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Eltern machen Psychoterror...

L

Lightning204

Gast
Hallo zusammen,

ich habe mich neu hier angemeldet und hoffe, dass mir hier vlt ein paar gute Ratschläge gegeben werden können. Allmählich verzweifle ich nämlich mit der Situation innerhalb meiner Familie.
Zuerst vlt kurz zu meiner Situation: ich bin 24 Jahre alt, habe einen festen Job und bin vor zwei Monaten in eine eigene Wohnung ca. 70 km entfernt von zu Hause gezogen. Neben meinen Eltern besteht meine Familie noch aus meinem jüngeren Bruder. Ich bin seit drei Jahren mit meiner Freundin (20) zusammen und wir führten bislang eine Fernbeziehung über 700 km.

Womit all die Probleme anfingen kann ich nicht wirklich definieren. Nur war es so, dass meine Eltern schon fast von Anfang an ein Problem mit meiner Freundin hatten. Sie ist z.Zt. ausbildungssuchend, ist figurlich etwas molliger und hat "nur" Mittlere Reife. Nicht nur, dass die Kritik am äußeren meiner Freundin schon früh begann (egal ob Kleidung, Frisur, Figur, Schminke...), irgendwann fingen sie auch an ihr Leben und ihre Arbeitslosigkeit immer öfter als Zielscheibe zu benutzen. Ich liebe sie aber so wie sie ist und bin der Meinung, dass diese "Probleme" (wenn es denn überhaupt welche sind) lösbar sind.
Es ist aber nicht nur das, sie greifen auch ziemlich beharrlich in meine Lebensführung ein. Ich soll mit 24 Jahren immer noch kleinlichst Bericht über alles aktuelle, sei es Arbeit oder Beziehung, berichten. Tu ich das nicht bin ich undankbar, kommuniziere nicht mit ihnen und behandle sie wie Fremde. Denn ihrer Ansicht nach muss man familienintern keine Geheimnisse und kein Privatleben haben. Alle Dinge die ich mache werden kritisiert und als unsinnig abgetan, wenn es nicht ihren Vorstellungen entspricht, das geht sogar bis zu den Hobbies oder meine Tageseinteilung. Dinge die mir gehören und noch zu Hause sind werden einfach weggeworfen ohne zu fragen. Mein jüngerer Bruder genießt hier wesentlich mehr Freiheiten als ich, seltsamerweise. Ich komme mir allmählich vor wie ein "Abtrünniger", der vom Glauben abgefallen ist, wenn ich sie manchmal so höre. Sie versuchen auf Biegen und Brechen irgendwelche Abhängigkeiten oder Dankverpflichtungen zu schaffen und mir dann damit ein schlechtes Gewissen einzureden wenn ich vermeintlich gegen die Familieninteressen entscheide. Und das tue ich schon, wenn ich mal nicht nach Hause fahre zu Besuch oder wenn ich da bin nicht nur an ihnen klebe.
Letzte Woche wurde jetzt wieder eine neue Eskalationsstufe erreicht. Ich habe meinen Eltern gegenüber geäußert, dass meine Freundin und ich beabsichtigen, in meiner Wohnung zusammenzuziehen. Da sie keine Ausbildungsstelle hat möchte sie gerne die FOS nachholen und das ganze durch Zuschüsse ihrer Eltern und Jobben finanzieren, womit ich einverstanden bin und was ich mir sogar selber wünsche, weil dann endlich die Fernbeziehung zu Ende wäre, die Geld und Nerven kostet. Meine Eltern sind allerdings der Meinung, dass ich mir damit ein "Problem" ins Haus hole, was ich dann durchfüttern darf, weil sie denken meine Freundin ist faul und sucht sich ohnehin keine Arbeit. Und wenn ich sie dann mal nicht mehr wollen würde, werde ich sie ja auch nicht mehr los usw. Sie meinen ich soll mich ruhig ausnutzen lassen und sie würden ja eh von Anfang an merken, dass ich sie nicht liebe sondern aus Mitleid mit ihr zusammen bin. Abgesehen davon wäre mir meine Freundin geistig und sozial nicht ebenbürtig, weshalb das nichts werden könne. Und wenn ich dann sauer werde, fängt meine Mutter an zu weinen und mein Vater bringt Sätze wie "Guck dir mal deine arme Mutter an". Als ich anfing zu schreien, weil es mir zuviel war hat meine Mutter mich rausgeworfen, was ich auch dankend annahm. Wie kann man bitte so arrogant sein und die Gefühle anderer Leute beurteilen? :( Gehe ich dann und bin weg, bekomme ich SMS z.B. mit Inhalten, ich solle doch die Wut eben entschuldigen aber das sind doch nur die Sorgen einer verzweifelten liebenden Mutter.
Irgendwie werde ich den Eindruck nicht los, sie wollen und können eigene Entscheidungen meinerseits nicht akzeptieren, denn alles was ich tue wird ablehnend behandelt immer aber mit dem Zusatz es ja "nur gut" zu meinen. Was sie mir tatsächlich damit antun verstehen sie nicht. Ich habe schon so oft versucht mit ihnen zu reden, es bringt nichts. Äußere ich meine Gefühle, muss ich mir vorwerfen lassen das alles hätte mir meine Freundin "ins Gehirn geschi**en" und es wäre nicht mein Wille. Und überhaupt wäre ich ja früher so vernünftig gewesen und mache jetzt so einen Unsinn.
Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Ich bekomme aufgrund ihres Klammerns streckenweise Depressionsanfälle, die sich tlw sogar in die Arbeit mit reinziehen und ich mich dort schon fragen lassen muss, ob ich etwas neben mir stünde. Ich versuch mich da immer wieder soweit es geht rauszuziehen, aber das klappt auch nicht immer. Ich habe schon einmal mit einem Psychologen einer Beratungsstelle gesprochen über das Thema, der gab mir in meiner Haltung recht, dass das ein Problem seitens meiner Eltern und nicht meinerseits wäre. Aber was hilft es mir. Sie schaffen es irgendwie doch immer wieder mir ein schlechtes Gewissen einzutrichtern... :( Auch meine Freundin leidet zunehmend unter dem Druck und den Beleidigungen die meine Eltern an den Tag legen und es tut mir weh das mitzuerleben, weil ich liebe sie wirklich über alles.

Vielleicht hat jemand hier ja schon einmal etwas ähnliches erlebt oder mitbekommen und kann mir ein wenig Rat/Zuspruch geben. Dankeschön!
 

M o o n

Mitglied
Hi Lightning204,

, denn alles was ich tue wird ablehnend behandelt immer aber mit dem Zusatz es ja "nur gut" zu meinen. Was sie mir tatsächlich damit antun verstehen sie nicht.
Wahre Worte.
Eltern wollen doch immer das Beste für ihr Kind.
Dabei weiß man oft selbst, was genau für einen das Beste ist.
Mit ihrem Handeln zerstören sie jeden eigenen Schritt im Leben. Jedes eigenständige Denken.
Deine Eltern haben Angst um dich, sie befürchten, dass sie mit ansehen müssen, wie du ihnen entgleitest,
sie dein Handeln nicht mehr kontrollieren können, wie es im Prinzip die ganze Kindheit und Jugend verläuft.
Nach all den schönen Jahren der "Erziehung".
Aber du hast einen Job, du hast eine Wohnung, du hast eine Freundin. Du hast eigene gute Pläne. Was will man mehr?
Was wollen deine Eltern mehr? =)
Du musst ihnen die Angst nehmen, indem du deine eigenen Pläne durchziehst und ihnen zeigst wie glücklich du mit deinem eigenen Leben bist.
Steh' immer zu deiner Freundin!
Was deine Eltern da machen ist nicht richtig.
Du hast ein Recht darauf, mit einer beliebigen Person zusammen zu leben, mit der du möchtest.
Du musst dich abkapseln, nimm' langsam aber sicher Abstand zu deinen Eltern. Lass' dich von ihnen nicht weiter tyrannisieren.
Bleib' in ihrer Gegenwart immer ruhig, wenn sie schreien.
Damit bist du eindeutig überlegen. Das werden sie auch merken.
Du bist alt genug, dein eigenes Leben zu führen.
Du musst gar nichts mehr! Du musst deinen Eltern gar nichts erzählen. Ich würde ihnen aber weiterhin grob berichten, was du möchtest, wie du dein Leben führst. Dann können sie sich schon mal daran gewöhnen...
Sag' ihnen ganz klar, dass sie dich und dein Leben blockieren mit ihrem Verhalten. Spring' nicht auf ihre Versuche an, dich schuldbewusst zu machen! Du hast gar nichts falsch gemacht!
Das einzige, was dich krank macht, ist ihr Verhalten.
Ich schätze, deine Eltern sind mit sich selbst nicht im Reinen, sie sind unzufrieden mit sich selber.
Das lassen sie bei ihren Kindern aus, ist bei mir doch genau das Selbe! Hauptsache sie haben das letzte Wort. Sie kommen mit meinen Gedankenströmen, meinem Handeln, meinen anfänglichen, selbstständigen Schritten nicht klar.
Ein Psychologe kann dir bestimmt gut bei deinem Problem helfen.
Deine Freundin muss sich bestimmt mies fühlen, voll die grausame Vorstellung, nicht akzeptiert zu werden. :(
Wenn das Ganze bei dir Depressionen auslöst, musst du dich dringend mit Menschen austauschen, die dir helfen können.
Eigentlich sollten das ja die eigenen Eltern sein, zu schade, dass sie einfach zu oft das Problem darstellen.

Ich wünsche dir, dass du es schaffst, dass sich die Unruhe mal wieder legt und du wieder Hoffnung bekommst und auch wieder deine Eltern an deiner/eurer Seite hast!

Liebe Grüße, M o o n
 
L

Lightning204

Gast
Danke für die Antwort M o o n! Deine Meinung deckt sich mit der vieler anderer Leute. Ich habe jedoch immer noch tierische Angst vor ihren Reaktionen. Ich zucke jedes Mal zusammen, wenn das Telefon klingelt und sie es sein könnten. Und irgendwie ist ihr Wort für mich immer noch eine Art "Gesetz". Ich habe ein schlechtes Gewissen dabei so langsam auch die letzten Sachen aus meinem Elternhaus wegzuholen. Dann muss ich mir anhören ich würde nicht wieder kommen und daran wäre ja dann auch nur meine Freundin schuld. Ich habe ein schlechtes Gefühl im Bauch meinen Computer mitzunehmen, da ich mir sonst wieder anhören muss, ich würde sie ja nur abzocken und sie ausnutzen, da sie den Bildschirm bezahlt haben. Ich weiß ja, dass es so ist, nur ich werde das Gefühl auch irgendwie nicht los, egal wie sehr ich mir einrede, dass ich Recht habe.
Vielleicht haben ein paar andere Leute ja hier auch noch eine paar aufbauende Worte für mich übrig. Ich habe jetzt am Freitag erstmal einen Termin beim Hausarzt und werde mit ihm wegen einer Überweisung zum Psychodoc sprechen. Ich hoffe, dass das klappt.
 
G

Gast

Gast
Hallo,
ich bin eben auf die Beschreibung gestoßen und musste feststellen, dass es wohl Menschen gibt, die in genau der gleichen Situation sind wie ich. Ich (w 24) habe seit 3 Jahren die Hölle durchlebt wegen meinem Freund, der meinen Eltern absolut nichts getan hat. Er wurde von Anfang an nicht akzeptiert. Ständig wurden neue, fadenscheinige Begründungen dafür gefunden, warum ich mich von ihm trennen soll. Mittlerweile wohnen wir zusammen und haben sogar ein Kind. Meine Eltern haben mich noch nie in unserer Wohnung besucht und rufen auch nicht auf dem Festnetz an. Sie machen mich und meinen Freund in unserer Verwandtschaft schlecht und verbieten mir, ihn zu Verwandten mitzunehmen. Ich hatte deswegen schon mehrfach Depressionen und mittlerweile einige Anzeichen eines Traumas, was das Thema betrifft. Ich bin mit den Nerven am Ende und fühle mich total ausgelaugt. Der Großteil meiner Sachen ist noch bei meinen Eltren, weil ich sie aus dem gleichen Grund wie du nicht abholen kann/ will.
Ich hoffe dass ich es schaffe, ein einigermaßen glückliches Leben zu führen, dennoch leide ich sehr unter der Situation, da ich immer das Gefühl habe, ein "OK" zu brauchen.
Hat sich deine Situation mittlerweile gebessert?
 

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