Hi zsm,
ich weiß nicht, wo ich anfangen soll, ich schreibe es einfach mal frei heraus. (Vorab: ja, ich erzähle es natürlich aus meiner Sicht und so, wie es mir vorkommt. Dennoch versuche ich, objektiv zu bleiben. Bitte versucht es so aufzufassen wie es da steht, so wie ich mir Mühe gebe, es verständlich zu formulieren.)
Nach meinem Schulabschluss wollte ich Pferdewirt werden und habe schlussendlich auch zwei Jahre auf zwei verschiedenen Höfen (ein Hof pro Jahr) gearbeitet.
Um mein zweites Jahr machen zu können bin ich aus dem Schwarzwald in die nähe von Köln, also etwas weiter weg von zuhause zu Freunden gezogen, da sich mir hier in der Gegend bessere Chancen auf eine Ausbildung boten als bei meiner Familie. Gegen Ende des 2. Jahres habe ich mir allerdings eine mit Asthma verbundene Heustaub-Allerie eingefangen, was meine Welt zusammen brechen lies, da mir klar ist, dass ich aus diesem Grund meiner Berufung Pferd nun nie in dem Maße (als Beruf) werde folgen können, wie ich es gern würde. Die Suche nach Alternativen fällt mir unglaublich schwer. Dennoch sehe ich mich weiter um.
Diese Freunde, bei denen ich jetzt seit knapp zwei Jahren wohne, sind ein Paar, was mehr als doppelt so alt ist wie ich und die mir anboten, mich zu unterstützen. In meiner Teeniezeit (die wohl immer noch andauert) habe ich zuhause sehr viel mitgemacht und mich dort nicht wohl gefühlt, weshalb ich Dankbar für den Abstand war, der nun zwischen mir und meiner Familie liegt.
Um mich vielleicht etwas besser zu verstehen möchte ich an dieser Stelle kurz andeuten, dass ich Borderliner bin und wohl noch so den einen oder anderen Knacks weg habe, weshalb meine alleinerziehende Mutter mit mir einfach schlichtweg überfordert war. Zudem habe ich kleine Geschwister, um die sie sich kümmern muss.
Ich erhoffte mir also Hilfe und Rückhalt von meinen Freunden. Zunächst bekam ich diese/n auch von ihnen, doch je weiter die Zeit voranschritt, desto seltsamer kam mir alles vor. Während sich der "Herr" des Pärchens immer besser mit mir verstand und mir bis heute ein sehr guter Freund und Lehrer und ein gutes Vorbild ist, begann die "Dame" immer abweisender auf mich zu reagieren. Vielleicht bilde ich mir das auch nur ein, aber während "Er" eigentlich immer warmherzig und geduldig mit mir ist, mir vieles erklärt, was ich nicht verstehe und mich immer wieder auffängt, wenn ich falle, wirkt sie auf mich einfach nur kalt und abweisend. Von "Ihm" höre ich zwar immer wieder, dass sie sich einfach Sorgen um mich macht und mir genau so helfen will und von beiden höre ich immer wieder, dass ich aufhören soll, "sie" als Feindbild zu sehen, aber es klappt irgendwie nicht. Sowie meine Freundschaft und mein Vertrauen zu "ihm" wächst, nimmt es zu "ihr" ab. Ich versuche wirklich, mich für die beiden aufzuopfern, da zu sein, ihnen abzunehmen, was ich nur kann aber das scheint nicht zu reichen.
Ich bin mittlerweile wirklich nur noch verzweifelt und weiß nicht mehr weiter.
Sehr vieles was ich mache, scheint falsch zu sein, nicht nur für mich, sondern auch für die beiden. Vieles tue ich auch nur für sie (z.B. sie umarmen o.ä. obwohl es sich für mich einfach nicht richtig anfühlt und ich es mache, um sie nicht zu verletzen oder so, ich weiß es selbst nicht. Ich verliere mich selbst dabei immer mehr aus den Augen, weil ich gar nicht mehr weiß, ob ich eine Sache, die ich gerade tu / tun soll jetzt wirklich mache weil ich es auch möchte, oder weil ich daran gewöhnt bin, mehr oder weniger zu tun was man von mir verlangt.
Kennt ihr dieses Gefühl wenn man irgendwann nur noch denkt "Bitte schlag mich, tritt mich, mach was du willst, aber schick mich nicht fort"? Sie sind nicht böse, im Gegenteil! Sie zwingen mich zu nichts und lassen mir wirklich fast alle Freiheiten, bitte versteht das nicht falsch. Das Feindbild auf "sie" scheint vielmehr daher zu rühren, dass ich mich von ihr nicht verstanden fühle und sie sich immer weniger von mir. Dazu kommt, dass sie mich immer wieder der Lüge bezichtigt, obwohl ich mich nach allen Kräften um absolute Ehrlichkeit bemühe.
Wir scheinen in zwei völlig verschiedenen eigenen Welten zu leben. Meine wird leider immer noch viel zu sehr von meiner Krankheit geleitet, jedoch arbeite ich daran. Wie "ihre" funktioniert, weiß ich nicht, aber sie scheint mit meiner nur an sehr wenigen Punkten überein zu stimmen. In "ihrer" Welt bin ich einfach bloß egoistisch und will mit dem Kopf durch die Wand. In meiner Welt gebe ich mich für sie und ihren Partner nahezu auf, vernachlässige andere Freundschaften und stelle meine Bedürfnisse fast vollkommen hinten an. Weil ich einfach nur Angst habe, sie zu verlieren, sie zu enttäuschen, nicht gut genug zu sein, sie zu verletzen und so viel mehr. Das Schlimme ist, dass ich aber anscheinend genau das tue. Ich verletze sie, ohne es zu wollen, ich enttäusche sie durch so vieles, ich kapsel mich ab, wenn ich versuche, mich zu öffnen und fühle mich von "ihren" aussagen sehr schnell angegriffen. Dazu kommt, dass auch der Freundeskreis der beiden, oder zumindest der Teil, mit dem ich etwas zu tun habe, seinen Teil dazu beiträgt. Sie scheinen meine Aussagen nicht verstehen z können oder legen sie völlig falsch aus. Sehr oft habe ich riesigen Ärger am Hals bloß weil wieder einer irgendwas falsch verstanden/interpretiert hat und vielleicht dann noch in eigenen Worten falsch weiter gibt. Ich komme mir vor, wie ein Promi in der Bildzeitung.
Natürlich bin ich nicht perfekt und mache viele Fehler. Diese suche ich auch fast immer zuerst bei mir. Wenn ich versuche, sie zu korrigieren, mache ich es aber nur noch schlimmer.
Ich habe in meinem bisherigen Leben vieles noch nicht gelernt und kann mit vielen Dingen auch einfach noch nicht richtig umgehen. Umso sehr verletzen mich ihre "Lügenbezichtigungen". Absichtlich treffe ich so wenige Falschaussagen wie irgend möglich. Wenn ich eine Falschaussage treffe, dann zu 99,9% aus dem Grund, dass ich eine Sache einfach nicht richtig verstanden, oder ich es für den anderen vielleicht unverständlich formuliert habe, aber ganz bestimmt nicht, weil ich jemandem vorsätzlich ins Gesicht lügen will, obwohl ich weiß, dass meine Aussage falsch ist. Ich muss mir selbst in die Augen sehen können und das könnte ich nicht, wenn ich so ein Mensch wäre.
Das alles ändert leider nichts an der Tatsache, dass ich mich trotz all meinen Bemühungen immer mehr ins Abseits schieße und alles immer schlimmer mache, egal, was ich bisher versucht habe. Gespräche mit dem Pärchen bringen wenig, es ändert sich nicht viel bis gar nichts. Sie enden häufig für mich in Panikattacken und absolutem Selbsthass.
Ich will nicht, dass man mich meiner Krankheit wegen mit Samthandschuhen anfasst, mich bevormundet oder mich bemitleidet. Im Gegenteil. Ich möchte lernen, damit zu leben, darüber zu stehen und mich von ihr nicht herunter ziehen zu lassen. Ich möchte mein Leben genießen können. Dass nicht jeder endlos Geduld hat, ist mir auch klar.
Und auch, dass ihr mir nur Tipps geben könnt, wenn ihr das denn wollt. Umsetzen muss ich das alles alleine.
Ich möchte einfach nur endlich leben... und nicht länger nur existieren. Ich möchte lernen zu lieben und geliebt zu werden, Dinge auch mal anzunehmen und nicht nur zu geben. Vielleicht versteht ihr mich und habt einen Gedanken dazu... würde mich sehr freuen zu lesen, was ihr darüber denkt. Sorry für den Roman
LG,
Matteo
ich weiß nicht, wo ich anfangen soll, ich schreibe es einfach mal frei heraus. (Vorab: ja, ich erzähle es natürlich aus meiner Sicht und so, wie es mir vorkommt. Dennoch versuche ich, objektiv zu bleiben. Bitte versucht es so aufzufassen wie es da steht, so wie ich mir Mühe gebe, es verständlich zu formulieren.)
Nach meinem Schulabschluss wollte ich Pferdewirt werden und habe schlussendlich auch zwei Jahre auf zwei verschiedenen Höfen (ein Hof pro Jahr) gearbeitet.
Um mein zweites Jahr machen zu können bin ich aus dem Schwarzwald in die nähe von Köln, also etwas weiter weg von zuhause zu Freunden gezogen, da sich mir hier in der Gegend bessere Chancen auf eine Ausbildung boten als bei meiner Familie. Gegen Ende des 2. Jahres habe ich mir allerdings eine mit Asthma verbundene Heustaub-Allerie eingefangen, was meine Welt zusammen brechen lies, da mir klar ist, dass ich aus diesem Grund meiner Berufung Pferd nun nie in dem Maße (als Beruf) werde folgen können, wie ich es gern würde. Die Suche nach Alternativen fällt mir unglaublich schwer. Dennoch sehe ich mich weiter um.
Diese Freunde, bei denen ich jetzt seit knapp zwei Jahren wohne, sind ein Paar, was mehr als doppelt so alt ist wie ich und die mir anboten, mich zu unterstützen. In meiner Teeniezeit (die wohl immer noch andauert) habe ich zuhause sehr viel mitgemacht und mich dort nicht wohl gefühlt, weshalb ich Dankbar für den Abstand war, der nun zwischen mir und meiner Familie liegt.
Um mich vielleicht etwas besser zu verstehen möchte ich an dieser Stelle kurz andeuten, dass ich Borderliner bin und wohl noch so den einen oder anderen Knacks weg habe, weshalb meine alleinerziehende Mutter mit mir einfach schlichtweg überfordert war. Zudem habe ich kleine Geschwister, um die sie sich kümmern muss.
Ich erhoffte mir also Hilfe und Rückhalt von meinen Freunden. Zunächst bekam ich diese/n auch von ihnen, doch je weiter die Zeit voranschritt, desto seltsamer kam mir alles vor. Während sich der "Herr" des Pärchens immer besser mit mir verstand und mir bis heute ein sehr guter Freund und Lehrer und ein gutes Vorbild ist, begann die "Dame" immer abweisender auf mich zu reagieren. Vielleicht bilde ich mir das auch nur ein, aber während "Er" eigentlich immer warmherzig und geduldig mit mir ist, mir vieles erklärt, was ich nicht verstehe und mich immer wieder auffängt, wenn ich falle, wirkt sie auf mich einfach nur kalt und abweisend. Von "Ihm" höre ich zwar immer wieder, dass sie sich einfach Sorgen um mich macht und mir genau so helfen will und von beiden höre ich immer wieder, dass ich aufhören soll, "sie" als Feindbild zu sehen, aber es klappt irgendwie nicht. Sowie meine Freundschaft und mein Vertrauen zu "ihm" wächst, nimmt es zu "ihr" ab. Ich versuche wirklich, mich für die beiden aufzuopfern, da zu sein, ihnen abzunehmen, was ich nur kann aber das scheint nicht zu reichen.
Ich bin mittlerweile wirklich nur noch verzweifelt und weiß nicht mehr weiter.
Sehr vieles was ich mache, scheint falsch zu sein, nicht nur für mich, sondern auch für die beiden. Vieles tue ich auch nur für sie (z.B. sie umarmen o.ä. obwohl es sich für mich einfach nicht richtig anfühlt und ich es mache, um sie nicht zu verletzen oder so, ich weiß es selbst nicht. Ich verliere mich selbst dabei immer mehr aus den Augen, weil ich gar nicht mehr weiß, ob ich eine Sache, die ich gerade tu / tun soll jetzt wirklich mache weil ich es auch möchte, oder weil ich daran gewöhnt bin, mehr oder weniger zu tun was man von mir verlangt.
Kennt ihr dieses Gefühl wenn man irgendwann nur noch denkt "Bitte schlag mich, tritt mich, mach was du willst, aber schick mich nicht fort"? Sie sind nicht böse, im Gegenteil! Sie zwingen mich zu nichts und lassen mir wirklich fast alle Freiheiten, bitte versteht das nicht falsch. Das Feindbild auf "sie" scheint vielmehr daher zu rühren, dass ich mich von ihr nicht verstanden fühle und sie sich immer weniger von mir. Dazu kommt, dass sie mich immer wieder der Lüge bezichtigt, obwohl ich mich nach allen Kräften um absolute Ehrlichkeit bemühe.
Wir scheinen in zwei völlig verschiedenen eigenen Welten zu leben. Meine wird leider immer noch viel zu sehr von meiner Krankheit geleitet, jedoch arbeite ich daran. Wie "ihre" funktioniert, weiß ich nicht, aber sie scheint mit meiner nur an sehr wenigen Punkten überein zu stimmen. In "ihrer" Welt bin ich einfach bloß egoistisch und will mit dem Kopf durch die Wand. In meiner Welt gebe ich mich für sie und ihren Partner nahezu auf, vernachlässige andere Freundschaften und stelle meine Bedürfnisse fast vollkommen hinten an. Weil ich einfach nur Angst habe, sie zu verlieren, sie zu enttäuschen, nicht gut genug zu sein, sie zu verletzen und so viel mehr. Das Schlimme ist, dass ich aber anscheinend genau das tue. Ich verletze sie, ohne es zu wollen, ich enttäusche sie durch so vieles, ich kapsel mich ab, wenn ich versuche, mich zu öffnen und fühle mich von "ihren" aussagen sehr schnell angegriffen. Dazu kommt, dass auch der Freundeskreis der beiden, oder zumindest der Teil, mit dem ich etwas zu tun habe, seinen Teil dazu beiträgt. Sie scheinen meine Aussagen nicht verstehen z können oder legen sie völlig falsch aus. Sehr oft habe ich riesigen Ärger am Hals bloß weil wieder einer irgendwas falsch verstanden/interpretiert hat und vielleicht dann noch in eigenen Worten falsch weiter gibt. Ich komme mir vor, wie ein Promi in der Bildzeitung.
Natürlich bin ich nicht perfekt und mache viele Fehler. Diese suche ich auch fast immer zuerst bei mir. Wenn ich versuche, sie zu korrigieren, mache ich es aber nur noch schlimmer.
Ich habe in meinem bisherigen Leben vieles noch nicht gelernt und kann mit vielen Dingen auch einfach noch nicht richtig umgehen. Umso sehr verletzen mich ihre "Lügenbezichtigungen". Absichtlich treffe ich so wenige Falschaussagen wie irgend möglich. Wenn ich eine Falschaussage treffe, dann zu 99,9% aus dem Grund, dass ich eine Sache einfach nicht richtig verstanden, oder ich es für den anderen vielleicht unverständlich formuliert habe, aber ganz bestimmt nicht, weil ich jemandem vorsätzlich ins Gesicht lügen will, obwohl ich weiß, dass meine Aussage falsch ist. Ich muss mir selbst in die Augen sehen können und das könnte ich nicht, wenn ich so ein Mensch wäre.
Das alles ändert leider nichts an der Tatsache, dass ich mich trotz all meinen Bemühungen immer mehr ins Abseits schieße und alles immer schlimmer mache, egal, was ich bisher versucht habe. Gespräche mit dem Pärchen bringen wenig, es ändert sich nicht viel bis gar nichts. Sie enden häufig für mich in Panikattacken und absolutem Selbsthass.
Ich will nicht, dass man mich meiner Krankheit wegen mit Samthandschuhen anfasst, mich bevormundet oder mich bemitleidet. Im Gegenteil. Ich möchte lernen, damit zu leben, darüber zu stehen und mich von ihr nicht herunter ziehen zu lassen. Ich möchte mein Leben genießen können. Dass nicht jeder endlos Geduld hat, ist mir auch klar.
Und auch, dass ihr mir nur Tipps geben könnt, wenn ihr das denn wollt. Umsetzen muss ich das alles alleine.
Ich möchte einfach nur endlich leben... und nicht länger nur existieren. Ich möchte lernen zu lieben und geliebt zu werden, Dinge auch mal anzunehmen und nicht nur zu geben. Vielleicht versteht ihr mich und habt einen Gedanken dazu... würde mich sehr freuen zu lesen, was ihr darüber denkt. Sorry für den Roman
LG,
Matteo