Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Ein Leben in Gewalt mit dem Wissen irgendwann getötet zu werden...

Erbsenkufi

Mitglied
... so in etwa kann man sich vorstellen wie mein Leben verlaufen ist während ich noch daheim lebte.

Ich bin erst seit ein paar Tagen hier angemeldet und will nun meine Geschichte "zum besten geben" und einige Fragen bezüglich meines momentanen Lebens stellen.
Ich fange ganz vorne an und hoffe nicht den Faden zu verlieren und es einigermaßen übersichtlich zu gestalten. Mitlerweile bin ich 19 Jahre alt und habe einiges erlebt. Ich hoffe mein Roman ist nicht zu lang geworden :eek:


Man stelle sich eine Bilderbuchfamilie vor: Mutter, Vater, Tochter und Sohn. Nun nehme man ein Mietshaus, häufigen Streit zwischen den Eltern (wir Kinder sind dann immer ins Kinderzimmer um so wenig wie möglich davon mitzubekommen) und das wissen das ich die Tochter war und mein Bruder 2 Jahre älter ist als ich.
Als ich ca. 8 Jahre alt war (so genau weiß ich das aber nichtmehr), haben sich die beiden geschieden und wir Kinder sind weiterhin bei der Mutter geblieben. Der Vater zog erst in den Nachberort, erschien so gut wie nie wenn wir übers Wochenende eigentlich zu ihm sollten, zog später in den Osten und gründete da eine neue Familie.

Wir Kinder und Mutter zogen in eine kleinere Maisonetten-Wohnung. wie gesagt wurden wir nun oft vom Vater versetzt wenn sogenannter "Besuchstag" war. In der Zeit fing alles an.
Ob es daran lag das sie nichtmehr unseren Vater zum streiten hatte, oder daran das sie einfach gestört ist, weiß ich nicht. Jedenfalls fing sie an uns zu schlagen. Mit "harmloseren" dingen, wie ein Schlag aufs Bein in Stresssituationen, also wenn wir nicht gleich das getan haben was sie wollte (z.B. Dieses oder jenes wegräumen), sodass ich stundenlang auf der Treppe gesessen hab und geheuelt habe (sie hat sich währenddessen aufs Sofa gelegt, mich ausgelacht und hat dann eine Runde geschlafen) ging das ganze seinen Lauf.
Nach und nach wurde es immer mehr. Sie räumte Schränke aus und befahl uns sie nach ihren Vorstellungen wieder einzuräumen, bis das geschehen ist hätten wir Hausarrest. Mein Bruder versuchte mich in der Zeit immer zu beschützen, versuchte immer den Streit schon im Keim zu ersticken indem er einfach tat was "befohlen" wurde.

Bei mir war das anders, denn sobald ich angebrüllt wurde wiedersetzte ich mich und schaltete auf stur. Daraufhin kamen die Schläge. Mit der Zeit gab ich das Brüllen auf und warf dafür alles was ich finden konnte auf die Treppe, die Hoch zu unserem Kinderzimmer führte in der Hoffnung das sie vor lauter Gerümpel nichtmehr hochkommen konnte. Da ich meist nicht schnell genug war kam sie nach den ersten Teilen die Auf die Treppe fielen hoch, beschimpfte mich und schlug mich abermals.

Mit der Zeit kam auch das Jugendamt in unsere Familie, da mein Bruder in der Schule Probleme machte. Ich nenne ihn mal Herr W. . Da uns nun schon von klein auf beigebracht wurde "Was in der Familie passiert, bleibt auch in der Familie" gingen wir Kinder nicht direkt hin und sagten was los ist.
Mein Bruder kam in psychologische behandlung, ich durfte dann acuh bald beim Kinderpsychologen antanzen, da ich ja nicht mit meiner mutter klarkomme und immer Streit anzettel. Der Kalender in dem ich "smilys wenn ich gut drauf bin und Wolken wenn ich schlecht drauf bin" malen sollte wurde letztendlich von meiner Mutter ausgefüllt und ist irgendwann ind er Versenkung verschwunden.

Herr W. war weiterhin bei uns in der Familie und versuchte angeblich uns zu helfen. Wenn ich jedoch hinging und ihm erzählte was sie mit uns macht wurde eher meiner Mutter geglaubt als uns.
Gravierendere Dinge, wie ein Schaukelstuhl der auf meinem Bruder zertrümmert wurde, das ich mit dem Kopf mehrmals auf die Bodenfliesen im Bad gehauen wurde, während sie mich zu Boden drückt, Schläge mit einem Wildledergürtel die einem die Haut aufrissen (habe ihn am nächsten Tag aus dem Schrank geklaut und aus dem Fenster im 3ten Stock, richtung Nachbarn geworfen) blieben mir am heftigsten im Gedächnis.

Mitlerweile ging ich auch in die Schule, hatte dort jedoch keine weiteren Probleme da ich mich immer gleich gegen die Ungerechtigkeit gestellt habe und es nicht, wie mein Bruder, einfach akzeptiert habe.Um das Jahr 2000 zogen wir innerhalb vom Ort um. In der dortigen Wohnung hatte ich sowie mein Bruder jeweils ein Zimmer mit Tür. In den Nächsten Jahren wurde, als ich bei einem Streit in mein Zimmer flüchtete und die Tür zuhielt, Die untere Angel aus dem Türrahmen gerissen weil meien Mutter so stark dagegendrückte und sich warf. Die Streitereien wurden immer öfter und mitlerweile wussten wir schon auf was wir zu achten haben, um zu wissen wie sie gerade drauf war.
In den nächsten Jahren drehte sie immer heftiger ab. Nach größeren Streitereien (z.B. eil nicht gründlich genug gesaugt worden ist, ich das Katzenklo nach den Hausaufgaben erst saubermachen wollte) wurden ihre Aussagen immer suspekter. Von "Ja ich lass meine Wut gerne an dir ab!" über "Ihr seid so sche**e wie euer Vater" bis zu (nach einem Streit, in dem ich beim Jugendamt anrufen wollte um denen mal zu sagen was da abgeht bei uns, sie mir das Telefon entreißen wollte und mit heftigst in den Finger gebissen hat so das es letztendlich eine schön große Beule gebildet hat) "Du hast mich zusammengeschlagen ohne Grund. Die Verletzungen hast du dir wahrscheinlich selbst zugefügt".
Irgendwann fängt man an über sich selbst zu zweifeln und hat schon längst mitbekommen das mit der Zeit sich die Gewalt immer weiter ausdehnt. Zu den anfänglichen Schlägen kamen Gegenstände die auf ein geworfen wurden und Haare ausreißen dazu, danach gesellten sich Tritte dazu und die Schläge wurden von mal zu mal schlimmer. Blutergüsse, Blaue Flecken, Büschelweise Haarverlust, Kratzer und ähnliches wurden schon zu ständigen Begleitern. Zum Sportuntericht ging ich, indem ich meine Sportklamotten schon vorher anzog, denn der besten freundin zu erklären warum man ein Handgroßen Bluterguss sowie weitere Blaue Flecken an den Beinen hat, ist schwer wenn man nicht darüber reden kann, wie heftig man dabei versagt, gegen die eigene Mutter zu bestehen.
Irgendwann begriff ich das sich das ganze soweit ausdehnen wird bis sie mich umbringt. Diese Feststellung begriff ich recht nüchtern. Sie erschrekte mich nicht und gab mir statdessen eine gewisse Zukunft.

Herr W. Wusse davon was bei mir daheim los war. Als ich Zwischenzeitlich 6 Wochen bei einem Bekannten wohnte und mich mit den worten "Ich will nicht das Sie mich umbringt!" dagegen wehrte wieder zurück zu müssen, war es ihm egal und ich musste trotz allem wieder zu ihr.

Ende 2006 war es dann soweit. Die Streitereien waren so heftig das ich bei einer Freundin "Untertauchte" und mich beharrlich weigerte jemals wieder die Wohnung zu betreten. Mit Herr W. wurde letztendlich, nachdem er über 2 Wochen auf mich eingeredet hat und mich zwang wieder zurückzugehen, ein "Waffenstillstand" festgelegt. Außerdem sollte ich mein Harz4 anteilig jeden Monat ausgezahlt bekommen.
Ein Tag vor Silvestern stellte ich sie dann zur Rede. Während ich bei der Freundin war hatte sie mein Zimmer umgestaltet und Gegenstände von mir weggeworfen. Was mich aber interessierte war, was ich für Geld bekam und wann. Kurz darauf scheuerte sie mir eine und der Waffenstillstand war gebrochen. Knappe 2 Stunden Streit und klopperei später saß ich auf dem Boden und Sie zog mein Kopf an den Haaren schräg nach unten. Bis dahin wusste ich nicht was es hieß "todesangst" zu haben. Ich spürte wie meine Nackenmuskeln protestierten und bald kein Wiederstand mehr leisten konnten. Nach unten ausweichen ging auch nichtmehr und mein körper übernahm die Führung. Irgendwie konnt ich mich aus dem Griff rauswinden. Wie weiß ich nichtmehr genau. Ich zog mich daraufhin zurück, packte meinen Rucksack der seit über einer Woche schon für so eine Situation, gepackt da stand, und verschwand zu meiner Freundin.
Ich kam bei ihr an mit 2 blutenden Stellen im Gesicht, büschelweise Haare die sich vorsichtig aus den anderen rausholen ließen, total zitternd und erstmal kein Plan was ich machen sollte.

An dem abend ging ich zu einer Freundin mit der ich eine Silvesterparty geplant hatte, half ihr am nächsten Tag aufbauen und ging nach der Party zu einem Kumpel der mir in den letzten Wochen helfen wollte aus der Familie rauszukommen. Ich zog letztendlich bei ihm ein, beantragte mein Harz4 und bekam von Herr W. plötzlich die Unterstützung nichtmehr zurück zu müssen. Seitdem werde ich bei der Arge als Weise gerechnet.

Ich bin in psychologischer Behandlung weil ich mit dem Ganzen einfach nicht wirklich klarkomme, jedoch habe ich die Therapie momentan erstmal auf Eis gelegt um erstmal selber rauszufinden was überhaupt mit mir los ist.
Nur eine Sache kann ich mir einfach nicht erklären: Ich fühl mich dauerhaft einfach leer. Es ist wie eine innere Müdigkeit die ich einfach nicht loswerde. Habe gestern vom ganzen Tag knapp 15 Stunden geschlafen, der Körper selber ist wach, doch der Geist scheint müde. Ich habe keine Lust irgendwas zu machen und könnte theoretisch den ganzen Tag eine Wand anstarren ohne das es mir zu blöde wird. Ich habe keine Anhnung was ich dagegen machen kann. Eisenwerte sind in Ordnung laut Hausärztin. Vielleicht wisst ihr ein Rat.

Gruß, Susanne
 

tulpe

Sehr aktives Mitglied
Nur eine Sache kann ich mir einfach nicht erklären: Ich fühl mich dauerhaft einfach leer. Es ist wie eine innere Müdigkeit die ich einfach nicht loswerde. Habe gestern vom ganzen Tag knapp 15 Stunden geschlafen, der Körper selber ist wach, doch der Geist scheint müde. Ich habe keine Lust irgendwas zu machen und könnte theoretisch den ganzen Tag eine Wand anstarren ohne das es mir zu blöde wird. Ich habe keine Anhnung was ich dagegen machen kann. Eisenwerte sind in Ordnung laut Hausärztin. Vielleicht wisst ihr ein Rat.

Gruß, Susanne
Oh man meine Liebe! Es tut mir wahnsinnig leid zu lesen, was Du durchmachen musstest :(:(:(

Den Zustand, den Du beschreibst, kenne ich als den Fall in eine tiefe Depression! Du solltest unbedingt wieder die Therapie fortsetzen und m. M. nach anfangs auf alle Fälle auch Anti-Depressiva verabreicht bekommen!

Bitte melde Dich so schnell wie möglich bei Deiner Therapeutin/Deinem Therapeut bzw. bei einem Neurologen!

LG tulpi
 
F

frompy

Gast
Erst einmal hats mich beim Lesen Deines Berichts aus den Schuhen gehauen.

Fühl Dich einfach von mir mal ganz lieeb in den Arm genommen.
Ich bin fassungslos zu was Menschen fähig sind.
Deine Mutter gehört in die Psychiatrie und zwar in die geschlossene.
Leider bin ich zu sehr überfordert dir tatsächlich Ratschläge zu geben, da sind Tyra und Werner wohl kompetenter.
Eines aber glaube ich sehr wohl positiv erkannt zu haben.
Aufgrund Deiner Schreibweise scheinst Du sehr intelligent zu sein.
Zum Zweiten glaube ich totzt aller Dir widerfahrenen Grausamkeiten, dass Du stark bist und dich nicht unterkriegen lässt.
Baue darauf-so wirst du überleben.

Ich wünsche dir für die Zukunft alles erdenklich Gute.
 
P

PinkyTD

Gast
Hallo Susanne.Als erstes: Hut ab das du das alles so "gut" überstanden hast.Ich weiss nicht ob ich so lang durch gehalten hätte...

Ich denke es ist jetzt erstmal wichtig das du dich erholst und abstand gewinnst.Und wenn dir danach ist die wand anzustarren dann würde ich das tun.hauptsache ist das du nicht zu sehr in dieses Loch fällst sondern irgentwann auch wieder ein normales Leben anstrebst......


Ich wünsche dir Viel Mut und Kraft.

Lg Tonia:)
 

Erbsenkufi

Mitglied
Hi,
Erstmal Danke für die ersten Kommentare und die viele Zeit die Ihr euch genommen habt um das alles zu lesen.
@ Tulpe: Ich kenne den momentanen "gemütszustand" eigentlich garnicht anders deswegen habe ich mir da noch nie wirklich Gedanken darüber gemacht.

Da ich nun aber allein lebe und versuche irgendwo eine Ausbildungsstelle zu finden merke ich das mich das an einigen Stellen ziemlich behindert. Vor ein paar Wochen hatte ich einen Tag wo es mir richtig Gut ging, also das ich mich einfach mal Frei gefühlt habe. Da ist mir überhaupt mal aufgefallen das das ja normalerweise nicht so ist und irgendwas daran doch ein Harken haben muss.

Die Sache mit den Depressiva.....ich schreib dazu am besten noch ein Thread im Thema "Gesundheit" bevor ich hier das Ganze zur Diskusion stelle und es unübersichtlich wird.

@ PinkyTD: Wenn man von klein auf damit konfrontiert wird lernt man damit irgendwie zu leben.

Im letzten Jahr wo ich jedoch da "Lebte" habe ich mich schon von allen Leuten die mir nahe standen abgewendet und den Kontakt langsam abgebrochen. Zum einen lag es daran das meine Mutter eine unserer 2 Katzen, an denen ich sehr gehangen habe (waren sozusagen meine besten Bezugspersonen), während eines streits gepackt hat. Die Katze hatte versucht sich aus dem "Stressbereich" zu verziehen und ist leider an der falschen Seite an uns vorbeigelaufen. Jedenfalls hat meine Muter die 17 Jahre alte Katze gepackt und aus Wut auf mich volle möhre auf den Rücken gehauen. Ich weiß noch heute wie die Katze geschrien hat..... ein halbes Jahr später ist sie an Nierenversagen gestorben. Für mich ist klar das sie eine mitschuld hat. Allein wenn ich das schreibe muss ich schon wieder die Taschentücher auspacken...

Ich habe knapp ein Jahr darauf verwendet mich von allen abzukapseln. Mein freund hat mich verlassen und bei bekannten habe ich mich kaum noch gemeldet. Mir war immerhin klar das das nichtmehr lange so weitergehen kann. Da ich ihr aber nicht die Genugtuung geben wollte mich zu töten hatte ich vor selber von der Brücke zu springen (vor den Zug schmeißen und so ist ne viel zu große Sauerei). Letztendlich wurde ich ja aber in die Familie von meinem jetzigen Freund aufgenommen. Die ganze Familie steht hinter mir und unterstütz mich in allen Dingen die so anfallen.

Nun bin ich auch seit 2 Jahren dabei OEG (Opferentschädigung) zu beantragen. Der letzte Brief lautete das die "Zeugen" ja nur vom hörensagen alles mitbekommen hätten und wenn dann erst nach der "angeblichen" Tat eingetroffen sind. Langsam zweifle ich echt an unserem Rechtssytem. Habe nun aber mein "Joker" eingesetzt und mit meinem Bruder geredet, wegen einer aussage. nach einiger Bedenkzeit hat er nun zugestimmt. Wenn die Aussage von ihm bei Gericht ankommt können die nichtmehr leugnen das 8 Jahre häusliche Gewalt geschehen sind.

Gruß, Susanne
 

Micky

Sehr aktives Mitglied
Boah...

Text hier ausdrucken, Mutter und den "Herrn W." anzeigen.
Es ist nicht verjährt. Das tröstet nicht,aber..neee..die gehören echt vor einen Richter.(Ging bei mir nicht)

Jeder hier,der Gewalt durch hat,überlebt hat - kann sich minimal reinfühlen.
Das Gefühl,wenn man erstarrt . Eisekälte und Erschöpfung.

Ich kann Dir nicht antworten,mich holen Bilder ein :mad:

*lufthol* Du bist raus,Du bist STARK,Du bist nicht allein !

Es ist gut,daß Du einen Bruder hast,der nicht verleugnet.

Ich wünsche Dir,daß Du es schafft...die nächsten Jahre...
und vor allem die nächsten Wochen.

Hab genug Phantasie ,genug Parallelen...mein tiefes Mitgefühl...
Es ist ein Verbrechen.
######################################

Willkommen auch hier !
Umarmung ?


Micky
 

Erbsenkufi

Mitglied
Hi,
Ja das mit dem vor den Richter zerren klingt gut, jedoch will ich erstmal in einer Ausbildung sein und in der hinsicht mein Leben regeln. Mein Bruder wohnt noch daheim und macht gerade die letzten 1-2 Jahre Schule fertig. Danach kann er gescheit schaffen gehen und selber Geld verdienen.
Wenn das dann soweit ist rauf ich mich mit meinem Bruder zusammen und verknack die für gediegene 15 Jahre.
Mein Bruder hielt sich bisher immer "neutral" und hat sich dadurch ne menge ärger gespart. Bin selber verwundert das er plötzlich beim OEG hilft...aber er meint er hätte seine Gründe und damit kann ich leben.
Er hat immerhin selber genug mitgemacht sodas er bestimmt nicht verleugnen wird, höchstens von seinem Aussage-verweigerungsrecht.

@ Micky: "Hab genug Phantasie ,genug Parallelen..." *dich ganz lieb drück und umarm* Ich weiß zwar nicht was bei dir los war aber weis das es für einen einfach die Hölle ist. Das Leben gehts aber weiter und man muss dann eben schauen was man daraus macht.

" Das Leben ist wie Lotto spielen. Wenn man Glück hat kann man sich alles leisten, Wenn man sich vertippt hat man eine weitere Chance was draus zu machen, doch wenn man garnicht spielt kommt man auch nicht weiter."
 

Tyra

Sehr aktives Mitglied
Hallo,

um genau zu erfahren was mit dir los ist solltest du in Therapie bleiben und mit deinem Therapeuten analysieren, reflektieren. Diese Art des Denkens wird dir in Therapie beigebracht und ist sinnvoll, damit du nicht so für dich allein grübelst, was dich krank und depressiv macht. Wer sich isoliert und keine fachkundige Hilfe annimmt der rasselt oft in eine Depression rein...so wie du offenbar bereits in eine reingerasselt scheinst.

Also: es ist an sich sonnenklar was mit dir los ist: du warst Gewaltopfer und bist traumatisiert. Und das Trauma musst du verarbeiten...mittels Therapie und unter Anleitung sonst kann es sehr schädigend wirken, manchmal sogar tödlich.

Als (Noch-)Opfer siehst du die Welt und auch diese Sache aus einem sehr speziellen und eingeengten Blickwinkel...andere Menschen, die Täterin oder dieser Herr W. erscheinen dir ggf übermächtig zu sein. Was real aber nicht der Fall ist.
Ich kenne mich aus...diesen Effekt habe ich an mir ggü meinem in der Kindheit gewalttätigen und sadistischen Vater erlebt..bis ich eines Tages so eine Art Erleuchtung hatte und erkannte, dass dieser sich gottgleich gebärdende und mit Gewalt herrschende Tyrann/Fiesling in Wirklichkeit ein kleiner Wurm war...und ich fing an mich effektiv zu wehren...gezielt...danach war direkt Ruhe.

Ich würde dir raten dich radikal von deiner Mutter zu lösen...wende dich ab (v.a. innerlich) und sieh zu ihr nicht mehr zu begegnen, zieh weg, fang woanders ein Leben an.
Diesen Herrn W. würde ich aufgrund unterlassener Hilfeleistung anzeigen und Beschwerden beim Amt einreichen etc. Solche Typen gehören nicht in unsere Ämter und du als Opfer hast hier ne Mitverantwortung dir selbst und auch anderen ggü Missstände offen zu legen, das Versagen einiger Beamter zu veröffentlichen, damit sich da mal was ändert. Wenn immer nur geduldet wird ändert sich gar nix und solange du duldest bleibst du Opfer. Das muss nicht sein. Du kannst dich entscheiden wie du dich verhältst.

Deinen Beschreibungen nach, dieses innere Gefühl der Leere, Antriebslosigkeit, Schlappheit etc. deutet darauf hin dass du akut depressiv bist und daher solltest du umgehend in eine Fachklinik zur Behandlung bevor sich diese psychische Erkrankung ggf. lebenslang fest setzt.
Du brauchst derzeit also konkrete fachärztliche Hilfe und zwar von einem Psychiater mit eine sorgfältigen medikamentösen Behandlung zur Wiederherstellung des normalen Hirngleichgewichts. Dieses Gleichgewicht ist bei Depression nicht vorhanden..daher diese Schlappheit, Müdigkeit...es fehlen gewisse Hormone im Hirn...der Stoffwechsel wird durch zu viel inneren oder äußeren Stress gestört und man wird depressiv..daher musst du in Schritt 1 das Hirngleichgewicht beseitigen lassen und in SChritt 2 an dem Stress (unverarbeitetes Trauma, Arbeitslosigkeit etc.)arbeiten und abbauen, d.h. mit deinem Psychologen weiter an der Verarbeitung des Traumas arbeiten.

Verplemper also bitte nicht zu viel Zeit isoliert im Internet sondern suche dir konkrete Hilfe und lass dich therapieren.

Nachdem du deine Depressionserkrankung einigermaßen im Griff hast (dazu bitte mit den Ärzten zusammenarbeiten, dich erkundigen was du alles machen kannst etc.) solltest du neben Psychiater und Psychologen mit denen du für längere Zeit ambulant weiter arbeitest besprechen wie du dein Leben auf die Reihe kriegst, nen Plan aufstellen wie du nen Job kriegst, erwachsen und unabhängig wirst.
Schritt für Schritt.

Ich würde dir davon abraten nichts zu tun und dich hinter deiner Krankheit zu verstecken...das wäre eine Sackgasse aus der du nach einiger Zeit kaum mehr raus kommst. Geh so früh wie möglich aktiv gegen die Depression an und bau dir aktiv mit ehrlicher Arbeit an dir selbst ein gutes Leben auf.

Ich habe es auch geschafft meine traumatische Kindheit zu überwinden und bin dank aktiver Lebensgestaltung, vielen Sozialkontakten, viel Sport, sinnvollen Beschäftigungen niemals depressiv geworden...wozu auch? Wenn man was aus seinem Leben macht hat man keinen Grund mehr dazu.
Zwar hat man es als EX-Opfer zunächst in vielen Dingen des Lebens schwerer als andere was ungerecht ist, aber man kann es dennoch schaffen, wenn man zu sich selbst steht und sich nicht unterkriegen läßt.

Ich kann dir nur raten es ähnlich zu machen wie ich......also an zu fangen zu kämpfen..zunächst mal gegen die Depression. Du bist stark und solltest diese Stärke nicht fürs Rumleiden verplempern sondern gezielt dafür einsetzen deine Krankheit und Probleme in den Griff zu kriegen.

Dabei wünsche ich dir alles erdenklich Gute...lass die Täterin auf gar keinen Fall gewinnen indem du an dem Trauma elendig zu Grunde gehst. So viel Macht darf kein Mensch über dich haben, also gieb deiner Mutter diese Macht nicht mehr, wende dich ab und fang an selber mehr Macht über dein Leben aus zu üben.

Tyra

Wichtig:
wegkommen von der passiv-duldenden und ungesunden Opferhaltung hin zu einer aktiven Lebensführung
Arbeit am Selbstbewusstsein..per Verhaltenstherapie + Kampfsport z.B.
viel Sport ist gut gegen Depressionen
Therapie zur Traumaverarbeitung und Behebung der Depression
Ziele im Leben setzen, selbstständig werden, d.h. auch finanziell unabhängig durch nen Job etc.
 
Zuletzt bearbeitet:

Tuesday

Aktives Mitglied
Nun bin ich auch seit 2 Jahren dabei OEG (Opferentschädigung) zu beantragen. Der letzte Brief lautete das die "Zeugen" ja nur vom hörensagen alles mitbekommen hätten und wenn dann erst nach der "angeblichen" Tat eingetroffen sind. Langsam zweifle ich echt an unserem Rechtssytem. Habe nun aber mein "Joker" eingesetzt und mit meinem Bruder geredet, wegen einer aussage. nach einiger Bedenkzeit hat er nun zugestimmt. Wenn die Aussage von ihm bei Gericht ankommt können die nichtmehr leugnen das 8 Jahre häusliche Gewalt geschehen sind.

Hallo Susanne,

es tut mir leid, was dir passiert ist. Wie gut, dass du da endlich raus bist.

Zum OEG ... ich kenne viele Leute, die das beantragt haben und nicht einmal ging der Antrag beim ersten Mal durch. Selbst dann nicht, wenn die Leute Berge über Berge an medizinischen und polizeilichen Unterlagen vorlegten.

Gib nicht auf, denn das ist genau das, was die erreichen wollen. Jeder, der einknickt, spart dem Staat Geld spart. So traurig es ist, aber genauso ist es.

Im Notfall nimm dir einen Opferanwalt und geh vors Sozialgericht. Komischerweise gehen da die meisten Anträge dann plötzlich doch durch.

Eine gute Opferanwältin können dir das Frauenhaus oder der Frauennotruf nennen. Einfach da mal anrufen.

Ein Buch, das mir sehr geholfen hat, war "Ich traue meiner Wahrnehmung" von Heinz-Peter Röhr. Er beschreibt nachvollziehbar das typische Verhalten von Betroffenen; sodass man es versteht und etwas ändern kann.

Erkundige dich auch über EFT (Emotional Freedom Techniques). Es gibt kostenlose Manuals im Internet; bei youtube gibt es Videos. Mit dieser Methode kann man sich quasi "programmieren" und eine Verhaltensänderung erreichen.

EMDR ist eine Möglichkeit, um Traumaopfern zu helfen. Entsprechende Therapeuten - sowie weitere Informationen - findest du unter EMDR Institut Deutschland

Desweiteren solltest du zu einem Traumatherapeuten gehen. Nicht nur, dass er am besten weiß, wie man ein Trauma therapiert, sondern er kann dir auch Skills an die Hand geben, um Folgen der Gewalt - wie z.B. Flashbacks - in den Griff zu bekommen. www.traumatherapie.de: EMDR, Institut für Traumatherapie Oliver Schubbe

Du kannst dir im Hinblick auf die Skills auch das Buch Trauma: Folgen erkennen, überwinden und an ihnen wachsen von Luise Reddemann (Autor), Cornelia Dehner-Rau (Autor) und Anne Bleick (Herausgeber) besorgen.

Neben Luise Reddemann sind noch Michaela Huber und Peter Levine lesenswert. Vielleicht findest du bei diesen Autoren noch etwas, was dir zusagt. (Kleiner Tipp: Peter A. Levine (Trauma-Heilung) findest du gerade bei Ebay für 1,00 Euro)



Ich wünsche dir ganz viel Kraft und kompetente Hilfe, damit du all das Schlimme bald hinter dir lassen kannst. Du bist noch so jung. Du hast eine echte Chance etwas aus deinem Leben zu machen. Das freut mich für dich!



Tuesday
 
Zuletzt bearbeitet:

Tyra

Sehr aktives Mitglied
noch was: geh vernünftig und schrittweise vor. Es ist unrealistisch dass du irgendwen für 15 jahre verknacken kannst....Das Rechtssystem arbeitet langsam und oft nicht optimal..hier ist ein guter Anwalt, die richtige Taktik und Durchhaltevermögen gefragt. Gut ist dass dein Bruder eine bestätigende Zeugenaussage gemacht hat....das erhöht die Erfolgschancen. Sei aber nicht enttäuscht wenn eine viel geringere Strafe dabei herauskommt...allein der Versuch zählt!
Wenn das mit dem OEG klappen würde wäre das ne gute Voraussetzung für einen Erfolg bei der Anzeige...daher drücke ich auf jeden Fall feste die Daumen.

Sieh erst einmal zu deine Therapien durch zu ziehen, dich in Arbeit zu kriegen..damit wirst du für die nächsten jahre genügend beschäftigt sein. Wenn dein Therapeut dich unterstützt und du einen guten Anwalt zur Seite hast kannst du dann nachträglich noch Anzeigen machen...
Ich würde mich nicht einseitig auf das OEG verlassen, sondern zugucken dass du so bald wie möglich deine Ausbildung machst und in Arbeit kommst. Und solange du nicht arbeitest solltest du zumindest in den Therapien dran arbeiten dein Trauma klein und deine Depressionen in den Griff zu kriegen.

Du hast verhaltenstechnisch bisher einige Fehler gemacht: dich zurück gezogen und abgekapselt...auch das Internet ist keine richtige Hilfe auf Dauer...isoliert dich ebenfalls. Achte da also ein wenig drauf und vergiss nicht vor Ort im realen Leben aktiv am Ball zu bleiben.
 

Anzeige (6)

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben