Riva
Neues Mitglied
Hallo Leute,
ich muss euch nun auch mal mein Leid klagen, und zwar geht es um meinen Freund, besser gesagt um seine Familie. Er ist 25 und lebt noch zuhause. Als er damals seine Ausbildung zum Informatiker begonnen hat, hatte er laut seiner Aussage keinen Grund, von daheim auszuziehen, da er ohnehin Single war. Er ist generell kein Mensch, der gerne allein ist und da er eine Großfamilie hat (er bewohnt mit 2 Geschwistern einen Stock im Haus), bot es sich an, zuhause wohnen zu bleiben.
Nach der Ausbildung wurde er leider nicht übernommen, weshalb er seitdem auf Arbeitsplatzsuche ist. Den Zivi hat er dazwischengeschoben, doch nun ist er seit ca. einem Jahr ohne Beschäftigung. Er bewirbt sich zwar, hat aber wie es scheint eher schlechte Karten, da ihm die Berufserfahrung fehlt.
Das eigentliche Problem ist sein Vater. Er verhält sich meinem Freund - und auch mir - gegenüber enorm respektlos, platzt z.B. ohne Anzuklopfen ins Zimmer rein (bevorzugt Samstag- oder Sonntagmorgens zu einer entsprechend unchristlichen Uhrzeit), beleidigt ihn mit Ausdrücken wie "faules Schwein" und ähnlichen Nettigkeiten und wird sogar handgreiflich, sprich, er schlägt meinen Freund ins Gesicht, mit der Faust. Heute hat er ihm sogar komplett den Strom abgedreht.
Wohlgemerkt, mein Freund ist kein aufmüpfiger, dauerkiffender Teenager, er ist 25.
Sein Vater ist einer dieser Menschen, für die Arbeit wirklich ALLES bedeutet und der keine 10 Minuten untätig sein kann, er arbeitet wirklich permanent, egal ob in seinem Ganztagsjob, am Haus, bei Bekannten, irgendwas muss immer gemacht werden und da ist ihm sein Sohn mit seiner Arbeitslosigkeit natürlich ein Dorn im Auge. Und ich wohl auch, da ich ja "nur" studiere, statt 8 Stunden täglich zu schuften.
Einerseits kann ich ja nachvollziehen, dass die Eltern sowas nicht gerne sehen, andererseits, mein Freund hilft im Haushalt oder bei div. Arbeiten, für die ihn sein Vater einspannt und zahlt auch alles aus eigener Tasche (Strom, Versicherung etc.). Er ist ein sehr sensibler Mensch der Streit und Auseinandersetzungen hasst, doch mit seinem Vater kann man definitiv kein normales Wort reden.
Er will von seinen Argumenten nichts hören und wird sofort ausfallend, laut, beleidigend.
Mein Freund zieht sich dadurch natürlich immer mehr vom Familienleben zurück, wie z.B. vom familiären Essen, da ihm dort auch permanent nur Beleidigungen und Vorwürfe an den Kopf geknallt werden, wie ich selbst schon live und in Farbe miterleben durfte - leider. Mich beschleicht zudem desöfteren das Gefühl, dass er, als einziger Junge unter 3 Mädels, permanent als der Sündenbock hingestellt wird, bzw. man ihm mehr zumutet - in psychischer Hinsicht - als seinen 3 Schwestern.
Sein Vater meinte erst kürzlich, er solle sich gefälligst mal einen anständigen Job auf dem Bau suchen, denn er müsse ja noch seine faule, arbeitsunwillige Freundin unterhalten, später mal. (!!!)
Ich dachte echt, ich höre nicht richtig.
Leider weiß sein alter Herr, dass ich mal eine Ausbildung abgebrochen habe und sowas geht für ihn natürlich auch GAR NICHT, da er seit seinem 16. Lebensjahr im selben Betrieb rackert. Und als Studentin tauge ich ja wie gesagt in seinen Augen eh nichts, da Studenten nur zu faul sind um zu arbeiten. Soviel dazu.
Ich weiß auch nicht so recht, was ich gerne von euch lesen würde, im Grunde gibt es ja nur die Option mit dem Ausziehen, allerdings fällt zusammenziehen ohnehin erstmal flach, da mir hierfür das nötige Kleingeld fehlt und ich vorübergehend wieder bei meinen Eltern eingezogen bin, weil meine Uni praktischerweise hier um die Ecke liegt. Sein Budget ist durch seine Arbeitslosigkeit und die ständigen Ausgaben natürlich auch enorm begrenzt.
Es belastet mich einfach nur so sehr, weil ich ständig miterleben muss, dass er zuhause behandelt wird wie ein dritte-Klasse-Mensch und ich ihm nicht helfen, sondern nur zuschauen kann. Sein Vater ist quasi eine tickende Zeitbombe und seine Mutter wechselt ihre Launen ebenfalls von "scheinheilig-überfreundlich" in null komma nix zu gehässig, vorwurfsvoll, denunzierend.
Durch diese ständige Fertigmacherei wird er immer antriebsloser und dann kommt natürlich noch die Sache mit den Absagen auf seine Bewerbungen hinzu, die ja auch nicht gerade zum Weitermachen motivieren.
Der Witz ist auch, seine Familie ist extrem gläubig. Man kommt quasi an keinem "Gottes blutiger Bannstrahl der Rache wird alle Ungläubigen treffen"-Slogan vorbei, wenn man dort durchs Haus läuft, es wird vor jeder Mahlzeit gebetet und nach außen hin geben sie echt das Bild einer perfekten happy Family ab. Umso weniger verstehe ich, wie man sich dann gegenüber seinem eigenen Kind so dermaßen asozial verhalten kann.
Nicht zuletzt belastet diese verfahrene Situation auch unsere Beziehung enorm, da er mich jedes Wochenende quasi "zwingen" muss, die 2 Tage zu ihm zu fahren, weil ich mich dort so furchtbar unwohl fühle, logischerweise.
Das Wochenende bei mir zu verbringen wäre zwar möglich, ich wohne allerdings in einem ziemlichen Kuhkaff, wo man erstmal kilometerweit durch die Pampa gurken muss zum nächsten Kino oder ähnlichem. Mit meinen Eltern verstehe ich mich zwar gut, aber wir wohnen alle auf einem Stockwerk, ergo ist da nicht viel mit Privatsphäre und solchen Dingen. Zumal es leider auch am Platz mangelt, um jedes Wochenende dort aufeinanderzuhocken.
Naja. Danke fürs Lesen, vielleicht schreibt ja jemand was dazu. :/
ich muss euch nun auch mal mein Leid klagen, und zwar geht es um meinen Freund, besser gesagt um seine Familie. Er ist 25 und lebt noch zuhause. Als er damals seine Ausbildung zum Informatiker begonnen hat, hatte er laut seiner Aussage keinen Grund, von daheim auszuziehen, da er ohnehin Single war. Er ist generell kein Mensch, der gerne allein ist und da er eine Großfamilie hat (er bewohnt mit 2 Geschwistern einen Stock im Haus), bot es sich an, zuhause wohnen zu bleiben.
Nach der Ausbildung wurde er leider nicht übernommen, weshalb er seitdem auf Arbeitsplatzsuche ist. Den Zivi hat er dazwischengeschoben, doch nun ist er seit ca. einem Jahr ohne Beschäftigung. Er bewirbt sich zwar, hat aber wie es scheint eher schlechte Karten, da ihm die Berufserfahrung fehlt.
Das eigentliche Problem ist sein Vater. Er verhält sich meinem Freund - und auch mir - gegenüber enorm respektlos, platzt z.B. ohne Anzuklopfen ins Zimmer rein (bevorzugt Samstag- oder Sonntagmorgens zu einer entsprechend unchristlichen Uhrzeit), beleidigt ihn mit Ausdrücken wie "faules Schwein" und ähnlichen Nettigkeiten und wird sogar handgreiflich, sprich, er schlägt meinen Freund ins Gesicht, mit der Faust. Heute hat er ihm sogar komplett den Strom abgedreht.
Wohlgemerkt, mein Freund ist kein aufmüpfiger, dauerkiffender Teenager, er ist 25.
Sein Vater ist einer dieser Menschen, für die Arbeit wirklich ALLES bedeutet und der keine 10 Minuten untätig sein kann, er arbeitet wirklich permanent, egal ob in seinem Ganztagsjob, am Haus, bei Bekannten, irgendwas muss immer gemacht werden und da ist ihm sein Sohn mit seiner Arbeitslosigkeit natürlich ein Dorn im Auge. Und ich wohl auch, da ich ja "nur" studiere, statt 8 Stunden täglich zu schuften.
Einerseits kann ich ja nachvollziehen, dass die Eltern sowas nicht gerne sehen, andererseits, mein Freund hilft im Haushalt oder bei div. Arbeiten, für die ihn sein Vater einspannt und zahlt auch alles aus eigener Tasche (Strom, Versicherung etc.). Er ist ein sehr sensibler Mensch der Streit und Auseinandersetzungen hasst, doch mit seinem Vater kann man definitiv kein normales Wort reden.
Er will von seinen Argumenten nichts hören und wird sofort ausfallend, laut, beleidigend.
Mein Freund zieht sich dadurch natürlich immer mehr vom Familienleben zurück, wie z.B. vom familiären Essen, da ihm dort auch permanent nur Beleidigungen und Vorwürfe an den Kopf geknallt werden, wie ich selbst schon live und in Farbe miterleben durfte - leider. Mich beschleicht zudem desöfteren das Gefühl, dass er, als einziger Junge unter 3 Mädels, permanent als der Sündenbock hingestellt wird, bzw. man ihm mehr zumutet - in psychischer Hinsicht - als seinen 3 Schwestern.
Sein Vater meinte erst kürzlich, er solle sich gefälligst mal einen anständigen Job auf dem Bau suchen, denn er müsse ja noch seine faule, arbeitsunwillige Freundin unterhalten, später mal. (!!!)
Ich dachte echt, ich höre nicht richtig.
Leider weiß sein alter Herr, dass ich mal eine Ausbildung abgebrochen habe und sowas geht für ihn natürlich auch GAR NICHT, da er seit seinem 16. Lebensjahr im selben Betrieb rackert. Und als Studentin tauge ich ja wie gesagt in seinen Augen eh nichts, da Studenten nur zu faul sind um zu arbeiten. Soviel dazu.
Ich weiß auch nicht so recht, was ich gerne von euch lesen würde, im Grunde gibt es ja nur die Option mit dem Ausziehen, allerdings fällt zusammenziehen ohnehin erstmal flach, da mir hierfür das nötige Kleingeld fehlt und ich vorübergehend wieder bei meinen Eltern eingezogen bin, weil meine Uni praktischerweise hier um die Ecke liegt. Sein Budget ist durch seine Arbeitslosigkeit und die ständigen Ausgaben natürlich auch enorm begrenzt.
Es belastet mich einfach nur so sehr, weil ich ständig miterleben muss, dass er zuhause behandelt wird wie ein dritte-Klasse-Mensch und ich ihm nicht helfen, sondern nur zuschauen kann. Sein Vater ist quasi eine tickende Zeitbombe und seine Mutter wechselt ihre Launen ebenfalls von "scheinheilig-überfreundlich" in null komma nix zu gehässig, vorwurfsvoll, denunzierend.
Durch diese ständige Fertigmacherei wird er immer antriebsloser und dann kommt natürlich noch die Sache mit den Absagen auf seine Bewerbungen hinzu, die ja auch nicht gerade zum Weitermachen motivieren.
Der Witz ist auch, seine Familie ist extrem gläubig. Man kommt quasi an keinem "Gottes blutiger Bannstrahl der Rache wird alle Ungläubigen treffen"-Slogan vorbei, wenn man dort durchs Haus läuft, es wird vor jeder Mahlzeit gebetet und nach außen hin geben sie echt das Bild einer perfekten happy Family ab. Umso weniger verstehe ich, wie man sich dann gegenüber seinem eigenen Kind so dermaßen asozial verhalten kann.
Nicht zuletzt belastet diese verfahrene Situation auch unsere Beziehung enorm, da er mich jedes Wochenende quasi "zwingen" muss, die 2 Tage zu ihm zu fahren, weil ich mich dort so furchtbar unwohl fühle, logischerweise.
Das Wochenende bei mir zu verbringen wäre zwar möglich, ich wohne allerdings in einem ziemlichen Kuhkaff, wo man erstmal kilometerweit durch die Pampa gurken muss zum nächsten Kino oder ähnlichem. Mit meinen Eltern verstehe ich mich zwar gut, aber wir wohnen alle auf einem Stockwerk, ergo ist da nicht viel mit Privatsphäre und solchen Dingen. Zumal es leider auch am Platz mangelt, um jedes Wochenende dort aufeinanderzuhocken.
Naja. Danke fürs Lesen, vielleicht schreibt ja jemand was dazu. :/
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