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Eine kleine Geschichte....

G

Gast

Gast
Hallo zusammen ich möchte euch heute etwas über mein Leben berichten, mit dem ich absolut nicht mehr klar komme....

Es war im Jahr 2003 als ich aus beruflichen Gründen ins Auslan musste. Zu dieser Zeit erkrankte mein Vater schwer. Innerhalb von 6 Monaten hat es ihn dahin gerafft so das er am 19.10.2003 verstorben ist. Ich durfte meine Heimreise am 18.10.2003 antreten. Habe ihn also nicht mal ganze 24 Std gesehen. Abgesehen davon bekam er so starke Medikamente, dass er seine Umwelt nicht mehr wahrgenommen hat. Mein Vater wurde am 20.10.2003 in unserem Heimatland beerdigt. Neben meiner Oma die 2 Wochen vor ihm gestorben ist. Mein Opa ist Wochen vor meinem Vater verstorben. Zu dieser Zeit führte ich eine Fernbeziehung die schon so 4 Jahre ging. Mein damaliger Freund lebte in der Stadt, in der mein Vater beerdigt wurde. Das letzte Mal habe ich vom 23. auf den 24.10.2003 von ihm gehört. Als wir in Deutschland angekommen sind erzählte uns eine Nachbarin (da sie ne Sat Schüssel hatte) das bei uns in der Stadt 4 Jugendliche vermisst werden. 14 Tage später fand man seine Leiche. Er ist in der Nacht in der er mir die letzte SMS geschrieben hat ertrunken.

Im Januar 2004 hatte ich einen schweren Autounfall auf der A1 bin aber mit dem Leben davon gekommen da das Auto ned vorwärts in den Baum gerast ist. Der Gutachter sagte die Airbags waren kaputt wir wären sofort tot gewesen.

Am 28. Dezember 2005 ist ein guter Freund von mir gestorben. Er hatte Blutkrebs.
Im Oktober 2006 ist der Vater meiner besten Freundin umgefallen und war sofort tot.
Im Oktober 2007 ist genau das selbe einem meiner besten Freunde passiert (wir kannten uns 15 Jahre) er ist umgefallen und war sofort tot.

Ich bin 25......

Ich bin eine sehr schwierige Person die sich selber nicht leiden kann und wegen jeder Kleinigkeit direkt in die Luft geht. Diese Ausbrüche habe ich selber nicht unter Kontrolle meist endet es mit kaputten Sachen und nem Heulkrampf. Erst gestern wollte ich meinen Freund umbringen. Er hat beim Aufbau eines Kleiderschrankes den Schrank kaputt gemacht. Da bin ich völlig ausgerastet und hab mit nem Hammer um mich geschmissen. Ich versteh eh nicht warum er noch bei mir ist. Natürlich gibt es auch Tage an denen ich mich echt freue und auch gute Laune habe aber ich denke immer: "Hallo DU bist es warum sollte es gerade DIR mal nen ganzen Tag gut gehen?" Über Selbstmord hab ich zwar auch schon nachgedacht aber dafür hänge ich viel zu sehr an meiner Familie und meinen kleinen Nichten. Meine Mutter bekommt immer die volle Breitseite ab und ich weiß nicht wieso. Letztens hab ich ihr an den Kopf geworfen das sie hätte sterben sollen als mein Vater.

Mein Vater war ein sehr jähzorniger Mensch, der uns mit Schlägen großgezogen hat. Aber ich war immer sein Liebling warum auch immer. Er hat sich auf dem Sterbebett für alles entschuldigt was er getan hat. Ich habe ihm verziehen aber über meinen Vater wird kein Wort mehr gewechselt. KEINS nicht mal ein einziges Wörtchen. Das tut weh.

Zurück zu mir:
Wo bekomme ich denn geeignete Hilfe? Ist das ein Fall für den Psychologen oder doch schon der Psychiater? Ich will endlich leben und Menschen um mich rum haben die mich mögen. Die meisten sagen immer zu mir: "Am Anfang dachte ich was für ein Mistst*** aber du bist ja nett." Das bringt mir nix denn was ist mit den Leuten mit denen man einfach nur arbeitet????

Ich höre jetzt lieber auf denn das Thema wird sonst echt zu lang

Danke das ihr euch Zeit genommen habt....
 

naramudi

Aktives Mitglied
Ich bin eine sehr schwierige Person die sich selber nicht leiden kann und wegen jeder Kleinigkeit direkt in die Luft geht.

Wo bekomme ich denn geeignete Hilfe?

Ich will endlich leben und Menschen um mich rum haben die mich mögen.
Ich reduziere deinen langen Text mal auf das Wesentliche. Alles andere erschwert es unnötigerweise, den roten Faden in deiner Lebensgeschichte zu finden.

Du hältst dich selbst für eine schwierige Person, also jemanden, mit dem es schwierig ist, einfach eine gute Zeit zusammen zu verbringen. Du begründest es damit, dass du dich selbst nicht leiden kannst und wegen jeder Kleinigkeit in die Luft gehst.

Du weißt nicht, wie du dir selbst helfen kannst und suchst nun außerhalb Hilfe.

Du wünscht dir Menschen um dich, die dich mögen. Du willst leben.

Das alles ist gut. Du hast viel Energie, aber du lenkst sie in die falsche Richtung, dadurch gerätst du außer Kontrolle, was den Umgang mit dir erschwert. Lenk deine Energie in vernünftige Bahnen, such dir einen Blitzableiter zum Abreagieren (vielleicht Boxen, einen Punchingball, Karate?), lerne bei dir selbst zu bleiben und nicht unmittelbar deinem Impuls zu folgen auf andere Menschen zu reagieren.

Wenn du das schaffst und deine Gefühlsausbrüche selbst kontrollieren kannst, wird das Zusammensein mit dir auch leichter und schöner. Orientiere dich an dem, was dir und anderen Spaß macht. Lachen überbrückt gut solche Momente. Du verlierst aber deinen Humor, wenn du ausrastest. Achte auf die ersten Anzeichen! Bremse dich selbst aus, gehe eine Runde Laufen oder unter die kalte Dusche, mach etwas anderes...

Du hast viele gute Eigenschaften, die dir aber wenig bewusst sind. Du wirst dich lieben lernen, sobald du sie entdeckst und auch andere Menschen werden dich besser beurteilen, wenn der oberflächliche Kontrollverlust nicht mehr stört.
 

Sissy73

Sehr aktives Mitglied
zunächst mal tut es mir sehr leid-was Dir alles in den letzten Jahren wiederfahren ist.
Also ich würde mal nach einem Psychologen in Deiner Nähe Ausschau halten. Denn-Du hast soviel Schicksalsschläge erlebt-angefangen mit Deiner Kindheit bis heute-da wirst Du es schwer haben-ohne Hilfe damit klar zu kommen. Sicherlich bist Du dadurch auch in deinem ganzen Wesen beeinflusst.

Weisst Du-Du solltest versuchen, deine Wutausbrüche in Grenzen zu halten. Vielleicht hilft Dir es ja-Dir bewusst zu machen-wie sehr Du damit gerade die Menschen-denen Du was bedeutest-verletzt.

Vergangenes kannst Du nicht mehr rückgängig machen-auch was Du zu Deiner Mutter gesagt hast-ist mehr als schrecklich. Doch...Du warst sicher "emotionsgeladen"-von daher...sei Dir verziehen.
Vielleicht schaffst Du es-ein Stück weit Abstand zu gewinnen-auch von allem Negativem, das Dir widerfahren ist. Abstand-soll nicht heissen, dass Du "vergessen" sollst. Auch nicht, dass Du alles verdrängen sollst. Dennoch verbuche alle diese Erfahrungen als Lebensabschnitt-aus dem Du bestenfalls Deine Lehren für die Zukunft-sofern beeinflussbar-ziehen kannst.
Ggf. versuche auch- zusammen mit einem Psychologen-alles aufzuarbeiten. Denn nur dann-kannst Du unbelastet in die Zukunft blicken.
Ggf. entschuldige Dich auch bei Menschen-denen Du weh getan hast-sofern es Dir leid tut-damit Du auch dieses "Kapitel" für Dich "abschließen" kannst.

Du schreibst-Du wärst ein schwieriger Mensch. Gut-ich kann das nicht beurteilen. Tatsache ist aber, dass jeder Mensch auch "Teil seiner Umwelt" ist. Soll heissen, wärst Du nur mit "Sonnenschein" aufgewachsen-hättest Du sicherlich die ganzen Probleme nicht. So aber-musst Du lernen mit allen leidvollen Erfahrungen umzugehen. Darfst auch nichts mehr-für die Zukunft
"in dich reinfressen"-sondern-sag immer offen und klar-wie Du Dich fühlst. Auch in deiner Umgebung, handle so, dass es Dir gut gehen kann. Wie-das wirst Du unter dieser Voraussetzung selber am besten zu beurteilen wissen.

Vielleicht geht es ja anderen Menschen ähnlich wie Dir-ganz sicher sogar. So gesehen-wäre sicherlich eine Selbsthilfegruppe auch nicht "unverkehrt"-informiere Dich mal diesbezüglich in Deiner Umgebung.

Ich könnte mir auch vorstellen, dass Deine Wutausbrüche eine Form von "Machtlosigkeit" darstellt. Schließlich bist Du Dein ganzes bisheriges Leben in Situationen geraten-die Du selber nicht steuern oder beeinflussen konntest. Vielleicht spielt ja das auch noch mit eine Rolle-finde es auf jeden Fall für Dich ganz persönlich-eben mit fachmännischer Hilfe-heraus.

Zunächst mal-solltest Du aber Dich auch akzeptieren-mit all Deinen Guten und schlechten Seiten.
Denn-nur wenn Du Dich annehmen kannst-reflektierst Du dies an deine Umwelt. Soll heissen-wen Du Dich selber nicht magst-wie sollen es denn dann andere können. Lerne Dich zu lieben-denn dann....sieht auch jeder-dass auch in Dir ein liebenswerter Mensch steckt. Solange Du Dich und deine possitiven Eigenschaften versteckst-fällt es auch anderen schwer-auf Dich zuzugehen.

Ich wünsche Dir-alles erdenklich Gute!
Sissy!
 
G

Gast

Gast
Vielen Dank für diese ausführliche Hilfe. Ich denke das ich es mit einem Psychologen versuchen werde denn meine Situation nervt mich doch ganz schön.
Ich hatte noch nie ein Problem damit anderen Menschen zu helfen (das mache ich auch sehr gerne) nur habe ich irgendwie Angst davor mir selber zu helfen.
Meine Wutausbrüche hab ich leider nicht unter Kontrolle. Es sind echt kleine Dinge, die mich zum ausrasten bringen. Im Nachhinein tut mir das auch immer leid und erst dann sehe ich das es unnötig war. So schnell wie ich auf 180 bin, bin ich auch wieder auf 0. Vor 4 Wochen wurde ich mit nen Anfall ins Krankenhaus eingeliefert. Vorher hatte ich Zoff mit meinem Freund und hab mich mal wieder tierisch aufgeregt. Da hab ich mir vorgenommen echt mal nachzudenken. Naja ab und zu gelingt es mir auch. Nur an manchen Tagen gelingt es mir nicht.

Aber alleine hier zu schreiben bringt mir eine Menge und dafür möchte ich euch herzlich danken!!!!!
 

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