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Dilemma: Angst vor Nähe, Angst vor dem Alleinsein

Wer hat hier auch dieses Dilemma?

Angst davor, sich jemandem zu öffnen, sich verletzbar zu machen, jemandem nahe zu sein?
Aber gleichzeitig auch Angst davor, alleine, hilflos und auf sich selbst gestellt zu sein?

Was macht man in einer solchen Situation?

Je näher man sich jemanden nähert, desto grösser ist die Gefahr, durch einen Messerstich verletzt zu werden (bildlich gesprochen).
Je weiter weg man von jemanden ist, desto mehr ist man auf sich alleine gestellt und muss sich selber vor Gefahren schützen, hat niemanden, der einem hilft.
 
S

Steffen113389

Gast
Wer hat hier auch dieses Dilemma?

Mir geht es da sehr ähnlich...

Angst davor, sich jemandem zu öffnen, sich verletzbar zu machen, jemandem nahe zu sein?

Ich glaube sogar mitlerweile daran, dass es sich garnicht vermeiden lässt. Für mich wird es immer schwieriger, weil die eine Entäuschung der nächsten folgt.
Aber gleichzeitig auch Angst davor, alleine, hilflos und auf sich selbst gestellt zu sein?

Absolut! Was einen dann wieder in die Arme derer treibt, die einen verletzen.


Was macht man in einer solchen Situation?

Wenn der innere Reichtum und die Kraft gegeben ist, sollte man sich fern halten. Aber wer kann das schon. Vielleicht ein mittelmaß zwischen nähe und Distanz finden?

Je näher man sich jemanden nähert, desto grösser ist die Gefahr, durch einen Messerstich verletzt zu werden (bildlich gesprochen).
Je weiter weg man von jemanden ist, desto mehr ist man auf sich alleine gestellt und muss sich selber vor Gefahren schützen, hat niemanden, der einem hilft.


Ich glaube die Problematik gehört zum Menschsein dazu, was bleibt einem anderes übrig. Die Vorstellung von der Seelenverwantschaft scheint romatischer Quatsch zu...Ich wär schon froh jemanden zu finden, den ich ertragen kann.


Schopenhauer hat das Ganze gut beschrieben:

Eine Gesellschaft Stachelschweine drängte sich an einem kalten Wintertage recht nah zusammen, um sich durch die gegenseitige Wärme vor dem Erfrieren zu schützen. Jedoch bald empfanden sie die gegenseitigen Stacheln, welches sie dann wieder von einander entfernte. Wann nun das Bedürfnis der Erwärmung sie wieder näher zusammenbrachte, wiederholte sich jenes zweite Übel, so daß sie zwischen beiden Leiden hin und her geworfen wurden, bis sie eine mäßige Entfernung voneinander herausgefunden hatten, in der sie es am besten aushalten konnten.
So treibt das Bedürfnis der Gesellschaft, aus der Leere und Monotonie des eigenen Innern entsprungen, die Menschen zueinander; aber ihre vielen widerwärtigen Eigenschaften und unerträglichen Fehler stoßen sie wieder voneinander ab. Die mittlere Entfernung, die sie endlich herausfinden, und bei welcher ein Beisammensein bestehen kann, ist die Höflichkeit und feine Sitte. Dem, der sich nicht in dieser Entfernung hält, ruft man in England zu: keep your distance! - Vermöge derselben wird zwar das Bedürfnis gegenseitiger Erwärmung nur unvollkommen befriedigt, dafür aber der Stich der Stacheln nicht empfunden.
Wer jedoch viel eigene, innere Wärme hat, bleibt lieber aus der Gesellschaft weg, um keine Beschwerde zu geben, noch zu empfangen.
 

Yado_cat

Aktives Mitglied
Jeder Mensch hat Angst enttäuscht und verletzt zu werden, vor allem von Menschen die einem viel bedeuten und nahe stehen.
Und oft ist es so, das gerade die Menschen die wichtig für uns sind, uns enttäuschen und verletzen, deshalb sind ja gerade diese Erfahrungen für uns so schlimm und prägen möglicherweise ein Leben lang.

Jede Erfahrung die du machst - ob positiv oder negativ - formt dich und deinen Charakter und macht dich zu dem Menschen, der du künftig sein wirst.
Ob negativen Erfahrungen dich runterziehen, hängt von deinem Wesen ab.

Ich habe auch schon einiges durch, aber habe mich davon nie unterkriegen lassen.
Das Leben geht weiter...

LG Yado
 

Wiarka

Mitglied
Je näher man sich jemanden nähert, desto grösser ist die Gefahr, durch einen Messerstich verletzt zu werden (bildlich gesprochen).
...und je weniger man sich selbst wertschätzt und liebt, je unsicherer man in sich selbst ist, und je mehr deshalb die Aufwertung eigener Person bei andern suchen muss... Wer sich selbst nicht genügend Wert gibt, macht sich an diesem Punkt von anderen übermäßig abhängig.

Ich glaube, dass tun wir alle mehr oder weniger, aber wir können auch bewusst daran arbeiten, es zu verringern - damit wir das natürliche Bedürfnis nach zwischenmenschlicher Nähe besser, angstfreier erfüllen.

Liebe Grüße
Wiarka
 
S

Steffen113389

Gast
Hallo Yado_cat,

freut mich, deine Meinung zu dem (ziemlich interessanten) Thema zu hören!

Jeder Mensch hat Angst enttäuscht und verletzt zu werden, vor allem von Menschen die einem viel bedeuten und nahe stehen.
Und oft ist es so, das gerade die Menschen die wichtig für uns sind, uns enttäuschen und verletzen, deshalb sind ja gerade diese Erfahrungen für uns so schlimm und prägen möglicherweise ein Leben lang.
Ich denke am prägendsten sind die Jahre vom Säuglingsalter bis zum, sagen wir, zehnten Lebensjahr. Leider, sind viele Charaktereignenschaften um so älter man wird um so festgefahrener und unveränderlicher.Hat man ein schlechtes Elternhaus kann das schlimme Auswirkungen haben.

Jede Erfahrung die du machst - ob positiv oder negativ - formt dich und deinen Charakter und macht dich zu dem Menschen, der du künftig sein wirst.
Ob negativen Erfahrungen dich runterziehen, hängt von deinem Wesen ab.

Denke ich auch und desto jünger man ist um so formbarer ist man.

Ich habe auch schon einiges durch, aber habe mich davon nie unterkriegen lassen.
Das Leben geht weiter...


Finde ich sehr lobenswert!!!:)


LG Yado
 
S

Steffen113389

Gast
Hallo Wiarka,
freut mich dich zu lesen:)

...und je weniger man sich selbst wertschätzt und liebt, je unsicherer man in sich selbst ist, und je mehr deshalb die Aufwertung eigener Person bei andern suchen muss... Wer sich selbst nicht genügend Wert gibt, macht sich an diesem Punkt von anderen übermäßig abhängig.
Seh ich absolut genauso! Nur ist dies leichter gesagt als getan und bei weitem nicht bei jedem überhaupt möglich.
Kannst du mir einen Tip geben, wie ich mich selbst mehr lieben und wertschätzen kann?

Ich glaube, dass tun wir alle mehr oder weniger, aber wir können auch bewusst daran arbeiten, es zu verringern - damit wir das natürliche Bedürfnis nach zwischenmenschlicher Nähe besser, angstfreier erfüllen.

Ich denke selbstbewusste Leute gehen auch besser mit einander um, vor allem aber ehrlicher.

Liebe Grüße
Wiarka
 

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