_esperanza_
Mitglied
Guten Abend zusammen,
ich möchte mal den Frust eines Paketzustellers hier niederschreiben.
Im Kern regt mich eine Sache sowasvon auf: Die Leute bestellen zich Pakete, täglich, sind aber nie zu Hause.
Ich weiß natürlich, dass die Kunden auf der Arbeit sind, aber warum sind diese dann nicht so schlau, ihre Pakete direkt an eine Packstation oder Filiale zu adressieren? Damit erspart man dem Zusteller die Fahrt zur Hausadresse. Damit hätte der Zusteller locker weitere 4 Minuten Zeit eingespart. Würden das wirklich alle Leute machen, die vormittags und nachmittags auf der Arbeit sind, würde man uns Zustellern viele unnötige Fahrten ersparen. Und dann gäbe es auch mal endlich früher Feierabend. Für diejenigen, die das nicht nachvollziehen können, mal eine Zusammenstellung meines Tagesablaufs (teilweise etwas überspitzt):
Arbeitsbeginn um 8, Einladen bis ca. 95: Bei dieser Zeitspanne kann man davon ausgehen, dass der Zusteller bis zu 200 Pakete ins Fahrzeug eingeladen hat.
95 - Alle Unterlagen noch schnell zusammen suchen, noch mal zur Toilette, dann kann es um 9:30 losgehen.
9:45 - Im Zustellgebiet angekommen, erste Hürde: Über die Berge an riesigen und sperrigen Pakete steigen, um die richtigen für die jeweiligen ersten Lieferadressen zu finden.
10:45 - Die sperrigen Pakete sind endlich weg, nun wird es etwas angenehmer mit dem Ausliefern. Aber bis jetzt hat man vielleicht gerade mal 30 der 200 Pakete weg bekommen. Mindestens 10 davon wurden an eine Filiale benachrichtigt, da der Kunde nicht anzutreffen war ...........................................................................................
12 Uhr - Halbzeit: Erste Hälfte ist fürs Einladen aller und fürs Ausliefern der ersten ca. 60 Pakete drauf gegangen.
12.05 - Ein Kunde hat wieder drei Pakete Hundefutter á 30,05 kg bestellt. Zusteller lädt diese auf Sackkarre und begibt sich zum Mehrfamilienhaus. Kunde ist zwar da, wohnt aber im 6. Stock. Zusteller legt Pakete einfach im Erdgeschoss ab und zieht von dannen. (Hab ich persönlich noch nie gemacht, aber manchmal würde ich es echt gerne tun. Wie egoistisch sind die Leute eigentlich? Warum kommt man dem Zusteller nicht entgegen und bietet die Hilfe an?! Zu zweit lassen sich diese wirklich schweren und beim Tragen auch rückenschädigenden Pakete doch wirklich einfacher transportieren.)
15 Uhr - Feierabend in Sicht: Noch 40 Pakete im Bully. Pünktlichen Feierabend wird es aber wohl nicht geben, denn die restlichen Pakete kriegt man definitiv nicht in einer Stunde weg.
17 Uhr - schnell noch zur Filiale und die 20 Pakete abgeben, die beim Kunden nicht abgeliefert werden konnten, da dieser nicht anzutreffen war ...................................................................................................
17:30 - im Paketzentrum wieder angekommen, das Fahrzeug entladen und abgestellt, muss man sich nun bei einem Paketzentrum-Mitarbeiter abmelden. Man nennt die Kilometerzahl und die Zahl der an die Filiale benachrichtigten Sendungen. Diese sollte nach Möglichkeit nicht über 5 % der gesamten, ins Zustellfahrzeug geladenen Paketmenge sein (bei 20 benachrichtigten Paketen wären das schon 10 % !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!) - (Der Paketdienstleister muss ja pro Paket etwas Geld an die Filiale abdrücken ... was ja auch richtig so ist, aber dann doch bitte nicht den Zusteller noch zusätzlich unter Druck setzen.)
17:31 - Feierabend!!!!
Ja Leute, ihr habt richtig gelesen. Wenn ihr nicht zu Hause seid, setzt ihr den Zusteller indirekt noch mehr unter Druck. Idealerweise versteht ihr euch mit eurer Nachbarschaft nicht gut oder der Zusteller hat schlichtweg keine Zeit, 2 Nachbarn pro Abliefer-Adresse zu fragen, ob er das Paket annimmt. Dann muss er es an die Filiale benachrichtigen und erhöht damit seine prozentuale Quote.
Ich weiß, dass ihr Zusteller nicht gern habt. Sie sind meist unfreundlich und liefern die Pakete auch teilweise einfach vor die Haustür ab. Oder in den Briefkasten (googelt doch mal nach "von Briefkasten unterschrieben" - kleiner Funfact am Rande). ABER BEI 200 PAKETEN IM BULLY MIT 140 HAUSADRESSEN (manche Leute kriegen ja auch 2 oder mehr Pakete) STEHT MAN SO MASSIV UNTER DRUCK! -.-
Das will ich jetzt einfach mal so stehen lassen. Danke an die, die mit dem Lesen bis hier gekommen sind
ich möchte mal den Frust eines Paketzustellers hier niederschreiben.
Im Kern regt mich eine Sache sowasvon auf: Die Leute bestellen zich Pakete, täglich, sind aber nie zu Hause.
Ich weiß natürlich, dass die Kunden auf der Arbeit sind, aber warum sind diese dann nicht so schlau, ihre Pakete direkt an eine Packstation oder Filiale zu adressieren? Damit erspart man dem Zusteller die Fahrt zur Hausadresse. Damit hätte der Zusteller locker weitere 4 Minuten Zeit eingespart. Würden das wirklich alle Leute machen, die vormittags und nachmittags auf der Arbeit sind, würde man uns Zustellern viele unnötige Fahrten ersparen. Und dann gäbe es auch mal endlich früher Feierabend. Für diejenigen, die das nicht nachvollziehen können, mal eine Zusammenstellung meines Tagesablaufs (teilweise etwas überspitzt):
Arbeitsbeginn um 8, Einladen bis ca. 95: Bei dieser Zeitspanne kann man davon ausgehen, dass der Zusteller bis zu 200 Pakete ins Fahrzeug eingeladen hat.
95 - Alle Unterlagen noch schnell zusammen suchen, noch mal zur Toilette, dann kann es um 9:30 losgehen.
9:45 - Im Zustellgebiet angekommen, erste Hürde: Über die Berge an riesigen und sperrigen Pakete steigen, um die richtigen für die jeweiligen ersten Lieferadressen zu finden.
10:45 - Die sperrigen Pakete sind endlich weg, nun wird es etwas angenehmer mit dem Ausliefern. Aber bis jetzt hat man vielleicht gerade mal 30 der 200 Pakete weg bekommen. Mindestens 10 davon wurden an eine Filiale benachrichtigt, da der Kunde nicht anzutreffen war ...........................................................................................
12 Uhr - Halbzeit: Erste Hälfte ist fürs Einladen aller und fürs Ausliefern der ersten ca. 60 Pakete drauf gegangen.
12.05 - Ein Kunde hat wieder drei Pakete Hundefutter á 30,05 kg bestellt. Zusteller lädt diese auf Sackkarre und begibt sich zum Mehrfamilienhaus. Kunde ist zwar da, wohnt aber im 6. Stock. Zusteller legt Pakete einfach im Erdgeschoss ab und zieht von dannen. (Hab ich persönlich noch nie gemacht, aber manchmal würde ich es echt gerne tun. Wie egoistisch sind die Leute eigentlich? Warum kommt man dem Zusteller nicht entgegen und bietet die Hilfe an?! Zu zweit lassen sich diese wirklich schweren und beim Tragen auch rückenschädigenden Pakete doch wirklich einfacher transportieren.)
15 Uhr - Feierabend in Sicht: Noch 40 Pakete im Bully. Pünktlichen Feierabend wird es aber wohl nicht geben, denn die restlichen Pakete kriegt man definitiv nicht in einer Stunde weg.
17 Uhr - schnell noch zur Filiale und die 20 Pakete abgeben, die beim Kunden nicht abgeliefert werden konnten, da dieser nicht anzutreffen war ...................................................................................................
17:30 - im Paketzentrum wieder angekommen, das Fahrzeug entladen und abgestellt, muss man sich nun bei einem Paketzentrum-Mitarbeiter abmelden. Man nennt die Kilometerzahl und die Zahl der an die Filiale benachrichtigten Sendungen. Diese sollte nach Möglichkeit nicht über 5 % der gesamten, ins Zustellfahrzeug geladenen Paketmenge sein (bei 20 benachrichtigten Paketen wären das schon 10 % !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!) - (Der Paketdienstleister muss ja pro Paket etwas Geld an die Filiale abdrücken ... was ja auch richtig so ist, aber dann doch bitte nicht den Zusteller noch zusätzlich unter Druck setzen.)
17:31 - Feierabend!!!!
Ja Leute, ihr habt richtig gelesen. Wenn ihr nicht zu Hause seid, setzt ihr den Zusteller indirekt noch mehr unter Druck. Idealerweise versteht ihr euch mit eurer Nachbarschaft nicht gut oder der Zusteller hat schlichtweg keine Zeit, 2 Nachbarn pro Abliefer-Adresse zu fragen, ob er das Paket annimmt. Dann muss er es an die Filiale benachrichtigen und erhöht damit seine prozentuale Quote.
Ich weiß, dass ihr Zusteller nicht gern habt. Sie sind meist unfreundlich und liefern die Pakete auch teilweise einfach vor die Haustür ab. Oder in den Briefkasten (googelt doch mal nach "von Briefkasten unterschrieben" - kleiner Funfact am Rande). ABER BEI 200 PAKETEN IM BULLY MIT 140 HAUSADRESSEN (manche Leute kriegen ja auch 2 oder mehr Pakete) STEHT MAN SO MASSIV UNTER DRUCK! -.-
Das will ich jetzt einfach mal so stehen lassen. Danke an die, die mit dem Lesen bis hier gekommen sind