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Die Ehe meiner Mum zerbricht und sie mit ihr....

L

Leenchen

Gast
Hallo,
Ich bin 22 Jahre alt, studiere derzeit und lebe mit meinem Freund zusammen.

zur Vorgeschichte: Meine Eltern sind getrennt, seit ich noch ganz klein war und die ersten 12 Jahre meines Lebens habe ich bei meiner Mum verbracht, bevor ich zu meinem Dad gezogen bin. Meine Mutter hatte aufgrund ihrer psychischen Krankheit sowie Alkoholabhängigkeit immer Probleme ein stabiles Leben zu führen. Sie wechselte oft Jobs, zog um, hatte keine richtigen Freunde und leider auch einige schlechte Beziehungen (Schlägertypen, Drogenszene). Nachdem ich sie bei ihrem 2. Suizidversuch “gefunden” habe, zog ich zu meinem Dad; sie ging in Therapie und zog zu ihrem neuen Freund. Seitdem ist sie trocken, hat besagten Freund geheiratet und führt ein glückliches Leben. Ich habe gemerkt, dass mein Stiefpapa ihr zum ersten Mal den nötigen Halt und die Unterstützung gibt, die sie braucht und auch immer gesucht hatte.
Im Laufe der Zeit ist auch unsere Mutter-Tochter-Bindung stärker geworden und sie sagt, dass es ihr gut tut, offen über ihre Psyche mit mir reden zu können.

nun zum eigentlichen Problem: Seit ein paar Monaten geht es in ihrer Ehe immer mehr bergab. Mein Stiefpapa greift immer öfter zum Alkohol und ist mittlerweile jeden Abend betrunken. Meine mum hatte das eine Weile so hingenommen, aber seine Trunkenheit macht ihr natürlich zu schaffen, da er dann auch oft Dummheiten anstellt oder anfängt, mit ihr zu streiten. Wenn sie versucht darüber zu reden, winkt er nur ab oder ist sogar verärgert. Mittlerweile zeigt er ihr über den Tag die kalte Schulter, wirkt desinteressiert an allem oder sie streiten eben wegen jeder Kleinigkeit (auch wenn es nur das Verrücken des Tischs ist). Meine Mutter verzieht sich dann meistens ins Schlafzimmer, weint und schüttet mir ihr Herz aus. Am nächsten Tag versucht sie dann meist, die Wogen zu glätten aber er grenzt sie scheinbar mehr und mehr aus seinem Alltag/Leben aus. Vor ein paar Wochen hatten sie so einen heftigen Streit, dass meine Mum zum ersten Mal nach 10Jahren wieder zur Flasche griff und sich selbst (absichtlich) verletzte. Dann schrieb sie mir mitten in der Nacht 1000 Nachrichten die ich leider erst am nächsten Morgen las und mir panische Angst bereitete, da ich das Schlimmste erwartete. Es ist nichts “Verheerendes” passiert, aber seitdem trage ich diese Angst mit mir herum. Mein Stiefpapa sprach mehrmals betrunken von Scheidung, allerdings nie nüchtern. So wie ich ihn kenne, ich kann mir auch nicht vorstellen, dass er das wirklich möchte. Wenn das aber dennoch eintreten sollte, würde meiner Mutter wieder diese Stabilität weg genommen und sie wäre allein und mit gebrochenem Herzen. Natürlich wäre ich dann für sie da, aber ich weiß aus ihrer Vergangenheit, dass meine Mum in diesem seelischen Zustand sozusagen unberechenbar ist. Das merke ich schon jetzt, wenn sie mir nachts total verzweifelt Nachrichten schreibt. Manchmal steht sie nun garnicht mehr auf, sondern bleibt den ganzen Tag deprimiert im Bett, weil sie einfach nicht die Kraft hat, aufzustehen. Für mich weckt das sehr viele böse Erinnerungen und damit verbundene Sorgen. Am Liebsten würde ich sie jeden Tag besuchen, was mir aufgrund des Studiums und 3h Fahrt aber nicht möglich ist.
Ich mache mir ständig Gedanken, hab schlaflose Nächte und eine lähmende Panik, wenn ich abends Nachrichten von ihr bekomme.
Ihr meine Sorgen zu erzählen, kommt für mich nicht in Frage, weil ich weiß, dass sie sich dann komplett zurückzieht und in ihrer Verzweiflung versinkt. Sie hat schon immer ein schlechtes Gewissen mir gegenüber, weil ich als ihr “Kummerkasten” herhalte - gleichzeitig bin ich aber nun mal die einzige Person, mit der sie sprechen kann.
Freunden erzähle ich selten davon, da meine Geschichte Außenstehende nach meiner Erfahrung sehr zu überfordern scheint, was ich auch total verstehe. Meinem Dad kann ich davon auch nicht wirklich erzählen, da meine Eltern absolut kein gutes Verhältnis zueinander haben. Mein Freund weiß Bescheid und versucht mir Mut zu machen, aber ist wie viele andere auch, scheinbar sehr ratlos und überfordert mit meiner Sorge...Ich habe keine Ahnung, was ich tun soll.
 

Daoga

Urgestein
Wir wissen nichts über den Grund, warum der Stiefvater mit dem Saufen angefangen hat, ist es irgendwie die Schuld Deiner Mutter gewesen, weil sie mit ihren Problemen ihn langsam heruntergezogen hat, ohne es zu merken, oder hatte es andere Gründe wie z. B. Arbeitslosigkeit?
Vielleicht könnte es helfen, wenn die Mutter mal eine Zeitlang von ihm wegkommt, so daß sie lernt, sich auch wieder mal auf sich selber zu besinnen statt dauerabhängig von ihm zu sein. Ein vorübergehender Aufenthalt bei Dir und Deinem Freund kommt nicht in Frage? (Wäre einfacher wenn Du alleine wohnen würdest.)
Umgekehrt kann der Stiefvater, für sich allein, sich dann auch mal fragen was er eigentlich will, ob er im Suff enden will oder ob er fähig ist sein Leben wieder auf die Reihe zu kriegen. Sein Verhalten ist doppelt fahrlässig, wenn er doch wissen muß, daß Deine Mutter früher Alkoholikerin war. Oder saufen die beiden sich zusammen zu?
 

cucaracha

Urgestein
Versuche dich mehr um dein Leben mehr zu kümmern...
Es sind die Probleme deiner Eltern...und du kannst ihnen nicht helfen und sie nicht verändern.
Deine Mutter bräuchte eine Therapie und die Beiden sollten eine Paartherapie machen.
 

Muir

Aktives Mitglied
Hallo,

ich an deiner Stelle würde meine Mutter zu einer Trennung bewegen.
Nachdem was du geschrieben hast, sehe ich da sonst ein böses Ende folgen.
Deine Mutter verliert immer mehr an Stabilität und du hast bestimmt noch in sehr guter Erinnerung wie es deiner Mutter damals erging

Doch deine Mutter hat dann die Kurve gekriegt, was wirklich Respekt verdient. Doch da der 1. Absturz bestimmt doch noch mit Hemmungen einher ging am Anfang, ist nun die Hemmschwelle wieder in alte Muster zurückzufallen sehr sehr groß.

Ich denke, noch kannst du deine Mutter erreichen und sie eventuell davon überzeugen das eine Trennung auf Zeit wohl das Beste wäre.
Vielleicht kommen dann deine Mutter und dein Stiefvater eher wieder auf einer gesunden Basis zusammen.

Du wirst, wenn sich nicht schnell etwas ändert, den Absturz deiner Mutter nicht verhindern.
Auch nicht, wenn du deiner Mutter, deine Sorgen und Ängste nicht
mitteilst. Du denkst das du sie so schonst, doch die Wahrheit ist manchmal zielführender. Ausserdem bist du auf dem besten Weg Co-abhängig zu werden. Ich vermute fast, du bist es schon.

Wie soll denn dein persönliches Leben aussehen?
Willst du dein Leben jetzt auf Eis legen solange deine Mutter massive Probleme hat?

Die Schwierigkeiten fangen nicht erst an, mit einer eventuellen Trennung von ihrem Mann. Die Schwierigkeiten sind jetzt schon da.
Stabilität und Halt sind bei deiner Mutter nicht mehr vorhanden.
Der Partner gibt ihr diesbezüglich auch nichts mehr davon.
Deine Mutter steht aus dem Bett nicht mehr auf, hier gilt es jetzt zu handeln.
Gehe mit ihr zum Arzt, überzeuge sie, dass sie Hilfe braucht.
Das ist wirksamer als das du als Therapeutin für sie fungierst.
Das bringt nichts. Dir nicht und auch deiner Mutter.

Falls du nun wirklich nicht weißt, wie du dich Verhalten sollst, hole dir entsprechende fachliche Rat ein.

Viele Grüße und alles Gute,
Muir
 

unbeleidigte Leberwurst

Aktives Mitglied
..Ich habe keine Ahnung, was ich tun soll.
Ich fürchte, Du kannst wenig tun.

Wahrscheinlich ist Deine Mutter in einer ähnlichen Situation wie damals Dein Vater.
Der würde Dir sagen, dass Du einem Alkoholiker nicht helfen kannst, solange er das nicht selber will.

Das einzige wäre, Deine Mutter zu ermuntern, sich räumlich zu trennen, damit sie ihn nihct besoffen erleben muss.
 
G

Gelöscht 5176

Gast
Hallo Leenchen,
In deiner Familie sind die Rollen vertauscht. Du übernimmst Verantwortung für deine Mutter und sorgst dich um sie!
Leenchen, wer denkt an dich? Weder deine Mama, noch dein Vater, geschweige dein Stiefvater!
Du bist doch selbst noch so jung, bräuchtest den Rückhalt deiner Familie. Stattdessen wird dir so eine Last aufgebürdet.
Leenchen, es ist schön wenn dir deine Mama am Herzen liegt. Aber sie ist erwachsen und muss selbst mit ihrem Leben klar kommen.
Du hast genug mit deinem Studium zu tun und brauchst Kraft und Ruhe um dich zu konzentrieren.
Biete ihr Hilfe an, indem du sie zum Arzt begleitest. Vielleicht bringt ihr eine Kur in einer psychosomatischen Klinik Hilfe. Aber setz Grenzen. Du bist nicht für ihr Leben verantwortlich.
Je mehr du dich um sie kümmerst, desto mehr wird sie dich fordern.
Ansonsten kann ich dir nur raten, dich auf dein Leben zu konzentrieren.

Du hast mein aufrichtiges Mitgefühl. Pass auf dich auf.
 

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