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Einsamkeit, Selbstmitgefühl und Scham - Onlinestudie

inken

Neues Mitglied
Hey ihr Lieben,

in meinem Psychologie-Studium habe ich „Selbstmitgefühl“ kennenlernen dürfen. Und bei der Kurzbeschreibung „sich selbst ein Freund sein“ kam bei mir ein Zusammenhang zu Einsamkeit auf. Auch bisherige Studien zeigen einen Zusammenhang zwischen Einsamkeit und Selbstmitgefühl. Ein hohes Ausmaß an Selbstmitgefühl geht dabei mit geringerer Einsamkeit einher.

Im Rahmen meiner Bachelorarbeit wollte ich daher dieses Thema näher untersuchen. Und ich habe mich dafür entschieden den Zusammenhang von Einsamkeit und Selbstmitgefühl zu betrachten und die Scham noch als möglichen Vermittler zwischen diesen beiden mit einzubeziehen.



Für alle, die (wie ich vor meinem Studium) noch nichts von Selbstmitgefühl gehört haben, hier eine kurze Erklärung:
Selbstmitgefühl ist ein Konzept, das von Kristin Neff entwickelt wurde. Sie beschreibt es mit 6 Facetten.

Selbstmitgefühl beinhaltet zum einen die Selbstfreundlichkeit statt der Selbstkritik. Das lässt sich gut damit erklären, sich selbst ein Freund zu sein. Viele Menschen reagieren auf Freunde, die in Not sind, mit Wärme, Empathie und Mitgefühl - auf sich selbst aber mit Härte und Kritik. Durch die Stärkung des Selbstmitgefühls kann man sich selbst mehr ein eigner Freund werden. Die Selbstfreundlichkeit versteht die eigenen Schwächen, anstatt diese zu verbannen und ermöglicht dadurch ein aktives Selbst-Trösten.

„Wenn wir uns selbst regelmäßig liebevolle Zuwendung und Verständnis gewähren, werden wir im Laufe der Zeit das Gefühl entwickeln, der Fürsorge und Akzeptanz wert zu sein. Indem wir uns selbst Empathie und Unterstützung geben, lernen wir, darauf zu vertrauen, dass Hilfe immer zur Verfügung steht. Während wir uns in die warme Umarmung der Selbstfreundlichkeit hüllen, fühlen wir uns sicher und geschützt“ (Neff, Selbstmitgefühl, 2012, S.66).

Weitere Komponenten des Selbstmitgefühls sind das gemeinsame Menschsein und die Isolation als Gegensatz. Fühle ich mich in meinem Leiden mit anderen Menschen verbunden, da Leid zum Mensch sein dazu gehört, oder fühle ich mich dadurch von anderen isoliert? Die Verbundenheit kann sich beispielsweise auch auf eigene Fehler beziehen. Nach dem gemeinsamen Menschsein bin ich kein schlechterer Mensch, weil ich etwas nicht kann oder etwas „falsch“ gemacht habe. Meine Fehler machen mich erst zu einem Menschen.

„Stattdessen leiden wir nicht nur, sondern fühlen und isoliert und allein in unserem Leid. Wenn wir uns daran erinnern, dass Schmerz ein Teil der gemeinsamen menschlichen Erfahrung ist, dann wandelt sich jener Moment des Leidens in einen Moment der Verbindung mit anderen“ (Neff & Germer, Selbstmitgefühl – Das Übungsbuch, 2019, S.24).

Die letzten beiden Aspekte des Selbstmitgefühls sind die Achtsamkeit und Überidentifikation. Mit der Achtsamkeit können die eigenen Erfahrungen vorurteilsfrei akzeptiert und gleichwertig wahrgenommen werden, anstatt unsere Schmerzen zu ignorieren oder zu übertreiben. Durch das Wahrnehmen statt dem Übertreiben unserer Gefühle kann mitfühlend auf das eigene Leiden reagiert werden und auch innerlich aufgetankt werden, anstatt nur äußere Probleme zu lösen. In der Überidentifikation wird unsere ganze Wirklichkeit beeinflusst und es ist kein objektives Betrachten mit Abstand möglich, das zur Heilung auch wichtig sein kann.

„Statt uns in unserer persönlichen Seifenoper zu verlieren, können wir unsere Situation mit Hilfe der Achtsamkeit aus einem größeren Abstand betrachten und dafür sorgen, dass wir nicht unnötig leiden“ (Neff, Selbstmitgefühl, 2012, S.116).

Es gibt eine Selbstmitgefühl-Therapie, die Compassion Focused Therapy (CFT), die auf die Selbstkritik und Scham abzielt. Scham und Einsamkeit hängen oft zusammen. Sie haben zum Beispiel durch eine negative Rückzugs-Spirale gegenseitig negativen Einfluss aufeinander. In meiner Studie möchte ich daher untersuchen, ob es einen Zusammenhang zwischen Selbstmitgefühl und Einsamkeit gibt, der über die Scham vermittelt wird.
Wenn dies der Fall ist, kann Selbstmitgefühl ein sinnvoller Ansatz sein, um aus der Einsamkeit herauszufinden.

Um diese Forschung und mich bei meiner Bachelorarbeit zu unterstützen, könnt ihr meine Studie ausfüllen unter: https://www.soscisurvey.de/bachelorarbeit_kranik/
Ich wäre euch sehr dankbar!


Die Studie dauert ca. 45 – 60 Minuten und es gibt die Voraussetzung, dass Ihr zwischen 18 und 40 Jahren alt seid. Am Ende der Studie habt ihr auch die Möglichkeit eure e-Mail-Adresse anzugeben, falls ihr Interesse an den Ergebnissen der Studie habt. Nach Abschluss der Studie lasse ich euch diese dann per Mail zukommen.

Falls euch das Thema Selbstmitgefühl in Bezug auf Einsamkeit interessiert, gibt es bereits ein Buch dazu: „Neue Wege aus der Einsamkeit: mit Selbstmitgefühl zu mehr Verbundenheit finden. Praktische Übungen für aktive Selbsthilfe - Ratgeber für Betroffene und Angehörige“ von Christine Brähler (2020).

Bei Fragen könnt ihr mir jederzeit gerne schreiben unter inken.kranik@student-uni-halle.de.


Ich wünsche euch alles Gute und, dass ihr das findet, was ihr gerade braucht!

Inken Kranik
 

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