Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Ehrenamtlich - Freund

G

Gelöscht 114884

Gast
Hallo,

ich habe mein Leben eigentlich so beqeum gestaltet, dass ich neben der Arbeit nicht viele Verpflichtungen habe. Leider bin ich ein Mensch, der Verpflichtungen für den eigenen Antrieb brauch. Daher bin ich auf der Suche danach und habe es mir in einer ehrenamtlichen Tätigkeit vorgestellt. Ich habe dabei eine konkrete Vorstellung, aber leider bin ich dabei noch nicht fündig geworden. In der Ehrenamtssuche gibt es viele Begleiter-Tätigkeiten, bei denen andere Menschen an die Hand genommen werden und ihnen bei ihren gezielten Lebensumständen geholfen werden. Ob nun Senioren beim Einkaufen helfen, Flüchtlingen bei Amtsgängen helfen, Menschen in diversen Einrichtungen betreuen oder Sonstiges. Leider stoße ich nicht auf sowas Simples wie ein Freund"ersatz". Daher würde ich gerne erfahren, ob einer etwas kennt wo man solch eine Tätigkeit ausführen könnte oder wie sowas überhaupt bei euch ankommen würde.

Mein eigenes Interessensgebiet ist die Soziale Phobie, samt den Folgen. Generell einsame Menschen, die niemand an ihrer Seite haben, die helfen können. Als ehemaliger Betroffener bin ich nur deswegen nach und nach damals aus dieser Situation geraten, weil mich irgendwann Menschen und auch sinnbildlich Situationen an die Hand genommen haben. Es waren nicht zuerst die Freunde, nach denen man sich gesehnt hat, sondern fremde Menschen mit einer gewissen Rolle und Situationen, die über mich bestimmt hatten. Damals schon hatte ich mir eher mehr jemand gewünscht, der mich gezielt in Situationen begleitet. Denn oft war ich in der Anwesenheit gewisser Personen stärker bis fast angstfrei, während ich alleine nicht einmal vor die Tür gehen konnte. Alleine irgendwohin fahren, mal kurz über mich sprechen und danach wieder Zuhause zu sein hatte mir dagegen nicht viel bis gar nichts gebracht. Daher würde ich gerne das ausführen, was ich mir selber früher gewünscht hätte. Dass man sich bei jemanden melden kann, mit dem man zu seinen gewünschten Zielen fahren könnte.. sei es nur Eis essen oder ein Spaziergang. Dass man mit einer vertrauten Person unterwegs ganz normal über Themen sprechen kann, ohne dass jemand in einem Zimmer versucht an einem herumzutherapieren - währrend es gleichzeitig das unter Menschensein in der Gewohnheit trainiert. Besonders wenn man selbst seine falschen Wahrnehmungen hat, gibt es noch die 2 weiteren Augen und Ohren, die die tatsächliche Situationen objektiver beurteilen können.

Das ganze Stelle ich mir natürlich distanzierter vor. Vom Verhalten wie ein Freund, aber mit der klaren Aussage, dass man nicht dieser eine Freund ist. Um gegenseitigen Druck zu vermeiden, um vor allem die Verpflichtungen auch vom Gegenüber zu reduzieren, falls er sich spontan doch nicht bereit fühlt. Ebend Gründe, weswegen man oft auch oft schwer Nähe zu anderen Menschen aufbaut und schwer Freunde findet, weil man nicht verletzt werden aber auch nicht selbst verletzen möchte. Gleichzeitig läuft im Hintergrund bei sowas auch immer irgendwann eine Zeit ab... und solch ein Kontakt soll im Nachhinein nicht mehr schaden als nützen. Am besten wäre ein Kreislauf von einem Netzwerk, dass dem etwas Geholfenen auch auf ähnliche Weise einen neuen Schützling hilft.

Kennt einer von euch eine Organisation, in der man sowas in der Art ausführen kann? Oder wenn ihr sowas ansonsten auf eigener Faust machen würdet, wie genau würdet ihr vorgehen? Was wäre euch an den Umsetzungen wichtig. Was würde gehen, was nicht? Würdet ihr als Betroffen überhaupt sowas in Anspruch nehmen oder würde euch etwas daran hindern - abgesehen von der Angst vor der Erstkontaktaufnahme?

Naja, ich bin mal gespannt auf die Antworten.. vielleicht fühlen sich ja auch andere inspiriert.
 
G

Gelöscht 85627

Gast
Du möchtest gewissermaßen therapeutisch tätig sein.
Um selbst so einen Kreis aufziehen zu können, fände ich es gut, wenn Du Dir entsprechend mehr Wissen aneignest, also z. B. die Ausbildung zum Therapeuten mit Erlaubnis zur Psychotherapie nach Heilpraktikergesetz (HeilprG)
machst.

Möglich wäre z. B. die Gründung einer Selbsthilfegruppe. Wie Du diese gestaltest, bliebe Dir überlassen. Teilnehmer können sich gegenseitig stützen/helfen, aber auch auf ein Netz zuverlässiger Freiwilliger zurückgreifen. Dieses müsstest Du dann koordinieren bzw. wie stellst Du Dir die Kontaktaufnahme, Erreichbarkeit vor? vor?

 
G

Gelöscht 114884

Gast
Mir geht es gar nicht so sehr um den therapeutischen Part. Eher um eine ganz einfache Begleitperson. Daher bediene ich mich eher an dem Wort "Freund". Natürlich würden mich die Geschichten dahinter interessieren. Aber ich möchte eher allein durch eine Anwesenheit eine Stütze sein, dass jemand sich selbst helfen kann. Ich möchte gar nicht den Eindruck dabei erwecken, dass ich jetzt die Hilfe selbst für diese Person wäre. Eigentlich nichts anderes, wie die Zeit die ich mir zum Beispiel wie hier in einem Forum nehme, auf reale Basis zu übertragen.

Auf Selbsthilfegruppen bin ich auch schon gestoßen, ich stelle mir das aber zu Stuhlkreismäßig vor und empfinde auch Gruppen in dem Sinne nicht so ansprechend, weil ich diesen Schritt früher auch nicht geschafft hätte. Das mit dem "Netzwerk" wäre nur eine Wunschentwicklung, wenn jemand es durch eigene neue Erfahrungen schafft nun öfters raus zu gehen, dass diese Person gleichzeitig auch sich Zeit für eine neue Person nimmt und versucht mitzuziehen. Aus der Erfahrung heraus, dass ein Helfender sich nochmals selbst für viele Situationen hilft. Win-Win-Situationen. Also auch da nicht mit therapeutischen Mitteln, sondern indem jemand seine Zeit schenkt.

Von der Erreichbarkeit her stelle ich es mir wieder wortwörtlich wie bei einem "Freund" vor. Dass ich zu jeder Zeit kontaktiert werden kann, aber mit dem Bewusstsein dahinter, dass mein Privatleben trotzdem vor geht. Denn mir geht es nicht darum für viele da zu sein, sondern für einen oder zwei und dafür dann intensiver. Mein gedanklicher Ansatz dahinter ist, dass es zum Beispiel vielen Menschen bei Klinikaufenthalten besser geht, weil sich hauptsächliche ihre Lebensumstände selbst für diese kurze Zeit ändern - unter anderem auch in dieser Zeit andere Kontakte habe. Aber wieder Zuhause sind die alten Gewohnheiten bei denen wieder keiner mehr da ist. Also mein Ziel wäre es soviel da zu sein, damit eine Person diese Lebensumstände in ihrem gewohnten Bereich selbst durch eine physiche Stütz erreichen könnte. Indem halt nicht nur einmal Monat sich zu einem Gespräch getroffen wird, sondern wirklich soviel wie möglich unternommen wird. Am besten täglich, wenn es meine Zeit zu lässt.

Natürlich könnte ich einfach für jemand Abseits von einem ehrenamtlichen Gedanke einer Person in diesem Sinne soviel Zeit schenken. Aber es würde dann diese Freundschaft vorgaukeln, welches ich aus verschiedenen Gründen versuchen möchte zu vermeiden.

Meine Problempunkte wären dabei, wie würde man es schaffen trotz Intensivität die Distanz zu bewahren - vor allem beim Gegenüber. Dass wenn alles soweit wie vorgestellt funktionieren könnte und würde, die Abhängigkeit an den Veränderungen aber nicht in meiner Person gesehen wird. Und vor allem der zeitliche Rahmen, einzuschätzen ab wann der Punkt des Zurückziehens kommen könnte, mit der Hoffnung, dass diese Person aus der Gewohnheit heraus auch ohne Begleitung es schafft sich das neue Leben aufzubauen. Ist es besser eine Zeitspanne vorher festzulegen, damit beiden Seiten bewusst ist nur so lange für diese Zeit, damit keine größeren Enttäuschungen/Erwartungen entstehen, die einen umgekehrten Effekt erzielen könnten.. oder sich doch auf ein Gefühl von den Entwicklungen zu verlassen?
 

Eva

Aktives Mitglied
Deine Gedanken @Joergii finde ich super und lobenswert. Viele nehmen nur Hilfe an, und dann "nach mir die Sintflut". Aber du möchtest etwas zurück geben.

Es kommt natürlich auch immer darauf an, wo man wohnt, aber soziale Einrichtungen sind immer froh über Ehrenämtler. Tagesklinik, Einrichtungen für psychisch Kranke, betreutes Wohnen oder so etwas in der Art kommt mir da in den Sinn.

Wenn du aber lieber etwas mit Senioren oder Flüchtlingen machen möchtest, kann man die Stadt anrufen (oder vorher nach Ansprechpartner googeln), und da mal nach fragen.
 
G

Gelöscht 114884

Gast
Deine Gedanken @Joergii finde ich super und lobenswert. Viele nehmen nur Hilfe an, und dann "nach mir die Sintflut". Aber du möchtest etwas zurück geben.
Danke, aber auch ich hätte zusätzlich meinen Gewinn dadurch. Ganz so selbstlos ist es also nicht. Wenn ich keine Verpflichtungen habe, dann hänge ich zuviel auf der Couch herum. Eigentlich nicht schlecht, aber am Ende des Tages oder am Ende der Woche ist es zurückblickend einfach so wertlose Zeitverschwendung gewesen - ich fühle mich dann selber etwas schlecht. Deswegen versuche ich zumindest mich schon über ein Forum etwas nützlicher zu fühlen, aber es erfüllt mich durch die eingeschränkte Intensivität nicht so sehr.
 
G

Gelöscht 85627

Gast
Senioren-/Alltagsbegleiter werden, auf selbständiger Basis arbeiten.

Die Stadtverwaltung/Gemeinde hilft in der Regel weiter, wenn Du ehrenamtlich jemanden (Flüchtlinge, Senioren, Familien) betreuen/unterstützen willst, da werden doch immer Leute gebraucht.



 

Frau Rossi

Aktives Mitglied
Ich habe nur alles von Joergii gelesen also Sorry wenn was doppelt ist.

Genau für einsame Menschen ist doch so eine Begleitung gedacht wie du sie bei der Suche gesehen hast.
Wenn ältere Menschen,Flüchtlinge...jemanden hätten würde für die nicht gesucht werden.
Etwas später konkretisierst du es.

Nun es gibt ältere Menschen,Flüchtlinge...mit Sozialphobie.
Es gibt schon lange Besuchsdienste und wenn möglich und Sympathie besteht kann man sich mit dem Menschen mit der "passenden" seelischen Herausforderung zusammenfinden.

Man muss ja nicht drinnen hocken bleiben sondern kann auch einen Kaffee trinken gehen.

Ich würde es nicht in Anspruch nehmen weil mir der Sinn und Zweck etwas konfus wirkt aber das sind nur geschriebene Worte und vielleicht wirkt es nur so.

Ich gehöre auch nicht deiner Zielgruppe an.
Ich hoffe und wünsche dir das DU findest was DU suchst.
 
G

Gelöscht 114884

Gast
Vielen Dank für eure Beiträge. Der Link zu den Besuchsdiensten ist genau ähnlich wie ich es mir in etwa vorstelle, nur dass ich ungern "nur" ältere Mensche als Zielgruppe hätte. Ich denke, dass ich darüber was finden werde. :)
 

Frau Rossi

Aktives Mitglied
Es gibt auch ältere mit Sozialphobie.
1-2 reichen doch denn bei mehr stelle ich es mir schwierig vor jedem gerecht zu werden.
 
Zuletzt bearbeitet:

Anzeige (6)

Autor Ähnliche Themen Forum Antworten Datum
R Freund ist sauer Freunde 37
S Ich vermisse meinen besten Freund Freunde 44
J Bester Freund hat sich verändert Freunde 31

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben