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einsam, Depressionen, arbeitslos, sehe keinen Ausweg mehr

valeriana

Neues Mitglied
Hallo liebe Leute da draussen,


ich habe mich hier mal angemedet und schreibe etwas über mich, weil ich sonst mit keinem richtig reden kann und nicht mehr weiss, was ich machen soll....


Ich bin 28 Jahre alt und werde bald 29. Meine Probleme fingen schon sehr früh an und mit 13 dachte ich das erste Mal an Selbstmord, weil ich sehr gemobbt wurde in der Schule, aber den Ausdruck kannte man da ja so noch nicht, ich wurde halt ein bisschen "geärgert" hiess es.

Mit 19 bin ich völlig zusammengebrochen und konnte mein eben begonnenes Studium nicht fortführen. Es wurden Depression diagnostieziert. Danach erfolgten 2 Gesprächstherapien.
Seit ca. 4 Jahren nehme ich leichte Antidepressiva in einer niedrigen Dosis. Bei höherer Dosis bin ich einfach zu müde.
Das hilft einigermassen, dass ich nicht so ganz verzweifelt bin.

Nun zu meiner Situation.... ich habe von 2004-2007 eine Ausbildung absolviert. Seitdem hatte ich einige Stellen. Das Problem ist, dass ich nie so lange irgendwo bleibe, irgendwann fangen die Probleme an... ich arbeite mit Menschen und mir wird dann irgendwann immer gesagt ich würde "zu wenig herzlich" und "unfreundlich" auf die Leute wirken. Dabei versuche ich sehr viel um nett und besser auf andere zuzugehen.
Weil ich immer wieder meine Stellen nach 6-24 Monaten verliere, konnte ich bisher nicht ausziehen bei meinen Eltern wofür ich mich sehr schäme.

Weil ich in der Schule nie Freunde hatte und das Studium auch abgebrochen habe, habe ich von da aus keine Kontakte mehr und auch von keiner Arbeitsstelle. Ich habe quasi überhaupt keine Freunde, nur ein paar wenige Bekannte, die auch weiter weg wohnen zum Teil.

Zwischendurch habe ich immer mal wieder Beziehungen... aber nach einem halben bis einem Jahr wird den Herren immer alles zuviel. Dann sagen sie, ich habe zu viele Probleme, das belastet sie, dass ich bei meinen Eltern wohne, Depressionen habe und sowas.
Ich wünschte ich könnte was daran machen, versuche wirklich sehr, mich in Beziehungen nicht sehr auf den anderen zu stützen oder eine Belastung zu sein.

Das ganze Theater und hin und her geht jetzt schon 10 Jahre so, ich komme auf keinen grünen Zweig, erreiche meine Ziele nicht und fühle mich einsam.
In letzter Zeit beschäftige ich mich wieder viel mit dem Thema Selbstmord, aber ich denke, das würde meine Eltern zu sehr belasten, wenn ich das tun würde. Am besten wäre es, ich hätte einen Unfall, das wünsche ich mir öfters.

Ich komme hier einfach nicht mehr raus und habe so gar keine Kraft mehr für irgendwas.
Wieder ne neue Stelle, wieder Angst da was falsch zu machen, wieder alles neu lernen und dann flieg ich doch.

Früher hab ich mir mein Leben anders vorgestellt. Langsam begreife ich, dass es für jemanden wie mich scheinbar keine bessere Daseinsform gibt als arbeitslos und alleine vorm PC und dass ich der Gesellschaft auf der Tasche liege. Ich will so nicht mehr leben.
 

Bambieaugen

Aktives Mitglied
Liebe Valeriana,

aus deinen Zeilen kann ich einen enormen Leidensdruck herauslesen und ich kann deine Sorgen sehr gut nachempfinden.
Auch ich musste in meiner Schulzeit , die sich langsam dem Ende zuneigt, mit schlimmsten Mobbing-Erfahrungen fertig werden :(

Ich weiß genau wie sich das anfühlt. Fühle dich an der Stelle erstmal lieb gedrückt :)
Auch ich nehme Antidepressiva auf Grund von Depressionen und sozialer Phobie und ich habe auch kaum Kontakte, weil ich ein sehr introvertierter Mensch bin.

Ein ganz wichtiger Punkt ist: Verwerfe schnell die Suizidgedanken, denn du bist ein wertvoller und einzigartiger Mensch und du verdienst es weiter zu leben und glücklich zu werden.

Du hast trotz deiner Leidensgeschichte vieles geleistet worauf du stolz sein kannst! Du hast eine abgeschlossene Ausbildung mit der sich etwas anfangen läßt.
Ich denke, dass du auf jeden Fall das Potenzial dazu hast, aus diesem Tief heraus zu kommen.
Ein sehr wichtiger Aspekt ist eine soziale Einbettung.
Wie kannst du neue, liebe Menschen kennen lernen? Was denkst du wie du einen neuen Freundeskreis aufbauen könntest?

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist: Gib dir nicht die Schuld an deiner Situation. Du hast es nicht leicht gehabt und du konntest es dir nicht aussuchen!
Du musst dich vor niemanden dafür rechtfertigen, dass du noch bei deinen Eltern wohnst.

Vielleicht könntest du versuchen sich um eine neue Stelle zu bemühen und dort- auch wenn es schwer fällt- etwas offener den Mneschen gegenüber zu aufzutreten?

Ich wünsche dir ganz viel Kraft und alles Liebe!
 

Selah

Aktives Mitglied
Kommt es denn in deinem Beruf sehr darauf an, herzlich und entgegenkommend zu sein? Falls ja, ist es vielleicht einfach die falsche Branche für dich. Diese "Service-Mentalität" liegt halt nicht jedem. Und es gibt ja auch Bereiche, wo man die nicht unbedingt braucht. Also vielleicht doch noch mal beruflich umorientieren?

Ansonsten: Ich verstehe, dass es auf potenzielle Partner befremdlich wirkst, dass Du mit 29 noch zu Hause wohnst. Wobei es da m.E. noch einen Unterschied macht, ob man eben eine Wohnung im elterlichen Haus bewohnt (zumindest ein paar abgegrenzte Zimmer) oder ob man noch im Kinderzimmer der 3-Raum-Mietwohnung lebt. Letzteres dürfte immer problematisch sein.

Aber alles um krempeln geht eh nicht. Deswegen vielleicht mit der beruflichen Schiene anfangen. Wo siehst Du denn da Chancen, Stärken, Schwächen?
 
J

Jonasson

Gast
Hallo liebe Leute da draussen,
Hallo Valeriana! Schön, dass du schreibst!
Du hast wirklich eine Menge erlebt. Vieles davon kommt mir bekannt vor...
Mir fehlen einfach die Worte um das zu schreiben, was ich gerne schreiben würde, aber dein letzter Absatz hat mich irgendwie besonders traurig gemacht...

Früher hab ich mir mein Leben anders vorgestellt. Langsam begreife ich, dass es für jemanden wie mich scheinbar keine bessere Daseinsform gibt als arbeitslos und alleine vorm PC und dass ich der Gesellschaft auf der Tasche liege. Ich will so nicht mehr leben.
Ich weiß es klingt immer doof, wenn andere das sagen, aber vielleicht hast du irgendwann die Kraft dazu:
Lebe dein Leben wie du es möchtest. Du bist niemandem Rechenschaft schuldig. Niemandem!
Kennst du zufällig das Buch »Zwei an einem Tag«? Daran angelehnt: Wenn ich könnte würde ich dir vor allem eins schenken: ein ganz großes Selbstbewusstsein...
Lass dir nicht sagen was die richtige oder falsche Daseinsform ist. Ich wünsche dir, dass du irgendwann den Weg zu der Daseinsform findest, die dich glücklich macht und nicht die anderen... Wie hast du es dir früher vorgestellt? Was sind deine Träume? Verwirkliche sie!
Ich habe lange gebraucht um das zu akzeptieren. Ich werde bald 24 und habe keine Ausbildung. Ich akzeptiere, dass ich nicht jemand bin, der zu 100% in unserer Gesellschaft funktionieren kann, aber wir hatten ja schließlich nie die Wahl... Vergiss das nicht...

Ich hab da noch ein schönes Lied, vielleicht magst du es ja...
http://www.youtube.com/watch?v=TlFCfkyuQM0
 
Zuletzt bearbeitet:

Tyra

Sehr aktives Mitglied
Hallo,

hier schreiben einige dass du bereits viel erlebt hast. Das kann ich irgendwie nicht erkennen. Ich kann verstehen das du depressiv geworden bist da du offenbar ein recht unkreatives Leben führst...wie ein Pferd das im Gatter im Kreis läuft und schlichtweg den gesellschaftlichen Anforderungen genügen will. Oder auch zum Teil nicht indem du z.B keine feste Partnerschaft führst sondern noch im Elternhaus lebst.

Natürlich heißt dass nicht dass du nun ganz anarchistisch drauf sein solltest wie einige andere hier die sich hinsetzen und mit 24 noch keine Ausbildung haben oder Ähnliches. Es ist wichtig irgendwie die Mitte zu finden zwischen dem was man möchte um sich selbst zu verwirklichen und dem was die Gesellschaft an Anforderungen an einen stellt. Mit genügend kreativem Geist findet jeder seinen Platz.
Totale Freiheit und immer machen was man will auf Kosten anderer ist natürlich unsozial. Aber man kann sich seine Freiräume erarbeiten ohne dass man anderen dabei zur Last fällt. Es geht um ein ausgewogenes Geben und Nehmen.

Mein Rat: Depressionstherapie und zwar umgehend. Dein Leben ändern, ggf mach mal eine Auszeit im Ausland und arbeite woanders wo andere Grundbedingungen herrschen. grad für Angstbuxen und unsichere Menschen sind neue Herausforderungen wichtig und auf jeden Fall neue Wege versuchen die du bislang noch nicht probiert hast.
Menschen sind von Natur aus keine Couchpotatoes sondern Abenteurer und Couchpotatoes/Stubenhocker werden krank, träge und depressiv.
Das Internet und PC ist kein Ersatz für das reale Leben und macht ebenfalls eher träge, dick und abhängig und auf Dauer nicht zufrieden, geschweige denn glücklich.

Es wird höchste Zeit dass du aus deinem Elternhaus ausziehst.
Du lebst im Grunde recht ängstlich, isoliert und unnatürlich was dann zwangsläufig in eine Depression führen musste.
Zeit das zu ändern.
Es ist dein Leben und deine Verantwortung. Eine Verantwortung die herausfordert und auch Spass machen kann. Allerdings nicht mit einer akuten Depression, die ggf eine Weile psychiatrisch-medikamentöse Therapie benötigt. Warte nicht zu lange damit denn je länger du wartest desto schwieriger wird der Weg zurück in einen normalen Hirnzustand.

Und geh zusätzlich zu einem Psychologen oder zu einer Lebensberatung um regelmäßig mit jemandem über alles zu reden was so in dir vor geht.

Viel Erfolg!
Tyra


Kennzeichen einer akuten Depression: negatives Denken bis hin zu Selbstmordgedanken, körperliche und psychische Mattheit, Antriebslosigkeit, Isolationstendenz etc.
Wichtig ist hier eine rasche Medikation um das biochemische Ungleichgewicht im Hirn wieder zu stabilisieren.
Weitere Antidepressiva: Sonnenlicht, viel Bewegung, Sozialkontakte, sinnvollen Beschäftigungen nachgehen, sich neuen Herausforderungen stellen, gute Ernährung (geistig + körperlich), regelmäßige Psychohygiene (mit Vertrauten über alles reden), Liebe in allen Facetten vom Sex (also körperlicher Liebe) bis zu geistiger Liebe, Freundschaften, Bekanntschaften etc.

Bei Selbstbewusstseinsschwächen: Kampfsport, Ausdauersport, immer wieder gegen innere Ängste und Unsicherheiten angehen und Sozialkontakte pflegen. Denk dir dazu was aus und mach dir nen Lebensplan + neue Tagespläne die du mal ausprobierst.

Wichtig: vermeide Opferdenken..das bringt nix, du bist für all das Leid was du erlebst verantwortlich. Gieb dich nicht mit Menschen ab die dir nicht gut tun, lebe menschengerecht. Gieb dir selbst die Hilfe die du brauchst um glücklich und zufrieden zu werden. Indem du z.B bei einer akuten Depression nicht rumhockst und jammerst und Selbstmordgedanken pflegst sondern UMGEHEND fachkundige Hilfe suchst und annimmst.

Der Unfallgedanke und Unfallwunsch ist ebenso Mist..Painbodymist...lass so etwas sein denn damit versaust du dir dein Charisma. Vermeide ungünstige Denkweisen und kümmer dich um mehr geistige Stabilität.
 

Tyra

Sehr aktives Mitglied
allgemein noch zum Thema Mobbing von dem ich hier im thraed las:

Entfaltung bedeutet alle inneren Grundeigenschaften voll entfalten. Auch den Löwen in jedem. also nicht erwarten dass man durchkommt als Rehäuglein und zartes Blümelein. Nix gegen Zartheit aber die sollte gepaart sein mit starkem Willen und Lebensmut + auch der Fähigkeit sich angemessen zur Wehr setzen zu können wenn man angegriffen wird.
Nennt sich Selbstfürsorge und Selbstpflege.

In jedem Menschen stecken zarte Seiten und gleichermaßen auch härtere Seiten, es bringt nix einseitig auf eine Rolle definiert als Frau das Püppi zu geben, damit hat man im Leben kaum eine Schnitte. Eventuell bei gewissen Männertypen die eine starke Abhängigkeitsbeziehung mögen, aber zu viel Abhängigkeit bringt wenig.

Das gilt auch für Wohnen im Elternhaus und sich dort zu lange verstecken.

Ein starkes Selbstbewusstsein kann sich nur entwickeln wenn man sich den Anforderungen des Lebens stellt.

Es gibt keine richtigen oder falschen Daseinsformen sondern nur unterschiedliche Daseinsformen mit denen man mal mehr oder weniger gut zurecht kommt. Jeder muss für sich gucken welche Daseinsform man wählt bzw. man für sich aufbaut und zusammenbastelt.

Zieh in eine WG das wäre ein guter Übergang. Oder miete mit jemandem zusammen eine wohnung wenn dir allein eine Wohnung zu teuer ist. Sooo schwierig ist Veränderung weissgott nicht.
Arbeitslosigkeit ist DIE Chance in einer anderen Stadt neu an zu fangen oder ggf in einem anderen Land. Oder Fortbildungen machen, eine Umschulung, Nebenjob machen und doch noch studieren od.ä. Es gibt eine Menge an Möglichkeiten.
 
J

Jonasson

Gast
Hallo,

hier schreiben einige dass du bereits viel erlebt hast. Das kann ich irgendwie nicht erkennen. Ich kann verstehen das du depressiv geworden bist da du offenbar ein recht unkreatives Leben führst...wie ein Pferd das im Gatter im Kreis läuft und schlichtweg den gesellschaftlichen Anforderungen genügen will. Oder auch zum Teil nicht indem du z.B keine feste Partnerschaft führst sondern noch im Elternhaus lebst.
Man muss nicht immer alles auf die Goldwage legen, es gibt sicherlich Menschen die mit weniger "Problemen" im Leben konfrontiert werden...
Wie doof ist denn bitte das: Das Elternhaus bzw. eine Partnerschaft als eine gesellschaftliche Anforderung festzulegen... Hallo, kann mir mal bitte jemand bestätigen, dass es Menschen gibt, die einfach ohne enge Bekannte (für eine Zeit oder immer) nicht leben können, weil sie den Rückhalt brauchen....

Natürlich heißt dass nicht dass du nun ganz anarchistisch drauf sein solltest wie einige andere hier die sich hinsetzen und mit 24 noch keine Ausbildung haben oder Ähnliches. Es ist wichtig irgendwie die Mitte zu finden zwischen dem was man möchte um sich selbst zu verwirklichen und dem was die Gesellschaft an Anforderungen an einen stellt. Mit genügend kreativem Geist findet jeder seinen Platz.
Totale Freiheit und immer machen was man will auf Kosten anderer ist natürlich unsozial. Aber man kann sich seine Freiräume erarbeiten ohne dass man anderen dabei zur Last fällt. Es geht um ein ausgewogenes Geben und Nehmen.
Scheint als bist nur du allein mit der Weisheit gefressen... Ich glaubs nicht, wegen vier Zeilen über mein Leben erlaubst du dir über mich zu urteilen? Was weißt du über mich? das ist schließlich genau das was ich meine... Es ging ums prinzip, darum, dass sie ihrem Gefühl folgen soll...

Du schreibst als bist du der Lösungsfinder schlechthin... Es geht nicht allen Menschen immer darum eine Lösung für etwas zu finden, sonder sich mitteilen zu können und vielleicht bestärkt zu werden. Einer der mir nach 1000 Worten zich Lösungen vor den Kopf knallt ist mir persönlich einfach viel unsympatischer als jemand der vielleicht einfach nur das bestärkt, was ich selbst fühle und mich aufmuntert...
 

valeriana

Neues Mitglied
Liebe Tyra,

Deine beiden Beiträge empfinde ich als sehr extrem.
Ich habe tatsächlich noch einiges mehr erlebt, was ich ungern im Detail schildern möchte.
Und ich bin nicht depressiv, weil ich isoliert bin, es ist genau umgekehrt. Ich bin sehr früh an Depressionen erkrankt und habe mich dadurch immer mehr zurück gezogen.
Es ist auch eher so, dass ich einer der Menschen war, die viel unterwegs waren und ich war früher oft mehrere Wochen in unterschiedlichen Städten Deutschlands bei Bekannten. Es ist NICHT so, dass ich mich nicht hinaus traue.

Ausziehen würde ich sehr gerne, es ist allerdings ein grosses, finanzielles Problem.
Zumal ich ja schlecht einfach sonstwo hinziehen kann und dann ganz woanders eine Stelle finde.
Und wenn ich die dann verliere, stehe ich da mit einer Wohnung, die ich nicht bezahlen kann.


Die Anzeichen einer Depression brauchst du mir nicht zu schildern, mich haben bereits drei Ärzte darüber aufgeklärt und ich befinde mich aktuell in psychiatrischer Behandlung sonst würde ich wohl kaum die Medikamente verschrieben bekommen.
Depressionstherapie klingt ja nett, ich wüsste aber nicht genau wohin ich damit soll, weil die beiden Gespächstherapien damals recht wenig verändert oder geholfen haben, außer dass ich wusste, dass mein Zustand Depression heißt.

Mir ist sehr wohl klar, dass das Internet kein Ersatz für die Realität ist und ich denke, ich habe deutlich zu verstehen gegeben, dass ich damit nicht glücklich bin.
Es ist aber schon recht schwierig, gerade mit wenig Geld, irgend etwas anzufangen, raus zu gehen, draußen etwas zu machen. Ich kann mich ja schlecht in den Park setzen und die Leute anquatschen, die da so her laufen.

"Im Ausland arbeiten" würde mich schon reizen, hier ist aber wieder das Problem, dass ich nicht weiß, was ich dort genau arbeiten soll oder kann,ich kann gut Englisch, aber für meine Beruf auch eher ungeeignete Vokabeln.


Ich finde es seltsam, dass ich für mein"Leiden" selbst verantwortlich bin, in deinen Augen.
Ich habe bereits zig Möglichkeiten auszuziehen etc. durchgerechnet, nach WGs gesucht und so weiter, es bleibt unterm Strich nicht genug Geld übrig.
Ich sitze auch nicht zu Hause und jammere "painbodymist" und umgebe mich mit falschen Menschen. Ich umgebe mich derzeit mit niemandem und habe niemanden, dem ich mein "Gejammere" mitteilen könnte.
Des weiteren befinde ich mich seit Jahren in akuter, psychiatrischer sowie medikamentösen Therapie, wie von dir angeraten und in meinem Eingangsposting beschrieben.

Ich tue also sehr wohl etwas dagegen, bzw. bemühe mich, es fruchtet nur nichts.


Ich wohne übrigens im Haus meiner Eltern und nicht in einem Kinderzimmer oder so.
Und ich habe oftmals gehofft, mit einem meiner Partner zusammenziehen zu können. Das wäre finanziell möglich.

Zu deinen Antidepressiva Vorschlägen wie Sexualität und mit Vertrauten reden, schreibe ich mal lieber nichts, wenn ich eine Partner oder Vertraute hätte, müsste ich hier nicht schreiben.
 

valeriana

Neues Mitglied
In jedem Menschen stecken zarte Seiten und gleichermaßen auch härtere Seiten, es bringt nix einseitig auf eine Rolle definiert als Frau das Püppi zu geben, damit hat man im Leben kaum eine Schnitte.

Das gilt auch für Wohnen im Elternhaus und sich dort zu lange verstecken.


Arbeitslosigkeit ist DIE Chance in einer anderen Stadt neu an zu fangen oder ggf in einem anderen Land. Oder Fortbildungen machen, eine Umschulung, Nebenjob machen und doch noch studieren od.ä. Es gibt eine Menge an Möglichkeiten.

Wer sagt dir eigentlich, dass ich eine Püppi bin, die sich im Elternhaus versteckt?

Beim Arbeitsamt wurde mir übrigens gesagt, eine Umschulung wäre zu teuer und meine Chancen auf dem Arbeitsmarkt danach sehr schlecht, daher wurde mir davon abgeraten.
Nebenjobs hatte ich in meinem Leben so einige, was finanzieren lässt sich damit eher schlecht, habe so ja meine Ausbildung an der FH finanziert, für ne Wohnung hätte es dann nicht mehr gereicht.

Ich zahle bei meinen Eltern übrigens Miete. Das finde ich ok so, ich vebrauche ja auch was. Aber das Bild, was hier von mir gezeichnet wird, hat dann doch recht wenig mit mir zu tun, ich bin gewiss kein zart besaitetes Püppi, dass daheim bei Mutti hockt, heult, Angst vor der bösen Welt hat und sich noch nie was getraut hat oder was versucht hat.

Übrigens kommt mein Vater aus dem Ausland, ebenso der größere Teil meiner Familie. Ich bin quasi zwischen zwei Kulturen aufgewachsen und habe so verschiedene Arten zu leben kennengelernt.
Frühere hätte ich mir die Möglichkeit, dorthin zu gehen offen gehalten, habe auch dort eine Staatsbürgerschaft, aber bei der wirtschaftlichen und finanziellen Lage wäre es eine grosse Dummheit, jetzt dort hin zu gehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
R

Raida

Gast
Liebe Tyra,

Das was du geschrieben hast klingt ja alles toll-wenn man normal fall X ist.
Ansonsten ist das alles nicht so einfach.
Ich hab ne Ausbildung gemacht und bin kurz darauf wegen der liebe 600km von allem was mir bis dahin etwas bedeutete weggezogen. Hatte viel Hoffnung. Es lief alles schief. Den einzigen Job der realistisch war entpuppte sich als 8 Std Horror mit zeitabsitzen. Nachdem ich mich immer um Arbeit bemühte und irgendwann das Thema sachlich aufn Tisch brachte, wurde ich gekündigt. Danach folgte 1 Jahr erfolgloses bewerben bis ich irgendwann entkräftet aufgab und zurück ging mit meinem Partner. Der betrog mich kurz darauf und ich musste privat wieder bei 0 anfangen. Nach knapp 3 Jahren strebte ich einen neuen jobwechsel an weil ich in der Branche in die ich mich reingearbeitet habe gehaltlich verarscht wurde. Ich wechselte und wurde über den Tisch gezogen und ging nach zwei montaten zu meinem jetzigen AG. Ich verdiene besser nur habe nur noch ein Drittel von früher zu tun. Bin unterfordert extrem. Keine Veränderung am Arbeitsplatz nötig-keine Weiterbildung möglich. Bewerbe mich grad wieder klappt spitze-keiner will mich!
Privat hab ich durch meinen Umzug nur eine Hand voll Freunde die mittlerweile alle vergeben oder verheiratet sind und so gut wie nie zeit haben. Ach ja und ich mache seit Jahren! Sehr viel Ausdauersport-hilft aber nicht soviel gegen die Probleme-lenkt nur ab.
Hab jetzt wieder versucht Kontakte zu knüpfen in andere Sportbereiche zu kommen aber entweder brechen die Leute den Kontakt ab weil ich nicht in ihr optisches Bild passe oder weil ich ihnen zu viele negative Gedanken habe-wieder will man mich nicht.
Ich habe nur mich und meine Katzen. Fast jedes we Fahr ich aus Einsamkeit zu meinen Eltern! Ihnen kann ich nicht sagen wie schlecht es mir geht weil dann macht sich meine Mutter solche sorgen das es ihr körperlich schlecht geht.
Wenigstens bin ich gesund.
Ich stelle mit sooft die frage was das soll? Und ob ich so die nächsten x Jahre vor mich hin vegetieren
Soll? Ich fühle mich so einsam das ich einen wünsch verspüre mich zu betäuben. Um es zu ertragen. Ich kann mit keinem wirklich darüber reden und jeden Tag an dem ich aufstehe mich motiviere versuche positiv zu denken kommt wieder eine bewerbungsabsage oder ähnliches im privaten Bereich-ich bin kein steh auf Männchen mit unendlicher Batterie. Bin so gut wie leer.
 

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