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Eindrücke, Gefühle, Situationen sammeln. Nur warum?

kiablue

Aktives Mitglied
Eindrücke, Gefühle, Situationen sammeln, wofür?

Für den Augenblick. Wenn wir geboren worden sind, haben wir erst mal nicht so viele Möglichkeiten für Entscheidungen. Wir wurden nicht gefragt, ob wir leben wollen, wir tun es erst mal. Wir können dann später nur bewusst entscheiden, weiter zu leben oder das zu beenden. Die eigentlichen Möglichkeiten für den Menschen bestehen dann dazwischen. Wie man nämlich den Platz zwischen Leben oder Sterben ausfüllt. Und dafür braucht es Eindrücke, Gefühle und Situationen. Die im Übrigen auch nicht unbedingt bewusst herbei geführt werden, sondern eben einfach passieren. Es kommt dann darauf an, was man damit macht. Lässt man sie hinten runter fallen oder sammelt man sie und packt sie in ein Kästchen. Und dann kann man wieder entscheiden, ob man das Kästchen bunt bemalt oder irgendwann anzündet. Ob wir das Kästchen oder Geld oder..... braucht in einer weiteren, neuen Welt? Ich würde nie sammeln für eine eventuelle Nachwelt. Wer sagt denn, dass wir dort irgendwas von dem brauchen, was wir hier sammeln konnten? Vielleicht ist dort was ganz und gar anderes gefragt. Vielleicht muss man da neue Fähigkeiten und Fertigkeiten erlernen und ich sehe das als einzigen wirklichen Sinn im Leben vor oder nach dem Tod - die Fähigkeit zu lernen.

Allerdings hat diese Haltung etwas heroisches an sich. Nur wenige geben alles, um es dann für immer zu verlieren.
Sehe ich so gar nicht. Wenn ich alles gegeben habe, dann habe ich es doch gegeben und kann es nicht verlieren. Verlieren kann ich dann doch höchstens das Ergebnis meines Gebens. Die Freude zum Beispiel oder das Gefühl der inneren Erfüllung, wenn ich etwas gegeben habe. Gebe ich materiell, dann kann ich es gleich gar nicht verlieren, wie kann ich etwas verlieren, was ich gerade selbst weggegeben habe? Es ist doch dann sowieso weg.

Ich lebe für jetzt. Weil es eben da ist, das Leben, um das ich nicht gebeten habe. Und ich persönlich empfinde für mich, Geben ist schöner als Nehmen. Und am liebsten erst mal vor dem Tod.

LG kiablue




 
D

Dr. HuH

Gast
Die Freude zum Beispiel oder das Gefühl der inneren Erfüllung, wenn ich etwas gegeben habe.
Ich habe ja schon meine Meinung über Sinn den Sinn geschrieben.
Die Liebe.
Warum gibt es eigentlich das Gefühl der Freude oder der inneren Erfüllung, wenn ich etwas geben kann ?
Ist das evolutionstechnisch zu erklären ? Oder hat das was mit Spiritualität oder so zutun ?
Frage an die Agnostiker/Atheisten. :p
 
D

Dr. Rock

Gast
Ich habe ja schon meine Meinung über Sinn den Sinn geschrieben.
Die Liebe.
Warum gibt es eigentlich das Gefühl der Freude oder der inneren Erfüllung, wenn ich etwas geben kann ?
Ist das evolutionstechnisch zu erklären ? Oder hat das was mit Spiritualität oder so zutun ?
Frage an die Agnostiker/Atheisten. :p
Let´s give it a try. :p

Gibst du anderen Menschen etwas bzw. teilst du mit anderen, was du hast, hast du damit Sympathien gewonnen und kommst anderen Menschen näher. Das bedeutet "evolutionstechnisch", dass es dir gelungen ist, Kontakte zu knüpfen und da Kontakte knüpfen bzw. Gleichgesinnte zu finden deine Überlebenschancen erhöht, belohnt dein Köpfchen dich mit Glückshormonen. Und was einem Glückshormone beschert, schreit nach Wiederholung. Der Mensch war eben eigentlich immer auf Kooperation angewiesen, wenn er überleben wollte.

Wie liest sich das? :)

Außerdem...grübelgrübel...damit kenne ich mich jetzt nicht so gut aus, aber man weiß von sog. Spiegelneuronen, die dafür verantwortlich sind dass man die Gefühle des Gegenüber quasi teilt; also siehst du jemanden, der leidet bzw. Schmerzen hat, wirst du, entsprechende Sensibilität vorausgesetzt, durchaus mitleiden.

Andersrum genauso: wenn es dir gelingt, jemanden eine Freude zu machen, freut dich das doch ebenso.
 
D

Dr. HuH

Gast
Let´s give it a try. :p

Gibst du anderen Menschen etwas bzw. teilst du mit anderen, was du hast, hast du damit Sympathien gewonnen und kommst anderen Menschen näher. Das bedeutet "evolutionstechnisch", dass es dir gelungen ist, Kontakte zu knüpfen und da Kontakte knüpfen bzw. Gleichgesinnte zu finden deine Überlebenschancen erhöht, belohnt dein Köpfchen dich mit Glückshormonen. Und was einem Glückshormone beschert, schreit nach Wiederholung. Der Mensch war eben eigentlich immer auf Kooperation angewiesen, wenn er überleben wollte.

Wie liest sich das? :)

Außerdem...grübelgrübel...damit kenne ich mich jetzt nicht so gut aus, aber man weiß von sog. Spiegelneuronen, die dafür verantwortlich sind dass man die Gefühle des Gegenüber quasi teilt; also siehst du jemanden, der leidet bzw. Schmerzen hat, wirst du, entsprechende Sensibilität vorausgesetzt, durchaus mitleiden.

Andersrum genauso: wenn es dir gelingt, jemanden eine Freude zu machen, freut dich das doch ebenso.
Kann ich schon nachvollziehen was Du schreibst.
Aber ich kann auch Geld nach Afrika überweisen ohne dass ich jemals eine Reaktion eines Menschen mitbekomme.
Aber da würdest Du mit Imagination antworten...
Ich bleibe weiterhin skeptisch. Aber ich habe wahrscheinlich die Evolution noch nicht kapiert. Vielleicht stelle ich nachher mal eine diesbezügliche Frage ein...
 
M

Manuel+

Gast
Hallo, Sir Monday!

Man lebt ja nicht für das leben danach, sondern man lebt weil man eben lebt.
Das hieße, dass das Leben eigentlich keinen Zweck hat! Aber weil man eben (zwecklos) lebt, muss man eben leben. Nach dem Motto: es ist nun mal eben so. Das sehe ich anders. Ich nehme die Tatsache des Lebens nicht einfach so hin, sondern versuche, das Beste daraus zu machen. Das ist etwas anderes als eine Egal-Haltung. Dieselbe möchte Ihnen aber auch nicht unterschieben. Ich weiß, dass Sie eigentlich positiver denken.

diese Sichtweise hat Vorteile als auch Nachteile.
Vorteile: Der Tod als Grenze des Möglichen ist ein guter ansporn möglichst viel aus seinem leben zu machen. Erinnerungen, Eindrücke, gefühle, das alles macht ein Leben lebenswert. Es lässt dich lebendig fühlen, es lässt dich deine grenzen austesten und nach Höherem streben, weil es eben ein Ablaufdatum gibt.
Ich denke zB an meine Zeit, als ich noch zur Schule ging. Wie lebt man, wenn man den Schulabschluss vor Augen hat? Ist man nicht mit seinen Gedanken beim "Danach"? Oder lebt man weiterhin im alten Rahmen? Hängt man wirklich noch sehr an den alten Freundschaften, wenn man zB wüßte, dass man bald in einer anderen weit entfernten Stadt ein Studium beginnen wird? Ich weiß: der Vergleich hinkt vielleicht etwas.
Es ist für viele auch beruhigend zu wissen, dass die größte und einzige Instanz der man sich stellen muss, man selbst ist. das sind keine schlechten Menschen oder nach christlichem Glauben böse Menschen, sondern einfach Leute, die sich gut damit abfinden können und wollen, sich nur vor sich selbst rechtfertigen zu müssen.
Wie kann ich mich mit etwas "beruhigen", worüber ich kein Wissen habe? Woher will ich denn wissen, ob es nicht doch eine göttliche Instanz geben wird, die mich zur Rechenschaft ziehen wird? Diese Unwissenheit beruhigt mitnichten. Es ist doch nun wirklich sinnvoll, so zu leben, als gäbe es eine höchste, gerechte Instanz. Sich im Einklang wissen mit dem höchsten denkbaren Wesen - das ist doch was!

Klar muss ich mit mir - zB meinem Gewissen - im Einklang sein, aber warum soll man nicht bestrebt sein, sich zusätzlich mit einer möglicherweise noch höheren Instanz im Einklang zu befinden?


zu denken, dass - sollte das Jenseits nicht exisistieren - das eigene Leben wertlos wird halte ich schon fast für suizidal.
Ich fürchte nur, viele denken so, obwohl sie unbewußt doch an etwas höheres und an ein ewiges Leben glauben.
 

kiablue

Aktives Mitglied
Wie kann ich mich mit etwas "beruhigen", worüber ich kein Wissen habe? Woher will ich denn wissen, ob es nicht doch eine göttliche Instanz geben wird, die mich zur Rechenschaft ziehen wird? Diese Unwissenheit beruhigt mitnichten. Es ist doch nun wirklich sinnvoll, so zu leben, als gäbe es eine höchste, gerechte Instanz. Sich im Einklang wissen mit dem höchsten denkbaren Wesen - das ist doch was!
Klar muss ich mit mir - zB meinem Gewissen - im Einklang sein, aber warum soll man nicht bestrebt sein, sich zusätzlich mit einer möglicherweise noch höheren Instanz im Einklang zu befinden?


Das ist in meinen Augen etwa so, als würde ich versuchen, es immer allen Menschen recht zu machen. Wenn ich nicht weiß, was diese höchste Instanz ist und was sie will, wie soll ich dann danach handeln, dass sie letzten Endes zufrieden ist mit mir? Eine objektive Instanz kann es nicht geben, da es im Allgemeinen nicht um Statikberechnungen geht, sondern um Gefühle und daraus resultierende Handlungen. Was für den Einen gut ist, ist für den Anderen schlecht. Ich weiß doch aber nicht, wer dann für mich verantwortlich ist, wer oder was über mich richten möchte und nach welchen Kriterien. Bleibt mir doch letzten Endes nur, mir selbst so eine auszudenken und da bin ich dann im Prinzip ja bei meinem eigenen Gewissen, was sortiert nach Erfahrungen, nach derzeit herrschenden Moralvorstellungen (die sich ja auch immer wieder ändern), nach eigenem Ermessen. Wonach soll ich mich nun also richten? Wer ist das höchste Wesen? Gott? Buddha? Allah? Die Schneekönigin? Nach wessen Vorstellungen also sollte ich da leben, um ein sinnvolles Leben nachweisen zu können? Und da sind wir wieder beim Thema. Was ist sinnvoll? In erster Linie weiteres Leben zu zeugen. Habe ich diesen eigentlichen einzigen Lebenssinn erfüllt, kann ich dann machen, was ich will? Oder was ich kann? Allein hier liegt doch schon ein großer Unterschied.

Alles ist einfach nur relativ. Man kann nichts absolut richtig machen. Außer in der Mathematik oder so ähnlich.


 
M

Manuel+

Gast
Hallo kiablue!

Wenn ich nicht weiß, was diese höchste Instanz ist und was sie will, wie soll ich dann danach handeln, dass sie letzten Endes zufrieden ist mit mir?
Was soll denn eine höchste Instanz anderes von mir wollen, als dass ich mich maximal um den Guten Willen in mir engagiere?

Eine objektive Instanz kann es nicht geben, da es im Allgemeinen nicht um Statikberechnungen geht, sondern um Gefühle und daraus resultierende Handlungen. Was für den Einen gut ist, ist für den Anderen schlecht.
Wenn man sich mit maximalem Engagement darum bemüht, das Beste zu tun, dann ist es eben dieser Gute Wille, der bei allen Menschen gleich ist. Die konkreten Handlungen sind nicht wichtig, weil sie zB von der Bildung, der Intelligenz und anderen Zufälligkeiten abhängig sind. Aber den Guten Willen kann man von allen vernunftbegabten Lebewesen erwarten. Der Gute Wille ist das Kriterium.

und da bin ich dann im Prinzip ja bei meinem eigenen Gewissen, was sortiert nach Erfahrungen, nach derzeit herrschenden Moralvorstellungen (die sich ja auch immer wieder ändern), nach eigenem Ermessen.
Ja, das Gewissen kann unterschiedliches von mir verlangen, aber entscheidend ist, dass ich mich an mein Gewissen halte.

Wonach soll ich mich nun also richten? Wer ist das höchste Wesen? Gott? Buddha? Allah? Die Schneekönigin? Nach wessen Vorstellungen also sollte ich da leben, um ein sinnvolles Leben nachweisen zu können? Und da sind wir wieder beim Thema. Was ist sinnvoll? In erster Linie weiteres Leben zu zeugen. Habe ich diesen eigentlichen einzigen Lebenssinn erfüllt, kann ich dann machen, was ich will? Oder was ich kann? Allein hier liegt doch schon ein großer Unterschied.
Nochmal: wenn ich nicht weiß, was Sache ist, dann geht es darum, dass ich mich maximal darum bemühe. Auch als "Dummie" kann ich mich bemühen. Der Gute Wille ist keine Sache großer Klugheit.

Ich denke, dass das, was mir wichtig war, klar(er) geworden ist.
 

kiablue

Aktives Mitglied
Der Gute Wille ist keine Sache großer Klugheit.


Nein. Sondern des Herzens. Genau. Und genau das wollte ich sagen. Es ist alles relativ und subjektiv. Auch ein Gewissen. Für den Einen geht nach seinem Gewissen auch ein Amoklauf (weil, auch der hat ja seine Gründe und wenn er anders gekonnt hätte, dann hätte er es anders gemacht), für den Anderen nicht. Und weil ich glaube, dass MEIN Gewissen funktioniert, brauche ich auch keine höhere Instanz, sondern in erster Linie mich und durchaus auch die Spiegelungen aus meiner Umwelt. Ich lebe doch nicht "moralisch einwandfrei", weil ich mit einer höheren Instanz rechne oder sie fürchte, sondern weil ICH es so möchte und/oder so kann. Und zwar für DIESES Leben. Was später oder woanders mal von mir gefordert wird, damit beschäftige ich mich dann, wenn es so weit ist. Weil, für MICH bedeutet eine weitere Welt nicht unbedingt Hoffnung, sondern eher Angst. Und zwar nicht vor einem personifizierten oder geistigen "Etwas", sondern eher vor der Endlosigkeit.

 
D

Dr. Rock

Gast
Wie kann ich mich mit etwas "beruhigen", worüber ich kein Wissen habe? Woher will ich denn wissen, ob es nicht doch eine göttliche Instanz geben wird, die mich zur Rechenschaft ziehen wird? Diese Unwissenheit beruhigt mitnichten. Es ist doch nun wirklich sinnvoll, so zu leben, als gäbe es eine höchste, gerechte Instanz. Sich im Einklang wissen mit dem höchsten denkbaren Wesen - das ist doch was!


Findest du es denn beruhigender so zu agieren und so zu leben, als gäbe es u. U. etwas da draußen? Wie soll denn eine Gesellschaft aussehen in der sich alle bemühen, nett und umgänglich zu sein weil sie eben befürchten müssen dass sie sonst zur Rechenschaft gezogen werden würden? Ist das nicht Heuchelei²? :)

Eine solche Gesellschaft würde nicht auf einem gesunden und sozialen Miteinander beruhen sondern auf Angst. Und das findest du erstrebenswert? Junge, Junge...
 

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