Man könnte noch kurz beschreiben, wodurch sich die Zwölftonmusik eigentlich von der "normalen" Musik unterscheidet:
In der Zwölftonmusik werden alle 12 vorhandenen Töne gleich häufig verwendet. Es gibt keine Tonarten. Das war damals, zu Schönbergs Zeiten, ein völlig neues Konzept in der Musik.
In der "normalen" Musik gibts auch 12 Töne, aber indem man sich auf eine bestimmte Tonart festlegt, sondert man gewissermaßen immer 5 Töne aus, sodass nur 7 verschiedene Töne übrig bleiben. Welche 7 Töne das sind hängt von der jeweils verwendeten Tonart ab.
In C-Dur wären das: c, d, e, f, g, a, h
Diese Töne nennt man dann "leitereigene Töne".
Die 5 Töne cis, dis, fis, gis, ais werden dann erstmal nicht verwendet, und falls doch, dann dienen sie dazu, eine harmonische Spannung zu erzeugen, weil sie aus Sicht der verwendeten Tonleiter fremd klingen. Der gezielte Einsatz dieser leiterfremden Töne dient dann dazu, die Musik interessant und spannend klingen zu lassen.
Ausserdem wechseln die meisten Kompositionen im Stück mehrmals die Tonart, was bedeutet, dass einer oder mehrere leitereigene Töne ausgetauscht werden. Je weniger Töne man "austauschen" muss, umso näher miteinander verwandt sind die Tonarten. Am Ende eines Stücks landet man aber meistens wieder bei der Ausgangstonart. Dadurch empfindet man die Musik als in sich abgeschlossen.
Nochmal kurz gesagt: "normale" Musik beschränkt sich schwerpunktmäßig auf die 7 Töne der jeweils aktuellen Tonart. Zwölftonmusik verwendet immer alle 12 Töne möglichst gleich häufig.
Unser Gehör ist an das Hören von Tonarten gewöhnt, weswegen die tonartenlose Zwölftonmusik für uns ungewohnt und anstrengend zu hören ist. Beim Zuhören fehlt die Orientierung, die man normalerweise durch die Tonart und immerwiederkehrende Grundtöne hat. Man fühlt sich orientierungslos, die Töne klingen wie zufällig nebeneinander gesetzt.
Zwölftonmusik zu hören kann stressig sein. Dieser Effekt wird aber gelegentlich bei Filmmusik eingesetzt, um besonders spannende Szenen zu untermalen.
Soweit mein laienhaftes Verständnis, ich hoffe, ich habe nicht zuviel Unsinn geschrieben...