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Einsam & Hoffnung aufgegeben.

dioneus

Mitglied
Hallo,

ich bin jetzt Ende 20 und bin trotz unablässiger und radikaler Versuche meine Einsamkeit nicht losgeworden. Ich bin hochsensibel und habe leicht autistische Züge entwickelt. Ich habe keine Hochbegabung aber bin doch über durchschnittlich intelligent, und eben hochsenisbel, was der entscheidenste Faktor ist.

Schon in der Schule hatte ich keine Freunde, wurde oft enttäuscht, keine Beziehung gehabt, etc. Dabei bin ich sehr gut angepasst, ein offener, humorvoller Kerl (schwarzer Humor), mit dem man tiefgründige Gespräche haben kann genauso wie den köstlichsten Blödsinn machen kann. Auf jeden Fall erlebe und fühle ich stärker und bunter als die meisten Menschen, die mir bisher im Leben begegnet sind. Mir haben oft Leute gesagt (Studienkollegen), dass ich sie inspiriere, wegen meinem charmanten Humor war ich schon das Highlight von Parties (Leute, die mir gesagt haben, das beste wäre, dass sie mich kennengelernt haben, etc.)

Dabei bin ich aber natürlich immer einsam, und sooft ich auch neue Menschen kennengelernt habe, bin ich für sie nur ein flüchtiger Kontakt unter hunderten. Wenn ich aber einen Menschen finde, der mich anregt, dann ist das für mich die Nadel im Heuhaufen. Dieser Mensch ahnt davon aber natürlich gar nichts, und oft sind diese Freundschaften genauso intensiv wie sie auch wieder schnell vorbei sind. Bei Beziehungen genauso, und je älter ich werde, desto schwieriger wird es natürlich. Und wie im Titel angekündigt habe ich die Hoffnung aufgegeben. Ich habe mich an meine Einsamkeit gewöhnt und komme inzwischen sehr gut allein zurecht (die meiste Zeit). Andere Menschen strengen mich in der Regel sehr an, d.h. sie erschöpfen mich. So ein Kaffee trinken gehen mit einem flüchtigen Bekannten gibt mir nichts. Ich hätte dazu natürlich oft die Möglichkeit, unterlasse es aber, weil ich es sooft schon hinterher bereut habe. Ich gehe auch nicht in Bars, und obwohl ich zwischenzeitlich recht beliebt war und auch viel unterwegs, habe ich momentan nicht einen einzigen sozialen Kontakt mehr.

Das Problem ist nun, dass ich damit natürlich überhaupt nicht zufrieden bin. Ich bin noch jung, ich sehe nicht schlecht aus, ich bin witzig, phantasiereich, etc. und ich würde das alles sehr gerne ausleben. Aber das geht nur mit anderen Menschen. Denn obwohl die meisten Menschen nicht zu mir passen, brauche ich und sehne ich mich nach einem Menschen der mich anregt und der meine ganzen guten Eigenschaften, Kreativität, Leidenschaften, etc. erst anfeuert; das passiert nämlich automatisch, wenn ich so einen Menschen treffe. Aber leider sieht das bei den anderen natürlich gar nicht so aus.
Ich bin sehr pessimistisch und oft auch sehr deprimiert, obwohl ich sehr erfolgreich bin fühle ich mich sehr unselbständig, da ich oft keinen Sinn darin sehe, allein etwas zu unternehmen, ich war also auch noch nie im Urlaub, weil mir die Lust dazu fehlt. Andere Menschen haben beim Kennenlernen in der Regel eine extreme Erwartungshaltung, dass man "normal" ist. Ich habe aber keine Freunde, erlebe nichts und kann bei deren Themen häufig nicht mitreden. Ich bin zumindest im Beruf überraschend erfolgreich und brauche auch eher intellektuelle Stimulation. Ich habe sehr ungewöhnliche, unangepasste und kritische Meinungen zu allen möglichen Dingen mit denen ich schnell anecken kann und kann mit "mainstream"-Themen wenig anfangen.
Natürlich sehe ich dann auf instagram etc. viele Menschen, die mit Freunden und Partnern tolle Dinge unternehmen, (man kennt das ja), und langsam glaube ich, dass ich immer mehr von Neid und Hass zerfressen werde. Und ich weiß nicht, was ich tun soll.

Diesen Text zu schreiben ist für mich schon eine große Anstrengung. Ich habe generell meine ganze Kommunikation etc. so weit runter gefahren. Ich lerne eben auch deswegen schon keine Menschen mehr kennen. Wenn ich mal online jemanden "kennenlerne" und wir schreiben bin ich sehr abwesend, antworte nur alle paar Wochen etc. Trotzdem lerne ich so Leute kennen, es kommt auch gelegentlich zu Treffen, aber meist bleibt es dabei. Obwohl die Leute mich meistens auch interessant oder sympathisch finden. Meistens haben sie in der Zwischenzeit schon eine Beziehung angefangen etc. Ich bin irgendwie auch schon mit allem durch, die Muster haben sich schon zu oft wiederholt und ich bin es ehrlich gesagt auch müde, neue Leute kennenzulernen. Ich fühle in mir drin, dass jede Beziehung flüchtig und bedeutungslos ist, und schon zu viele Enttäuschungen sind dafür Bestätigung.
Was mir aber jetzt Sorge macht, ist eben dieser Hass und der Neid, wohingegen ich früher vielleicht eher traurig und wütend war.
 
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