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Diagnose "mittelschwere Depression". Dauer der Krankschreibung?

Eileen1984

Mitglied
Guten Morgen!

Mal kurz zu meiner Vorgeschichte, ich bzw. meine Familie hatte bisher leider nicht so viel Glück im Leben und ich habe allein den letzten 3 Jahren Vater, zwei Tanten sowie meine ältere Schwester an den Krebs verloren.

Da ich das Ganze nie wirklich aufgearbeitet habe, sondern immer weiter arbeiten gegangen bin und geglaubt habe, diese Art der Ablenkung wäre sinnvoll, erlitt ich Ende Juni 2019 einen Zusammenbruch und war dann zwei Tage stationär im KH und anschließend bei einem Facharzt, der mich erst bis Anfang August und dann ein weiteres Mal bis Anfang September krankgeschrieben hat. Zudem wurden mir Antidepressiva sowie eine Psychotherapie verordnet.

Der aktuelle Stand ist, dass ich schon zwei verschiedene Antidepressiva ausprobiert habe. Das erste habe ich null vertragen (Wahnvorstellungen, Erbrechen, Übelkeit, Schwindel etc.), die zweiten vertrage ich zwar, aber ich kann absolut keine Wirkung verzeichnen, weder positiv noch negativ.

Bezüglich Psychotherapie gibt es leidergottes sehr lange Wartezeiten, der früheste Termin, den ich bekommen konnte, ist im Oktober (angerufen hatte ich im Juni). Ich bin jetzt schon seit fast 2 Monaten im Krankenstand und es hat sich eigentlich nicht wirklich was Positives getan, außer dass ich die Belastung "Arbeit" momentan gottseidank nicht habe.

In letzter Zeit habe ich aus o.g. Gründen immer wieder so kleine Panikattacken, ich sitze da und denke mir "Warum helfen die Antidepressiva bloß nicht? Was, wenn mir gar nichts mehr hilft?!" und fange dann an zu schwitzen, bekomme Herzrasen und mir wird schwindlig. Ich habe wirklich Angst, dass es mir jetzt "für immer" so schlecht gehen wird. Ich fühle mich auch absolut nicht bereit, wieder arbeiten zu gehen.

Ich bin aktuell noch bis Sonntag den 01. September krankgeschrieben und mein Arzt möchte, dass ich gleich am darauffolgenden Montag um 9 wieder zu ihm komme. Glaubt ihr, dass er mich nochmals krankschreiben wird, oder ist das eigentlich schon zu lang für eine mittelschwere Depression?

Eventuell hat er sich ja was dabei gedacht, dass er mich gleich einen Tag nach Ende meiner Krankschreibung wiedersehen möchte und das gleich morgens, denn theoretisch könnte ich den Termin ja gar nicht wahrnehmen, wenn ich gleich am 2. September wieder arbeiten gehen müsste?

Ehrlich gesagt wäre es mir auch am liebsten, wenn ich vielleicht in eine Art Tagesklinik gehen könnte. Was meint ihr denn zu dem Ganzen?
 

momo28

Moderator
Teammitglied
Sprich doch mal mit deinem Arzt über einen stationären Aufenthalt in einer psychosomatischen Klinik. Damit könntest du die Zeit bis zur ambulanten Psychotherapie überbrücken und deine Panikattacken haben keine Chance sich zu festigen.
 
G

Gelöscht 86383

Gast

In letzter Zeit habe ich aus o.g. Gründen immer wieder so kleine Panikattacken, ich sitze da und denke mir "Warum helfen die Antidepressiva bloß nicht? Was, wenn mir gar nichts mehr hilft?!" und fange dann an zu schwitzen, bekomme Herzrasen und mir wird schwindlig. Ich habe wirklich Angst, dass es mir jetzt "für immer" so schlecht gehen wird. Ich fühle mich auch absolut nicht bereit, wieder arbeiten zu gehen.
Es gibt eine riesige Palette an Medikamenten und sonstigen Maßnahmen, die man bei Depressionen, Ängsten und Panikattacken ausprobieren kann, glaub mir. Da kann es herausfordernd sein, das persönlich passende Maßnahmenbündel zu schnüren.
Bei mir persönlich war es ein langer Erkenntnisprozess, festzustellen, dass Serotoninwiederaufnahmehemmer (also ganz typische Antidepressiva) nicht die optimale Wirkstoffgruppe sind.
Nur Mut, Du findest schon Maßnahmen, die Dir helfen!
 

Hamsterpups

Mitglied
Meinen Vorrednern kann ich nur zustimmen.



Ein Klinikaufenthalt, ob nun Tagesklinik oder klassisch stationär, wäre zur Überbrückung bis zur ambulanten Psychotherapie nicht schlecht. Oft findet in solchen Kliniken auch eine Psychoedukation statt, bei der man erst mal lernt, was Depressionen überhaupt sind, wie Medikamente und Therapien wirken und was man selbst tun kann. Mich persönlich hat das sehr weitergebracht.

Auch eine Einstellung der Antidepressiva/Medikamente kann in einer Klinik erfolgen. Wenn das dir verordnete Antidepressivum nach 3 Wochen keine Wirkung zeigt, kann man es nach ärztlicher Absprache hoch setzen oder ein anderes ausprobieren. Nicht immer ist das erste Medikament das richtige.


Für die Länge einer AU bei Depressionen gibt es leider auch keinen generellen Maßstab. Ich kenne Leute, die waren 8 bis 9 Monate am Stück krank geschrieben deswegen. Andere gar nicht.


Psychotherapeuten müssen seit einiger Zeit wöchentliche Sprechstunden anbieten, d.h. zumindest Erstgespräche solltest du eigentlich kurzfristig vereinbaren können. Auch deine Krankenkasse kann dir dabei helfen. Wenn alle Stricke reißen und absolut kein Therapeut in absehbarer Zeit (maximal 6 bis 8 Wochen) Termine frei hat und dein Psychiater dir bescheinigt, dass eine Therapie unabdingbar ist, hast du auch die Möglichkeit einen Therapeuten zu nehmen, der keine Kassenzulassung hat (bspw. Heilpraktiker oder Therapeuten, die nur Privatpatienten behandeln) - deine Krankenkasse übernimmt diese Kosten auf Antrag dann.
 

AnjamitVicky

Aktives Mitglied
Es gibt wohl einen neuen Bluttest, bei dem man die Verträglichkeit von Antidepressiva überprüfen lassen kann. Frag mal deinen Arzt. Ich denke aber, du müsstest den selbst bezahlen, weißt dann aber welches AD du nicht verträgst.
 

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