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Die Konferenz!

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T

Truth

Gast
Nachdem hier viel über Gott und Gottlose und Atheisten debattiert und diskutiert wird, hier mal eine Geschichte, die mich persönlich sehr angesprochen hat. Vielleicht gibt es ja jemanden, den diese Geschichte genauso anspricht, wie sie mich angesprochen hat und die ich so schnell nicht wieder vergessen habe:

Juden, Christen, Muslime, Hindus und Buddhisten versammeln sich in eier großen Halle zu eienm besonderen ökumenischen Gottesdiesnt. Die Türen des Saales sind geschlossen, plötzlich hören sie jemanden laut anklopfen. Erst ignorieren sie das Klopfen, doch dann geht einer an die Tür und öffnet sie. Ein Fremder steht davor. Er hat einen grauen Bart und graue Haare und trägt eine Brille. Er sieht aus wie ein gelehrter. Er tritt ein und geht direkt zur Kanzel, von wo aus er laut verkündet: "Ihr, die Ihr hier versammelt seid, wollt Eurem Nächsten gegenüber richtig handeln, doch von den wichtigsten Handlungen versteht Ihr gar nichts."

Erst gibt es ein wütendes Geschrei, und einige Mitglieder der Versammlung beschimpfen ihn und fordern, diesen aufdringlichen Fremden hinauszuschaffen. Doch gerade als fünf kräftige Männer - ein Jude, ein Christ, ein Muslim, ein Hindu und ein Buddhist - ihn von der Kanzel zerren wollen, steht jemand auf und ruft: "Wir wollen ihn erst anhören. Wir haben noch nicht erfahren, was er zu sagen hat. Wenn wir alle blind sind, mag er uns doch den Schleier von den Augen nehmen."

Die Versammlung wird still und der Fremde beginnt mit ruhiger, melodischer Stimme, die die Aufmerksamkeit aller fesselt, zu sprechen. Er sagt:

"Ich glaube, dass Ihr alle, die Ihr hier versammelt seid, ernsthaft den Wunsch hegt, Euch Eurem Nächsten gegenüber gut und richtig zu verhalten, dass Ihr ihm mit Respekt begegenen wollt und dass der Mensch bei Euch an oberster Stelle steht. Ihr habt den Armen Brot gegeben, habt gütig über Euren Nachbarn gesprochen, habt versucht, Eurem Freund zu helfen, der einen schmerzlichen Verlust erlitten hat und kommt nun nach Hause, wo Ihr Eure Frau pikiert und brummig vorfindet. Irgend etwas ist nicht in Ordnung, und Ihr wisst nicht, was es ist. Ihr denkt, vielleicht hängt es mit ihrer Menstruation zusammen, oder eines der Kinder hat sich ihr gegenüber garstig benommen. Am Abend greift Eure Frau Euch auf einmal an. Sie wirft Euch vor, dass Ihr Euch nicht um sie kümmert, dass Ihr nach Hause kommt und nicht einmal fragt, wie es ihr bei ihrem Vorstellungsgespräch an diesem Tag ergangen ist; Ihr ignoriertet sie einfach, erwartet, dass das Essen auf dem Tisch steht, doch einen Dank dafür erhalte sie nicht; sie habe es satt, so zu leben.

Euch platzt der Kragen. Ihr sagt, das sei alles nicht wahr; sie habe kein Recht, Euch so anzugreifen, und Ihr strengt Euch besonders an, Euch ihr gegenüber wei ein guter Ehemann zu verhalten. Trotzdem besteht sie darauf, dass sie sich so fühle. Ihr sagt ärgerlich, sie habe kein Recht, sich so zu fühlen. Darauf antwortet sie ruhig, ob sie sich nun so fühlen solle oder nicht, Tatsache sei, dass sie sich so fühle!

Wenn Ihr Euch später etwas beruhigt habt, spricht Eure Frau in aller Ruhe mit Euch. Sie sagt Euch, früher hättet Ihr ihr einen Kuss gegeben, bevor Ihr zur Arbeit ging, das tätet Ihr nicht mehr; früher seid Ihr zärtlich zu ihr gewesen, bevor Ihr miteinander schlieft, das sei nicht mehr so; Ihr hättet die Gewohnheit gehabt, ihr für das Essen, das sie kochte, zu danken, damit hätter Ihr aufgehört; Ihr hättet früher mit ihr über ihre Arbeit gesprochen, doch auch das sei vorbei. Sie fügt hinzu, es ginge ihr nicht um diese Dinge an sich, sei seien nur ein Zeichen für Eure Haltung. Sie fühle sich wie ein Gegenstand behandelt, wei ein Möbelstück, einfach benutzt. Ihr habt große Schwierigkeit, das alles zu verstehen, aber nach weiteren Gesprächen wird Euch manches klarer und Ihr müsst einiges von dem, was Eure Frau gesagt hat, wenn auch widerwillig, anerkennen. Ihr erinnert Euch daran, wei ein Kollege Euch einmal fragte, ob es Eurer Freu denn nichts ausmache, wenn Ihr, statt nach Hause zu gehen, Euren trauernden Frend besucht, um ihn zu trösten. Ihr müsst Euch selbst eingestehen, dass Ihr zu wenig Rücksicht auf sei genommen habt; Ihr ward Euch dessen nicht bewusst, aber Ihr habt Eurer Frau keinen hohen Wert beigemessen, und das spürt sie. Ihr sprecht mit großer Anerkennung über Eure Frau, aber emotional tritt sie für Euch nicht als Person in Erscheinung.

Über dieses emotionale Handeln möchte ich heute abend mit Euch allen sprechen, über dieses unsichtbare Handeln gegenüber der Frau, den Kindern, den Eltern, den Freunden und allen, die Euch nahestehen. Das ist die wichtigste Art des Handelns. Ich will versuchen, das zu erklären: Stellen wir uns wieder einen Ehemann und seine Frau vor. Beide haben eine gute Stelle. Der Ehemann ist Volkswirt und arbeitet bei der Regierung, die Frau ist Rechtsanwältig. Beide verdienen etwa gleich viel Geld. Sie teilen sich das Kochen und alle Haushaltspflichten. Der Mann ist der bessere Rechner und die Frau ist die bessere Organisatorin. Sie haben die häusliche Arbeitsteilung nach den unterschiedlichen persönlichen Fähigkeiten, nicht nach den traditionellen Geschlechterrollen geregelt. Wenn man die unterschiedlichen Fähigkeiten beider bewertet, dann erweist sich, dass sie sich die Waage halten und dass bei beiden soziale Kompetenz und Reife ziemlich gleich sind. Der Ehemann braucht nicht für den gemeinsamen Lebensunterhalt zu sorgen, weil auch seine Frau Geld verdient; die Frau braucht sich nicht ums Kochen und Bügeln zu kümmern, weil ihr Mann das auch tun kann und tatsächlich auch tut. Können die beiden einander etwas geben? Nur eines: Sie können einander emotional etwas geben. Diese Gabe ist "Etwas", sie ist real. Zwar kann man sie nicht sehen, nicht messen oder hören, und doch ist sie real. Etwas wird gegeben. Gelingt ihnen das aber nicht, dann haben sie nichts, was sie einander geben könnten. In traditionellen Gesellschaften hielten die Geschlechterrollen die Ehe zusammen. In der modernen Gesellschaft, die derartige feste Geschlechterrollen nicht mehr kennt, gibt es nur noch eine Sache, die die Ehepartner einander geben können: positives emotionales Handeln. Ich nenne das positive konstruktive Emotion. Sie erst verleiht der Ehe einen Sinn; das Wort "Sinn" trifft den Sachverhalt, den wir hier beschreiben.

Häufig leben zwei Ehepartner zusammen und behaupten einander zu lieben, sind sich aber nicht bewusst, wieviel negative emotionale Handlung zwischen ihnen abläuft. Beide können sehr "religiös" sein, können täglich ihre Gebete verrichten, Kranke besuchen, aufrichtig gute Werke tun - und trotzdem können sie entsetzlich grausam zueinander sein. Der Mann kann die Fähigkeit seiner Frau, zu denken und schöpferisch tätig zu sein, zunichte machen, und die Frau kann die Begabung des Mannes zum Ökonomen untergraben. Ihr denkt vielleicht, ich spreche hier von seltenen Fällen, aber nach meinen Forschungen würde ich schätzen, dass 80 % aller hier Anwesenden eine solche destruktive emotionale Aktivität ausüben, ohne das sie es wissen. Ja, ich würde so weit gehen zu sagen, dass manche von Euch ihren "religiösen Aktivitäten" nur nachgehen, um die emotional destruktiven Dinge, die sie in ihren intimen Beziehungen tun, vor sich selbst zu verbergen. Ihr tretet hinaus, um gute Werke zu tun, aber Eurer Frau, Eurem Mann, Euren Kindern und Eltern gegenüber wir Ihr emotional zerstörerisch.

Eure Religion ist dort am nötigsten, wo sie am meisten fehlt. Ob wir unseren Nächsten, ob wir einander gut oder schlecht behandeln, bemisst sich danach, wie wir einander emotional begegnen. Was wir emotional tun, bestimmt, ob unsere Behandlung des anderen gut oder schlecht ist. Nach außen hin behandle ich jemanden vielleicht höflich, aber emotional verrät mein Handeln, dass er mir nicht das geringste bedeutet. Könnte jemand alle meine emotionalen Handlungen der Person gegenüber erfassen und auswerten, ohne das Objekt sehen zu können, auf das mein Handeln bezogen ist, so würde er sagen, mein Objekt müsste irgend ein Abschaum oder ar Dreck sein. Meine vorherrschende Haltung ist in diesem Fall also Verachtung. Verächtlich, mit Abscheu und Spott kehre ich dem anderen den Rücken: "Schafft mir diese widerwärtige Kreatur aus dem Weg", drückt mein emotionales Handeln aus, durch das ich meine Verbindung mit dem anderen negiere, mich von ihm abwende.

Deshalb möchte ich allen Juden hier sagen: Wenn Ihr nach Hause geht, um das Sederfest zu feiern, obwohl Ihr verwundet seid und Schmerz empfindet; wenn Ihr der Ursache dieses Schmerzes den Rücken kehrt und Ihr Euch, um diesem Schmerz zu entfliehen und Euch zu trösten, dem Ritual zuwendet und dabei dem Objekt, das den Schmerz verursacht hat, den Rücken kehrt -, dann vollzieht Ihr ein leeres Ritual. Geht zurück zur Quelle Eures Schmerzes und stellt Euch ihm, bis Ihr ihn überwunden habt.

Ihr Christen, wenn Ihr in Eure Kirchen geht, um das Fest der Eucharistie zu feiern und über das Heilig Wort Gottes nachzudenken, und das tut, weil Ihr über die Reaktion derer, die Euch nahe sind, enttäuscht seid, dann wäre es besser, Ihr würdet aufhören, in die Kirche zu gehen, und Ihr würdet Euch statt dessen mutig der menschlichen Enttäuschung stellen, die Euch zu schaffen macht. Das ist der Ort Eures spirituellen Kampfes. Der Teufel, mit dem ihr zu kämpfen habt, steckt in Euch, in Eurem Nächsten - nicht in der Wüste, nicht fern von den Menschen.

Ihr Muslime, die Ihr freitags in die Moschee geht und Euch vor dem Mihrab auf den Boden werft! Wenn sich Eure Frau von Euch verwundet fühlt, wenn sie Euch grollt, Euch gegenüber verächtlich handelt, dann bedeutet das, dass Ihr emotionale Handlungen begangen habt, die dazu beigetragen und das gefördert haben. Steht rasch auf, verlasst die Moschee und macht den Schaden wieder gut.

Ihr Hindus, die Ihr über die Upanishaden meditiert und streng fastet! Euer fün Wochen altes Kind vermisst Euch. Es spürt, dass Ihr nicht da seid. Ihr vernachlässigt es; gebt Eure Askese und Meditation auf und geht und kümmert Euch um Euer Kind.

Irh Buddhisten, die Ihr in aller Demut mit Eurer Schale um almosen bettelt! Ihr habt eine verbitterte Fau zurückgelassen; kehrt zu ihr zurück, tretet vor sie, flieht nicht vor ihrem Spott. Wenn Ihr weglauft, überlasst Ihr Euch Mara und werdet sein Sklave. WennIhr Euch den Vorwürfen stellt, Euch mit ihnen auseinandersetzt, die berechtigten akzeptiert und die unberechtigten zurückweist, dann besieht Ihr Mara.

Ihr alle hier! Euer spiritueller Kampf findet nicht länger weit weg, in der Wüste oder in einer stillen Enklave statt. Ganz im Gegenteil, die großen emotionalen Stürme ereignen sich innerhalb der engsten Beziehungen; hier tobt der elementare Kampf zwischen Gut und Böse. Wenn Ihr Euch in Eure religiösen Praktiken flüchtet, entzieht Ihr Euch der spirituellen Auseinandersetzung.

An dieser Stelle steht eine junge Frau auf und frangt: "Wer seid Ihr denn? Woher habt Ihr Euer Wissen?"

"Ich bin Psychoanalytiker", antwortet der Redner.

"Was ist ein Psychoanalytiker?" fragt sie

"Ich bin jemand, der erforscht, welche seelischen Konflikte zwischen zwei Menschen entstehen können, die in enger Beziehung zueinander stehen, Menschen zwischen denen eine starke emotionale Aktivität herrscht."

"Dann seid Ihr derjenige, den wir brauchen, der uns lehren kann, denn wir haben unseren Weg verloren. Wir wollen auf unserer Konferenz gerade diskutieren, weshalb unsere Religionen in der modernen Welt ihren Sinn verloren haben. Ich glaube, Ihr habt den Schlüssel zu unseren Problemen", sagt die junge Frau, die zur Sprecherin für alle geworden ist.
 

Nevermind

Aktives Mitglied
Schöner Text, leider etwas futuristisch und idealistisch.

Die vorherrschenden Religionen überschneiden sich in einer wesentlichen Aussage die auch m.E. die wichtigste ist: "Die goldene Regel".
Trotz dieses Grundatzes, der ein harmonisches Zusammenleben theoretisch garantieren müsste, wird die Umsetzung durch die Schriften der einzelnen Religionen, und die damit verbundenen Spezifizierungen, praktisch unmöglich gemacht.

Dieses auf Biegen und Brechen konservative - teilweise reaktionäre - beharren auf den alten Schriften macht Religion für junge und moderne Menschen so uninteressant. Das ist zwar alles schon sehr allgemein geschrieben und lässt sich auch auf die heutige Lebensweise übertragen, allerdings sind das wieder Auslegungen. Und allein diese vielen Auslegungen der gleichen Schrift machen mich skeptisch.

Ich denke die Absicht der Autoren war eine Gute. Aber in allen Zeiten gab es Auslegungen, dessen einziger Zweck es war Leute zu bekehren um sie für die eigenen Ziele zu missbrauchen. Sei es Geld oder gar kriegerische Absichten, es ist doch alles vertreten.

Nun frage ich mich, muss ich mich für einen dieser Vereine entscheiden um an eine paranormale Kraft zu glauben? Muss ich dafür Kirchensteuer bezahlen? Muss ich dafür jeden Sonntag in irgendeinen Tempel gehen, nur weil jemand der Ansicht war, es ist Gottes Wille? Muss ich mir dafür irgendetwas abschneiden lassen, oder gar meinen Kindern, die gar keinen freien Willen über diese Entscheidung haben können?

Bei allem Respekt gegenüber Religionen. Ich halte es für töricht die Ansicht zu vertreten, man muss sein Leben und seinen Geist der Meinung eines Menschen anpassen, der sich dazu berufen fühlte, die richtige Auslegung einer religiösen Schrift parat zu haben.
 
T

Truth

Gast
Schöner Text, leider etwas futuristisch und idealistisch.

Die vorherrschenden Religionen überschneiden sich in einer wesentlichen Aussage die auch m.E. die wichtigste ist: "Die goldene Regel".
Absolut. Ich finde auch, das genau das zum Stolperstein wurde.

Ich glaube Religionen sind Ausdruck des Wunsches einen Sinn im Leben zu finden und hinter allen Religionen steckt ein spiritueller Initiator, der es gut gemeint hat. Alles jedoch, was institutionalisiert wird birgt große Stolperfallen. Ich spreche den Religionen und ihren Anhängern nicht den Wunsch nach dem Guten ab. Der Wunsch war da, was daraus gemacht wurde, hat eine Richtung eingeschlagen, die nicht befreiend wirkt.
 

Sigi

Sehr aktives Mitglied
Hallo Truth, deinen Eingangstext könnte man auch kürzer darstellen:

Lies 1. Korinther 13:1-3!


Sigi
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.

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