Nicht nur weil ich bis auf maximal 2 oder 3 der 18 Fragen absolut ALLE mit eindeutig ja (JA!!) beantworten muss, sondern weil ich völlig perplex bin, wie exakt und ganz genau zutreffend die Frage allein schon formuliert ist ...
Z.B. das mit dem Minenfeld!! Ganz genau!! Man hält manchmal fast schon die Luft an, ich erwische mich dabei, wie ich oft richtig hektisch überlege, was ich jetzt genau tun oder sagen sollte und was nicht... Und was von mir quasi "erwartet" wird...
Aber auch diverse (!!!) andere Punkte habe ich gerade mit wachsendem Entsetzen gelesen... Und immer nur gedacht: ja, ganz genau, aufs Wort genau auf den Punkt gebracht! Und ich dachte nach den ersten 10 Fragen kurz: meine Güte, woher weiß der Mann (ist ja glaube ich ein Mann, der da blogt) das so genau?!? Dieses "raus-aus-meinem-Kopf" - Gefühl, hatte ich bereits nach den ersten 10 Fragen...
Und ja, man glaubt, es liegt eben auch vieles an einem selbst. Meine Freundin meint schon immer lakonisch: Klar, Du musst Dich halt nur ein kleines bißchen mehr anstrengen, dann ist alles supi. Und sie meint das zwar ironisch, aber genau so emmpfinde ich es oft. Und ich glaube, genau DAS denkt er sogar wirklich!!
Ich bin ein reflektierter Mensch. Ich weiß, dass ich alles andere als perfekt bin (wer ist das auch schon), und auch alles andere als einfach und unkompliziert. Ich weiß auch, dass ich sehr sensibel und tatsächlich oft auch überempfindlich bin. Das weiß ich, das ist mir bewusst. Vielleicht bin ich gerade deshalb so leicht in diese Rolle zu drücken gewesen?!?

Aber selbst wenn ich das lese, zweifle ich noch... Denke immernoch, ich muss einfach nur etwas mehr an mir arbeiten, dann läuft das schon (und merke selbst, wie das zu dem Muster passt, aber glaube es trotzdem wirklich).
Noch immer ist die Angst in zu verlieren größer, als die Angst in der Beziehung weiter ständig Angst haben zu müssen (vor dem nächsten Ausbruch, dem nächsten Demütigen und dem letztlich sicher unvermeidlichen Verlassenwerden).

Vielleicht sollte ich wirklich über eine Therapie nachdenken...
Aber wenn man noch "funktioniert", nicht suizidgefährdet ist, noch arbeiten kann und so weiter, bekommt man dann eine Therapie überhaupt von der Kasse bezahlt...? Sowas ist ja teuer, das kann ich selbst derzeit nicht aufbringen, beziehe leider kein "Managergehalt"...
Muss das über den Hausarzt laufen? Muss man dort genau schildern, worum es geht...?
Ich habe wie gesagt nach dem Tod meines Lebensgefährten eine temporäre Therapie - zur Bewältigung halt - in Erwägung gezogen, aber damals war es ja quasi eine akute Situation und mit 3 Monaten Wartezeit war das dann auch schon müßig, habe es somit gelassen.
Habe also keine Erfahrung, mit sowas, wie das - ganz pragmatisch mal - abläuft...
 
Vielleicht sollte ich wirklich über eine Therapie nachdenken...
Aber wenn man noch "funktioniert", nicht suizidgefährdet ist, noch arbeiten kann und so weiter, bekommt man dann eine Therapie überhaupt von der Kasse bezahlt...? Sowas ist ja teuer, das kann ich selbst derzeit nicht aufbringen, beziehe leider kein "Managergehalt"...
Muss das über den Hausarzt laufen? Muss man dort genau schildern, worum es geht...?
Ich habe wie gesagt nach dem Tod meines Lebensgefährten eine temporäre Therapie - zur Bewältigung halt - in Erwägung gezogen, aber damals war es ja quasi eine akute Situation und mit 3 Monaten Wartezeit war das dann auch schon müßig, habe es somit gelassen.
Habe also keine Erfahrung, mit sowas, wie das - ganz pragmatisch mal - abläuft...

Hallo,
melde Dich an für eine Therapie. Die ersten vier oder fünf Therapiestunden sind ohne Stellung eines Antrages möglich.
Du brauchst lediglich die Gesundheitskarte vorlegen. Danach braucht es die Stellung eines Antrages für eine Therapie,
der von der Krankenkasse genehmigt wird.

Wende Dich an eine Psychologin/einen Psychologen. So findet sich evtl. die Möglichkeit, die Zeit bis zu der Therapie
zu überbrücken.
Du hast auch die Möglichkeit, Dich an eine Beratungsstelle der Caritas/der Diakonie etc. zu wenden. Die Gespräche
dort sind kostenlos. Auch gibt es die Möglichkeit, sich anonym an eine Online-Beratungsstelle zu wenden.

Danke für Dein Vertrauen.

alles Liebe
gaestin
 
Eine schnellere Hilfe bis zur Therapie, sind Bücher. Bestell Dir Bücher über giftige Beziehung und emotionalen Missbrauch. Das hilft und schafft Klarheit.
Ich denke Du kommst nicht von den Mann los, nicht weil Du Ihn noch liebst, sondern weil Du Ihn nicht vor den Kopf stossen kannst, und sagen kannst, scher Dich zum Teufel .
Dein Denken ist auf seinen Wohlwollen programmiert.
Seine Verletzungen die er Dir zufügt kannst Du ertragen, aber Ihn zu verletzen kannst Dun nicht, weil Du es noch nie getan hast, sonst wären wieder cholerische Anfälle provoziert worden .
Du kannst Dich nur befreien wenn Du durch diese Wand durchtrittst, und Du Ihn sagen kannst, er soll gehen und nie wieder kommen.
Es geht, es ist nicht schlimm, Du verlierst nichtß , Du kannst nur gewinnen. Es ist nur ein launisches schreiendes dummes Kind.
 
Hallo laurab,
Mir ging es ganz ähnlich ich war mit einen cholerischen Mann zusammen, 20Jahre. Dann habe ich mich getrennt und meinen neuen Freund ganz lieb und freundlich ,zwei mal verlassen, weil mein Ex es so wollte . Und jedesmal war ich total unglücklich geworden.
Es gibt Bücher über emotionalen Missbrauch über giftige Beziehung und Abhängigkeit in der Partnerschaft, wenn Du die liest, merkst Du das Dein Ich nicht mehr eins ist. Du bist zerrissen. Du handelst nicht wie Du es möchtest, sondern wie er es möchte.
Jahrelang hast Du in seinen Sinne gehandelt. Das muss aus Deinen Kopf raus. Du musst in Deinen Sinn handeln. Es wird keine Liebe sein die Dich hält, es ist die Angst das Du Ihn verletzen musst wenn Du Dich trennst.
Vertraue auf Dein Ich, Du brauchst niemand der Dich als Idiot hinstellt. Du bist stark, trenne Dich und genieße Dein Leben, sonst musst Du für immer seine Launen aushalten. Glaube mir das Leben ist zu schade dafür.
 
Danke für eure ehrlichen Ratschläge.
Ich habe die letzten Tage viel darüber nachgedacht... Und bei der Frage, ob ich es mit einer Therapie wirklich versuchen sollte, kam ich an den Punkt, wo ich mir vorstellte, dass mir in der Therapie vielleicht Wege aufgezeigt werden, die mir helfen würden, mich von ihm zu trennen. Und während ich mir das vorstellte, wurde mir klar: das will ich - noch - gar nicht.
Ich fürchte, ich bin noch nicht soweit. Es sind derzeit immer nur Augenblicke, wo ich denke, jetzt willst Du nicht mehr.
Aber dann ist er wieder so unglaublich lieb, ich meine, die "böse" Seite ist ja nur eine Seite von ihm. Und durchaus nicht die vorrangige. Ich weiß, das sagen alle Frauen, die schlecht behandelt, oder gar geschlagen werden. Und vermutlich sagen das auch alle Menschen, die in einer Beziehung emotional misshandelt werden.
Dessen bin ich mir natürlich bewusst... Aber ich bin mir auch bewusst, dass ich offenbar noch nicht bereit bin, mich wirklich zu trennen...
Und nein, die Sorge, ihn zu verletzen, hält mich keinesfalls davon ab! Da bin ich eher der Typ, der DEN Moment dann wirklich auskosten würde (sorry, das klingt sehr bösartig, aber ich bin nunmal auch kein Gutmensch, der brav die andere Wange hinhält, eigentlich jedenfalls nicht).
Also ihn durch oder bei der Trennung verletzen, würde mir nichts - mehr - ausmachen.
Aber ihn im Streit zu verletzen, da habe ich wirklich Hemmungen. Weil ich ja schließlich auch weiß, dass es Gründe gibt, die zumindest mitverantwortlich sind, dafür, wie er ist...
Das hängt direkt und indirekt mit dem Elternhaus zusammen (sehr angesehene, gebildete Familie, aber leider sehr elitär und viel Oberflächlichkeit und hohe Ansprüche und - meines Empfindens nach - wenig Liebe, wenig Herzlichkeit, viel Kälte und, leider, auch viel Boshaftigkeit... Und auch noch weitere, äußere Einflüsse, von außerhalb der Familie, haben in der Kindheit sehr viel Schaden angerichtet, fürchte ich)
Also da ist das Selbstwertgefühl, nach allem was ich weiß - und mitbekommen / miterlebt habe - bereits in Kindheit und früher Jugend massiv immer wieder geschädigt worden. Und ich könnte mir vorstellen, dass halt der eine auf solche Dinge als Erwachsener mit großen Selbstwertproblemen reagiert und diese nie ablegen kann, der andere ggfls. überkompensiert. Und ich glaube, das ist bei ihm der Fall. Das passt, ohne jetzt psychologische Fachkenntnisse zu haben, einfach total zusammen.
Und das ist auch der Grund, warum ich, auch im Streit, wo ich mich ja durchaus wehre, nicht immer, aber meistens durchaus, dann trotz allem Hemmungen habe, ihn auch zu verletzen und wirklich verletztende Dinge zu sagen...
Ich argumentiere dann halt mehr. Konfrontiere ihn.
Manchmal scheint das anzukommen, manchmal blockt er völlig ab und wird nur noch lauter und böser...

Wie auch immer, bei meinen Überlegungen der letzten Tage und Gesprächen mit meiner Freundin, wurde mir klar: Ich bin noch nicht soweit, um mir wirklich Hilfe für die Trennung zu suchen.
Noch hoffe ich. Noch liebe ich ihn zu sehr. Mein Wohlbefinden hängt maßgeblich von ihm ab, was ja durchaus ein Effekt von Liebe ist (ein durchaus positiver Effekt). Wer kennt nicht diese Gefühle, wenn man verliebt ist... Die positive Wirkung und die negative genauso, wenn man sich halt streitet oder halt einfach was anderes im Raum steht.

Womöglich muss erst noch ein paar Mal etwas passieren, bis bei mir der Punkt wirklich erreicht ist. Und das nicht nur für 1-2 Tage mal, oder eben nur halbherzig...

Wenn ich lese, dass Du, heidikoch, 20 J. in so einer Beziehung gelebt hast, dann wird mir allerdings einerseits echt Angst und Bange... andererseits ziehe ich aber auch den - absurden - Rückschluss daraus, dass man es halt durchaus sehr lange aushalten kann, wenn man stark genug ist.
Und solange das in meinem Kopf noch so verworren ist, werde ich die Trennung nicht durchziehen. Nicht wollen.
Ich weiß aber, dass das Eis dünn ist... D.h. es kann ein einziger Tropfen vielleicht reichen, ein Schlüsselmoment, der dann zum Break-Even-Point wird... Vielleicht... Könnte ich mir jedenfalls vorstellen.

Aber ich muss eingestehen, so weit ist es offenbar noch nicht. Noch bekommt er das "Ruder" immer noch wieder gedreht...
 
Ich arbeite im psychiatrischen Bereich. Such dir einen Psychologen mit der Bezeichnung psychologischer Psychotherapeut. Diese Menschen haben ein Psychologiestudium und anschliessend noch 3 Jahre Psychotherapeutenausbildung. Psychotherapeut darf sich auch ein Heilpraktiker mit wesentlich kürzerer Ausbildung aufs Schild schreiben. Den würde ich aber nicht wählen. Sehr kurzfristig bekommt man bei privat abrechnenden Therapeuten einen Termin. Dieser stellt mit dir zusammen einen Antrag bei deiner Kasse.(Kostenübernahmeverfahren). Wenn du bei 5 KassenzugelassenenTherapeuten anrufst, und die dir erst in 6 Monaten einen Termin anbieten ,muss die Kasse die private Behandlung übernehmen. Schreib also Namen, Datum und Wartezeit auf, wenn du KassenTherapeuten anrufst.
Natürlich muss die Dringlichkeit begründbar sein. Du hast Panikattacken, Konzentrationsschwäche ( schlecht im Job), Schlafstörungen, und musstest Dich deswegen schon krank schreiben lassen. Falls dir auffällt, dass ich hier Dinge aufzähle, die gar nicht stimmen:Macht nix, lass dich krank schreiben , werde zum dringlichen Fall!

Ich weiss, du willst gar nicht momentan. Aber sieh dich in einer ähnlichen Situation wie ein Suchtkranker. Du kannst nur profitieren . Und der Therapeut zwingt dich zu nix . Er verhilft dir zur Reflektionen. Überlege dir , ob du dich einer Frau oder einem Mann offenbaren willst, jung oder alt. Das sind auch wichtige Faktoren. Wie von anderen hier schon erwähnt, kannst du bis zur 5. Sitzung sagen, wenn dir der Therapeut nicht zusagt. Er darf das auch, wenn er glaubt eure Chemie stimmt nicht.
Zu Cholerikern: in ihrem tiefsten Herzen sind sie asoziale Egoisten, oft Narzissten. Nicht wert , Lebenszeit an sie zu verschenken . Ich wünsch dir gute Gedanken LG Mark
 

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