G
Gast
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Ich weiß gar nicht genau, wie ich anfangen soll.
Bei mir ist den letzten Jahren einiges gut, aber auch viel scheiße gelaufen.
Gut: Im Studium und auch beruflich alles super, intakter Freundeskreis usw. Bin dabei, mir ein paar Träume zu erfüllen.
Schlecht: Depression und Sozialphobie, befinde mich in Psychotherapie. In den vergangenen Jahren ist meine Familie Stück für Stück weggestorben bzw. hat den Kontakt zu mir abgebrochen. Den einzigen familiären Kontakt, den ich habe, ist meine Patentante, die aber am anderen Ende Deutschlands wohnt.
Ich selber merke im Alltag davon wenig, trauere auch nicht wie andere Menschen. Ich würde sagen, man merkt mir meine Lebensumstände nicht an. Manchmal fühle ich mich natürlich einsam, zum Beispiel, wenn mir meine Freunde erzählen, dass sie Weihnachten zu ihren Eltern fahren.
Was ich an mir selbst hasse, ist, dass ich mich für meine Situation schäme und es daher nur die wenigsten wissen. Anlügen mag ich sie nicht und irgendwann kommt das Thema nun mal auf Eltern/Familie, ich (21) bin nun mal in einem Alter, in dem es noch selbstverständlich ist, sowas zu haben, sag ich mal.
Oft krieg ich dann zu hören, dass ich ja so stark wäre, wie ich das alles meister usw. Ich kann damit nicht umgehen, fühle mich dann wieder so, als ob ich mich schämen müsste. Oft versuch ich auch, das Ganze runterzuspielen, damit bloß niemand denkt, dass ich schwach bin oder vielleicht nur Aufmerksamkeit möchte.
Was selbst meine engsten Freunde und Kommilitonen nicht wissen, ist, dass es in Wirklichkeit viel schwerer ist, als es nach außen wirkt. Ich verschlafe seit 2 Semestern so gut wie alle Vorlesungen vor 11, weil ich es eher nicht aus dem Bett schaffe. Es klingt verrückt, aber ich werde wach durch den Wecker, will aufstehen, es geht aber nicht. Wenn ich dann spät aufwache, habe ich starke Schuldgefühle, insbesondere wenn ich dadurch wieder einen wichtigen Termin verpasst habe. Meine Psychotherapeutin schiebt das alles auf die - angeblich inzwischen mittelgradige - Depression und möchte mir nun Antidepressiva samt stationärem Klinikaufenthalt verschreiben lassen. Ansonsten fühl ich mich hin und wieder total hoffnungslos, denke alles ist sinnlos usw. Meine Mutter ist allein in ihrer Wohnung gestorben und lag eine Woche, bis sie gefunden wurde. Mittlerweile denke ich manchmal, es wird bei mir auch so enden. Gerade vor kurzem in den Semesterferien war ich wochenlang alleine in meiner Wohnung, hab nichts geschafft, außer viel zu viel geschlafen und Serien geguckt, habe nur ca die Hälfte von der Arbeit geschafft, was ich mir vorgenommen hatte. Das zieht mich wieder runter. Dann, wen interessiert's, ob ich meinen Bachelor mache oder nicht, es wird eh keiner zur Abschlussfeier kommen. Manchmal hab ich auch wie aus dem Nichts Panikattacken und weiß nicht, wieso.
Ich weiß auch nicht, wie es nach dem Studium weitergeht, versuche es jetzt erstmal zu strecken, damit ich noch länger in dieser Stadt bleiben kann, in der mich wohlfühle. Zum ersten Mal in meinem Leben fühle ich mich irgendwo wohl, ich bin in meiner Kindheit oft umgezogen, aber es war jedes Mal Scheiße. Habe erst jetzt das Gefühl, dass mir das Leben was zurückgibt.
Antidepressiva sind jetzt meine Hoffnung, diese Antriebslosigkeit wegzubekommen. Es raten mir aber alle davon ab. Generell meint jeder, der regelmäßig oder unregelmäßig Kontakt zu mir hat, mich bevormunden zu müssen, aber ich komme sehr gut ohne diese "Ratschläge" zurecht. Mein Leben interessiert ja sonst keinen. Dann will ich mir auch nicht reinreden lassen.
Ich weiß nicht, wieso ich das alles hier aufgeschrieben, vielleicht musste es einfach mal raus. Werde es morgen wahrscheinlich auch wieder bereuen.
Naja, vielleicht hat ja jemand hier Erfahrungen mit Antidepressiva speziell gegen Antriebsprobleme oder hat sich mal in einer ähnlichen Situation befunden.
Mir ist irgendwie nach Austausch. Es gibt hier im Ort zwar eine Selbsthilfegruppe, aber da will ich nicht hin. Es ist schon belastend genug, mir für meine Kommilitonen immer eine Ausrede für die Psychotherapiestunde zu überlegen und außerdem fühl ich mich dann noch schwächer und das will ich nicht...danke fürs Lesen.
Bei mir ist den letzten Jahren einiges gut, aber auch viel scheiße gelaufen.
Gut: Im Studium und auch beruflich alles super, intakter Freundeskreis usw. Bin dabei, mir ein paar Träume zu erfüllen.
Schlecht: Depression und Sozialphobie, befinde mich in Psychotherapie. In den vergangenen Jahren ist meine Familie Stück für Stück weggestorben bzw. hat den Kontakt zu mir abgebrochen. Den einzigen familiären Kontakt, den ich habe, ist meine Patentante, die aber am anderen Ende Deutschlands wohnt.
Ich selber merke im Alltag davon wenig, trauere auch nicht wie andere Menschen. Ich würde sagen, man merkt mir meine Lebensumstände nicht an. Manchmal fühle ich mich natürlich einsam, zum Beispiel, wenn mir meine Freunde erzählen, dass sie Weihnachten zu ihren Eltern fahren.
Was ich an mir selbst hasse, ist, dass ich mich für meine Situation schäme und es daher nur die wenigsten wissen. Anlügen mag ich sie nicht und irgendwann kommt das Thema nun mal auf Eltern/Familie, ich (21) bin nun mal in einem Alter, in dem es noch selbstverständlich ist, sowas zu haben, sag ich mal.
Oft krieg ich dann zu hören, dass ich ja so stark wäre, wie ich das alles meister usw. Ich kann damit nicht umgehen, fühle mich dann wieder so, als ob ich mich schämen müsste. Oft versuch ich auch, das Ganze runterzuspielen, damit bloß niemand denkt, dass ich schwach bin oder vielleicht nur Aufmerksamkeit möchte.
Was selbst meine engsten Freunde und Kommilitonen nicht wissen, ist, dass es in Wirklichkeit viel schwerer ist, als es nach außen wirkt. Ich verschlafe seit 2 Semestern so gut wie alle Vorlesungen vor 11, weil ich es eher nicht aus dem Bett schaffe. Es klingt verrückt, aber ich werde wach durch den Wecker, will aufstehen, es geht aber nicht. Wenn ich dann spät aufwache, habe ich starke Schuldgefühle, insbesondere wenn ich dadurch wieder einen wichtigen Termin verpasst habe. Meine Psychotherapeutin schiebt das alles auf die - angeblich inzwischen mittelgradige - Depression und möchte mir nun Antidepressiva samt stationärem Klinikaufenthalt verschreiben lassen. Ansonsten fühl ich mich hin und wieder total hoffnungslos, denke alles ist sinnlos usw. Meine Mutter ist allein in ihrer Wohnung gestorben und lag eine Woche, bis sie gefunden wurde. Mittlerweile denke ich manchmal, es wird bei mir auch so enden. Gerade vor kurzem in den Semesterferien war ich wochenlang alleine in meiner Wohnung, hab nichts geschafft, außer viel zu viel geschlafen und Serien geguckt, habe nur ca die Hälfte von der Arbeit geschafft, was ich mir vorgenommen hatte. Das zieht mich wieder runter. Dann, wen interessiert's, ob ich meinen Bachelor mache oder nicht, es wird eh keiner zur Abschlussfeier kommen. Manchmal hab ich auch wie aus dem Nichts Panikattacken und weiß nicht, wieso.
Ich weiß auch nicht, wie es nach dem Studium weitergeht, versuche es jetzt erstmal zu strecken, damit ich noch länger in dieser Stadt bleiben kann, in der mich wohlfühle. Zum ersten Mal in meinem Leben fühle ich mich irgendwo wohl, ich bin in meiner Kindheit oft umgezogen, aber es war jedes Mal Scheiße. Habe erst jetzt das Gefühl, dass mir das Leben was zurückgibt.
Antidepressiva sind jetzt meine Hoffnung, diese Antriebslosigkeit wegzubekommen. Es raten mir aber alle davon ab. Generell meint jeder, der regelmäßig oder unregelmäßig Kontakt zu mir hat, mich bevormunden zu müssen, aber ich komme sehr gut ohne diese "Ratschläge" zurecht. Mein Leben interessiert ja sonst keinen. Dann will ich mir auch nicht reinreden lassen.
Ich weiß nicht, wieso ich das alles hier aufgeschrieben, vielleicht musste es einfach mal raus. Werde es morgen wahrscheinlich auch wieder bereuen.
Naja, vielleicht hat ja jemand hier Erfahrungen mit Antidepressiva speziell gegen Antriebsprobleme oder hat sich mal in einer ähnlichen Situation befunden.
Mir ist irgendwie nach Austausch. Es gibt hier im Ort zwar eine Selbsthilfegruppe, aber da will ich nicht hin. Es ist schon belastend genug, mir für meine Kommilitonen immer eine Ausrede für die Psychotherapiestunde zu überlegen und außerdem fühl ich mich dann noch schwächer und das will ich nicht...danke fürs Lesen.