Hallo EuFrank,
von der Sache her ist es nicht erstaunlich. Wenn der Untergrund nachgibt, stürzen auch nicht exponierte Gebäude ein. Auch wenn es Neubauten wären.
Köln liegt ja am Rhein. Und weil Flüsse ihr Flussbett im Laufe der Zeit verändern, steht die Stadt auf den Sanden und Schottern, die der Rhein in den letzten Jahrtausenden dort abgelagert hat.
Auf Sand kann man -entgegen dem Sprichwort- wunderbar bauen, solange man Häuser oben drauf stellt.
Wenn man aber anfängt im Sand zu graben, dann fallen die Seiten der Grube immer wieder zu. Das kennt man ja, wenn man am Strand ein Loch buddeln will. Genau das ist dort auch passiert.
Die Baugrube der U-Bahn, direkt vor dem Stadtarchiv war nun fast 30 Meter tief und musste senkrecht abgeschachtet werden. Die Seitenwände waren zwar gesichert, aber durch den starken Regen hat diese Sicherung wohl nicht gehalten - und wenn nasser Sand erstmal anfängt zu rutschen, dann rutscht es richtig. Das Gebäude ist dann sozusagen hinterhergekippt.
Ich hatte mal ein Projekt, bei dem unter einem Kölner Schwimmbad ein paar neue Fundamente gesetzt werden sollten. Die Bauarbeiter haben im Keller Löcher in die Bodenplatte geschnitten und angefangen für die Fundamentgruben den Sand unter dem Gebäude auszubaggern. Die Löcher sollten nur je 1 mal 1 m groß werden, aber der Sand rieselte von den Seiten nach - so dass unter jedem Loch ein Trichter entstand, der immer größer wurde. Dort hat man es rechtzeitig gemerkt und aufgehört zu baggern. Man sieht daran aber, wie schnell so etwas gehen kann.