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Einsamkeit zerfrisst mich mal wieder

Zebaothling

Sehr aktives Mitglied
Ihr habt beide Recht sozusagen , denke ich , die Leute , wo das Selbstbewußtsein Im Keller ist, so tief das die gar nicht suchen, finden weniger Partner als selbstbewußte Menschen, die nach Partnern suchen.

Einfacher wäre zu verstehen, wer suchet der findet.

Es gibt immer wieder so Threads , wo die Leute beklagen unfreiwillig Single zu sein und das aus Gründen von Häßlichkeit , Kleinwüchsigkeit, Chancenlosigkeit.

Aber genau das halte für Fluchtsphrasen, weil auf die Suche gehen die ja nicht wirklich....nicht auszudenken, wenn sie eine fänden, dann gäbs ja nichts mehr zu beklagen .
 

Hr. Pinguin

Aktives Mitglied
Wie es der Titel schon sagt, ist es derzeit wieder extrem schlimm für mich.
Die meisten Leute freuen sich dass das Leben wieder ein wenig 'hochfährt' und können sich wieder ein wenig mehr mit Freunden etc treffen. Aber für mich heißt das nur dass ich mich wieder einer Tatsache stellen muss, die ich am liebsten weiter verdrängt hätte - Ich habe niemanden und es freut sich niemand mich zu sehen.

Für mich hat sich in der gesamten Zeit mit Covid absolut nichts geändert. Meine sogenannten "Freunde" haben sich schon nach 1-2 Monaten nicht mehr gemeldet, meiner Arbeit musste ich weiterhin ohne unterbrechung nachgehen, ein Sozialleben habe ich so gut wie nicht.

Ich bin völlig überarbeitet und hätte nichts lieber als einen Partner mit dem ich mich wenigstens mal unterhalten könnte.
Leider ist alleine die Vorstellung völlig bizarr, ich kann mir nicht ausmalen, wie es noch jemals dazu kommen könnte.

Sozialkontake? Null.
Frauen ansprechen? Wo? Wie? - Keine Ahnung.
Dating Apps? Sinnlos. Bin viel zu hässlicher Müll, als das ich jemals eine Chance bekommen könnte.
Zu einer Prostituierten gehen? Derzeit keine Option.

Was bleibt mir denn noch? Egal wie lange dies schon so geht, ich kann mich nicht damit abfinden.
Es wird einfach nicht besser...
Klar, eine Partnerin, um jemanden zu haben, mit dem man sich unterhalten kann. Wenn man schon nicht die Option hat zu einer Prostituierten gehen zu können... :cautious:

Es gibt Leute, die quatschen sich an der Straße an und tauschen Telefonnummern, oder beim Joggen, oder beim Einkaufen. Dafür darf man sich aber selber nicht als "hässlicher Müll" bezeichnen. @worthless02 , der Name sagt ja auch schon alles über das Selbstbild aus. Corona ist an der "Einsamkeit, die einen zerfrisst" wohl eher kaum schuld. Viel eher sind das die Unwertgefühle, die Hemmungen, die Ängstlichkeit und die Unbeholfenheit in der Konfrontation mit den Mitmenschen, respektive dem anderen Geschlecht.

"Jetzt sei doch mal selbstbewusst und geh hin und mach" wäre aber in meinen Augen nichts weiter als ein reisserischer, unsensibler, überflüssiger und neunmalkluger Spruch.

Ein positives Selbstbild und Selbstsicherheit kann man nicht aus dem Nichts heraus erschaffen. Die Leute, die das versuchen, verlieren sich völlig in Posen und künstlich aufgesetzten Verhaltensweisen. Sie verlieren das Fühlen zu sich selbst und das Fühlen zu anderen. Sie versuchen Arroganz zu imitieren, da sie denken, das wäre ein Merkmal von Überlegenheit. Sie werten andere ab, erniedrigen und demütigen, um ihr eigenes zerrüttetes Selbst und vergrabenes Elend zu vergessen und erträglich zu machen. Sie trachten danach sich über andere zu stellen, Macht auszuüben, weil das die einzige Möglichkeit ist für eine Existenz, die das Fühlen (Mitfühlen) zu sich und seinen Mitmenschen und Mitgeschöpfen verloren hat, um ein Gefühl von Lebendigkeit zu erhalten.

Was man benötigt, sind Ressourcen. Eine Arbeit zu haben und für sich selber sorgen zu können, hört sich erst mal wie ein guter Pluspunkt an, der dem eigenen Selbstwertgefühl zuträglich sein sollte. "Völlig überarbeitet" hört sich aber eher nach Pflicherfüllung an. Man macht es, um nicht von allen Seiten missbilligt zu werden.

Der Schmerz durch Verlust der Anerkennung und der sozialen Zugehörigkeit ist unerträglich. Deswegen wollen wir alle gut sein, den Erwartungen entsprechen. Das Allerschlimmste, das es gibt, ist der Ausschluss aus einer Gruppe durch Ungenügen. Dies ist gleichbedeutend mit einem Todesurteil.

Sozialer Rückhalt wäre extrem wertvoll. Eine Familie zu haben, Freunde, mit denen man sich austauschen kann, wo man weiß, dass man zugehört, gleichbehandelt wird, nichts darstellen (schauspielern) muss, nicht zwanghaft Vorgaben entsprechen muss.

Und die persönlichen Ressourcen, die sich aber zu Hause in sozialer Isolation kaum entwickeln können. Ich hatte letztes Jahr bis März ein sog. "soziales Kompetenztraining" im Gruppenangebot mitgemacht. Das fand ich hilfreich. Wenn die Einschränkungen hoffentlich in absehbarer Zeit nachlassen, wird sowas wieder möglich sein.

Natürlich möchte jeder in seinem Leben die Nähe und Zuneigung zu einem Menschen erleben. Dieses essentielle Bedürfnis, oder vielleicht auch Verlangen, ist in jedem vorhanden. Anders würde das Leben überhaupt keinen Sinn ergeben, es könnte nicht fortbestehen. Wenn einem dieses dauerhaft verwehrt wird, wird man unzufrieden, unglücklich, depressiv, bis hin zur Suizidalität. Das ist nur die logische Konsequenz. Man wird irgendwann geistig stumpf, lethargisch, versucht sein Elend mit Alkohol oder Drogen abzutöten, oder lässt sich Medikamente verschreiben, die einen zum Zombie machen.

Oder gibt sich irgendwann dem unglaublichen Gefühl der Erleichterung und Befreiung hin, weil man es nun endlich "gut sein lässt". Zu gehen, weil es die ultimative Erlösung verspricht, kann sehr verlockend sein.

Soweit sind wir aber in diesem Thread hier zum Glück noch nicht. Ich würde es mal mit ein paar Affirmationen versuchen (Selbstbejahung). Dazu gibt es auf YouTube ein paar ganz nützliche Videos.

Außerdem sagt man der Verhaltenstherapie nach, dass sie sehr erfolgreich ist. Momentan ist da alles furchtbar überlaufen. Aber es kann ja nicht schaden, sich mit der Möglichkeit mal auseinanderzusetzen. Es kann auch nicht schaden, mal den Hausarzt auf die als schwierig empfundene Lebenssituation anzusprechen. Je nachdem, wie groß man den Leidensdruck bei sich ansieht.

Das mit einer Prostituierten würde ich lassen. Die können schließlich auch nichts dafür und ich denke, die meisten würden das nicht arbeiten, wenn sie das nicht müssten. Sind oftmals vermutlich sogar einem Zuhälter ausgeliefert und ich denke, die meisten Damen in diesem Gewerbe tragen auf Dauer einen seelischen Schaden davon weg. Da möchte man sich doch nicht daran beteiligen, oder?
 
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