Einmaliger Seitensprung und die Zeit danach

Gast meinte:

Er sagt es war nur sehr kurz, weil er kaum, dass es passierte realisiert hat was er da eigentlich macht.

Zum Vergrößern anklicken....

Kein Wort würde ich davon glauben! Man merkt also nicht, wenn man sich auszieht? "Auf einmal waren wir nackt"? Er schläft mit einer anderen Frau und merkt erst im Moment des Eindringens "Oh, hoppla, ich poppe ja gerade". Ein erwachsener Mensch sollte sich durchaus bewußt sein, daß er kein wildes Tier ist, und seine Triebe unter Kontrolle haben.

Rainerjg meinte:

Anstatt sich bei Dir auszusprechen,
kontaktiert er ein alte Freundin(...)
​

Zum Vergrößern anklicken....

Da hat Rainerjg Recht!

Probleme in der Partnerschaft können vorkommen. Aber man kann das erkennen und daran arbeiten. Man sollte den Partner nie als etwas selbstverständliches hinnehmen, sondern sich immer bewußt sein, daß ein anderer Mensch einem seine Liebe schenkt. Und genau so sollte man ihn auch behandeln. Erwachsene Menschen sollten Reibungspunkte erkennen und thematisieren können.

Und wenn ich in einer Partnerschaft bin, und merke, daß ein anderer Kontakt irgendwelche Tendenzen in Richtung Flirt entwickelt, dann schiebe ich da einen Riegel vor und positioniere mich EINDEUTIG. Einer anderen Frau, die Gefühle hat, irgendwas vorzugaukeln, nur weil sie das vielleicht hören möchte, finde ich fies. Zumal sie bestimmt keine Lüge diesbezüglich hören wollte.



Ich kann gut verstehen, daß Dein Vertrauen schwer erschüttert ist. Bei mir wäre der Ofen aus, so einen Vertrauensbruch könnte man nicht mehr kitten. Aber Du mußt sehen, wo DEINE Schmerzgrenze ist, und ob Du irgendwann mit dem, was passiert ist, leben und umgehen kannst. Ich finde es gut, daß Ihr die Hochzeit erstmal auf Eis gelegt habt und Euch nun mit professioneller Hilfe um eine Klärung bemüht.

Es braucht Zeit, das Vertrauen wieder wachsen zu lassen, das geht nicht von heute auf morgen. Und leider mußt Du (bzw. Ihr beide) den Schmerz auch aushalten. Wichtig fände ich, zu kommunizieren, was Euch durch den Kopf geht. Seid ehrlich miteinander. Sachlich, aber ehrlich. Ich denke, das ist der beste Weg, daß Ihr überhaupt wieder Vertrauen aufbauen könnt.

mein ex hatte mich auch betrogen ich habe es beendet konnte nicht mehr so weiter machen und so tun als sei nichts gewesen......
ich würde ihn nicht heiraten wenn man ne Person wirklich ernsthaft liebt macht man so etwas erst nicht meine Meinung und das vertrauen wird nie wieder so sein wies mal war....... tu einfach das was du für richtig hälst

Gast meinte:

Er hat es dir erzählt, weil er keine Wahl hatte.

SIE hätte das sonst getan. Und das wäre schlimmer gewesen.

Zum Vergrößern anklicken....

Schließt du woraus? Er hätte es auch hübsch für sich behalten können und es wäre nie herausgekommen.

Ich würde gucken, wie die Beziehung ansonsten läuft. Einmal Fremdgehen kann passieren. Wäre, wenn die Beziehung ansonsten gut läuft, kein Grund, gemeinsame Jahre wegzuschmeißen.

Mit dem heiraten würde ich erst einmal warten, aber Schluß machen nun nicht gleich.

ich wurde auch schon in zwei längeren Beziehungen hintergangen und würde sowas heute ebenfalls nicht mehr verzeihen.

Mein damaliger Freund hielt die ganze Beziehung hinweg regen Kontakt zu seiner Ex, die ihm ganz unverblümt mehrfach mitteilte, sie wolle ihn zurückhaben.

irgendwann lud sie ihn dann zu ihrem "Geburtstag" ein. Er stellte mich sogar noch als kindisch, unreif und eifersüchtig hin, als ich ihm sagte, dass ich es nicht gutheiße, dass er dort hingeht.

der Geburtstag entpuppte sich dann lediglich als privates Treffen zwischen den beiden, bei dem er den Abend und die Nacht über auf seinem Handy nicht erreichbar war, weil sie angeblich zusammen einen Film geschaut haben und auf dem Sofa eingeschlafen sind und sein Akku natürlich leer war.
mehr sei natürlich nicht gelaufen.

Im Laufe der Zeit kamen noch mehr so Geschichten ans Licht, für die er jedesmal eine abenteuerliche Ausrede parat hatte. Als ich die Beziehung dann irgendwann viel zu spät beendete, war er keine zwei Wochen später mit genau dieser Ex wieder zusammen und hat jetzt auch ein Kind mit ihr.

Wir haben uns dann nach zwei Jahren ca. zufällig beim Einkaufen wiedergetroffen und er erzählte mir dann, dass er unsere ganze Beziehung durch (4 Jahre) Gefühle für sie gehabt hätte und umgekehrt auch, aber sie wussten dass sie jetzt nicht zusammensein können, da ja jeder einen Partner hatte. Deshalb hatten sie unsere ganze Beziehung durch eben nur heimlich Sex.

Über so viel Armseligkeit konnte ich ich in der Tat nur noch lachen. Zwei so verlogene Charakterschweine haben sich meiner Meinung nach total verdient und ich habe ihnen alles Glück der Welt für Ihre Beziehung gewünscht, die sicherlich lang halten wird.

Hallo, lieber Gast,

wie wollen wir Menschen sein? Ehrlich, dankbar, fleissig, fair, respektvoll, liebend, charakterstark, konsequent, fürsorglich, nächstenliebend, mutig, treu, friedfertig….

Aber wir sind es nicht, zumindest sind wir es nicht immer. Oft ist es eine für uns neue Situation, in der wir über uns erfahren, wie wir auch sein können. Der Mutige erlebt, dass er auch eine feige Seite hat und der Ehrliche erlebt, dass in ihm auch eine Veranlagung zum Lügen vorhanden ist. Auch der Mensch, der gerne treu ist und dem Treue viel bedeutet, kann erleben, dass in ihm auch die Veranlagung zur Untreue vorhanden ist.

Wenn ein Mensch z.B. durch Medikamente oder durch Alkohol suchtgefährdet ist, dann ist es im ersten Schritt wichtig diese Suchgefährdung als Veranlagung zu erkennen. Das sich Betrinken bis zur Bewusstlosigkeit darf nicht als einmaliger Ausrutscher gewertet werden. Dadurch wird die latente Gefahr verharmlost. Erst wenn „ich“ meine Veranlagung zum Schlechten erkenne, kann ich mich ihr stellen. Um beim Beispiel Alkoholkrankheit zu bleiben: Wenn „ich“ eine Veranlagung zur Sucht habe, wenn „ich“ in bestimmten Situationen abgleiten und versagen kann, dann muß „ich“ diese Situationen vermeiden. Dazu gehört z.B. bei einem Alkoholkranken auch der Genuß von Pralinen, die mit Alkohol gefüllt sind. Verstehst Du, was ich mit diesem Beispiel meine? Alkohol steht hier als Synonym für alles Schlechte. Das Schlechte meiden, vor allem wenn „ich“ dafür anfällig bin, darum geht es.

Ich denke, dass Menschen unterschiedlich charakterstark sind. Ich verurteile charakterschwache Menschen nicht. Was ich schlecht finde, ist das „sich entschuldigen“ für einen Fehler kombiniert mit unzureichenden oder völlig fehlenden Maßnahmen, nicht wieder in so eine Situation zu kommen.

Daher finde ich es gut, dass ihr zu einer christlichen Partnerberatung geht. Ich kenne christliche Partnerberatungen so, dass in einer solchen Partnerberatung der ganze Mensch gesehen wird und nicht nur ein Teilbereich. Die erlebte Untreue betrifft sicher nur einen Teilbereich des menschlichen Charakters. Ein Arzt, der ein Krebsgeschwür feststellt, schaut immer nach, inwieweit schon Metastasen gebildet wurden. Ich bin sicher, dass Dein Partner kein perfekter Mensch ist, bei dem lediglich die Krebszelle Untreue festgestellt werden kann. Schneidet man diese Krebszelle raus, ist er perfekt. Nein, das denke ich nicht. Aber perfekt ist kein Mensch. Auch Du bist nicht perfekt und ich auch nicht. Lediglich bist Du nicht suchtgefährdet oder hast vermutlich kein grob herausstechendes Merkmal einer Charakterschwäche. Das betrifft alle Menschen. Wir sind nicht perfekt. Es ist nur die Frage, ob wir uns ganzheitlich sehen und ganzheitlich uns für gute Werte entscheiden und ständig bemühen, auch authentisch diese Werte zu pflegen und zu leben. Das ist ein lebenslanger Prozess.

Für mich stellt sich die Frage: werdet ihr in der christlichen Partnerberatung ganzheitlich gesehen und beraten oder lediglich der sexuelle Teilbereich, der Teilbereich der Un-/Treue?

Anschlußfrage: Warum gerade eine christliche Partnerberatung? Bist Du Christin, ist Dein Partner Christ? Lebt ihr euren Glauben oder ist euch euer Glaube nicht wirklich wichtig?

LG, Nordrheiner