Hallo zusammen. Ich sitze jetzt schon Minuten vor dem PC und habe keine Ahnung mit welchen Zeilen ich hier beginnen soll. Fakt ist, dass ich bisher niemandem alle Bereiche meines Lebens offen gelegt habe und ich es jetzt hier im Schutze der Anonymität tue. Ich halte mich selbst für einen logisch denkenden Menschen und oft saß ich ich da und habe über mein Leben nachgedacht. Und so sehr ich mich auch bemühte einen roten Faden zu finden, so ergibt alles betrachtet einfach keinen Sinn. Das hat dazu geführt, dass ich an das Schicksal glaube und davon überzeugt bin, dass jeder mit einem Ziel im Leben hier auf der Erde ist. Nun zu mir. Ich selbst komme sicherlich nicht aus einer "normalen" Familie aber leider kann man sich diese nicht aussuchen. Ich komme aus einem kleinen Vorort einer kleinen Stadt. Wie man es eben kennt, das Dorfleben. So idyllisch waren mein erster Lebensabschnitt aber nicht.
Ich selbst hatte einen sehr gewalttätigen und trinkenden Vater. Häusliche Gewalt, physische und psychische Gewalt waren zwar nicht alltäglich dafür aber regelmäßig. Meine Mutter war immer auf der Seite meines Vater, ich möchte schon fast sagen, dass sie ihn als Waffe gegen uns (ich habe noch zwei ältere Geschwister) genutzt hat. Eine liebevolle Familie war das sicherlich nicht. Ich hatte eher Angst vor meinen Eltern. Gewollt, geliebt oder geborgen habe ich mich nie gefühlt. Das habe ich auch häufig zu spüren bekommen. Das lt. meinen Eltern aus mir ja eh nichts wird und ich wegen Kleinigkeiten geschlagen wurde, war über einen langen Zeitraum fester Bestandteil meines "Famielienlebens".
Die Gewalt begann schon in der Grundschule, daran kann ich mich erinnern. Meine Eltern haben es auch geschafft sich mit so ziemlich der ganzen anderen Familie zu zerstreiten. Tante, Onkel, Cousin/e habe ich zwar auf dem Papier, jedoch nicht im wirklichem Leben. Schon seit gut 20 Jahren habe ich zu ihnen keinen Kontakt und muss mir eingestehen, dass ich jetzt auch keinen Kontakt mehr möchte. Ich kann mich an keinen Geburtstag erinnern, den ich im größeren Kreis meiner Familie gefeiert habe. Keine Anrufe, keine Glückwünsche, keine Famielienfeste. Alles "feierte" ich mit meinen Eltern, vor denen ich eigentlich nur Angst hatte.
Das alles schlug nachvollziehbar auf meine Seele und die Erfahrungen meiner Kindheit haben Narben hinterlassen die ich mein Leben lang nicht loswerden werde. In der Grundschule war ich eigentlich immer ein kluges Kind, hatte tatsächlich sehr gute Noten. Das änderte sich dann, als ich auf die Realschule kam. Geprägt von den familiären Verhältnissen war ich ein sehr introvertierter und schüchterner Jugendlicher, also das ideale Mobbingopfer. Meine Noten sakten rasch ab, ich habe massiv an Gewicht zugenommen. Neben der familiären Gewalt kam nun auch die Gewalt in der Schule hinzu. So hat man bspw. auf der Schultoilette rohe Eier auf mich geworfen. Dann nahm alles seinen Lauf. Ich habe recht früh angefangen selbst zu trinken, war Drogen nicht abgeneigt. Dadurch, dass ich selbst viel Gewalt erfahren habe und ich (das muss ich im Nachhinein eingestehen) ein soziales Wrack war, war ich selbst im Suff ein unausstehlicher Mensch. Gewalt und Dauerrausch dominierten mein Leben. Den Alkoholkonsum betrachte ich aus heutiger Sicht als Flucht vor der Realität.
Dadurch habe ich aber auch alle Freunde verloren (die wenigen die ich hatte). Nachvollziehbar, niemand möchte mit jemandem befreundet sein der sich nur mit Alkohol abschießt und Streit sucht. Die einsamen Wochenenden haben mich dann geerdet. Mir wurde bewusst in welchen Verhältnissen ich lebe, dass meine schlechten Noten dazu führen werden einen weniger gut bezahlten Job zu finden und mein massives Übergewicht und der Alkoholkonsum mich gesellschaftlich isolieren. Einen Ausweg konnte ich selber jedoch nicht finden. Das war die Zeit als ich das erste mal darüber nachgedacht habe meinem Leben ein Ende zu setzen. Fragt nicht warum aber ich konnte es nicht. Beim Versuch bin ich noch vor Ausführung weinend zusammengebrochen. Ich habe begonnen mir einzureden, dass das alles nur ein Test sei den ich bestehen muss damit es mir später besser geht. Das war es was mich letztendlich am Leben gehalten hat.
Als ich dann aufgrund meiner Noten eine Klasse wiederholen musste wurde es ein wenig besser. Nur noch in den Pausen, wo ich auf meine alte Klasse traf ging das Mobbing weiter. Meine Noten haben sich halbwegs stabilisiert und ich habe einen Ausbildungsplatz gefunden. Dort hatte ich aber auch einen pedantischen Choleriker als Ausbilder, aus dessen Büro die weiblichen Auszubildenden teils weinend kamen. Für mich war klar, dass ich dort nicht bleiben möchte. Meine Noten in der Berufsschule waren wieder sehr gut, sodass ich mein Abi nachmachen konnte und dann das Studieren begann wofür ich endlich von zuhause ausziehen konnte. Und alleine das wundert mich schon. Trotz allem was bisher passiert war, fiel es mir leicht zu lernen. Ich habe in der Bildung einen Ausweg gesehen ein doch noch halbwegs anständiges Leben zu führen. Was sich leider durch mein ganzes Leben zog ist der Alkoholkonsum und alle daraus resultierenden negativen Folgen.
Ich habe nie jemanden erzählt wie meine Kindheit und Jugend war. Ich war weiterhin stark übergewichtig, trank jedes Wochenende bis zum Filmriss und war nachwievor ein Assi im Suff. Das führte dazu, dass ich weiterhin alleine blieb. Eine richtige Beziehung hatte ich bisher nie. Heute bin ich beruflich sehr erfolgreich aber das ganze hat auch seine negativen Seiten. Meinen Kollegen und Mitarbeitern kann ich nicht wirklich erzählen wer ich bin und was ich in meiner Freizeit mache, dass ich keine Familie, keine Frau und Freunde habe. Richtig abschließen mit der Vergangenheit kann ich bis heute nicht. So habe ich mit 28 das letzte mal darüber nachgedacht mein Leben zu beenden. Sozial und gesellschaftlich betrachte ich mich weiterhin als isoliert. Ich "feiere" meine Geburtstage alleine, Weihnachten alleine, Silvester alleine. Fragen was ich am Wochenende gemacht habe gehe ich aus dem Weg. Ich meide auch den privaten Kontakt mit Kollegen.
Den Alkohol habe ich mittlerweile vollständig aus meinem Leben ausgeschlossen. Ich habe über 30 Kilo abgenommen, triebe regelmäßig Sport, habe mir Hobbies gesucht (die mache ich aber alleine). Mit der Gesellschaft kann ich aber irgendwie weiterhin nichts anfangen. Ich meide Menschenmassen, interessiere mich Null für Sport oder Promis, lese aber sehr viel (Bücher, Wirtschaft, Politik). Ich versuche mir nichts anmerken zu lassen, kämpfe aber innerlich mit der sozialen Isolation. Oft frage ich mich ob es auch nur einen einzigen weiteren Menschen gibt der ein ähnliches Leben führt. Heute, am Samstag, sitze ich wieder alleine zuhause. Eine Partnerin an meiner Seite wünsche ich mir zwar, ich schaffe es aber nicht auch nur einem einzigen Menschen zu vertrauen. Um ehrlich zu sein kann ich mir nicht vorstellen, dass mich überhaupt jemand mögen könnte mit all den Lasten die ich mein Leben lang mit mir rumtragen werde. Dass meine Kindheit, Jugend und auch die Zeit als Heranwachsender nur ein Test war den ich bestehen muss damit es mir später besser geht, hat sich leider nicht bewahrheitet.
Mittlerweile interessiere ich mich für Spiritualität und hoffe dort Antworten zu finden. Tja, nun kennt Ihr meine Geschichte und für mich ist der Verlauf meines Lebens einfach nicht logisch. Abschließend bitte ich darum auf "Tipps" zu verzichten. Man kann zwar gewisse Sachen nachvollziehen, es ist aber schlichtweg etwas anderes sowas persönlich durchzumachen.
Ich selbst hatte einen sehr gewalttätigen und trinkenden Vater. Häusliche Gewalt, physische und psychische Gewalt waren zwar nicht alltäglich dafür aber regelmäßig. Meine Mutter war immer auf der Seite meines Vater, ich möchte schon fast sagen, dass sie ihn als Waffe gegen uns (ich habe noch zwei ältere Geschwister) genutzt hat. Eine liebevolle Familie war das sicherlich nicht. Ich hatte eher Angst vor meinen Eltern. Gewollt, geliebt oder geborgen habe ich mich nie gefühlt. Das habe ich auch häufig zu spüren bekommen. Das lt. meinen Eltern aus mir ja eh nichts wird und ich wegen Kleinigkeiten geschlagen wurde, war über einen langen Zeitraum fester Bestandteil meines "Famielienlebens".
Die Gewalt begann schon in der Grundschule, daran kann ich mich erinnern. Meine Eltern haben es auch geschafft sich mit so ziemlich der ganzen anderen Familie zu zerstreiten. Tante, Onkel, Cousin/e habe ich zwar auf dem Papier, jedoch nicht im wirklichem Leben. Schon seit gut 20 Jahren habe ich zu ihnen keinen Kontakt und muss mir eingestehen, dass ich jetzt auch keinen Kontakt mehr möchte. Ich kann mich an keinen Geburtstag erinnern, den ich im größeren Kreis meiner Familie gefeiert habe. Keine Anrufe, keine Glückwünsche, keine Famielienfeste. Alles "feierte" ich mit meinen Eltern, vor denen ich eigentlich nur Angst hatte.
Das alles schlug nachvollziehbar auf meine Seele und die Erfahrungen meiner Kindheit haben Narben hinterlassen die ich mein Leben lang nicht loswerden werde. In der Grundschule war ich eigentlich immer ein kluges Kind, hatte tatsächlich sehr gute Noten. Das änderte sich dann, als ich auf die Realschule kam. Geprägt von den familiären Verhältnissen war ich ein sehr introvertierter und schüchterner Jugendlicher, also das ideale Mobbingopfer. Meine Noten sakten rasch ab, ich habe massiv an Gewicht zugenommen. Neben der familiären Gewalt kam nun auch die Gewalt in der Schule hinzu. So hat man bspw. auf der Schultoilette rohe Eier auf mich geworfen. Dann nahm alles seinen Lauf. Ich habe recht früh angefangen selbst zu trinken, war Drogen nicht abgeneigt. Dadurch, dass ich selbst viel Gewalt erfahren habe und ich (das muss ich im Nachhinein eingestehen) ein soziales Wrack war, war ich selbst im Suff ein unausstehlicher Mensch. Gewalt und Dauerrausch dominierten mein Leben. Den Alkoholkonsum betrachte ich aus heutiger Sicht als Flucht vor der Realität.
Dadurch habe ich aber auch alle Freunde verloren (die wenigen die ich hatte). Nachvollziehbar, niemand möchte mit jemandem befreundet sein der sich nur mit Alkohol abschießt und Streit sucht. Die einsamen Wochenenden haben mich dann geerdet. Mir wurde bewusst in welchen Verhältnissen ich lebe, dass meine schlechten Noten dazu führen werden einen weniger gut bezahlten Job zu finden und mein massives Übergewicht und der Alkoholkonsum mich gesellschaftlich isolieren. Einen Ausweg konnte ich selber jedoch nicht finden. Das war die Zeit als ich das erste mal darüber nachgedacht habe meinem Leben ein Ende zu setzen. Fragt nicht warum aber ich konnte es nicht. Beim Versuch bin ich noch vor Ausführung weinend zusammengebrochen. Ich habe begonnen mir einzureden, dass das alles nur ein Test sei den ich bestehen muss damit es mir später besser geht. Das war es was mich letztendlich am Leben gehalten hat.
Als ich dann aufgrund meiner Noten eine Klasse wiederholen musste wurde es ein wenig besser. Nur noch in den Pausen, wo ich auf meine alte Klasse traf ging das Mobbing weiter. Meine Noten haben sich halbwegs stabilisiert und ich habe einen Ausbildungsplatz gefunden. Dort hatte ich aber auch einen pedantischen Choleriker als Ausbilder, aus dessen Büro die weiblichen Auszubildenden teils weinend kamen. Für mich war klar, dass ich dort nicht bleiben möchte. Meine Noten in der Berufsschule waren wieder sehr gut, sodass ich mein Abi nachmachen konnte und dann das Studieren begann wofür ich endlich von zuhause ausziehen konnte. Und alleine das wundert mich schon. Trotz allem was bisher passiert war, fiel es mir leicht zu lernen. Ich habe in der Bildung einen Ausweg gesehen ein doch noch halbwegs anständiges Leben zu führen. Was sich leider durch mein ganzes Leben zog ist der Alkoholkonsum und alle daraus resultierenden negativen Folgen.
Ich habe nie jemanden erzählt wie meine Kindheit und Jugend war. Ich war weiterhin stark übergewichtig, trank jedes Wochenende bis zum Filmriss und war nachwievor ein Assi im Suff. Das führte dazu, dass ich weiterhin alleine blieb. Eine richtige Beziehung hatte ich bisher nie. Heute bin ich beruflich sehr erfolgreich aber das ganze hat auch seine negativen Seiten. Meinen Kollegen und Mitarbeitern kann ich nicht wirklich erzählen wer ich bin und was ich in meiner Freizeit mache, dass ich keine Familie, keine Frau und Freunde habe. Richtig abschließen mit der Vergangenheit kann ich bis heute nicht. So habe ich mit 28 das letzte mal darüber nachgedacht mein Leben zu beenden. Sozial und gesellschaftlich betrachte ich mich weiterhin als isoliert. Ich "feiere" meine Geburtstage alleine, Weihnachten alleine, Silvester alleine. Fragen was ich am Wochenende gemacht habe gehe ich aus dem Weg. Ich meide auch den privaten Kontakt mit Kollegen.
Den Alkohol habe ich mittlerweile vollständig aus meinem Leben ausgeschlossen. Ich habe über 30 Kilo abgenommen, triebe regelmäßig Sport, habe mir Hobbies gesucht (die mache ich aber alleine). Mit der Gesellschaft kann ich aber irgendwie weiterhin nichts anfangen. Ich meide Menschenmassen, interessiere mich Null für Sport oder Promis, lese aber sehr viel (Bücher, Wirtschaft, Politik). Ich versuche mir nichts anmerken zu lassen, kämpfe aber innerlich mit der sozialen Isolation. Oft frage ich mich ob es auch nur einen einzigen weiteren Menschen gibt der ein ähnliches Leben führt. Heute, am Samstag, sitze ich wieder alleine zuhause. Eine Partnerin an meiner Seite wünsche ich mir zwar, ich schaffe es aber nicht auch nur einem einzigen Menschen zu vertrauen. Um ehrlich zu sein kann ich mir nicht vorstellen, dass mich überhaupt jemand mögen könnte mit all den Lasten die ich mein Leben lang mit mir rumtragen werde. Dass meine Kindheit, Jugend und auch die Zeit als Heranwachsender nur ein Test war den ich bestehen muss damit es mir später besser geht, hat sich leider nicht bewahrheitet.
Mittlerweile interessiere ich mich für Spiritualität und hoffe dort Antworten zu finden. Tja, nun kennt Ihr meine Geschichte und für mich ist der Verlauf meines Lebens einfach nicht logisch. Abschließend bitte ich darum auf "Tipps" zu verzichten. Man kann zwar gewisse Sachen nachvollziehen, es ist aber schlichtweg etwas anderes sowas persönlich durchzumachen.