Ich danke für Eure Beiträge insgesamt. Anmerkung: ich kann auch ohne Diktieren schreiben und ja, das funktioniert noch nicht optimal, aber die Software ist bereits besser als früher. (ich mache das auch nur dann, wenn ich noch was Anderes zu tun habe).
Im Prinzip bin ich ja erst seit 2 Wochen dabei, sprich ich habe die Nachhilfe noch nie auf einem Level betrieben, dass ich davon leben konnte. Genau wie Cloudy sagt, ist es selbstredend, dass ich mir noch eine weitere Tätigkeit dazu suche. Ich habe ja Marktforschung betrieben und mich auch mit vielen Leuten unterhalten, die auch hier im Umkreis wohnen: diese genannten Stundensätze sind wirklich das Maximum, was man hier nehmen kann. Wenn ich in einem anderen Bereich von Hamburg wohnen würde, wäre das vielleicht etwas Anderes. Ich bin so wirklich der Meinung, dass man das mit der reinen Nachhilfe nur auf einem "Taschengeld-Niveau" neben einer sozialversicherungspflichtigen Tätigkeit betreiben kann oder dass man eben aufstocken muss: so betreiben es auch viele, wie ich gelesen und gehört habe.
Für viele Leute ist Nachhilfe ein reiner Schüler- und Studierendenjob, weil es eben so unsicher ist. Genau wie Findefuchs schreibt, gehen dann viele lieber zu den Billiganbietern über. Die Kunden, die ich allerdings jetzt akquiriert habe, zahlen den Betrag gerne. Das sind allerdings nur erst mal 6 Kunden - und 2 Personen habe ich auf Warteliste, sprich das Eine beginnt im März und das Andere ist mehr oder weniger nur eine Klausur- und Prüfungsvorbereitung: ich nehme so etwas mit, weil ich am Anfang stehe und weil ich es noch nicht über Mundpropaganda laufen habe.
Ich habe in der Anfangsphase jetzt z.T. 16 Euro genommen oder bin bei Doppelstunden 2, 3 Euro runtergegangen, um erst mal einen Fuß in der Tür zu haben. Wenn diese Kunden mich weiterempfehlen und sich ein neuer Kunde bei mir meldet, kann man denen immer noch sagen, dass das Einführungspreise waren. Ich habe ja den Satz bereits erhöht, sowohl für den Tarif zu Hause, als auch für die Auswärtstermine.
Im Übrigen biete ich Auswärtstermine wirklich nur an, wenn ich diese per Fahrrad oder mit 2, 3, 4 Bus- und Bahnstationen erreichen kann - andernfalls lohnt sich der Aufwand nicht. Zwei Auswärtstermine verbinde ich auch miteinander gegenwärtig.
Ich habe ansonsten noch eine größere Stelle dazu, wo ich 2*4h die Woche arbeite, aber das ist auch nur auf Übungsleiterniveau. Ansonsten habe ich jetzt noch 2 Bewerbungsgespräche.
Der Job, den ich in der Schule habe, ist leider nicht zustande gekommen.
Im Moment habe ich das Ganze auch nicht als Hauptgewerbe laufen, sprich ich stocke mit Hartz IV auf. Ich habe das Ganze so angefangen, damit ich überhaupt etwas habe, was ich dem Amt präsentieren kann. Darüber hinaus absolviere ich einen Fernlehrgang und habe mein Gewerbe auch nur als "Kleingewerbe in Nebentätigkeit" laufen.
Diejenigen, die mir die Stundensätze partout nicht bezahlen wollen, sind im Übrigen diejenigen, die ich aus eigener Initiative auf deren Anzeigen hin kontaktiert habe. Wenn man mich auf meine eigenen Inserate hin anschreibt oder anruft, akzeptieren die Kunden meine genannten Stundensätze i.d.R.
Ich bin wirklich hart am Arbeiten, dass ich 1-2 Tätigkeiten - max. 3 Tätigkeiten, im Notfall - habe, mit denen ich wenigstens mal über die 1000 Euro Marke komme.
So einfach, wie sich viele das hier und anderswo vorstellen, ist das auch als Akademiker nicht. Den akademischen Abschluss habe ich ja - mir fehlt eben nur das 2. Examen.
Ich habe mich jetzt wirklich auf eine Vielzahl von Stellen im pädagogischen und bildungsspezifischen Bereich beworben und bekomme auch zu fast jeder Bewerbung einen Termin. Dennoch ist nicht jede Arbeitsstelle machbar. Teilweise können die mir nur die von Cloudy genannten wenigen Arbeitsstunden bieten oder das Gehalt ist auf so geringer Honorarbasis, dass ich selbst mit meiner unsicheren Nachhilfe-Tätigkeit noch mehr heraus hätte.
Im pädagogischen Bereich wird sehr wenig auf "sozialversicherungspflichtiger Basis" angeboten.
Ich habe mich jetzt auf alles Mögliche beworben, was irgendwo geht: Kita-Assistenz, Schulbegleitung, Nachmittagsbetreuung für Schulen und Kindergärten, dann auf Stellen im Lerntherapiebereich (bei dem einen Institut fanden die mich sehr gut, aber die haben keine Stellen und bei dem anderen Institut habe ich kommende Woche ein Gespräch).
In dem therapeutischen Bereich kann ich im Grunde erst mal nur in einem geschützten Rahmen, sprich in einem Institut oder in einer Praxis arbeiten. Ich bin mit dem Fernlehrgang schon relativ weit, aber ich bräuchte dennoch ein wenig Einarbeitung und ein wenig mehr Praxis.
Habe in dem Bereich bereits gearbeitet, aber das war nur für ganz kurze Zeit.
Im Therapiebereich könnte ich eher die von Findefuchs genannten Stundensätze nehmen. Da liegt der Stundensatz wirklich zwischen 45-75 Euro, je nachdem, ob man mit dem Jugendamt zusammenarbeitet oder die Eltern die Therapie selbst bezahlen müssen.
Seitdem es die ganzen Nachhilfeinstitute und auch die schulinternen Förderkurse gibt, ist es einfach schwierig geworden. Ich hatte zeitweise bei der Nachhilfe wirklich eine hohe Nachfrage, ohne viel dafür tun zu müssen, das war vor ca. 3-4 Jahren. Innerhalb meines Referendariats haben die einzelnen Bundesländer jedoch angefangen, die schulinternen Hausaufgaben- und Betreuungsangebote zu etablieren.
Was die Stundensätze als solche angeht: es gibt kaum Institutionen, in denen die AGs wirklich viel bezahlen. VHS, Deutschkurse bei Sprachinstituten, Schülerhilfe, Studienkreis usw.: die Honorare liegen bei 12-22 Euro pro 45 Minuten. Da ich bei einigen dieser Institute bereits gearbeitet habe, kenne ich die Marktpreise.
Zum anderen verdient man bei den schulinternen Kursen einen Tarifsatz von 17,33/45 Minuten. Es wird eben seitens der AGs davon ausgegangen, dass die Leute, die für dieses Geld arbeiten, Werkstudenten oder Schüler sind.
Somit kann man sagen, dass ich jetzt nicht alleine dafür verantwortlich bin, dass der Markt ist, wie er ist. Viele bieten es wirklich sehr günstig an, u.a. auch viele Lehrer, und da viele Leute nur nach dem Preis gehen? Das ist vielen egal mit den Eingangsgesprächen, ob ich 5 Fächer bedienen kann, Lehrer bin usw. Nordrheiner hat demzufolge schon Recht, dass es darauf ankommt, wo die Leute ihre Prioritäten setzen.
Das hat jetzt nicht nur etwas mit Marketing und Selbstdarstellung zu tun, denn das beherrsche ich; aber ich sehe das auch nicht ein, die Leute jetzt krampfhaft davon überzeugen zu müssen, dass die bei mir Unterricht nehmen. Ich argumentiere und rechne bis zu einem gewissen Grad vor, weshalb ich diese Stundensätze nehme, aber ich diskutiere das auch keine 20 Minuten.
@ Cloudy: ich bin, was meine Abschlussprüfung angeht, juristisch dagegen vorgegangen. Das Procedere läuft entsprechend noch. Mit diesem Abschluss hätte ich immerhin bei Bewerbungen noch mehr Möglichkeiten und müsste mich nicht nonstop rechtfertigen.