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Mr. Pinguin
Gast
Ich könnte mir vorstellen, was @Gänseblümchen meinte ist, dass Naturvölker und kleine Kinder sich noch selbst erleben und in direktem Bezug zu ihrer Umgebung stehen. Während der "zivilisatorischen Erziehung" kommt es zu einer Umorientierung an äußere Vorgaben und deren Idealisierung (wie Leistungsbereitschaft, Fleiß, Gehorsam, Diszipliniertheit). Man lebt sich nicht mehr selbst, sondern die Ideale. Die negative Konsequenz ist, dass menschliche Beziehungen nicht mehr auf Verbundenheit basieren, sondern auf Zweckmäßigkeit und Oberflächlichkeit. Nicht der andere als Mensch ist mehr wichtig, sondern was er repräsentiert. Man fühlt ich unerfüllt und leer und versucht das mit materiellen Dingen zu füllen, mit Status- oder Machtstreben, versucht sich krampfhaft eine Identität zu geben, z.B. indem man sich äußerlich sexy und/oder souverän stylt oder sich von irgendeiner Gruppe oder Ideologie angezogen fühlt.. Man wird sein Leben lang in Angst leben nicht genug zu sein, unzufrieden sein (weil man sich gedrängt sieht, die Vorgaben zu erfüllen und dies nicht so sehen darf und dann nicht mal weiß warum man so fühlt) und einen Hang zum Boshaftem haben, da mit dem Verlust des Selbsterlebnisses auch die Empfindungswelten abhanden gekommen sind. So gesehen können wir sehr viel von kleinen Kindern lernen. Die Ungezwungenheit, die Offenheit, die Neugierde für das Leben, andere in ihrem Sein einfach zu lassen. Und von den Naturvölkern lernen wir, dass sie nicht in dem Widerspruch gefangen sind, dass sie etwas idealisieren und dabei nicht erkennen dürfen, was es ihnen angetan hat.Du meinst die Naturvölker, die sich gegenseitig massakrieren und aufessen? (...)
Und Säuglinge, die nichts interessiert, außer , dass sie nicht hungern müssen und versorgt werden?
Seltsam aber, dass so viele, die aus Kriegen zurückkommen und sich an Gewaltexzessen beteiligt haben, eine postraumatische Belastungsstörung erleiden. Viele werden Pastor, um die Schuld abzutragen oder begehen Selbstmord, weil sie diese nicht mehr ertragen können. Irgendwie passt das nicht zur Gewalt von unseren "äffischen Vorfahren". Sowas passiert, wenn man die Leute gleichschaltet, sie Befehle ausführen lässt (damit geben sie ihre Selbstverantwortung ab) und so ihr Gewissen und ihre Menschlichkeit ausblendet (und nicht etwa "Schimpansigkeit").Die Bonobos sind matriarchalisch organisiert und deshalb per se friedfertiger, das würde so manchem "Herrn der Schöpfung" auch wieder nicht gefallen. Der Mensch ist aber näher am Schimpansen dran, der patriarchalisch/mit Harem organisiert ist. Und da ist Gewalt (z. B. Überfälle auf andere Horden, Kindsmord und so weiter) an der Tagesordnung. Jagd auf andere Affen zwecks Verzehr machen aber beide Arten. Es stimmt, Gewalt ist dem Menschen schon von seinen äffischen Vorfahren her in die Wiege gelegt. Mehr Denkkapazität beim Menschen bedeutet nur, daß auch die Gewaltstrukturen ausgeklügelter ausfallen.
Außerdem halte ich obige These, wo das Patriarchat herkommt, für äußerst gewagt.
Also ich zumindest habe nicht den Drang eine Gruppe Männchen auszurotten um an deren Weibchen zu kommen. Aber vielleicht stimmt da ja etwas nicht mit mir.Wer diesen Artikel liest, wird an diverse menschliche Kriegshandlungen erinnert. Ausrottung der "Männchen". Aufteilung der "Weibchen".