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Die Angst vor dem Alleinsein

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gast

Gast
Hallo,
ich wende mich mit persönlichen problemen sonst nie an ein forum aber ich weiß grad einfach nicht mehr weiter.
mein freund und ich sind seit 3 jahren zusammen. zwischendrin hatte ich immer wieder da gefühl ich müsse die beziehung beenden, weil irgendwas nicht stimme. er konnte mich aber immer wieder vom gegenteil überzeugen und wir blieben zusammen.
er ist ein mensch, den ich sehr schätze, er handelt sehr empathisch, er hört zu, ist da, wenn es mir nicht gut geht und auch. trotzdem bin ich vor einigen wochen aufgewacht und hatte das gefühl es so genau zu wissen wie noch nie. ich liebe ihn nicht mehr. ich musste so weinen, weil der abschied mir so klar war.
seit einiger zeit leben wir auch zusammen und ich weiß gar nicht mehr wohin mit mir. es engt mich ein und ich fühle mich überhaupt nicht wohl.
wenn ich ihn sehe, empfinde ich einfach nichts mehr, keine freude. keine regung. für das was er macht kann ich kein interesse entwickeln und alles was ich erlebe und empfinde möchte ich ihm weder mitteilen, noch dass er irgendwie daran teil hat.
es ist mir schon unangenehm wenn er mein zimmer betritt.

es macht mich traurig, denn er ist ein toller mann aber ich habe das gefühl dass er nicht der richtige für mich ist.
Ich sehe immer eine andere frau an seiner seite. die vom typ ganz anders ist als ich, und wünsche mir dass er sie treffen würde und glücklich wird. ich habe ihm das auch schon gesagt, es macht ihn traurig und er kann sich niemand anderen an seiner seite vorstellen als mich. er mich liebt mich nach wie vor wie am ersten tag, sagt er.

ich weiß gar nicht mehr wo hinten und vorne ist. mein gefühl schwangt zwischen gleichgültigkeit und trauer.
wir hatten so eine schöne zeit. als wir uns kennenlernten war es wie im märchen.
wie kann es sein dass ich ihn nicht mehr liebe.

kann mir jemand etwas über eigene erfahrungen sagen?
es ist meine erste richtige lange beziehung und ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass liebe einfach verschwinden kann.
ist es nicht komisch eine beziehung beenden zu wollen, ohne dass konkret jemand fremd gegangen ist oder man sich groß gestritten hat. und ich beende doch die beziehung, warum muss ich dann so viel weinen. es ist so ein leiser abschied. und es bricht mir das herz.

ich hab so angst vor dem allein sein.
ich hab eigentlich gar keinen freundeskreis mehr.
und wird mich überhaupt jemals nochmal jemand so lieben wie er mich liebt? Was ist wenn nicht??
Wer fängt mich auf, bisher war er es ja immer gewesen.

Wie geht/ging es euch während und nach der trennungsphase?

lucy
 
Hallo Lucy,


ich war damals zwei Jahre mit meinen Freund zusammen gewesen und plötzlich habe ich gemerkt, dass ich nichts mehr für ihn empfinde. Jedenfalls keine Liebe.
Ich habe auch nicht verstanden, warum ich einfach aufhörte ihn zu lieben. Viele Menschen, die ich kenne, sagten immer zu mir, dass ich es doch besser gar nicht hätte treffen könnte.
ich habe mich auch irgendwann eingeengt gefühlt und irgendwann bin ich dann vor Berührungen zurück geschreckt.
ich habe mich unglaublich schlecht gefühlt in der Zeit, weil er mir oft gesagt hat, wie sehr er mich liebt und auch dass er ohne mich nicht mehr weiter leben will.
deshalb habe ich immer weiter gemacht und gehofft, dass meine Gefühle zurück kehren würden. Doch das taten sie nicht, es wurde nur schlimmer. Und durch meinen Versuch für ihn mit ihm zusammen zu bleiben, habe ich ihn eher noch mehr verletzt und mir habe ich auch nicht gut getan.
Irgendwann bin ich dann zusammen gebrochen und auf den Ratschlag von Freunden hin, habe ich dann doch Schluss gemacht.
Ich denke, wenn der gedanke, dass der andere doch nicht der richtige für einen ist, erst mal da ist, kann er nicht mehr rückgängig gemacht werden.
bei mir ging das damals auch ganz plötzlich, fast von einem Tag auf den anderen.
und ich konnte es mir auch einfach nicht erklären.

Nach der Trennung ging es mir furchtbar. ich habe mich so allein gefühlt, als ob plötzlich etwas fehlt.
Ich habe in der Zeit sehr viel geweint und habe mich im prinzip benommen, als hätte ich Liebeskummer.
aber als das vorbei war, wusste ich, dass es die richtige Entscheidung war.
Es war nicht nur für mich, sondern auch für ihn die richtige Entscheidung gewesen.
Denn jetzt weiß ich, dass es uns beide kaputt gemacht hätte, wenn wir einfach so getan hätten, als sei nichts gewesen. Man fühlt sich ja auch schlecht, wenn man dem Freund nicht mehr seine Liebe entgegen bringen kann.

Jetzt ist es auch schon wieder fast anderthalb Jahre her.
Ich habe inzwischen die Erfahrung gemacht, dass ich die Liebe, die mir jmd anderes entgegen bringt, nicht mit dieser vergleichen kann. Es werden immer zwei völlig verschiedene Menschen sein.

Das mit dem Freundeskreis wird bestimmt auch wieder.
Wenn du dich nicht mit ihnen gestritten hast, melde dich einfach mal wieder bei ihnen. Ich habe dadurch ein paar sehr alte Freunde völlig neu kennen gelernt und wir verstehen uns besser als früher.

Gruß Anne
 
mmm, angst vor trennung und allein sein. ich war früher vor ca. 30 jahren mal nicht allein. ist schwierig. ich lebe seitdem alleine und bemühe mich auf niemand angwiesen zu sein. alleine zu sein ist auch eine art der freiheit. wobei man jetzt das "alleine sein" noch weiter zerteilen kann. körperlich, gefühlsmäßig oder anders. naja, bin vieleicht keine hilfe. aber ich komme glaub ich gut klar damit. du meinst aber wahrscheinlich das emotionale alleinsein. weiß nicht.
 
hallo anne,
ja, genauso wie du es beschreibst, so ist es momentan bei mir.
er sagt mir so oft wie sehr er mich liebt... und ich denke, es muss doch auch bei mir wieder werden.
es tut mir so leid. weil eigentlich alles so gut sein könnte.

danke gast, ich finde es bemerkenswert seit 30 jahren ohne partner zu leben. ist es denn ganz ohne partner?
oder führst du dann mal offene beziehungen, hast du affairen oder so?
ja es ist die emotionale nähe, die ich fürchte, zu vermissen. woher holst du sie dir dann? berührungen, zuneigung..
 
Hallo,

offenbar war das Alleinsein hier seit 5 Jahren kein Thema mehr. Oder jedenfalls fand ich keinen neueren Thread dazu. Daher lasse ich eben diesen hier wiederaufleben. Zu mir: Ich bin jemand, der sehr gut allein sein kann und es definitiv dem Zusammensein mit jemandem vorzieht, mit dem ich wohl eine Wohnung teilen könnte, aber eben sonst viel zu wenig. Es war eine bewusste Entscheidung, meine Zeit nur noch mit Menschen zu verbringen, die mich inspirieren und nicht runterziehen, denn da war ich schon mal und will da möglichst nicht wieder hin. Das ging jahrelang gut und ich fühlte mich mit meinem dramatisch reduzierten Freundeskreis sehr wohl. Die Frage nach mehr Freunden stellte sich nicht, weil nur die Qualität der Freundschaften für mich noch im Vordergrund stand. Im Grunde hätte ich auch keine Zeit für mehr Freunde gehabt. Alles war gut. Was hat sich geändert? Meine Qualitätsfreunde kamen mir durch das ganz normale Leben so nach und nach abhanden. Durch Umzug weit weg und durch Tod. Die weggezogenen besuchen mich natürlich noch und ich freue mich, bis ich erstmalig spürte, dass nach der Abreise eines Freundes ich in ein ganz tiefes Loch fiel. Das war vor ca. 1 Jahr. Irgendwie machte es mich beinahe wütend auf meinen Freund, was natürlich paradox war. Daher behielt ich diese Regungen auch wohlweislich für mich. Aber sie waren dennoch da und signalisierten mir, dass da mit mir etwas passiert war. Ich konnte das auch nicht wegdrücken. Es ist mittlerweile wieder besser geworden, aber so leicht und gut wie es vor dem Besuch meines Freundes war, ist es nicht mehr. Irgendwie war mir vor seinem Besuch gar nicht bewusst, wie allein (nicht einsam!) ich tatsächlich bin und dass es wohl nahe daran ist, sich in eine Überdosis Alleinsein zu verwandeln. Damit meine ich das Alleinsein, das einem nicht guttut. Das Alleinsein, das mir guttut, brauche ich aber wie frische Atemluft. Es ist schwierig. Ich müsste riesige Kompromisse machen, um mich irgendwo anzuschließen ... allein das Wort weckt in mir schon Widerstand. Ich müsste auch sehr viel Kraft aufbringen, vielleicht unzählige Male mit der Frage am Ende, warum in aller Welt ich das gemacht habe ?? Bis dann vielleicht diese Frage plötzlich klar ist und alles auf einmal jegliche Mühe wert war. Ich muss es versuchen, immer wieder. Es geht einmal mehr um mein Leben.
Die Menschen, die ich verloren habe, waren sehr stark, oder vielleicht dachte ich das auch nur. Jedenfalls konnte ich unglaublich viel von ihnen lernen und hoffe, dass ich ihnen - umgekehrt - auch das eine oder andere Mal dafür etwas zurückgeben konnte. Sie hatten keine Waage im Kopf, und ich will das auch nicht haben. Dennoch spüre ich, wie es mich auslaugt, wenn ich es mit Menschen zu tun habe, die unreflektiert sind, oder solchen, bei denen es ständig nur um ihre eigenen Ansprüche geht. Von denen niemals die Frage käme: "Na und du, wie geht's dir selbst denn eigentlich??" Mir geht's gerade weniger gut. Aber ich bin ziemlich sicher, das ist nur temporär. Danke fürs Zuhören. 🙂

LL
 
Zuletzt bearbeitet:
Alleinesein ist hier eigentlich als Thema ein Dauerbrenner. Es wär ja auch kein Problem gewesen, einen neuen, eigenen Thread zu eröffnen. 😉

*del*
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin auch ein mensch der schlecht allein sein kann. freunde hab ich , kein problem. aber ich brauche jemanden an meiner seite der immer da ist und auf den ich mich verlassen kann. aber ich denke es würde auch eine zeitlang ohne gehen. bzw es ging ohne. aber dann fehlt einem die selbstbestätigung weil man ausser arbeiten im leben ja nicht viel hat.
 
Vielleicht kannst du darüber nachdenken, was dir in einer glücklichen Partnerschaft fehlt, unternehmt ihr noch viel zusammen, fahrt ihr in den Urlaub? Habt ihr gemeinsame Freunde und Hobbys? Meist langweilt man sich einfach mit der Zeit, weil es eintönig wird und man abends auf der Couch liegt und tv sieht und jeder Tag gleich ist. Wenn sowas nicht mehr funktioniert würde ich vielleicht eher mal alleine weg fahren, vielleicht mit ner Freundin oder eine beziehungspause, wenn das alles nichts bringt, wird eine Trennung besser sein. Weil man soll ja selber auch glücklich sein!
 
Vielleicht kannst du darüber nachdenken, was dir in einer glücklichen Partnerschaft fehlt, unternehmt ihr noch viel zusammen, fahrt ihr in den Urlaub? Habt ihr gemeinsame Freunde und Hobbys? Meist langweilt man sich einfach mit der Zeit, weil es eintönig wird und man abends auf der Couch liegt und tv sieht und jeder Tag gleich ist. Wenn sowas nicht mehr funktioniert würde ich vielleicht eher mal alleine weg fahren, vielleicht mit ner Freundin oder eine beziehungspause, wenn das alles nichts bringt, wird eine Trennung besser sein. Weil man soll ja selber auch glücklich sein!

Hallo Sina61,

in einer glücklichen Partnerschaft würde mir ... wahrscheinlich nichts fehlen, oder mir wäre nicht zu helfen. 😉
Ich lebe aber schon seit Ewigkeiten allein und bin da richtig Profi darin.

LL
 
Alleinesein ist hier eigentlich als Thema ein Dauerbrenner. Es wär ja auch kein Problem gewesen, einen neuen, eigenen Thread zu eröffnen. 😉

*del*

LOL, du kannst nicht wissen, was für mich alles ein Problem ist. Nur ein Scherz.

Ich finde oft die Flut verschiedener Threads zu ein und demselben Thema verwirrend. Daher schaute ich, ob das Rad schon mal erfunden wurde und stieß durch die Suche eben nur auf diesen Thread hier. Schon eigenartig.

LL
 

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