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Der Therapeut meines Mannes

G

Gast

Gast
Vor eineiger Zeit hatte ich ich mich an Euch gewandt, weil ich horrormässige Probleme mit meinem Mann während und nach meiner Schwangerschaft hatte. Nähres steht unter http://www.hilferuf.de/forum/liebe-...s-normal-in-und-nach-der-schwangerschaft.html

Ich hatte auch geschrieben, dass ich meinen Mann zu einer Therapie ermutigen konnte und dass der Theraput scheinbar ihm aber nur sagt, was er, mein Mann, hören will...

Nun ist doch viel grasser als ich dachte. Auf meinem Vorschlag hin sind wir zu dem Therapeuten zusammen hingegangen.Weil dieser einen grossen Ruf geniesst, wollten wir eine Paartherapie bei ihm machen.

Wie sich rausstellte guckte er mich nicht mal richtig an, wenn ich erzählte dafür hatte er aber schon ganz viele Urteile über mich gefällt. Innerhalb von einer halben Stunde...
Mein Mann sei zu lieb, ich würde mich nur an ihm reiben wollen.
Er solle mich doch das ruhig machen lassen...Als wollte ich nur Streit und das nach allem, was ich da durchmachen musste.
Die ganze Erlebnisse, die ich hatte, banalisierte er ohne sie vollständig zu kennen.
Unsere Probleme seien "normal" und ich würde "zu dick auftragen".

Das Schlimme ist, dass mein Mann sehr viel von diesem Therapeuten hält und sich womöglich so niemals seine dunkle Seiten anschauen wird. Im Gegenteil, er füllt sich bestärkt und behandelt meine Trauer über das Erlebte, wie eine unberchtigte Provokation...

Mein Mann sass daneben und hat das liebe Lämmchen gespielt. Pseudo ruhige Stimme, pseudo nette Formulierungen und kullernde Augen. Dann fing er auch noch an Dinge zu leugnen, die er damals getan hat.
Da hatte ich echt die Nase voll und habe wütend reagiert beim ersten mal. Das nahm der Therapeut dann auch noch zum Anlass um mich zu verurteilen. Echt super!!!,o(
Die Woche darauf habe ich ihn aber mit seinen eigenem Waffen geschlagen und er gab zu, dass er uns womöglich nicht gleichberechtigt behandeln könne, weil er meinen Mann besser kennt als mich, und wir wären zusammen bei einem anderen Paartheraputen besser aufgehoben. Immerhin, aber auch nur weil ich ihn zu Rede gestellt habe und diesmal souveräner reagiert habe, trotz der Vorurteile...

Ich habe den Eindruck mein Mann macht bei seinem Therapeuten den "Heiligen" und der Therapeut, trotz seines Rufes, ist nicht annährend in der Lage das zu merken. Im Gegenteil er schmiert ihm Honig um den Mund und formuliert Sätze über mich, die sich nicht mal meinen Mann einfallen lassen würde.

Was habt ihr für Erfahrungen mit Paartherapeuten? Das schwierige bei uns ist, dass es ertsmal primär nicht um Kommunikationsprobleme geht, sondern um tiefe Verletzung und das daurch verlorene Vertrauen meinerseits...

Viele Grüss
vom Gast
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Hallo Gast,
ich bin zwar nicht als PaarTHERAPEUT, wohl aber als PaarBERATER tätig.
Wenn zu mir ein Paar in die Beratung kommt, schaue ich zunächst, ob es ein GEMEINSAMES Ziel der beiden
a) für die Beratung selbst (zunächst für diesen Termin)
b) für ihre Beziehung an sich
gibt. Erst dann schauen wir gemeinsam, was schon in diese Richtung funktioniert hat und was nicht. Es kommt auch vor, dass Paare von mir als "dem Experten" eine Einschätzung möchten, aber eher selten. Die meisten Paare haben sehr viele Kompetenzen auf Vorrat, ihre Probleme selbst zu lösen. Daher sehe ich es auch als lohnend an, in diese Richtung zu forschen und Ressourcen herauszuarbeiten.

Aber wie gesagt: Nur gemeinsam. Wenn das nicht klappt beende ich auch schon mal eine Beratung von mir aus, weil ich keine Chance sehe, einen sinnvollen Beitrag zu leisten.

Die Idee, eine Alternative zu suchen ist fachlich richtig. Wichtig wäre nur, dass ihr beide Vertrauen habt und euch gut aufgehoben fühlt.

Gruß, Werner

P.S. Unter www.conviato.de finden sich ein paar gute Paarberater - vielleicht ist ja jemand in eurer Gegend dabei?
 
R

Rübe

Gast
Ich habe mir grade deinen link durchgelesen und bin entsetzt! Mit dem bist du immer noch zusammen??

ich will nicht orakeln und auch nicht schwarz malen...aber....ich würd ihn ( mit meiner heutigen Erfahrung ) sausen lassen...

Viel Glück!!

Zum Thema Paartherapie: Werner, ist es nicht sinnvoller, sich an ein Therapeuten-Team, bestehend aus einem Mann und einer Frau, zu wenden? so wurde mir das mal bei pro familia erklärt...
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Zum Thema Paartherapie: Werner, ist es nicht sinnvoller, sich an ein Therapeuten-Team, bestehend aus einem Mann und einer Frau, zu wenden? so wurde mir das mal bei pro familia erklärt...
Hallo Rübe,
dieser Rat basiert vermutlich auch auf der Ansicht (dem Vorurteil) dass nur Männer Männer und Frauen Frauen "verstehen" können. Mal abgesehen von dem doppelten Honorar (gute Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für Therapeutenpaare) spricht dagegen
- dass mehr Beteiligte nicht automatisch eine raschere Lösungsfindung ermöglichen,
- dass sich die Partner dann mit zwei (fremden) Menschen befassen müssen
- dass die Therapeuten sich untereinander uneinig sein können
- dass evtl. beide Therapeuten gegen oder für einen der Partner Partei ergreifen können
- dass "mehr Verständnis" für ein Problem nicht die Chancen auf Lösungen erhöht

Wäre mal interessant, was das Argument PRO bei pro familia ist (und wer das bezahlt). Meine Erfahrung ist, dass sich mit etwas Menschenkenntnis und guten Problemlösungswerkzeugen (und dem Weglassen unnötiger psychologischer Hinterfragungs- und Vertiefungsgespräche) auch Probleme zwischen Paaren gut in einer Sitzung von 1-2 Stunden lösen bzw. lösbar machen (verflüssigen) lassen. Nach gut 10 Jahren Praxis traue ich mir mal, das so festzustellen ...

Gruß, Werner
 
R

Rübe

Gast
Danke für die Antwort!

Es war genau der Grund, den du genannt hast: Männer verstehen Männer/ Frauen Frauen besser...

Bezahlen hätt ich das nicht müssen, war ein freies Angebot von pro familia.

Rübe
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Bezahlen hätt ich das nicht müssen, war ein freies Angebot von pro familia.
... dann zahlen es alle, die Steuern zahlen ;)

Zitat: "Die Arbeit von pro familia wird überwiegend aus öffentlichen Mitteln, das heißt kommunalen, Länder- und Bundesmitteln finanziert."

Gruß, Werner

P.S. Diese Woche auf einer Tagung stellte jemand ein Projekt vor, das 200 Stunden Familientherapie (bezahlt vom Staat) vorsieht. Die meisten der weit über 100 Anwesenden (meist Therapeuten) haben geklatscht. Als ich erzählte dass ich meist mit einem Beratungstermin guten Erfolg habe und die Klienten den Rest selbst erledigen, ohne Therapeuten oder Berater gab es fast nur betretenes Lächeln. Gefragt, wie ich das mache, hat mich niemand. Hat mich ziemlich erschreckt und auch geärgert, muss ich zugeben. Vor allem auf dem Hintergrund dass die "bezahlten" Kassentherapeuten Wartezeiten oft weit über ein halbes Jahr haben, wenn mal jemand Hilfe braucht.
 
P

pingpong

Gast
Hallo,
ich bin wieder in meiner Meinungüber so manchen Therapeuten bestärkt worden...schade.Es ist aber vom Therapeuten abhänig...wie von allen anderen auch.Schulen von Lehrern , Krankenhäuser von Ärzten....ich habe auch keine tollen Paarthera erfahrung gemacht -ursprung der Thera war zwar mein Sohn...aber wenn ich auch vorher keine Probleme mit meinem Mann hatte...nach der Thera hätte ich sie gehabt-wenn wir sie nicht abgebrochen hätten.Ich hatte nix und in der 1. Sitzung wurde uns dann klargemacht , das mein Mann egoistisch, hart und nicht familientauglich ist....auch wenn ich sagte ich halte ihn für einen guten Vater, habe Spass mit ihm...ect. war egal-immerhin sassen wir ja nicht händchenhaltend nebeneinander( da er mit dem Motorrad unterwegs war hatte er seine Sachen zwischen uns auf dem, Stuhl-böse ...also keine Liebe mehr....) nee , das war mir alles zu blöd es werden Sachen irgendwo rein Gelesen wo keine sind .... Bestimmt gibt es viele gute Theras aber man weiss halt nicht an wen man gerät. Natürlich sind die auch wichtig und ganz sicher auch wirkungsvoll-nicht das die Therapeuten der Erde mich jetzt steinigen.....ich finde sie oft notwendig -aber mit vorsicht zu geniessen.Wie z.B. Ärzte auch...oder?
 
G

Gast

Gast
Rübe, Werner, pingpong

vielen,vielen Dank für Eure Beiträge!
Wir haben uns jetzt für eine Paartherapeutin entschieden.
Ich bin mal gespannt, wie das wird. Hoffentlich ist wenigstens die anders drauf.

Rübe, ja, das was ich da erlebt habe und was sich da mein Mann erlaubt hat ist schier unerträglich!!! Aber da wir vorher glücklich zusammen waren und er ein "guter" Partner war, natürlich mit Macken aber mit kleineren war, möchte ich es nun doch mit ihm versuchen.
Ich habe den Eindruck, dass er seelisch nicht ganz gesund ist, krank geworden ist.
Und in einer Partnerschaft lässt man sich nicht gegenseitig sausen, wenn einer sich krankheitsbedingt (seelisch oder körperlich) daneben benimmt. Zumindest, wenn man selber stark genug ist.

Mittlerweile sieht er in vielerlei Hinsicht auch, was er falsch gemacht hat und es tut ihm leid, dass er es nicht rückgängig machen kann.
Er nimmt also so weit Verantwotung für seine Taten, dass ich Motivation genug habe mit ihm eine Therapie anzufangen.

Wünscht uns Glück, ihr Lieben. ;-)
 

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