Ich habe eine Frage an euch, weil ich das Gefühl habe, dass meine Therapeutin momentan zu viel Rücksicht nimmt und ich gerne Rückmeldung von mehr als einer Person hätte.
Der besagte Freund wollte in der Vergangenheit folgende Dinge von mir:
- er wollte die Klinikberichte lesen
- er wollte das OEG Gutachten lesen
- er wollte meine Adioptionsurkunde sehen
- er wollte meine Masterurkunde sehen
- er wollte die Urteilsabschrift lesen
- er wollte eine Schweigepflichtsentbindung sowohl für meine Anwältin als auch für den Hausarzt.
- er wollte Mails mit Hilfsorganisationen lesen
- er wollte den Namen des Täters
Heute bin ich froh, dass ich vieles zurück gehalten habe. Ich wollte dies, weil es zum einen sehr, sehr intime Dinge sind und zum anderen, weil ich ihn auch schützen wollte.
Er sprach von Vertrauen. Ich bin mir nicht mehr sicher, ob diese Forderungen etwas mit Hilfe und Vertrauen zutun haben. Wir haben oft darüber geredet, auch gestritten, weil er es nicht verstehen wollte/konnte, dass dies - trotz und auch gerade wegen unserer engen Verbindung - meine Grenze doch überschreitet. Ich hatte nicht das Gefühl, dass es ihm dabei um Hilfe ging, sondern um Kontrolle und eben doch wieder sein persönliches Misstrauen, das ich natürlich erst spät erkannte.
Aber ist sowas normal? Oder war ich in diesen Dingen zu vorsichtig? Hättet ihr als bester Freund sowas verlangt und hättet ihr als beste Freundin dies okay gefunden?
Ich frage deshalb, weil mir durchaus bewusst ist, dass ich selbst oft zu misstrauisch bin und war und ich mir Gedanken mache, ob ich da zu ungerecht zu ihm war, schließlich hat er mir mit all seiner Kraft und Seele durch diese Zeit auch geholfen.
Wäre ich all dies ihm schuldig gewesen als beste Freundin?