Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Die Sinnhaftigkeit x-facher vorhandener Gremien, Ausschüsse, Räte usw. im Bereich der Kinder/Jugend/Kita/Schule

G

Gelöscht 119860

Gast
Da ich sowohl im Elternausschuss unseres Kindergartens, in dem meine Tochter ist, als auch stellv. Klassenelternsprecher der Klasse meines Sohnes bin, kriege ich jetzt so Einiges mit.
Alles schön und gut, dass es gewisse Ausschüsse, Gremien usw. geben muss, um bspw. die Zusammenarbeit zw. Eltern und Kita deren Träger, dem Jugendamt bzw. Schule verbessern zu können, positive Aspekte für die Kinder ausarbeiten zu können usw. Das war und ist für mich immer noch der Grund, warum ich hier dabei bin.

ABER:
Was ich nun leider feststellen muss: Ich habe den Eindruck es gibt immer mehr Gremien, Ausschüsse, Ämter usw. so dass es eigentlich immer schwieriger wird die alle zu besetzen und es letztendlich doch auch so einfach zu Konflikten zwischen diesen ganzen Gremien kommen kann und es am Ende zu überhaupt keiner guten Entscheidung für alle Beteiligten, allen voran ja unsere Kinder kommen kann!

Bei uns in RLP gab und gibt es z.B. im Bereich der KiTa den Elternausschuss, dann den Kreiselternausschuss, dann den Landeseltetnausschuss, dann auf Bundesebene auch den Bundeselternausschuss.

Der Elternausschuss muss neben freiwillig sich zur Wahl aufzustellenden Mitgliedern für den Kreiselternausschuss, sog. Delligierte abstellen, um an Sitzungen des Kreiselternausschusses teilnehmen zu können (ja eigentlich müssen, weil sonst ggf. keine Beschlüsse gefällt werden können).

Daneben gibt es den Elternbeirat. Dieser ist wiederum dazu da, um an den wichtigen Entscheidungen als Elternvertretung zwischen kita-Leitung und Kita-Personal und Kita-Träger, ggf. Jugendamt mitwirken zu können.
Man muss im Elternausschuss sein, um sich als Mitglied für den Elternbeirat aufstellen lassen zu können.
Im Grunde könnte man als als Mitglied beider Gremien einmal "für etwas stimmen" und im anderen Gremium wieder "dagegen stimmen."

Ich finde das absolut absurd, dass es inzwischen eine solche Vielzahl an freiwilligen Ämtern gibt. Erstens je mehr Ämter es gibt, desto schwieriger ist es Freiwillige dafür zu finden.
Und ich finde es macht das Ganze noch Komplexer als Einfacher. Es können sich so viele Widersprüche ergeben.

Aber: Damit zumindestens die Chance gewährt bleibt, in all diesen Gremien beschlussfähig zu bleiben, stellen sich letztendlich Leute als Mitglieder auf, ggf. welche, die schon in ähnlichen Gremien vertreten sind, weil sich sonst wieder einmal Niemand findet. Und das passiert leider immer weniger aufgrund "der guten Sache" die das Gremium/der Ausschuss etc. verspricht, sondern ganz einfach immer häufiger deshalb und "aus der Not heraus", weil es die Gesetzgebung verlangt, dass es all diese Gremien/Ausschüsse geben muss!

Ämter um des Amtes wegen!
Inhalt/Ziel eigentlich egal!
Vereinfacht wird so aus meiner Sicht leider nichts!
Je mehr Gremien/Ausschüsse/Beiräte, desto mehr Widersprüche könnten sich ergeben bei Entscheidungen. Letzendlich verkompliziert es alles anstatt zu vereinfachen, meiner Meinung nach.

Wie ist denn so die landläufige Meinung hier im Forum dazu? Insbesondere Eltern, die sich auch in solchen Bereichen ehrenamtlich engagieren bitte ich mal um ihre Meinung.

vielen Dank.
 

SFX

Aktives Mitglied
Hallo,

als pensionierter Lehrer kann ich zum Thema folgendes beitragen: Es sind oft schon SEHR spezielle Eltern, die sich zur Besetzung diese Ämter freiwillig melden. Normal läuft die Wahl der Elternsprecher_innen (M/W/D) folgendermaßen ab: Es meldet sich niemand freiwillig, die Lehrkraft sagt dann recht willkürlich zur nächstbesten Person, die nicht völlig ungeeignet scheint: "Oh, Frau XYZ, falls es ihnen nichts ausmacht..." alle sehen zu Frau XYZ und nicken einvernehmlich mit dem Kopf. Wahl beschlossen.

Es geht wirklich nur darum, das Amt pro forma zu besetzen. Natürlich gibt es eine Art Mitbestimmung und der Elternbeirat trägt z.B. klasseninterne Konflikte vor oder bringt Verbesserungsvorschläge ein. Aber irgend jemand muss es ja machen, es ist nichts besonderes.

Reißt sich eine Person förmlich um das Amt, stimmt mit ihr irgend etwas nicht. Das riecht meist nach Selbstdarstellung und Krawall.

Das sind meine persönlichen Erfahrungen.

LG,
SFX
 

GrayBear

Aktives Mitglied
12 Jahre saß ich in einigen dieser Gremien und Ausschüsse und habe "an einem wichtigen Stück Demokratie teilgenommen". Aber wenn ich mir überlege, was damit Wichtiges erreicht wurde, dann fällt mir nichts ein. Wurde etwas von Elternseite "angeregt", das nicht auf der vorgegebenen Linie lag, kamen die Eltern einfach nicht durch. Ich bin noch ein halbes Jahr in zwei Gremien und höre dann auf, denn es bringt einfach nichts. Ich habe es einmal gewagt in einer Sitzung darauf hinzuweisen, dass die Schulleitung ganz deutlich der DSGVO zuwiderhandelt. Seither schaut mich der Herr Schulleiter nicht mehr an. Gelebte Demokratie ist was ganz Feines.
 
G

Gelöscht 119860

Gast
@SFX
Vielen Dank für die Rückmeldung.

"ProForma" die Ämter erfüllen, weil es eben "Irgendjemand" machen muss, weil die Gesetzgebung es eben verlangt, das sind auch meine Erfahrungen, wobei sich Einige schon auch einbringen. Aber genau so ging's bei der Wahl der Klassenelternsprecher, vertrezer, etc. bei uns auch zu.
Aber mit bestehenden Gesetzen und Richtlinien konfrontiert, kann ohnehin sogut wie nichts ausgerichtet werden.
Also eigentlich könnte man es ja dann auch gleich ganz lassen, oder?
Nur, warum schafft man dann noch immer weitere zusätzliche Ämter und Gremien? Klar, weil wieder Gesetze geschaffen wurden, die es eben erfordern. Aber unnötig meiner Meinung nach und nich weniger zielführend. So nimmt die eigentliche "Sinnhaftigkeit" dieser Ehrenämter meiner Meinung nach immer weiter ab und es wird immer schwerer zu argumentieren, warum es denn so wichtig ist, solche Posten ehrenamtlich zu besetzen. Das finde ich sehr schade.
 
G

Gelöscht 119860

Gast
Was sind denn die unterschiedlichen Aufgaben von Ausschuss und Beirat?
Ich zitiere aus:https://kita.rlp.de/de/themen/kita-gesetz/was-aendert-sich-themenbloecke/elternmitwirkung/

Elternausschuss:
Der Elternausschuss wird von der Elternversammlung gewählt und vertritt die Interessen der Eltern gegenüber der Einrichtungsleitung sowie dem Einrichtungsträger. Zugleich berät er beide. Bei wesentlichen Angelegenheiten muss der Elternausschuss rechtzeitig und umfassend informiert und angehört werden. Er darf bei wesentlichen Fragen eine Auskunft von Einrichtungsträger und Einrichtungsleitung verlangen. § 10 KiTaG gibt dem Elternausschuss explizit ein Beschwerderecht, sollte er nicht miteinbezogen werden. Er hat dann die Möglichkeit, sich an den örtlichen Träger der öffentlichen Jugendhilfe, also das örtliche Jugendamt, bis hin zum Landesjugendamt zu wenden. Die Einrichtungsleitung und der Einrichtungsträger nehmen ebenfalls an den Sitzungen des Elternausschusses teil.
Elternbeirat:
Im Unterschied zum Elternausschuss ist der Kita-Beirat ein Gremium, in dem alle zusammenkommen, die am Kita-Alltag beteiligt sind, und das in grundsätzlichen Angelegenheiten einen gemeinsamen Beschluss unter Einbeziehung aller relevanten Beteiligten fasst. Dadurch erhalten alle die Möglichkeit und den Auftrag, sich tiefergehend mit den grundsätzlichen Fragen der Einrichtung zu beschäftigen.
Meiner Meinung nach führt das nur zu noch mehr Sitzungen (Elterausschussizung, Kreiselternausschussitzbgen, Landeselternausschusssitzungen, Bundeselternausschussitzungen, Kita-Beiratssitzung, Sitzungen der Beiräte auf Landesebene, Bundesebene, Abstimmungssitzungen zwischen allen usw.) Wie soll das alles noch zeitlich funktionieren? Und meiner Meinung nach: Je mehr Gremien sich untereinander abstimmen müssen, desto schwieriger wird es, irgend einen Konsens zu finden. Und am Ende bestimmen Gesetzgebung und Richtlinien von einem der Beteiligten z.B. Träger, Jugendamt etc. doch ohnehin wie es laufen muss.
Ich finde es inzwischen alles halt übertrieben und diese "Ehrenämter" werden halt mehr und mehr nur noch pro forma besetzt, weil es die Gesetzgebung halt verlangt. Sehr schade.
 

beihempelsuntermsofa

Sehr aktives Mitglied
Genau deshalb habe ich mich in 25 Jahren Schul- und Kindergartenzeit (3 Kinder) niemals für so ein Amt aufstellen lassen.
Und habe auch nie irgend do ne Stelle gebraucht.
Wenn es etwas gab bin ich selber zum Lehrer/Rektor. Ohne den Umweg über irgendwelche Eltern in irgendwelchen PseudoWichtigen Ämtern.
 

Daoga

Urgestein
Das nennt man ganz einfach bürokratischen Wasserkopf. Weil da in erster Linie Leute drin sitzen, die sich wichtig fühlen wollen und mit irgendwelchen Titeln protzen, und darum wird dieses Ämter-Dickicht auch nie gründlich ausgeholzt, weil alle die sich drin gemütlich gemacht haben freiwillig nicht weichen wollen. Tausend Ausschüsse sind das beste Mittel, Themen bis zur Unkenntlichkeit zu zerreden und Verantwortlichkeiten von einer Stelle zur anderen zu schieben nach dem St.-Floriansprinzip, alle wollen ihren Senf dazugeben aber zuständig fühlt sich keiner.
 

Sonnenblume4407

Aktives Mitglied
Ich selbst möchte nicht in einem Elternbeirat sein. Ich diskutiere ja öfters mit Eltern in meiner Einrichtung da will ich in meiner Freizeit ruhe haben.
Deswegen gehen mein Mann und ich nie zu der Wahl für den Elternbeirat hin oder lassen uns aufstellen.
Werde ich auch so machen wenn unsere Tochter irgendwann zur Schule geht.
 

weidebirke

Urgestein
Ich zitiere aus:https://kita.rlp.de/de/themen/kita-gesetz/was-aendert-sich-themenbloecke/elternmitwirkung/

Elternausschuss:


Elternbeirat:

Meiner Meinung nach führt das nur zu noch mehr Sitzungen (Elterausschussizung, Kreiselternausschussitzbgen, Landeselternausschusssitzungen, Bundeselternausschussitzungen, Kita-Beiratssitzung, Sitzungen der Beiräte auf Landesebene, Bundesebene, Abstimmungssitzungen zwischen allen usw.) Wie soll das alles noch zeitlich funktionieren? Und meiner Meinung nach: Je mehr Gremien sich untereinander abstimmen müssen, desto schwieriger wird es, irgend einen Konsens zu finden. Und am Ende bestimmen Gesetzgebung und Richtlinien von einem der Beteiligten z.B. Träger, Jugendamt etc. doch ohnehin wie es laufen muss.
Ich finde es inzwischen alles halt übertrieben und diese "Ehrenämter" werden halt mehr und mehr nur noch pro forma besetzt, weil es die Gesetzgebung halt verlangt. Sehr schade.
Danke für die Erläuterungen.

Ich finde es gut, wenn es ein Form gibt, in der sich Eltern einbringen können und sich selbst eine Stimme gegenüber der Kita und dem Träger geben.

Ich verstehe ehrlich gesagt das Problem nicht so ganz. Das eine ist eben die Elternvertretung und das andere ein Zusammenkommen aller am Kita-Alltag beteiligten Personengruppen. Das andere ist ja keineswegs ein Elternbeirat, sondern ein Kita-Beirat.

Das Gesetz verlangt nicht, dass diese Ämter besetzt werden müssen. Wenn sie nicht zustande kommen, weil niemand sich bereit erklärt, das zu tun, wird niemand verhaftet.

Wie diese Ämter gefüllt werden, hängt doch von den Personen ab, die sie inne haben. Und man wird auch nicht gezwungen, an den Gremien auf kommunaler oder gar Landesebene auch ncoh teilzunehmen. Entscheidet man alles selbst.

Ist das vielleicht ein Ding für Dich, weil Du mit dem Nein-sagen udn dem Abgrenzen solche Probleme hast?
 

Anzeige (6)

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben