Ich bringe mal einen ganz anderen Aspekt in die Diskussion ein (habe heute auch Radio gehört, auch das Interview heute morgen im Deutschland-Radio, wo das Thema vertieft wurde):
Könnte es nicht sein, dass uns die nicht-assimilierungswilligen türkischen Mitbürger einen großen Gefallen tun, indem sie sich nicht bedingungslos (wie viele Einwanderer aus asiatischen Ländern oder die sogenannten Spätaussiedler) dem hier vorherrschenden Leistungsdruck unterwerfen, sondern noch etwas von ihrer Kultur bewahren, die Menschen nicht nach ihrem Anteil am Bruttosozialprodukt bewertet?
Für mich ist es genausoviel "Vorbild für ein gutes Leben", wenn mich mein türkischer Nachbar spontan zu einem Tee und einem Plausch einlädt wie wenn ich irgend einen alten Philosophen lese, der meint, man müsse sich mehr Zeit für die Muse nehmen.
Merhaba
Werner
Ich musste egrade über mich selbst schmunzeln, aber ich war beim Lesen deines Beitrages mit aufgerissenen Augen kurz davor am Pc zu explodieren.
House sagte es bereits.
Seinen eigenen Interessen nachgehen, solange sie mit unserem Grundgesetz kompatibel sind, stört hier keinen und steht auch nicht zu Debatte. Aber auf jeden Fall auf EIGENE Kosten!!! Das ist hier nicht "Wünsch dir was", sondern das Leben! Leben, kämpfen, sterben.
Was ich noch zum Begriff "Einwanderer" sagen wollte: Ich finde den Begriff ziemlich untauglich, da wir alle (wenn wir weit genug in unserer Abstammung zurückgehen), "Einwanderer" sind.
Wie willst du sie denn dann nennen? Du verzerrst an dieser Stelle nur unnötig.
Ich zum Beispiel habe unter meinen näheren Vorfahren Österreicher, Schweizer und Franzosen. Die modernen Menschen kommt ja bekanntermaßen aus Afrika und sind von dort aus auch nach Europa eingewandert.
Beweis? Ich hatte genau dieses Thema in der heutigen Biostunde. Im heute gesehenen Film gab es zwei Thesen.
!-These: der Mensch besiedelte den Planeten in 2 Wellen. Die 1te Welle bestand aus dem Homo Erectus, der aus Afrika heraus sich weit über die Welt verbreitete. Die zweite Welle stammte aus dem Homo Sapiens, dessen Populationen sich dann über die gesamte Welt erstreckte und die des Homo Ecectus verdrängten und somit ausrottete.
Die zweite These beginnt mit der Ersten. Der Homo Erectus besiedelt den Planeten und bildet lokale Homo Sapiense heraus. Stichwort Neanderthaler, Peking Mensch.
Nichts ist bewiesen.
"Richtige Inländer" gibt es also höchstens als Konstrukt in unseren Köpfen. Wenn man mal nur die Gene untersucht, sind wir alle (auch "Deutsche" und "Türken") Afrikaner.
Auch Quatsch.
Die Gene zwischen den weltweiten Populationen sind durchaus verschieden.
Auch werden beispielweise in den USA Medikamente speziell für Weiße und speziell für Schwarze hergestellt, da diese auf die Ethnien verschieden wirken.
Was aber nicht heißt, dass sich Mensch über irgendeine völkische Abstammung identifiziert. Nein, er tut es (meist) über eine kulturelle Zugehörigkeit, die sich in verschiedenster Weise artikuliert (Sprache, Moralvorstellungen, Glaube, Mentalitäten, usw und so fort)
Frage an Dr. House und Maximilian noch: Wisst ihr zufällig, ob in den von euch zitierten Studien diejenigen ein- oder ausgerechnet wurden, die als ursprünglich türkische Einwanderer die deutsche Staatsbürgerschaft angenommen haben - ich weiß, dass die in manchen Studien nicht berücksichtigt werden, was natürlich alles verzerrt.
Ja wurden sie.
Die Spätaussiedler wurden auch alle erfasst, obwohl sie nahezu ausschließlich die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen. Sie haben aufgrund ihrer Absstammung ein Grundrecht darauf diese zu erhalten.