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Die Demenz meines Opas macht mich kaputt =(

Guten Abend ihr Lieben!
Ich muss mich hier auch mal wieder auslassen und etwas von der Seele schreiben.
Momentan ist mein Leben ein absolutes Chaos und ich glaube schlimmer kann es fast
nicht mehr werden. Als wäre es nicht alles schon schwer genug wurde bei meinem Opa vor
einer Weile Alzheimer Demenz festgestellt.
Vergesslich und etwas aufbrausend war er schon ca. 1 Jahr und es wird nun immer schlimmer.
Gestern habe ich es zum ersten Mal richtig mitbekommen, wie weit es wirklich schon ist mit ihm. Ich saß am Abend unten im Wohnzimmer und habe noch etwas fern gesehen. Irgendwann hörte ich von oben ein Poltern aus dem Schlafzimmer meiner Großeltern. Also bin ich nachsehen gegangen weil ich mir eben Sorgen gemacht habe.
Als ich langsam die Tür öffnete, traute ich meinen Augen kaum. Mein Opa saß auf dem Boden neben dem Bett und ist dann auch noch dort herrum gerollt und unkontrolliert auf dem bett rumgeklettert. Er hat gebrabbelt wie ein Kleinkind und man konnte ihn kaum verstehen. Er lachte auch, streckte die Zunge raus und riss an den Gardinen rum. Irgendwann ist er gott sei dank wieder eingeschlafen. Was ich da erlebt habe konnte ich garnicht begreifen. Er hat mich nicht mehr erkannt und auch gesagt er schlägt mich wenn ich nicht gehe. Oma saß weinend am Bettrand und wusste dazu nichts mehr zu sagen. Ich war so in Panik, dass ich den Notarzt anrufen wollte, was meine Oma aber nicht wollte. Also habe ich es gelassen. Was hätte das gebracht? Was hätten sie mit ihm gemacht?
Oma meinte auch heute morgen (eigentlich ja schon gestern ^^), dass es nicht das erste Mal vorgefallen ist, aber lange nicht so schlimm wir am vorherigen Abend.
Mich macht das so unendlich fertig. Ich weiß, dass er dafür nichts kann, aber ich kann nicht mehr schlafen (bin die 2. Nacht wach), essen oder sonst irgendetwas Sinnvolles tun. Meiner Oma geht es da nicht anders, aber das komische ist, dass er am Tag verhältnismäßig normal ist. Zwar leicht aufbrausend und schimpft viel, aber er kann sogar noch Autofahren und der Alltag klappt gut. Nichts was einem übermäßig Sorgen machen könnte. Wie kann er dann so anders sein in der Nacht, dass er am Morgen davon nichts mehr weiß? Wer ist dieser Mensch? Ich kann nicht mehr und drehe langsam durch. Helfen lassen will er sich auch nicht und sagt zu meiner Oma immer nur sie wolle ihn loswerden wollen, wenn er in eine Klinik muss oder so. Das macht sie auch fertig, da sie ja auch nur gutes will. Meine Großeltern sind alles was ich noch an Familie habe und dass ich mich Sorge ist wohl verständlich, aber was kann ich machen, damit es mir besser geht? Damit meine Oma und ich besser damit umgehen können? Ich bin Borderlinerin und meine Oma leidet ebenfalls an Depressionen (momentan ist alles gut, aber wenns so weitergeht bestimmt nicht mehr)... Ich bin mehr als verzweifelt!
Ich will meine Oma nicht allein lassen damit und ausziehen. Sie braucht mich doch und mein Opa auch! :wein::wein::wein:

Mein Opa ist gestern übrigens 71 Jahre alt geworden, hat Diabetes und sein Bruder (75Jahren) leidet bereits seit ein paar Jahren an Alzheimer Demenz.

traurige und verzweifelte Grüße
EinsamerEngel :wein:
 
E

emma333

Gast
Hey, das tut mir sehr Leid für Deine Oma und Dich! Für Deinen Opa natürlich auch! Aber ich denke, ohne prof. Hilfe werdet Ihr da nicht auskommen.

Ich selber kann Dir da auch keine Tipps geben. Aber es gibt eine Webseite, wo Du Dich erkundigen kannst. Soweit ich weiß, ist die 0800-Nr. sogar kostenlos.
Aber dort kann man Sir sicherlich fachmännischer weiter helfen...
Hier der Link zur Webseite


Ich wünsche Dir und Deinen Großeltern alles Gute!


PS: Autofahren sollte Dein Opa aber besser nicht mehr... auch wenns schwer fällt und es allgemein noch gut klappt.
 

Beate

Sehr aktives Mitglied
Lieber EinsamerEngel, die Erkenntnis zu bekommen, dass ein Angehöriger Alzheimer (Demenz) hat tut weh. Für uns Enkel/Töchter/Söhne/Ehefrau/mann ist das eine neue und schwer zu akzeptierende Tatsache.

Mir selber hilft es, wenn ich lese wie es anderen Menschen geht, wenn sie erfahren und erleben einen Menschen mit dieser Krankheit um sich zu haben.

Es gibt Bücher die einiges erklären und mir im Umgang meines Vaters helfen; z.B. IRRE! von Manfred Lütz

Es schmerzt sehr einen Menschen mit fremdem Verhalten zu sehen, einen Menschen zu erleben der wird wie ein Kind. EinsamerEngel dein Großvater sollte einem Neurologen/Psychiater vorgestellt werden, denn der könnte vielleicht eine Bedarfsmedikation gegen aggressives Verhalten verschreiben.

Ich weiß wie du dich fühlst - auch ich sehe meinen Vater mit seiner Demenz vor mir und denke "früher warst du ganz anders". Mein Vater wird oft sehr böse, spricht mit einem Stofftier, beschuldigt Menschen ihm etwas weggenommen zu haben usw. .

Ich drück dich lieb und wünsche dir viel Kraft.
 

Melisse

Aktives Mitglied
Hallo Einsamer Engel,

Beim Lesen deines Beitrags sind mir die Tränen gekommen. Weil ich an meine Eltern denken musste, die nun auch nicht mehr so jung sind. Ich habe mir schon oft Gedanken darüber gemacht, was wohl ist, wenn einer von denen an Krebs oder Demenz erkrankt und dieser gedanke war kaum auszuhalten. Ich Persönlich denke einfach, dass man nichts machen kann, damit es einen Besser geht, mann kann nur versuchen für den jenigen Stark zu sein, auch wenn man selber daran zerbricht. Ist Leider so. Es wird immer weh tun, weil es ein Familienmitglied ist, du hast dein ganzes Leben mit demjenigen verbracht und auf einmal stimmt nichts mehr. Das kann keiner einfach so herunterschlucken.

Also ich wünsche Dir sehr viel Kraft, das mit ihm gemeinsam durchzustehen. Ich drücke dich ganz doll.
 

Sisandra

Moderator
Hallo EinsamerEngel,

haben deine Großeltern einen Hausarzt, der evtl auch Hausbesuche macht?
Ich würde raten, den Hausarzt zu konsultieren. Wenn dein Opa nur abends solche merkwürdigen Anwandlungen hat kann man evtl mit Medikamenten etwas dagegen unternehmen.

Alles Gute
Sisandra
 
G

Gast

Gast
Ich finde es schon mehr als schockierend dass ihr euren Grossvater/Vater/Mann in seinem Zustand noch Autofahren lasst.
Glaubt ihr vielleicht es ist super wenn er dann während der Fahrt einmal vergisst wie er bremsen oder lenken muss und ein paar Leute niederfährt?!
 

Sisandra

Moderator
Ich finde es schon mehr als schockierend dass ihr euren Grossvater/Vater/Mann in seinem Zustand noch Autofahren lasst.
Glaubt ihr vielleicht es ist super wenn er dann während der Fahrt einmal vergisst wie er bremsen oder lenken muss und ein paar Leute niederfährt?!
Ganz so einfach wie du lieber Gast dir das vorstellst, geht das leider nicht. Selbiges Problem hatte ich mit meiner Mutter auch. Mittlerweile fährt sie nicht mehr selber, aber das war ein langer Weg.

Meine Erfahrung ist, dass bei Altersdemenz viele Dinge, die schon lange bekannt oder eingeübt sind, wie z.B. Autofahren durchaus noch lange abrufbar sind. Bei neuen Sachen jedoch sieht das anders aus.

Natürlich kann sich auch das noch verändern.

Gruß
Sisandra
 
E

emma333

Gast
Ganz so einfach wie du lieber Gast dir das vorstellst, geht das leider nicht. Selbiges Problem hatte ich mit meiner Mutter auch. Mittlerweile fährt sie nicht mehr selber, aber das war ein langer Weg.

Meine Erfahrung ist, dass bei Altersdemenz viele Dinge, die schon lange bekannt oder eingeübt sind, wie z.B. Autofahren durchaus noch lange abrufbar sind. Bei neuen Sachen jedoch sieht das anders aus.

Natürlich kann sich auch das noch verändern.

Gruß
Sisandra

Wenn aber doch mal was passiert, gibt es u.a. auch versicherungstechnisch Probleme, wenn das mit der Alzheimer bekannt ist/wird.
Wie schon oben von mir erwähnt, finde ich es auch nicht gut, dass der Opa noch fährt.
Natürlich, ich kann mir vorstellen und es nachvollziehen, dass es nicht einfach ist, ihn davon zu überzeugen, das Auto besser stehen zu lassen. Das tut auch echt weh!
Mein Vater ist 40J. älter als ich, d.h., er ist nun auch schon in einem Alter, wo die Reaktionsfähigkeit nachlässt. Es ist echt nicht einfach, jemandem klar zu machen, dass er nicht mehr Auto fahren sollte! Das weiß ich.
Dennoch... manchmal muss das einfach sein.
 

HealthyGirl

Mitglied
Ich glaube, dass jeder so ein Erlebnis erst einmal verdauen muss. Alzheimer-Demenz ist gerade für Betroffene sehr schwer...ich denke, man sollte sich in der Familie zusammen tun und vor allem zusammen halten. Gegenzeitige Unterstützung hilft und macht es einfacher für alle Beteiligten.

Wir haben auch Alzheimer in der Familie, aber ich hatte nicht so den direkten Kontakt. Jetzt hoffe ich einfach mal, dass ich davon verschon bleibe.

Ich drück dir die Daumen, dass du dad alles gut meisterst und du für deinen Opa da bist.

LG HealthyGirl
 

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