A
Alleinerziehende Nachteule
Gast
Danke, danke, danke!Hallo Weltkind,
selbstverständlich ist meine Annahme nicht allgemeingültig. Diesen Anspruch hatte ich nie und er wäre völlig weltfremd. Meine Formulierung war da sicherlich missverständlich. Was ich damit ausdrücken wollte war, dass das eigene Empfinden und Hoffen vom Wollen und Können abweichen kann. Sein Kind zu einem eigenständigen Menschen erziehen zu wollen, dürfte für viel Menschen "normal" sein. Und doch kann es einem manchmal passieren, dass der eigene und vielleicht versteckte Wunsch nach Nähe dem entgegen steht. Ja klar, dass sollte nicht passieren und Kinder sollte nicht die Rolle eines Erwachsenen übernehmen müssen, und doch geschieht es leider immer wieder.
Dies zu realisieren erfordert aus meiner Sicht erst einmal die Bereitschaft, die eigenen Bedürfnisse zu spüren, um sie dann nicht über die eigenen Kinder, sondern über eine erwachsenere Strategie zu befriedigen. Mich stören bei diesen Diskussionen einfach die "Stempel" und die Bewertungen, die sich hinter so manchem Ratschlag verbergen: "Du nutzt Dein Kind emotional aus", "Das arme Kind", "Du klammerst". Das erzeugt einen Druck, eben kein "solcher Elternteil" sein zu wollen, der "so etwas" mit seinem Kind anstellt. Von diesen Gedanken bekommt das Kind vielleicht nicht einmal etwas mit, denn wahrscheinlich klappt der Alltag ganz gut.
Ich finde es wichtig, nicht nach dem Prinzip "Es kann nicht sein, was nicht sein darf" vorzugehen. Wenn ich mein Kind schmerzlich vermisse, macht mich das nicht zu einem schlechten oder klammernden Vater und die TE nicht zu einer schlechten Mutter. Wenn einem die ehemals gefühlte Nähe fehlt, dann bedeutet das noch lange nicht, dass man sie nicht loslassen kann, wenn es an der Zeit ist.
Mir schien, dass @Alleinerziehende Nachteule eher für ihre eigene Gefühlswelt um Unterstützung gebeten hat, denn um Hilfen für ihren Umgang mit ihrer Tochter, aber vielleicht täusche ich mich, kann sein. Unter uns (hoffentlich) Erwachsenen sollten solche Gedanken zur Sprache kommen dürfen, auch wenn sie wenig Eingang in die alltäglichen Entscheidungen im Umgang mit der Tochter finden . Zu wissen, dass das eigene Kind die Abnabelung, die Reibungsflächen, die Sicherheit und Geborgenheit nur für eine gewisse Zeit braucht, ist eine Sache. Was das mit einem selbst macht, kann noch einmal eine ganz andere sein, ohne dass man als Eltern versagt.
Du hast so wunderbare Worte gefunden, danke dafür. 🥰🥰