B
Bumblebee*
Gast
Hallo liebe Community,
nun sind ein paar Tage vergangen, etliche Tränen vergossen und zahlreiche "Gespräche" liegen hinter mir. In Anführungszeichen deshalb, weil ich gar nicht mehr reden kann, so gerne ich dies auch täte. Via Schriftwechsel habe ich nun viele, viele Krisengespräche mit vielen Menschen geführt, immer auf der Suche nach dem, was ich falsch gemacht habe, was ich noch hätte tun können...
Und genau an diesem Punkt musste ich erkennen, dass ich gar nichts hätte tun können, wenn ich mir selbst treu bleiben wollte. Es ist und war seine Geschichte, die es ihm nicht ermöglicht mir zu vertrauen und ich habe verstanden, dass er sein Herz längst schon vor Monaten vor mir verschlossen hatte. Und zwar so sehr, dass unsere Freundschaft einfach keine Chance hatte, weil er dieser keine Chance mehr geben wollte oder konnte.
Ich dachte immer es liegt an mir, dass ich ein schlechter Mensch bin, er mich vielleicht sogar eklig findet, ich nur Mittel zum Zweck war, er nie eine Freundschaft in unserer Verbindung sah. Doch mit all dem war ich auf dem Holzweg und er ließ mich diesen gehen, ohne die Dinge richtig zu stellen.
Erkenntnis tut manchmal verdammt weh. Aber ich habe nun für mich verstanden, dass dieser Mensch mich zwar als Person wohl mochte, er selbst aber ein massives Vertrauensproblem hat, das ich selbst nicht aus der Welt schaffen konnte, denn es ist sein Problem und seine Biografie, die ihm in dieser Sache im Weg steht und die nur er innerlich überwinden kann.
Als ich im Herbst unwissentlich, was für eine traurige Konsequenz dies haben wird, sein Vertrauen auf die Probe stellte, war diese Freundschaft bereits für ihn Geschichte. Und ich glaube heute, dass er wirklich versucht hat über seinen Schatten zu springen, dies ihm aber leider nie wirklich und nie mehr ehrlich möglich war. Statt Vertrauen schlich sich Kontrolle ein, was unserer Verbindung umso mehr schadete. Ich, die ohnehin selbst extreme Schwierigkeiten hatte zu vertrauen und er, der es nicht mehr konnte, es aber mir gegenüber immer nur vorsichtig zum Ausdruck brachte. Ich, die immer gehofft hat, dass ich dies irgendwie wieder gerade rücken kann und er, der dies nicht zulassen wollte oder konnte aufgrund seiner vorherigen Erfahrungen.
Unsere Wege trennten sich bereits im Herbst, doch kommuniziert wurde es erst spät, sodass ich Monate damit verbrachte zu hoffen und zu kämpfen und bis zuletzt nicht wusste, dass dieser Kampf zwecklos ist, da er gar nicht dazu fähig ist Vertrauen wachsen zu lassen, es auch nie nochmal zulassen wollte.
Er selbst sagte mir immer wieder, dass ich Taten sprechen lassen soll, damit Vertrauen wieder wachsen kann - und ich tat dies. Glaubt mir, ich habe alles versucht und immer wieder Hiebe einstecken müssen. Denn er konnte dies nicht sehen, wollte es nicht sehen, weil seine Tür längst zu war. Dass mich dies natürlich selbst zu tiefst verunsichert hat und meinem Vertrauen zu ihm natürlich nicht förderlich war, entfernten wir uns immerfort. Dabei war ich es auch, die sich entfernte, weil seine Türe längst verschlossen war. Und so wuchs das Misstrauen seinerseits umso mehr, weil ich es mit meinem eigenen Rückzug, mit meinem Selbstschutz habe befeuert. Es wuchs so sehr, dass er alles in Frage stellen musste, am Ende auch mich in Frage stellen musste.
Das ganze macht mich unheimlich traurig. Traurig, weil ich tief in meinem Inneren glaube, dass wir beide uns als Menschen wichtig waren und jeder auf seine Weise versucht hat, mit seinen eigenen Dämonen in sich tragend an der Freundschaft festzuhalten, daran aber jeder auf seine Weise gescheitert ist. Dies ist bitter, ist es doch seine und meine Unfähigkeit gewesen dem anderen das Vertrauen entgegen gebracht zu haben, das wir brauchten. Wir gingen nicht mehr miteinander, sondern nebeneinander, ohne dass ich dies erkannte.
Ich habe mich die letzten Tage wahnsinnig schlecht gefühlt und ich habe oft gedacht, dass ich es sehr bereue überhaupt wieder nach der Tat so sehr einem Menschen vertraut zu haben. Aber das sollte ich nicht - mich schlecht fühlen. Ich sollte es als etwas Gutes sehen, dass ich trotz meiner Geschichte immer noch dazu fähig war und hoffentlich irgendwann auch wieder sein kann. Denn das ist mein Wesen, das, was zu mir gehört und das ich trotz größter Enttäuschung nicht vor mir selbst verschließen möchte, so wie er es macht.
Und damit bin ich meinem ehemals besten Freund wohl etwas voraus: ich verschließe mich nicht und gehe Freundschaften nach wie vor mit ganzer Seele und mit ganzem Herzen ein. Auch wenn das bedeutet wieder und immer wieder verletzt zu werden.
Er selbst sagt: keine Liebe ohne Vertrauen. Und es erklärt, warum dieser unglaublich liebenswerte Mensch so empfindlich auf Kritik reagiert und trotz seiner inneren Schönheit nicht liiert ist. Er steht sich selbst im Weg, genau so, wie ich mir im Weg stehe.
Warum ich das alles nochmal hier schreibe? Weil ich euch wissen lassen möchte, dass weder er der böse noch ich die böse in dieser Geschichte bin und war, sondern dass wir beide, beladen mit unseren eigenen Erfahrungen, einfach keinen gemeinsamen mehr gefunden haben. Nicht, weil ich dies nicht wollte, sonder weil er sehr wahrscheinlich nicht konnte. Im Film nennt man soetwas dann wohl Tragödie. Aber ich habe, und das ist denke ich sehr wertvoll für mich, erkannt, dass ich im letzten halben Jahr nichts hatte tun können. Auch habe ich erkannt, dass es nicht grundsätzlich an mir lag, weshalb diese Freundschaft ein so hässliches Ende nahm, sondern daran, dass er es nicht wieder zulassen konnte zu vertrauen.
Aus diesem Grund werde ich ihm auch keine Abschrift mehr zusenden und auch sonst keine Beweise mehr erbringen. Denn es wird nie genug sein, solange er nicht fähig ist zu vertrauen. Und manchmal bedeutet Vertrauen eben auch NICHT alles zu wissen, NICHT zu fordern sich vor dem anderen völlig nackig zu machen, sondern darauf zu vertrauen, dass es gute Gründe gibt, dies nicht zu tun.
Das Leben geht weiter. Es geht immer weiter. Für mich erstmal still.
Danke.
nun sind ein paar Tage vergangen, etliche Tränen vergossen und zahlreiche "Gespräche" liegen hinter mir. In Anführungszeichen deshalb, weil ich gar nicht mehr reden kann, so gerne ich dies auch täte. Via Schriftwechsel habe ich nun viele, viele Krisengespräche mit vielen Menschen geführt, immer auf der Suche nach dem, was ich falsch gemacht habe, was ich noch hätte tun können...
Und genau an diesem Punkt musste ich erkennen, dass ich gar nichts hätte tun können, wenn ich mir selbst treu bleiben wollte. Es ist und war seine Geschichte, die es ihm nicht ermöglicht mir zu vertrauen und ich habe verstanden, dass er sein Herz längst schon vor Monaten vor mir verschlossen hatte. Und zwar so sehr, dass unsere Freundschaft einfach keine Chance hatte, weil er dieser keine Chance mehr geben wollte oder konnte.
Ich dachte immer es liegt an mir, dass ich ein schlechter Mensch bin, er mich vielleicht sogar eklig findet, ich nur Mittel zum Zweck war, er nie eine Freundschaft in unserer Verbindung sah. Doch mit all dem war ich auf dem Holzweg und er ließ mich diesen gehen, ohne die Dinge richtig zu stellen.
Erkenntnis tut manchmal verdammt weh. Aber ich habe nun für mich verstanden, dass dieser Mensch mich zwar als Person wohl mochte, er selbst aber ein massives Vertrauensproblem hat, das ich selbst nicht aus der Welt schaffen konnte, denn es ist sein Problem und seine Biografie, die ihm in dieser Sache im Weg steht und die nur er innerlich überwinden kann.
Als ich im Herbst unwissentlich, was für eine traurige Konsequenz dies haben wird, sein Vertrauen auf die Probe stellte, war diese Freundschaft bereits für ihn Geschichte. Und ich glaube heute, dass er wirklich versucht hat über seinen Schatten zu springen, dies ihm aber leider nie wirklich und nie mehr ehrlich möglich war. Statt Vertrauen schlich sich Kontrolle ein, was unserer Verbindung umso mehr schadete. Ich, die ohnehin selbst extreme Schwierigkeiten hatte zu vertrauen und er, der es nicht mehr konnte, es aber mir gegenüber immer nur vorsichtig zum Ausdruck brachte. Ich, die immer gehofft hat, dass ich dies irgendwie wieder gerade rücken kann und er, der dies nicht zulassen wollte oder konnte aufgrund seiner vorherigen Erfahrungen.
Unsere Wege trennten sich bereits im Herbst, doch kommuniziert wurde es erst spät, sodass ich Monate damit verbrachte zu hoffen und zu kämpfen und bis zuletzt nicht wusste, dass dieser Kampf zwecklos ist, da er gar nicht dazu fähig ist Vertrauen wachsen zu lassen, es auch nie nochmal zulassen wollte.
Er selbst sagte mir immer wieder, dass ich Taten sprechen lassen soll, damit Vertrauen wieder wachsen kann - und ich tat dies. Glaubt mir, ich habe alles versucht und immer wieder Hiebe einstecken müssen. Denn er konnte dies nicht sehen, wollte es nicht sehen, weil seine Tür längst zu war. Dass mich dies natürlich selbst zu tiefst verunsichert hat und meinem Vertrauen zu ihm natürlich nicht förderlich war, entfernten wir uns immerfort. Dabei war ich es auch, die sich entfernte, weil seine Türe längst verschlossen war. Und so wuchs das Misstrauen seinerseits umso mehr, weil ich es mit meinem eigenen Rückzug, mit meinem Selbstschutz habe befeuert. Es wuchs so sehr, dass er alles in Frage stellen musste, am Ende auch mich in Frage stellen musste.
Das ganze macht mich unheimlich traurig. Traurig, weil ich tief in meinem Inneren glaube, dass wir beide uns als Menschen wichtig waren und jeder auf seine Weise versucht hat, mit seinen eigenen Dämonen in sich tragend an der Freundschaft festzuhalten, daran aber jeder auf seine Weise gescheitert ist. Dies ist bitter, ist es doch seine und meine Unfähigkeit gewesen dem anderen das Vertrauen entgegen gebracht zu haben, das wir brauchten. Wir gingen nicht mehr miteinander, sondern nebeneinander, ohne dass ich dies erkannte.
Ich habe mich die letzten Tage wahnsinnig schlecht gefühlt und ich habe oft gedacht, dass ich es sehr bereue überhaupt wieder nach der Tat so sehr einem Menschen vertraut zu haben. Aber das sollte ich nicht - mich schlecht fühlen. Ich sollte es als etwas Gutes sehen, dass ich trotz meiner Geschichte immer noch dazu fähig war und hoffentlich irgendwann auch wieder sein kann. Denn das ist mein Wesen, das, was zu mir gehört und das ich trotz größter Enttäuschung nicht vor mir selbst verschließen möchte, so wie er es macht.
Und damit bin ich meinem ehemals besten Freund wohl etwas voraus: ich verschließe mich nicht und gehe Freundschaften nach wie vor mit ganzer Seele und mit ganzem Herzen ein. Auch wenn das bedeutet wieder und immer wieder verletzt zu werden.
Er selbst sagt: keine Liebe ohne Vertrauen. Und es erklärt, warum dieser unglaublich liebenswerte Mensch so empfindlich auf Kritik reagiert und trotz seiner inneren Schönheit nicht liiert ist. Er steht sich selbst im Weg, genau so, wie ich mir im Weg stehe.
Warum ich das alles nochmal hier schreibe? Weil ich euch wissen lassen möchte, dass weder er der böse noch ich die böse in dieser Geschichte bin und war, sondern dass wir beide, beladen mit unseren eigenen Erfahrungen, einfach keinen gemeinsamen mehr gefunden haben. Nicht, weil ich dies nicht wollte, sonder weil er sehr wahrscheinlich nicht konnte. Im Film nennt man soetwas dann wohl Tragödie. Aber ich habe, und das ist denke ich sehr wertvoll für mich, erkannt, dass ich im letzten halben Jahr nichts hatte tun können. Auch habe ich erkannt, dass es nicht grundsätzlich an mir lag, weshalb diese Freundschaft ein so hässliches Ende nahm, sondern daran, dass er es nicht wieder zulassen konnte zu vertrauen.
Aus diesem Grund werde ich ihm auch keine Abschrift mehr zusenden und auch sonst keine Beweise mehr erbringen. Denn es wird nie genug sein, solange er nicht fähig ist zu vertrauen. Und manchmal bedeutet Vertrauen eben auch NICHT alles zu wissen, NICHT zu fordern sich vor dem anderen völlig nackig zu machen, sondern darauf zu vertrauen, dass es gute Gründe gibt, dies nicht zu tun.
Das Leben geht weiter. Es geht immer weiter. Für mich erstmal still.
Danke.