Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Ekel vor Männern / Penissen - ist meine Reaktion übertrieben

  • Starter*in Starter*in Gast
  • Datum Start Datum Start
G

Gast

Gast
Hallo

Da mir mein Problem sehr peinlich ist, da ich finde, dass meine Erinnerungen die ich habe sehr harmlos sind, aber ich ein gestörtes Verhältnis zu Männern habe, und ich mich trotzdem immer wieder frage, ob das der Grund dafür sein könnte, und es mich interessieren würde, ob das auch noch anderen Frauen so geht, dass sie wegen so einer Kleinigkeit ein gestörtes Verhältnis zu Männern haben, wollte ich das hier mal schreiben.

Ich bin weiblich und schon über 20 Jahre alt, aber wie gesagt, trotzdem beschäftigt es mich.
Warum es mich beschäftigt ist, das mein Vater inzwischen verstorben ist, und wir ein schlechtes Verhältnis hatten (aber erst seit meinem 8 oder 9 Lebensjahr, zuvor war das Verhältnis gut), und ich immer wieder denke, ob ich die alleinige Schuld habe, warum wir so ein schlechtes Verhältnis hatten, weil mein Verhalten das ausgelöst hat.

In meiner Kindheit, als ich 4 und 5 Jahre alt war, hab ich oftmals mit dem Nachbarsjungen B. gespielt, entweder kam er zu mir oder ich zu ihm. Und ich weiß halt noch, das wenn er pinkeln musste, an die Tür usw. hingepinkelt hat, und das ich das damals schon immer eklig fand, dass er überall hinpinkelt. Und ich war damals auch ein paar mal bei ihn, wo andere Freunde von ihm (so 10 Jungs) auch da waren. Und ich weiß halt das wir damals im Garten gespielt haben, und das die Jungs halt dann irgendwann Richtung Baum gingen, und ich bin auch mitgegangen mit dem Haufen, und wusste aber nicht wohin sie gehen. Naja jedenfalls führte der Weg zum Baum hin, weil die 11 Jungs pinkeln mussten. Und ich weiß eben nur, dass mir das damals immer unangenehm war, weil ich nicht wusste, wie ich mich Verhalten soll, (soll ich hinschauen, wegschauen, stehen bleiben, weggehen). Weiß nicht, ich glaube das ich damals dachte es wäre komisch oder unhöflich wenn ich weggehe, daher bin ich immer stehen geblieben und hab zugesehen. Und ich weiß aber auch, das ich mir in den Momenten immer gewünscht hatte, das noch ein anderes Mädchen hier wäre, wo ich einfach schauen hätte können, wie die sich verhält.
Aber jedenfalls hab ich mich damals in den Momenten immer unwohl gefühlt, und daher denke ich jetzt ob ich daher den Ekel vor Männern (bzw. hauptsächlich den Ekel vor den Penissen der Männer) entwickelt haben könnte, weil ich einfach damals zu oft Penisse gesehen hatte. Weil das Spielen mit den Jungs hat mir ja Spaß gemacht, weil die Interessen gleich waren. Aber meine Mutter erwähnte mal, das ich nicht gern zum Nachbarsjungen B. ging, aber sie mich halt trotzdem rüber geschickt hat, damit ich unter andere Kinder komme, weil ich ja schließlich Einzelkind bin. Und vom dem her denke ich mir, muss das der Grund wohl gewesen sein, warum ich nicht rüber wollte, weil ich immer vor diesen Momenten Angst hatte.
Und später wurden ich und der Junge B. miteinander eingeschult, daher waren wir dann in der gleichen Klasse. Aber im Gegensatz zu der Vorschulzeit waren wir dann keine Freunde mehr. Er hat in der Schule andere Freunde gefunden, die für ihm interessanter waren, und ich hatte keine Freunde gefunden, und stand alleine rum. Was für mich jetzt auch nicht das tragische war. Aber so ab der zweiten Klasse ist der Junge B. immer in den Pausen mit seinen Freunden zu mir her und hat mich beleidigt. Beleidigt hat er mich weil ich dick war, ich hab mich niemanden anvertraut traut, sondern dann den Frust über die Beleidigungen in mich hineingefressen, so wurde ich immer dicker.

Dann in der 3. Klasse saßen ich und der Junge B. im Klassenzimmer in einer Reihe (Wir saßen in den hinteren Reihen). In unserer Reihe, saß ganz am Anfang der Reihe in der ersten Bank, der Junge K, und neben ihm eben der Junge B, und in der zweiten Bank war dann ich und neben mir saß noch ein anderes Mädchen. Die Bänke waren schon so weit auseinandergestellt das die Lehrkraft noch durchgehen konnte. So weit so gut. Und jedenfalls eines Tages in der dritten Klasse (wo wir 9. Jahre alt waren) taten der Junge K. und der Junge B. während des Unterrichts seinen Penis aus der Hose raus und Junge B. sagte anschließend zu mir "das ich zu ihm hinsehen sollte (also auf seinen Penis) und fing an mit seinen Penis zu spielen und grinste mich dabei saublöd an. Ich sagte nein. Dann wiederholte er den Satz wieder und ich sagte wieder nein, und er wiederholte wieder den Satz und ich sagte nochmal nein. Und dann wiederholten er zum vierten Mal den Satz, und ich hab dann nur kurz hingesehen, in der Hoffnung das er dann die Klappe hält. Ich wollte eben das er die Klappe hält, weil wir gerade Unterricht hatten, und im Klassenzimmer 30 schüler und eine Lehrerin drin waren, und ich nicht wollte das die anderen das mitkriegen, und ich mir dachte, wenn er ständig den Satz wiederholt dass das irgendwann dann doch einer mitkriegen wird. Und abgesehen davon war es so das die Lehrerin den Jungen B. gerne mochte und mich hingegen mochte sie nicht, weil ich nicht gut war in der Schule und weil ich damals davon überzeugt war, wenn die Lehrerin das mitkriegt, dass der Junge B. dann behaupten würde, das ich ihm den Penis von der Hose rausgetan hätte, und er dann das arme Opfer wäre, und das die Lehrerin dann ihm glauben würde, weil sie ihn ja mochte und mich nicht. Naja jedenfalls wiederholte er dann trotzdem wieder den Satz, und ich sagte "hör auf, ich hab doch gerade hingesehen" und er wiederholte wieder ein paar mal den Satz. Danach ging dann die Lehrer rundum, als sie dann Richtung unserer Reihe zusteuerte, haben sie dann den Penis wieder in die Hose getan, und als sie dann wieder nach vorne ging, hat der Junge B. dann wieder sein Penis raus getan. Der Junge K. nicht mehr. Dann sagte der Junge B. zum Jungen K. das er sein Penis wieder raus tun sollte. Der sagte dann nein. Dann sagte der Junge B. zum Jungen K. das nochmal zweimal. Beim dritten mal tat dann auch der Junge K. sein Penis wieder raus, damit der Junge B. Ruhe gibt. Und anschließend sagte er natürlich zu mir wieder ständig den Satz das ich hinsehen sollte und hat mich dabei nach wie vor so saublöd angegrinst, bis ich halt nochmal kurz hin sah, damit er vielleicht Ruhe gibt. Tat er aber nicht. Und das ging halt dann so weiter bis zur Pause.
Auch wenn der Zeitraum mir ewig vorkam, denke ich das das vielleicht 15 Minuten so ging dieses Spiel.

Und jedenfalls weiß ich noch das ich in der Zeit wo er das gemacht hat und mit sein Penis gespielt hat, mir auch dachte, das er mich danach nicht anfassen soll (also er meine Kleidung nicht mit seiner Hand berühren soll). Er hat mich aber auch nicht angefasst, also mehr als das oben erwähnte ist auch nicht passiert.
Und jedenfalls weiß ich auch noch, dass ich mir damals geschworen habe, dass das keiner mehr mit mir macht. Und das ich daher später wenn überhaupt Frauen lieben würde, also ich lesbisch bin, und mit einem Mann nix zu tun haben will. Und zugleich entwickelte ich ab den Tag auch ein Waschzwang, ich habe mir immer die Hände gewaschen, wenn ein Junge oder ein Mann meine Hand mit seiner berührt hat. Bei mir ist es seitdem einfach so,, das es mich bei der Vorstellung ekelt, wenn ein Mann sich beispielsweise nach dem Pinkeln nicht die Hände wäscht, also seinen Scnwanz mit seiner Hand anfässt und anschließend dann mit dieser Hand meine Hand berühren würde.

Und daher denke ich im Nachhinein auch, ob es sein könnte, das ich mir auch immer die Hände gewaschen habe, wenn mein Vater mir mal die Hand gegeben hat, und das er das mitgekriegt hat, und dann dachte, das ich ihn nicht mag. Wobei ich ja bei allen männlichen Personen den Waschzwang hatte, und es ja somit nicht gegen ihm ging. Weil ich hab damals niemanden davon erzählt, das sie im Unterricht das mit mir gemacht haben, und ich hab auch niemanden von dem Waschzwang erzählt, von dem Waschzwang weiß bis heute nichtmal meine Mutter was.



Aber irgendwie denke ich immer das ich übertreibe , und mich dafür schämen muss, das ich so ein gestörtes Verhätlnis zu Männern habe, weil ich mir immer denke, dass das eigentlich gar nicht so schlimm ist was mir passiert ist. Weil im Gegensatz zu einer Vergewaltigung oder einem sexuellen Missbrauch denke ich, dass das mehr als harmlos ist.
Ich denke mir, dass das schon unnormal war, das ich mich in der Kindheit immer geekelt hat, wenn ich die Jungs beim Pinkeln sah. Und das, das auch unnormal oder schwach ist, wenn man einen Waschzwang entwickelt, vom dem Vorfall im Unterricht.

Von dem her würde mich interessieren ob ihr denkt das es normal oder unnormal ist, das ich von den Ereignissen so ein Problem mit Männern habe.
Oder ob es noch andere Leute gibt, die von sowas ein gestörtes Verhältnis zu Männern entwickelt haben.
 
Hey,

es keineswegs unnormal wegen solchen Situationen solche "Zwänge" zu entwickeln. Was da passiert ist ging eindeutig über deine Grenzen, und du konntest darauf nicht anders reagieren als es irgendwie zu kompensieren. Du hast "Nein" gesagt, was nicht respektiert wurde und irgendwann hast du aus einer Ohnmacht heraus das getan was von dir verlangt wurde, damit es aufhört. B hat das selbe auch mit dem anderen Jungen gemacht, K, er hat ihn genauso dazu gezwungen, etwas zu tun was er eigentlich nicht wollte.
Schon die Voraussetzung, dass B überall hingepinkelt hat wo er gerade Lust darauf hatte, zeigt dass etwas mit ihm nicht stimmte, wahrscheinlich wollte er eine Machtposition ausüben. Wenn er das Zuhause gemacht hat wird das seinen Eltern, bzw. seiner Mutter oder seinem Vater, nicht entgangen sein. Man riecht sowas doch, und es ist nass. Vorallem wenn er das immer getan hat. Sowas kann für ein gestörtes Verhalten sprechen.
Warum er das getan hat weiß man aber am Ende jetzt auch nicht.

Du warst aber eines seiner "Opfer", auch Kinder können Täter sein, wissen es aber nicht bzw. können es weder rational überdenken was da passiert ist und auch die Ursachen liegen weit über ihnen, oft innerhalb der Familie. Vielleicht hat der Vater ihm solche Machtausüung demonstriert im Verhalten gegenüber seiner Mutter, oder andersrum. Das ist aber alles reine Spekulation.

Aber damit du verstehst, dass du daran nicht Schuld warst. Es lag außerhalb deiner Verantwortung. Du warst damit genauso überfordert wie z.B. K. Kinder geben oft solchen Gruppenzwängen nach um nicht ausgestoßen zu werden, vorallem Jungs oder Männer. Machtdemonstration innerhalb der Sexualisierung ist da auch verbreitet.

Dass du dich danach nurnoch "schmutzig" gefühlt hast ist verständlich. Mir ist z.B. ähnliches passiert als mich ein Junge während er dachte ich würde schlafen anfasste (in sexueller Hinsicht). Ich wollte danach auch erst lange nicht mehr angefasst werden und rannte immer wieder unter die Dusche. In der Situation selbst wusste ich aber auch nicht was ich tun sollte und hoffte wenn ich mich nicht bewegte dann würde er wieder aufhören. Im Nachhinein denkt man sich aber definitiv "Ich hätte irgendwas tun sollen oder sagen sollen." und man entwickelt auch eine Art Ekel. Bei mir war es Ekel vor der Person (und ja Kastrationsfantasien bleiben da nicht aus, aber das findet man genauso ekelerregend). Da man diesen Ekel aber nicht anders ausdrücken kann kompensiert man ihn durch waschen, da wir das mit "Sauberkeit" asoziieren.

Dass es bei dir aber noch so lange anhält bedeutet, dass du es noch nicht verarbeitet hast. Oft sperrt man sich auch dagegen es zu verarbeiten, weil man sich damit mit dem "Objekt des Ekels" befassen muss. Es ist wie eine gedankliche Schutzmauer, die man hermetisch darum bildet, um nicht in Kontakt damit zu treten und sich der "Verkeimung" auszusetzen.

Hast du vielleicht schon über eine Aufarbeitungstherapie nachgedacht? Es muss nicht bedeuten, dass du damit deine "Angst" vor Penisen verlierst und sie dann freudig um dich haben kannst, sondern das Geschehene für dich endlich einzuordnen, zu akzeptieren, dass es passiert ist und auch zu lernen und zu verstehen, dass es nicht deine Schuld war. Mitunter wirst du wohl immer eine gewisse Art von Skepsis haben, da deine persönlichen Grenzen überschritten wurden und du damit auch eine Art von Vertrauen verloren hast, aber vielleicht kannst du dann wieder eine gute Beziehung zu dir selbst finden und auch lernen mit männlichen Menschen offener umzugehen und zu wissen "Das ist nicht B, sondern ein ganz anderer Mensch."
Und auch, dass du deine Schuldgefühle gegenüber deinem Vater aufarbeiten kannst und lernen dir selbst zu verzeihen.
 
hallo,
deine reaktion auf den jungen b war völlig in ordnung, die übertragung auf alle jungs/männer ist es nicht. da du dies offenbar selbst spürst und dich der ekel vor männern in deinem lebensgefühl einschränkt, solltest du sozusagen lernen, mit diesem gefühl umzugehen. da ekel ganz wesentlich ein produkt der sozialisation ist, wäre ein therapie hilfreich.
bemerkenswert für dich ist vllt folgende theorie von wikipedia: 'Ein Mechanismus zur Vermeidung von Schäden für den Körper wurde zu einem Mechanismus zur Vermeidung von Schäden für die Seele.' dein ekel hat dir in der kindheit sehr geholfen, jz ist es vllt zeit ihn hinter dir zu lassen.
viel erfolg
marut
 
Hallo Gast

ich denke nicht, dass dein Ekel auf den Erfahrungen mit Gleichaltrigen in der Kindheit kommt.

Was ich aus der Psychologie weiß, ist, dass Kinder, die bereits sex. MB erlebt haben, eine Opferhaltung entwickeln und von Gleichaltrigen gemobbt werden. Das trifft eher auf dich. Du hast dich ja auch nicht gewehrt, weil du das Selbstbewusstsein nicht hattest. Jedes andere Mädchen hätte wahrscheinlich sofort in der Situation in der Klasse gerufen: "Bah! Fr. Lehrerin, sie holen ihren Penis raus und wollen, dass ich den sehe!" Du hast es aber ertragen und, was auch typisch für s. mb. Kinder ist, es aus Scham keinem mitgeteilt, sondern in dich hinhein gefressen.

Also wegen solchen harmlosen, kindlichen Neckereien entwickelt man keinen Waschzwang und Ekel, sicher nicht. Das hat andere Ursachen, die du mit Sicherheit verdrängt hast. Ich würde mich an einen Therapeuten wenden und mich gemeinsam mit ihm auf die Suche machen.

Viel Glück und alles Gute!
 
Danke für die lieben Antworten.
Es tut gut zu wissen, das ihr es auch nachvollziehbar findet, das ich leider solche Zwänge entwickelt habe.
Ja ich denke auch, dass es gut wäre, wenn ich es schaffen würde, das alles hinter mir zu lassen.
Ich werde mir jetzt auch einen Therapieplatz suchen werden,damit mir geholfen wird.

@Unregistriert.
Ich war damals immer mit den Jungs zusammen, weil die mehr Ball gespielt haben, und so Sachen, was ich auch gern gemacht habe.
Und die eins, zwei Mädchen die noch in meinem Alter gewesen wären, haben meistens Blumen gepflückt oder mit Puppen gespielt, und mir hat das gar nix abgegeben, ich konnte mit Puppen nix anfangen. Daher wars halt von dem her so, das ich eher bei den Jungs gelandet bin, weil ich eben mit den typischen Mädchen Sachen nix anfangen konnte, sondern für mich das einfach nur öd war.
 
Ich bin aufgrund deiner Schilderung davon überzeugt, daß deine Abneigung auf diese Erfahrungen zurückzuführen sind und halte deine Reaktion ganz und gar nicht für übertrieben.
Vielleicht solltest du dir kompetente Hilfe nehmen, um die Erinnerungen an die dummen Jungs zu verarbeiten.
 

Anzeige (6)

Thema gelesen (Total: 2) Details

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

      Du bist keinem Raum beigetreten.

      Anzeige (2)

      Oben