AW: Die Stimme
Ich habe angst vor der psychiatrie. Nicht um mich, aber wegen meinen eltern. sie sind schwach. es würde sie fertig machen, wenn ihre tochter in der psychiatrie ist.
Nun mach mal ganz langsam. Hier schreiben vor allem Laien. Da würde ich nicht all zu viel drauf geben. Das beredest du mit deiner Therapeutin und der Psychiaterin und dann tust du das, was für dich das beste ist.
Du bist ja Herrin deiner Sinne und was du so schreibt, klingt nicht danach, dass du dich während einem Schub völlig verlierst und vom Dach springst, weil das Wesen dir das sagt. Du kämpfst schon so lange gegen diese Anfeindungen. Da wäre jeder mürbe. Aber nun weißt du, dass es Hilfe gibt und da gibt es dann keinen Grund mehr für Selbstmord. Jetzt wartest du erst einmal ab, was die beiden Damen zustande bringen.
was soll ich nur machen?
ihre ehe steht eh schon auf der kippe...
Deine Eltern sind nicht dein Problem. Wenn ihre Ehe auf der Kippe steht, dann kannst du sie weder retten noch kaputt machen. Du bist nur das Kind.
Egal wie deine Eltern gerade drauf sind, was die Ehe betrifft, sie wollen sicher, dass alles für dich getan wird, damit die Stimme aufhört und du ein entspanntes Leben ohne Angst führen kannst.
Es gibt Selbsthilfegruppen für Angehörige von Menschen, die an Schizopghrenie erkrankt sind. Vielleicht magst du Adressen in deiner Nähe raussuchen und sie deinen Eltern geben. Das wäre ein guter Anlaufpunkt, solltest du wirklcih in die Psychiatrie gehen wollen/müssen.
Deine ganze Familie muss jetzt möglichst alles über die Erkrankung lernen, damit ihr entsprechend mit ihr umgehen könnt. Unwissenheit ist eigentlich genau das, was diese Situation entgleisen lassen kann. Sie müssen wissen, wie sie mit dir umgehen können/sollen, wenn du einen Schub hast, welche Heilungschancen bestehen, wie die Krankheit möglicherweise verlaufen wird. Dann können sie viel besser mit allem umgehen. Und du auch.
An der Stelle darfst du deinen Eltern klar machen, dass du sie jetzt brauchst und dass sie dir dann helfen, wenn sie sich entsprechend informieren. Meistens wachsen Menschen über sich hinaus, wenn sie sich der Angst stellen und da musst du keine Angst haben, wenn du das einforderst. Vielleicht lernen deine Eltern auch wieder, gemeinsam zu kämpfen, indem sie eben für dich kämpfen und das alles bringt sie wieder näher zusammen. Da kannst du auch deine Therapeutin bitten, dass sie dir hilft, indem sie mit deinen Eltern redet.
Ich wünsche dir ganz viel Kraft und hoffe, dass das Gespräch am Dienstag positiv für dich verläuft.
Tuesday