Hallo ihr da draußen,
Würg, allein schon dieses Wort löst ihn mir eine Art Benommenheit aus. Ich bin froh, hier auf anonyme Art mein Problem schildern zu können. Es ist nicht leicht für mich, darüber zu sprechen.
Wie ihr schon lesen konntet bin ich mir sehr unsicher.
Es geht um das Thema Vergewaltigung/Missbrauch:
Ich bin mittlerweile 18 (werde bald 19). Vor gut 4 Jahren, also mit 15 entwickelte sich meine erste Beziehung. Ich kannte meinen (ich will ihn gar nicht so nennen, mich schüttelt es bei dem Gedanken) Ex Freund bereits seit ich 12 war und war schon damals total verschossen in ihn. Naja er ließ mich dann ja noch 3 Jahre zappeln, aber das tut ja jetzt nicht wirklich was zur Sache. Jedenfalls lernte ich ihn als total liebevollen Menschen kennen, er hat sich sehr um mich bemüht, er so liebevoll zu mir, wie schon lange keiner mehr, da ich in einem Haushalt mit Suchtkranken Eltern aufgewachsen bin kannte ich so etwas nicht. Jedenfalls war ich bis über beide Ohren verliebt. Er gab mir damals die Kraft, mich ein Stück weit von meinem Elternhaus zu lösen, was mir sehr gut tat. Doch nach und nach begann er sich zu wandeln, es begann damit, dass er versuchte, mich auf subtile Art und weise fertig zu machen. Nun hatte ich immer ein recht großes Selbstbewusstsein und ließ vermeintlich "kleine Sticheleien" nicht auf mir sitzen. Nach und nach wurde er verbal immer direkter. Er fing an, mich zu beschimpfen, setzte mich unter Druck und versuchte mich klein zu halten, kapselte mich von meinen Freunden ab und erzählte mir stets, dass er eigentlich zu gut für mich sein und ich mich glücklich schätzen könne und nie einen besseren als ihn finden werde.
Auch hier versuchte ich mich noch zu wehren, jedoch nagte das ganze schon sehr an mir. Mit der Zeit wurde das ganze immer unerträglicher. Warum ich da nicht die Handbremse zog und das ganze beendete? Keine Ahnung, vermutlich war ich schon zu abhängig von ihm. Als ihm diese psychische Grausamkeit nicht mehr genügte fing er an mich zu schlagen. Ich muss dazu sagen, zu dem Zeitpunkt waren wir nicht einmal ganze 3 Monate ein "Paar". Ich war einfach auch noch so unglaublich jung. Jedenfalls meinte er, ich wäre eine fruchtbare Freundin, wir hätten nicht einmal Sex, das gehöre ja nun wirklich zu einer Beziehung dazu. Ich erklärte ihm so oft, dass er mein erster Partner sei und ich gerne warten wollte. Er hatte dafür keinerlei Verständnis. Die Übergriffe wurden immer brutaler. Aus einer Ohrfeige hier und einem Tritt dort, wurden immer heftigere und stärkere Attacken. Er war mir einfach auch körperlich überlegen. Er verprügelte mich manchmal richtig, aber immer nur an Stellen, an denen man es nicht auf den ersten Blick sieht. Mein Gesicht verschonte er "großzügiger weise" (meistens). Ich redete mir ein, dass ich ihn liebte, dabei war es eigentlich nur die Angst, die mich hielt.
Naja jedenfalls waren wir irgendwann alleine bei ihm zu hause. Er war schon volljährig, aber lebte immer noch bei seinen Eltern. Wir hatten auf jeden Fall Sturmfrei. Der Abend war zu Abwechslung relativ harmonisch. Er hat mich nicht einmal beschimpft oder ähnliches. Als ich dann heim gehen wollte, schloss er die Türe und meinte ich sei ihm etwas schuldig (wofür auch immer). Ich wusste sofort wovon er sprach. Aber ich schrie ihn an und sagte er solle mich in Ruhe lassen. Er reagierte wie auch sonst mit einem Ausraster. Er schlug mich. Er warf mich aufs Bett und plötzlich war er ganz anders, er sagte ich könne ruhig schreien, es würde ja eh keiner hören. Wir wohnen in einer Kleinstadt und er direkt auf dem Dorf neben an und die Grundstücke sind recht groß. Ich fühlte mich wirklich sehr hilflos. Je mehr ich weinte und mich wehrte, desto grober wurde er, bis er schließlich wütend schrie (und diesen Satz werde ich wohl nie vergessen) "Halts Maul du dummes Stück, oder ich mach so lange weiter, bis du weder schreien, noch atmen kannst". Alles was danach geschah, habe ich über mich ergehen lassen, mit dem Wissen, dass ich mich in Gefahr bringe, wenn ich mich weiter wehre. Er war grob, er tat mir weh und vor allem aber er tat mir seelisch so unglaublich weh. Ich habe mich nie so schmutzig gefühlt.
Ich habe nie den Gedanken in Erwägung gezogen, dass er mich vergewaltigt hat. Ich habe mir immer die Schuld daran gegeben, ich hätte einfach nur früher ja sagen müssen, dann wäre nichts passiert. Das waren Gedanken, die mich plagten. Ich habe mir immer gesagt, dass es ja keine Vergewaltigung gewesen sein kann, weil er ja mein Freund war.
Dieses Thema wühlt mich so unglaublich auf. Bisher habe ich erst 2 Personen in meinem Leben davon erzählt, jedoch nicht in diesem Umfang. Meine Familie weiß von nichts und dabei will ich es auch belassen. Seitdem hatte ich mehrere sehr kurze Beziehungen, welche jedoch alle spätestens dann gescheitert sind, als das ganze intim werden sollte. Ich kann kaum Nähe zulassen. Ich habe in letzter Zeit wirklich viel recherchiert und naja ich weiß nicht wieso, aber ich habe das Gefühl, ich habe nicht das Recht dazu, zu sagen, dass ich vergewaltigt wurde, da ich selbst Schuld hatte. Ich leide seitdem so oft unter Albträumen, jedesmal sehe ich diese Situation vor mir.
So das tat sehr gut, sich das mal von der Seele zu reden.
Grüße Marija
Würg, allein schon dieses Wort löst ihn mir eine Art Benommenheit aus. Ich bin froh, hier auf anonyme Art mein Problem schildern zu können. Es ist nicht leicht für mich, darüber zu sprechen.
Wie ihr schon lesen konntet bin ich mir sehr unsicher.
Es geht um das Thema Vergewaltigung/Missbrauch:
Ich bin mittlerweile 18 (werde bald 19). Vor gut 4 Jahren, also mit 15 entwickelte sich meine erste Beziehung. Ich kannte meinen (ich will ihn gar nicht so nennen, mich schüttelt es bei dem Gedanken) Ex Freund bereits seit ich 12 war und war schon damals total verschossen in ihn. Naja er ließ mich dann ja noch 3 Jahre zappeln, aber das tut ja jetzt nicht wirklich was zur Sache. Jedenfalls lernte ich ihn als total liebevollen Menschen kennen, er hat sich sehr um mich bemüht, er so liebevoll zu mir, wie schon lange keiner mehr, da ich in einem Haushalt mit Suchtkranken Eltern aufgewachsen bin kannte ich so etwas nicht. Jedenfalls war ich bis über beide Ohren verliebt. Er gab mir damals die Kraft, mich ein Stück weit von meinem Elternhaus zu lösen, was mir sehr gut tat. Doch nach und nach begann er sich zu wandeln, es begann damit, dass er versuchte, mich auf subtile Art und weise fertig zu machen. Nun hatte ich immer ein recht großes Selbstbewusstsein und ließ vermeintlich "kleine Sticheleien" nicht auf mir sitzen. Nach und nach wurde er verbal immer direkter. Er fing an, mich zu beschimpfen, setzte mich unter Druck und versuchte mich klein zu halten, kapselte mich von meinen Freunden ab und erzählte mir stets, dass er eigentlich zu gut für mich sein und ich mich glücklich schätzen könne und nie einen besseren als ihn finden werde.
Auch hier versuchte ich mich noch zu wehren, jedoch nagte das ganze schon sehr an mir. Mit der Zeit wurde das ganze immer unerträglicher. Warum ich da nicht die Handbremse zog und das ganze beendete? Keine Ahnung, vermutlich war ich schon zu abhängig von ihm. Als ihm diese psychische Grausamkeit nicht mehr genügte fing er an mich zu schlagen. Ich muss dazu sagen, zu dem Zeitpunkt waren wir nicht einmal ganze 3 Monate ein "Paar". Ich war einfach auch noch so unglaublich jung. Jedenfalls meinte er, ich wäre eine fruchtbare Freundin, wir hätten nicht einmal Sex, das gehöre ja nun wirklich zu einer Beziehung dazu. Ich erklärte ihm so oft, dass er mein erster Partner sei und ich gerne warten wollte. Er hatte dafür keinerlei Verständnis. Die Übergriffe wurden immer brutaler. Aus einer Ohrfeige hier und einem Tritt dort, wurden immer heftigere und stärkere Attacken. Er war mir einfach auch körperlich überlegen. Er verprügelte mich manchmal richtig, aber immer nur an Stellen, an denen man es nicht auf den ersten Blick sieht. Mein Gesicht verschonte er "großzügiger weise" (meistens). Ich redete mir ein, dass ich ihn liebte, dabei war es eigentlich nur die Angst, die mich hielt.
Naja jedenfalls waren wir irgendwann alleine bei ihm zu hause. Er war schon volljährig, aber lebte immer noch bei seinen Eltern. Wir hatten auf jeden Fall Sturmfrei. Der Abend war zu Abwechslung relativ harmonisch. Er hat mich nicht einmal beschimpft oder ähnliches. Als ich dann heim gehen wollte, schloss er die Türe und meinte ich sei ihm etwas schuldig (wofür auch immer). Ich wusste sofort wovon er sprach. Aber ich schrie ihn an und sagte er solle mich in Ruhe lassen. Er reagierte wie auch sonst mit einem Ausraster. Er schlug mich. Er warf mich aufs Bett und plötzlich war er ganz anders, er sagte ich könne ruhig schreien, es würde ja eh keiner hören. Wir wohnen in einer Kleinstadt und er direkt auf dem Dorf neben an und die Grundstücke sind recht groß. Ich fühlte mich wirklich sehr hilflos. Je mehr ich weinte und mich wehrte, desto grober wurde er, bis er schließlich wütend schrie (und diesen Satz werde ich wohl nie vergessen) "Halts Maul du dummes Stück, oder ich mach so lange weiter, bis du weder schreien, noch atmen kannst". Alles was danach geschah, habe ich über mich ergehen lassen, mit dem Wissen, dass ich mich in Gefahr bringe, wenn ich mich weiter wehre. Er war grob, er tat mir weh und vor allem aber er tat mir seelisch so unglaublich weh. Ich habe mich nie so schmutzig gefühlt.
Ich habe nie den Gedanken in Erwägung gezogen, dass er mich vergewaltigt hat. Ich habe mir immer die Schuld daran gegeben, ich hätte einfach nur früher ja sagen müssen, dann wäre nichts passiert. Das waren Gedanken, die mich plagten. Ich habe mir immer gesagt, dass es ja keine Vergewaltigung gewesen sein kann, weil er ja mein Freund war.
Dieses Thema wühlt mich so unglaublich auf. Bisher habe ich erst 2 Personen in meinem Leben davon erzählt, jedoch nicht in diesem Umfang. Meine Familie weiß von nichts und dabei will ich es auch belassen. Seitdem hatte ich mehrere sehr kurze Beziehungen, welche jedoch alle spätestens dann gescheitert sind, als das ganze intim werden sollte. Ich kann kaum Nähe zulassen. Ich habe in letzter Zeit wirklich viel recherchiert und naja ich weiß nicht wieso, aber ich habe das Gefühl, ich habe nicht das Recht dazu, zu sagen, dass ich vergewaltigt wurde, da ich selbst Schuld hatte. Ich leide seitdem so oft unter Albträumen, jedesmal sehe ich diese Situation vor mir.
So das tat sehr gut, sich das mal von der Seele zu reden.
Grüße Marija