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Dermatillomanie - Mein Hauptproblem, welches auch andere beeinflusst

Hi, ich habe mich gerade umgesehen und nach Dermatillomanie gesucht, da es mich auch sehr beschäfftigt, ich bin Admin in einer Facebookgruppe. in dieser gibt es viele Mädels (und auch ein paar Jungs) ;-) habe aber nur einen alten Beitrag gefunden! Hier also noch mal einer von mir, allerding auch alt! ^^


Meine Erfahrung, bzw angelesenes Wissen


Nun möchte ich auch hier mal über Dermatillomanie informieren!
Da es ein Thema ist, von dem viele betroffen sind ohne es zu wissen, im glauben es sei eine dumme "Angewohnheit"!

Bei Unstimmigkeiten, Fehlern, Fragen oder auch anderen Meinungen bitte melden).

Also "Dermatillomanie": (der in Deutschland übliche Begriff kommt ursprünglich aus dem griechischen und setzt sich aus Derma = Haut, tillein = rupfen, Mania = Begeisterung, Wahnsinn).
"Skin Picking" oder "Skin Picking Disorder": Aus dem englischem.
Oder auch "Acne Excoriée" aus Frankreich.
Am häufigsten werden jedoch "Skin Picking" und "Dermatillomanie" bei uns gebraucht.

Wenn man zu einem Arzt geht, warscheinlich ein Hautarzt. Dann kann es passieren das man Aknemittel verschrieben bekommt oder wie einmal bei mir den Rat in die Sonne zugehen aus welchem Grund auch immer! Das Problem liegt hier in der Tatsache das es keine Erkrankung der Haut (vielleicht anfangs während der Pupertät, also Akne), sondern eine Kopfsache ist. Dabei sieht es aber wie Akne aus, wodurch es wohl auch so Unbekannt ist obwohl, sie schon bereits im Jahr 1875 vom englische Arzt Sir Erasmus Wilson das erste Mal erwähnt wurde! Damals war allerdings von "neurotic excoriation" die Rede.

Hier bei geht es um das Krank- und Zwanghafte pulen, knibbeln, kratzen und ausdrücken von Unebenheiten, Pickeln und Mitessern oder bei abheilende Wunden wird auch der Schorf abgekratzt. Durch diese Tätigkeit wird Quasi aus einer Mückenlarve ein Elefant gemacht! Ich habe beispielsweise bei mir beobachtet das ich nach Unebenheiten, schwarzen Punkten oder anderen Sachen suche, auch nach Pickeln und Entzündungen. Welche ich dann, meistens ausdrücke,dadurch entstehen dann Wunden welche sich manchmal entzünden und dann viel größer sind als die ursprüngliche Unebenheit. Wenn sie dann dabei ist abzuheilen und sich Schorf gebildet hat, wird auch der häufig abgepult = Wieder eine Eintrittsöffnung für Bakterien!
Was also nur eine Unebenheit gewesen ist die man normalerweise problemlos ignorieren könnte wird zu einer Narbe mit evtl. einer oder mehr Entzündungen!

So ist es auch zuerklären das man Dermatillomanie den Impulskontrollstörungen und dem SVV (Selbst verletzendes Verhalten)zu geordnet hat!

Das Problem dabei ist, das das Wissen das es der Haut oder dem Körper nicht gut tut schlicht weg egal ist, zumindest in dem Moment in dem man anfängt zu pulen. Besonders wenn man bereits alles um sich rum vergessen hat! Eben hatte man noch Streß, Langweile, Ärger oder es gibt irgendeinen anderen Auslöser z.B. einen Spiegel doch jetzt ist man entspannt (im Gehirn werden Hormone für ein gutes Gefühl ausgeschüttet). Wo man ist, was man tut, was passiert ist oder gerade passiert ist egal! Es kam schon vor das ich auf Toilette gegangen bin und da wohl eine Halbe bis Dreiviertel Stunde war, die meiste Zeit davon stand ich vorm Spiegel und habe mein Gesicht bearbeitet. mein damaliger Freund kam dann manchmal und hat nach mir gefragt wodurch ich es erst bemerkt habe! Die Reue (wenn man den welche empfindet) kommt erst anschließend.

Bei vielen ist es so, das sie sich für die dabei entstandenen Male schämen. Versuchen sie zuüberschminken, nur Abends zupulen damit die Haut Zeit zur Erholung hat oder Problembereiche mit Stoff bedecken wennmöglich. Die Scham geht so weit, Termine zuverschieben (auch wichtige) oder sich Krank zumelden, um die Wohnung nicht verlassen zu müssen. Wenn die Betroffenen dann doch mal die Wohnung verlassen sind sie was ihr Aussehen betrifft sehr unsicher: Können die anderen erkennen was ich tue? Sieht man die Narben unter dem Make up?
So lassen viele ihr Leben davon bestimmen!

Das trifft zum Glück nicht auf mich zu, ich lasse zwar auch mein Leben davon bestimmen, z.B. jedesmal wenn ich ins Bad gehe aber: Ich trage eher selten Make up und obwohl die Arme zu meinen bevorzugten such Gebieten gehören und hier viele Narben und Wunden zusehen sind, trage ich gerne Tops und T-Shirts.

So, genug erstmal!

Lg Sam

Quellen:

Meine Erfahrung

Buch - Die eigene Haut retten

Wikipedia


Nachtrag: Der Text ist schon ein wenig älter! Früher hatte ich mal gedacht das es schade ist, da ich nun keine schönen Tops anziehen könne, wegen der ganzen Narben an den Oberarmen! Bis ich mich dazu entschloß: Ich trage eine Narben, nicht sie mich!
Inzwischen habe ich es geschafft, es zu reduzieren, dank meinem Freund!

Dieses Perfektionistische begleitet mich auch im Alltag, im Haushalt (wenn ich etwas mache muss es 100%ig sein und bin dann von meiner eigenen Anforderungen überfordert), bei der Arbeit (zu langsam). :mad:


Lg Samantha
 
G

Gast

Gast
Ich hab seit Kind an Trichotillomanie welches das zwanghaft ausreißen meiner Haare ist. Ist auch ein lebenslanger Impuls den ich nicht besiegen kann.
 
Hallo Gast,

nur Mut und nicht aufgeben, ich kenne ein paar "Impulskontrollgestörten", die es geschafft haben oder zumindest so reduziert haben, das es für sie kein Problem mehr ist!

"Wer kämpft kann verlieren, wer aufgiebt hat schon verloren!"

Wo kommst du denn her? Inzwischen gibt es die ein der andere Selbsthilfegruppe und hast du schon mal versucht eine Therapie durch zuziehen?

Lg Samantha
 

Blaumeise

Aktives Mitglied
Ich hab seit Kind an Trichotillomanie welches das zwanghaft ausreißen meiner Haare ist. Ist auch ein lebenslanger Impuls den ich nicht besiegen kann.
Hallo Gast,

ich leide auch unter Trich. Das Problem an der Erkrankung ist auch, dass diese noch nicht so gut erforscht ist und es daher auch keine so guten und erfolgsversprechenden Therapien gibt. Ich hatte bereits vor über 10 Jahren einen Therapieversuch welcher leider gescheitert ist und aktuell mache ich wieder eine Therapie. Aber selbst mein Thera macht mir hier nicht viel Hoffnung. Am besten hilft wohl die Entkoppelungstherapie. Kannst du ja mal googeln und versuchen anzuwenden.

@Samantha
"Wer kämpft kann verlieren, wer aufgiebt hat schon verloren!"
Ich halte nicht viel von dem eher schon abgedroschenen Spruch. Kämpfen, ja. Aber für wie lange und um welchen Preis? Unter Umständen kann es sogar besser sein, den Ist-Zustand zu akzeptieren. Das kann äußerst befreiend sein als ständig zu kämpfen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Je nach dem wo Ihr wohnt, gibt es Möglichkeiten für Therapien oder eine Selbsthilfegruppe z.B. beides in Köln. Die Selbsthilfegruppe ist zwar eigentlich für Skin picker, aber das ist sich ja ziemlich ähnlich. ;-) googelt doch einfach mal, vielleicht gibt es in eurer Nähe ja eine passende Gruppe? ;-)

Ich selbst werde mich mal bei Therapeuten nach Therapien für Trich erkundigen, da es in meiner Richtung nichts gibt! Leider auch keine Gruppe!

Könnt Ihr euch ablenken, habt Ihr euch schonmal Gedanken gemacht wann es vorkommt (in welchen Situationen,...)?

Andere Varianten der Haarentfernung, für Beine und co., ...
 

Blaumeise

Aktives Mitglied
Je nach dem wo Ihr wohnt, gibt es Möglichkeiten für Therapien oder eine Selbsthilfegruppe z.B. beides in Köln. Die Selbsthilfegruppe ist zwar eigentlich für Skin picker, aber das ist sich ja ziemlich ähnlich. ;-) googelt doch einfach mal, vielleicht gibt es in eurer Nähe ja eine passende Gruppe? ;-)

Ich selbst werde mich mal bei Therapeuten nach Therapien für Trich erkundigen, da es in meiner Richtung nichts gibt! Leider auch keine Gruppe!
Ist nicht so, dass ich mich noch nicht informiert hätte. Sowas wie Selbsthilfegruppen gibt es in meiner Nähe nicht. Dafür ist die Erkrankung wohl auch zu selten um überhaupt eine Gruppe vor Ort zusammen zu bekommen. Gleichgesinnte findet man dann eher im Internet.

Könnt Ihr euch ablenken, habt Ihr euch schonmal Gedanken gemacht wann es vorkommt (in welchen Situationen,...)?
Ablenkung funktioniert bei mir nur bis zu einen gewissen Grad. Irgendwann wird nämlich der Druck und der Drang zu reißen so hoch, dass gar nichts mehr hilft.

Andere Varianten der Haarentfernung, für Beine und co., ...
Die meisten mit Trich reißen sich Kopfhaare oder Wimpern und Augenbrauen raus. Die Haare will man sich natürlich nur ungern entfernen, egal wie. Würde ich z.B. meine Armhaare reißen, würde mich das auch nicht weiter stören. Dann könnte ich mit Trich gut leben. Ist jedoch die Kopfbehaarung betroffen, ist der Leidensdruck doch schon sehr hoch. Denn Haare entsprechen ja auch einen gewissen gesellschaftlichen Schönheitsideal.
 
Hm, wollte dir damit nicht vor den Kopfstoßen!

Mit dem Drang kenne ich auch, ebenso die Problematik wieder aufzuhören!
Von wegen Ablenken, hast du es mal versucht Skills, die auch den Druck abbauen?

Die meisten mit Trich reißen sich Kopfhaare oder Wimpern und Augenbrauen raus. Die Haare will man sich natürlich nur ungern entfernen, egal wie. Würde ich z.B. meine Armhaare reißen, würde mich das auch nicht weiter stören. Dann könnte ich mit Trich gut leben. Ist jedoch die Kopfbehaarung betroffen, ist der Leidensdruck doch schon sehr hoch. Denn Haare entsprechen ja auch einen gewissen gesellschaftlichen Schönheitsideal.
Ich dachte da nur eine Bekannte aus der Fb Gruppe die auch Trich hatt (inzwischen aber im Griff glaube ich) die hat auch nach dem rasieren Probleme!
 
G

Gast

Gast
Hallo, möchte kurz meine Geschichte beitragen:

Ich leide unter sozialer Phobie nach Misshandlung und mir wurde vor einigen Jahren auch Skin Picking, also Selbstverletzung diagnostiziert und rein auf dieser Basis Borderline.
(Sonst keine SVV, eigentlich ausschließlich Angst vor sozialen Kontakten und die Folgen für den Alltag)

Später stellte sich heraus, dass dieses "selbst verletzende Verhalten" tatsächlich eine Hauterkrankung ist - Psoriasis.
Gezupft habe ich nie, ich bin wegen Juckreiz und großflächigen Schuppen zum Hausarzt gegangen und wollte eigentlich eine Überweisung zum Hautarzt.
Stattdessen bekam mein Therapeut (noch bevor ich die erste Sitzung hatte) einen Brief mit dieser Diagnose.
Ohne mein Wissen, habe ich erst Jahre später erfahren, ebenso, dass solche erfundenen Verhaltensweisen öfter den schriftlichen Weg zu ihn fanden und ich medikamentös und therapeutisch danach behandelt wurde.

Die tatsächliche Problematik verschlimmerte sich durch diese Fehlbehandlung drastisch.

Den Hausarzt habe ich inzwischen gewechselt, durfte mich öfter solcher fantasievollen Dinge bezichtigen lassen.
Wenn ich in irgendeiner Weise widersprach, wurde ich sogar angeschrien.
Leider habe ich das als Jugendliche lange mit mir machen lassen, weil ich mich nur unter großer Überwindung zu diesem, nächstgelegenen Arzt getraut habe.

Die Diagnose Borderline besteht - trotz widerlegter Grundlage - noch immer.
Ich weiß nicht wieso, die psychiatrische Klinik in der ich mich Anfangs ambulant vorgestellt hatte, ist eindeutig zu der Diagnose "Soziale Ängste" und "Depressionsneigung" gekommen und fand die Diagnose des Hausarztes auch lächerlich, testete mich sogar auf eine mögliche Borderline-Störung oder annähernde Problematiken, welche vollständig negativ ausfielen.

Trotzdem werden diese Briefe und die Berichte des Therapeuten, der sich lieber daran als an einer Fachmännischen Meinung orientiert hat, bei allen nachfolgenden Therapeuten als Fakt wahrgenommen, ohne dass sich jemand die Mühe gibt, sich selbst mal ein Bild zu machen. :(


Steht Skin Picking den überhaupt in derartigen Zusammenhang mit Borderline?! :confused:
Ich dachte bisher immer, das sei eine zwischenmenschliche Störung mit schnell wechselnder Glorifizierung und Entwertung der Mitmenschen und des Selbstbildes, wodurch ein schneller Wechsel der Mitmenschen und ein ausgeprägter Drang zur Selbstverletzung entsteht.

Bei mir ist es nämlich eigentlich so, dass ich mich gar nicht an Fremde rantrau und deshalb seit Jahren ein zwar sehr kleines, aber auch sehr stabiles, enges Umfeld hege, meine 3 besten Freunde, mein mittlerweile Verlobter (nach 3 Jahren Beziehung und vielen Jahren Freundschaft) und etliche Bekannte aus der Schulzeit.
Aber eben nicht mehr, da ich mich auf der Straße oder im Laden gar niemanden ansprechen trau und auch nicht ausgehen oder dergleichen, was mich schon sehr belastet.
Auch Berufe, die sozialen Kontakt erfordern sind dadurch ein No-Go, was auch schmerzhaft ist, weil ich eigentlich seit Kind schon gerne Lehramt studiert hätte und auch die Noten dazu hätte. :(

Aber die Diagnose und vor allem dass niemand über dieses eigentliche Problem mit mir reden will, machen einen Fortschritt unmöglich! :(

Daher mein Tipp: erst mal ordentlich untersuchen lassen, was euch da juckt, bevor ihr euch evtl fälschlicherweise nachsagen lassen müsst, ihr würdet euch selbstverletzen.

Und meine Frage: Hat schon mal jemand wie ich REIN durch Skin Picking (egal ob tatsächlich vorhanden oder doch eine andere Erkrankung) so eine extreme und anhaftende psychiatrische Diagnose bekommen?
 

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