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Drohender Jobverlust durch Corona Pandemie

Terrible

Mitglied
Hey, ich weiß garnicht wo mir der Kopf steht...
Ich bin 24 und habe seit knapp 11 Monaten meinen ersten Job,- naja wohl bald nicht mehr wie es leider aussieht...
Es ist ein ganz kleiner Betrieb, wir sind nur 5 Leute da. Ich habe mich vorher 2 Jahre lang beworben und über 150 Bewerbungen geschrieben bis ich endlich was gefunden hatte. Die Stelle ist quasi mein Traumjob! Ich bin immer so gerne hingefahren und war so glücklich im letzten Jahr! Meine Kolleginnen sind nett und der Chef ist sowieso das Beste was mir passieren konnte! Nur hat er mir diese Woche mitgeteilt, dass er meinen Vertrag, der Ende August ausläuft, aufgrund der aktuellen Lage nicht verlängern kann. Dazu zeigte er mir eine Grafik worauf zu sehen war wie der Umsatz seit beginn der Corona Pandemie rapide nach unten gefallen ist. Und das merk ich auch bei der Arbeit, es gibt richtig wenig zu tun! Allein heute war ich schon 20 Minuten vor meinem Feierabend quasi mit allem fertig, die Kiste mit Aufträgen war leer! Und das ist leider in den letzten Monaten öfter vorgekommen. Ich kam schon morgens an und hatte nichts zu tun. Hab dann anstandshalber gestaubsaugt oder halt sowas gemacht, war aber nach ner halben Stunde fertig und konnte wieder nachhause fahren. Ich hatte auch schon mehrere male Zwangsurlaub weil es einfach nichts für mich zu tun gab. Und vor 2 Wochen war sogar komplett für eine Woche Betriebsurlaub!
Das ist echt absolut scheiße! Und weil ich die jüngste bin, noch bei meinen Eltern wohne und auch keine Kinder zu versorgen hab, bin ich wohl die erste die gehen muss. Ich weiß, so geht es vielen momentan, und es könnte ja auch noch so viel schlimmer sein... Immerhin ist keiner krank, etc... aber das hilft mir jetzt auch nicht weiter.
Ich bin gerade so fertig mit der Welt... Nachdem ich vor einigen Tagen erfahren hab, dass mein Vertrag wahrscheinlich nicht verlängert werden kann, hab ich, ich weiß nicht wie, meine Arbeit noch zuende gebracht, und als ich dann allein im Auto war hab ich erstmal nur noch geheult...
Ich war zum ersten mal im Leben sowas wie stolz auf mich, weil ich den Job und sogar ein Auto habe. Ich hatte sogar Pläne für meine Zukunft, was ich auch noch nie vorher hatte. Das ist jetzt mit einem Mal alles zerplatzt und fühlt sich an wie ein riesengroßer Witz. Da finde ich nach jahrelanger Suche endlich eine Stelle, die dann auch noch so perfekt ist, und dann kommt so ein scheiß Drecksvirus und ruiniert alles, ernsthaft?! (Ich werde nie wieder behaupten die Pandemie hätte für mich nichts geändert!)
Ich hab keine guten Vorraussetzungen bei der Jobsuche, hatte dazu schonmal was geschrieben. Wer will kann ja nachlesen. Und ich denke durch die Pandemie wird es jetzt keineswegs einfacher mit der Suche. Ich denke deshalb nicht, dass ich dieses Jahr noch was neues finden werde. Meine größte Befürchtung ist, dass es noch eine zweite, dritte Welle gibt und es dann immer so weiter geht. Bis ich irgendwann 30 bin und immernoch bei meinen Eltern hocke und keinen richtigen Job finde und dann nie mehr was kriegen werde weil ich zu alt bin... Ich weiß auch überhaupt nicht was ich machen soll...
Mein Chef hat mir geraten mich schnellstmöglich als Arbeitsuchend zu melden. Das hab ich vorgestern per Formular online getan. Bisher hab ich noch nichts vom Arbeitsamt gehört. Wie lange kann das dauern? Und wie melden die sich? Per Telefon, per Post? Zudem hat mein Chef mir auch noch gesagt, ich solle jetzt am Ende nochmal richtig Gas geben was meine Kommunikation angeht. In sowas bin ich nämlich leider garnicht gut. Ich bin oft sehr zurückhaltend und habe auch, selbst bei Leuten die ich länger kenne oft so Blockaden sie anzusprechen und bin halt generell sehr schüchtern und unsicher... Dadurch, dass ich aber jetzt darin gas geben soll stehe ich aber unter so einem Druck, dass ich das Gefühl hab noch schlimmer als sonst zu sein was das zwischenmenschliche angeht. Dazu frage mich mich auch warum er mir das überhaupt gesagt hat. Fürs Arbeitszeugnis? Oder soll das durch die Blume heißen dass das der wahre Grund ist wieso mein Vertrag nicht verlängert werden kann? ... Fu**, ich fühl mich gerade einfach nur so elend! Ich weiß nicht ob ich die Nerven hab wieder so viele Bewerbungen zu schreiben und dann nur Absagen zu bekommen. Ich dachte ich sei endlich mal angekommen doch jetzt geht bald die ganze Scheiße von vorn los, ich wollte da nie wieder hin... Mein Selbstbewusstsein ist auch voll im Keller und ich schiebe wieder einen Hass auf alles und jeden. Egal was man anmacht, Radio, Fernsehn, YouTube... überall nur reiche und berühmte die ein besseres Leben haben. Und ich? Ich bin der geborene Loser... Nein! Ich will nicht wieder solche Gedanken haben, ich will nicht wieder in dieses Loch... Aber ich weiß gerade überhaupt nicht weiter. Vor allem hab ich höllische Angst vor meinem letzten Tag da. Wie läuft sowas denn ab? Und wie geht das mit dem Arbeitsamt? Kriege ich was zugeteilt oder kann ich wieder zusehen wo ich bleibe? Wie kann ich selbstbewusster und lockerer werden mit anderen Menschen?
Das ist alles so belastend. Sorry für das selbstmitleidige Rumgejammere...
 

Sisandra

Moderator
Es tut mir sehr leid, dass dein Vertrag nicht verlängert wird. Mach dir bitte bewusst, dass es nicht an dir liegt, sondern an der allgemeinen Situation. So wie dir geht es im Moment vielen Menschen.

Es ist gut, dass du dich schon bei der Arge gemeldet hast. Sinnvoll wäre, dass du bereits jetzt mit der Jobsuche beginnst.

In welcher Branche suchst du denn?
 
G

Gelöscht 114494

Gast
Ich kann dir deine vielen Fragen zwar nicht beantworten. Deine Ängste verstehe ich jedoch. Die Wirtschaftskrise macht mir auch Angst. Ich bin gerade dabei mir etwas aufzubauen und ich würde gerne endlich mal so richtig im Leben ankommen. Wir hatten 2009 schon einmal eine Krise, die meinem Lebenslauf einen Tritt gegeben hat. Wenn das jetzt schon wieder losgeht, dann weiß ich auch nicht, wie ich in diesem Leben noch dazu kommen soll, eine Familie zu gründen. 💁‍♀️

Wenn diese Stelle dein Traumjob ist, dann gehe im Guten auseinander. So wie du das erzählst, will dich dein Chef nämlich eigentlich nicht wirklich kündigen, die Umstände zwingen ihn aber dazu. Biete ihm an, dass er sich gerne bei dir melden darf, wenn der Betrieb wieder Bedarf hat. Hier kannst du jetzt noch einmal deine Kommunikation trainieren. Bitte um ein Gespräch, bitte um Feedback und nimm es dir für deine Jobsuche zu Herzen. Ich wünsche dir alles Gute. 🌼
 

Eva

Aktives Mitglied
Das ist ja alles ganz großer Mist. Tut mir echt leid für dich.

Ist doch normal, dass du erst mal im Auto geheult hast.

Ich habe deine früheren Threads nicht gelesen, und weiß nicht, was für einen Job du hast. Wie sieht es denn da Chancenmäßig aus?

Ich denke, die Arbeitsagentur meldet sich per Post. Am Besten bewirbst du dich jetzt schon mal.

Mit den Menschen im TV etc. darfst du dich nicht messen. Das ist nicht die reale Welt. Schau dir die Arbeitslosenzahlen an. Und die sind noch dick geschönt.

Warum dein Chef das mit der Kommunikation gesagt hat, weiß ich auch nicht. Vielleicht war es nur ein gut gemeinter Ratschlag für dein weiteres Berufsleben.
 
G

Gelöscht 85627

Gast
Was für ein Mist!
Aber es liegt nicht an Dir, das ist diese blöde Zeit. Ein Freund von mir wird mit einigen Kollegen seinem Job verlieren, 3 Bekannte, selbständig, gingen pleite, 2 strandeten in Arbeitslosigkeit, eine hatte durch Kontakte direkt eine Festanstellung, andere schaffen es gerade so durchzukommen...

Check Deine Mails, Spam, normalerweise melden die sich auf diesem Weg, manchmal auch telefonisch (AB checken).

Kümmere Dich darum, schnellstmöglich ein Zeugnis zu erhalten und werde aktiv.
Du hast da 1 Jahr gearbeitet, das ist schon was, Du kannst etwas Berufserfahrung vorweisen!

Jung, etwas Erfahrung, das sind bessere Karten als bei der letzten Bewerbungsrunde!

Ich drücke Dir Daumen; viel Glück beim Durchstarten in eine sicherere Zukunft!
 

Terrible

Mitglied
Wo ich jetzt arbeite ist ein kleiner nieschen Betrieb, was ähnliches zu finden wäre gerade jetzt nahezu unmöglich. Und ansonsten hab ich leider nur einen mittelmäßigen Realschulabschluss, also nicht gerade die besten Aussichten. Hinzu kommt, dass ich auch noch in nem Kaff am A**** der Welt wohne. Hab eben mal kurz nach Stellenangeboten in der Nähe gesehen und das sieht echt nicht rosig aus. Wenn dann auch noch Herbst ist und eine zweite Coronawelle kommt seh ich da ehrlich gesagt schwarz.

Gesagt hat er jetzt dazu nichts, aber bei Gelegenheit will ich meinem Chef auf jedenfall sagen, dass er mich jederzeit gerne wieder einstellen kann wenn die Lage sich bessert! Hab aber trotzdem Angst ich werde vorher ersetzt oder so... Vom Arbeitsamt werde ich dann 60% meines Gehalts bekommen meinte er. Ich weiß aber halt überhaupt nicht wie das abläuft, gerade jetzt in der Pandemie. Ich glaub ich warte jetzt erstmal ab ob sie sich die nächste Woche melden.

Die Sache mit der Kommunikation kann mir ja nicht schaden, ich will ja auch nochmal alles geben. Mir fällt es nur gerade so schwer bei dem ganzen Druck. Ich wünschte ich könnte einfach lockerer sein...
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gelöscht 58773

Gast
Du musst ein Jahr gearbeitet haben um ALG I bekommen zu können. Man kann heraus interpretieren, dass du wohl einen befristeten Jahresvertrag hattest und das wohl dann zutrifft.

Ich würde ihn auf jeden Fall nochmal drauf ansprechen, wie es aussieht, wenn denn die Lage wieder besser wird. Das kann man halt nicht voraus sagen. Im Herbst werden viele Insolvenzen vonstatten gehen und je nach Bereich geht es dann nochmals weiter bergab.

Ist bitter durch äußere Einflüsse so einen Verlust zu erleiden. Aber ich denke auch, dass trotzdem irgendwo noch ein anderer schöner Job für dich zu finden ist. Vllt nicht direkt jetzt sofort, aber irgendwann.

Ich studiere auch was sehr exotisches und finde kaum Stellenangebote und trotz erster Absagen in 2 Firmen, bekam ich genau dort dann doch noch Jobs. In Firma A absolvierte ich ein Praktikum für mein Studium und mein Chef wollte mich dort halten, bekam es aber von seinem Chef abgesegnet, einfach weil ich keine Befugnisse hatte. Dann bewarb ich mich bei Firma B und wurde dort abgelehnt, weil der Mitbewerber einfach nur näher am Arbeitsort wohnte. Durch Zufall erfuhr ich von einer Stelle bei Firma A, welche ich auch bekam, weil ich einen guten Ruf dort hatte. Der Vertrag wurde auch nicht verlängert, obwohl mein direkter Chef wollte. Dann sah ich eine Stellenausschreibung bei Firma B. Mein vorheriger Mitbewerber hörte auf und ich setzte mich wegen meiner jetzigen Berufserfahrung deutlich durch und arbeite nun auch dort.

Deswegen nicht aufgeben. Hat lange gedauert, bis sich mein Kämpfen gelohnt hat, aber es hat sich gelohnt
 

Zauberfee78

Aktives Mitglied
Mir tut es auch sehr leid. Ich kann richtig gut mit dir mitfühlen, weil ich in einer ähnlichen Lage bin. Leider kann ich dir nichts anderes raten, als dich fleißig zu bewerben und an seiner Selbstvermarktung zu feilen. Bei mir hat es leider noch nicht geklappt, bin jetzt bei ca. 25 Bewerbungen und hatte noch kein Vorstellungsgespräch. Aber ich drücke dir natürlich trotzdem die Daumen!
 
G

Gelöscht 15361

Gast
Hallo. Erst einmal ruhig bleiben. Deine Ängste sind uns alle bekannt. Davon bricht aber die Welt nicht zusammen. Du bist gerade mal 24 Jahre alt und es wird nicht dein erster und letzter Job sein. Was ich dir empfehlen kann:

Bleibe in Kontakt mit Chef. Versuche nicht in Depression zu verfallen. Informiere dich über die Lage, aber versuche den Chef nicht zu sehr damit zu belasten. Für Selbständige ist diese Krise nicht einfach zu bewältigen und nicht einfach einen Mitarbeiter gehen zu sehen. Ich würde ihn dennoch darauf bei Gelegenheit ansprechen, ob es Möglichkeiten gibt bei besserer Unternehmenslage wieder anzufangen.

Damit zeigst du Interesse. Du solltest ggf. erwähnen, dass dir dein Job enorm gut gefällt. Nicht vergessen: Rechtzeitig nach einem Arbeitszeugnis fragen.

Noch ein Hinweis: Vergiss diese Anmeldung über das Internet. Gehe lieber hin und vor allem, lasse dir etwas Schriftliches geben, dass du dich arbeitssuchend gemeldet hast. Ich hatte eins den Fall gehabt, dass die Arbeitsagentur mich zwar erfasst hat, aber ich nicht schriftliches oder dergleichen vorweisen konnte. Ich konnte gerade noch so alles in meine Richtung drehen. Das kommt nicht selten vor!
 

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