E
echo1983
Gast
Grüß euch, liebe Gemeinde,
jedes Jahr, wenn die Tage kürzer werden und die Nächte länger, verbringt unsereins die Abendstunden mit Grübeln und Kopfzerbrechen. Unglücklicherweise hält mich das von wesentlichen Dingen ab. Im bestimmten Fall vom lernen für die Uni bzw. der Antrieb, die geforderten Leistungen zu befriedigen. Worüber mache ich mir Gedanken? Kurz und gut: Ich war früher ein introvertierter Mensch, der über seine Qualität nicht bescheid wusste bzw. kein Selbstvertrauen hatte und zum großen Teil seine Pubertät in Selbstmitleid wegen einer nie erreichten Liebe verbachte. Mittlerweile hat sich das Blatt gewendet und ich strotze teilweise vor Selbstvertrauen. Mein Leben:
- ich bin 25 Jahre alt, studiere mittemäßig BWL, bin gut aussehend, geistreich, belesen, eloquent, bodenständig und gesellig
- ich arbeite 20 Stunden pro Woche als Techniker, ab und zu arbeite ich als Kellner und im Winter bringe ich deutschen, britischen, holländischen und russischen kids das Skifahren bei. Im Sommer gehe ich Tauchen und Bergsteigen
- Abends, sowohl während der Woche als auch am Wochenende besuche ich Live-Keller-Konzerte und Musicals, geh ab und zu auf Festln, besonders auf Festivals, spiele auf einer Studentenverbindung leidenschaftlich gerne Karten, gehe auf die Trabrennbahn, Volksfeste und steige (illegal) Nachts ab und zu in die There oder in das Freibad ein (je nach Jahreszeit)
- soweit es mir die Zeit ermöglicht fahre ich für die freiwillige Feuerwehr, bin Milizunteroffizier, schreibe Kolumnen und Artikel für eine Zeitschrift, war Jugendführer und (Kon)Firmationsbegleiter für viele Jugendliche
- ich kann kochen, backen, dünsten, putzen, waschen, bügeln, stopfen, nähen, Gemüse anpflanzen und Marihuana züchten,
- ich fahre einen kleinen Hyundai besitze gemeinsam mit meinem Bruder ein 3-stöckiges Haus (mit undichtem Dach), geerbt von der lieben Oma, in bester Lage in einer Kurstadt mit einem kleinen Garten
- zu Weihnachten spende ich meine alten Klamotten dem Hilfswerk, stehe in der Punschhütte, verkaufe Alkohol für den guten Zweck, kaufe mir regelmäßig die Obdachlosenzitschrift und spende den Sandlern (Penner) am Bahnhof ein paar Münzen oder kauf ihnen eine Wurstsemmel.
Ich, ich, ich. Ich war lange Zeit kein Aufreißer, da ich das immer mit angeben in Verbindung brachte. Seit 3 Jahren hatte ich fast keinen Kontakt zu Frauen, wenn dann war dieser sehr beschränkt. Diesen Sommer fasste ich mir ans Herz und sprach willkürlich Frauen an. Stets mit einem gewissen Charme und dem nötigen, naja, sagen wir Selbstsicherheit an. Genau zu wissen, was ich möchte.
Ich vermied und tue dies immer noch, offensichtlich mit Eigenschaften protzen zu gehen. Eine Freundin von mir nannte mich einmal "Jackpot". Objektiv nach dieser normativen Aufzählung mag das ja wohl auch so sein. Subjektiv gesehen fühle ich mich als Sonntagskind, das teilweies Glück hatte und schon irgendwie durch das Leben wurstelnwird. Sport und Umwelt interessieren mich. Da möchte ich einsteigen.
Wo liegen meine Sorgen? Jeder Normalsterbliche würde sich ans Hirn greifen. Jedoch fühl ich mich als einer der einsamsten Menschen auf dieser Welt. Das führt sogar soweit, dass ich Dummheiten begeh. ZB mein Erspartes anzutasten, und nicht wie seit langem einen Ofen und eine neue Couch anzuschaffen, sondern mich alleine anzusaufen, und mit dem Taxi ins Puff zu fahren und dort eine Menge Geld liegen zu lassen, um am nächsten Tag mit einem Kater und einem irrsinnig langen Filmriss aufzuwachen. Womöglich bin ich ein Feinspitz, nicht was das Äußerliche betrifft, sondern den Charakter. Mit Oberflächlichkeit kann ich umgehen, sogar sehr gut, in einer freundlichen Art und Weise, aber nicht auf Dauer. Unlängst sagte mir einer meiner beste Freunde, dass ich endlich lernen sollte, ich selbst zu lieben, um die Liebe anderer Menschen zu erlange.
Ich habe keine Ahnung wie ich mit Frauen umgehen soll. Teilweise wird der "Arschlochcharakter" verlangt, auf der anderen Seite der "verwegene Vagabund" und zu guter letzt der Fels in der Brandung der die unanagenehmen großen Wellen des Lebens zerschellen lässt. Ich bin kein Spieler. Ich stehe gern vor klaren Aussagen und Tatsachen. Meine Empathie wurde während der Pubertät dermaßen zerstört, dass ich unfähig bin, Zeichen und Andeutungen zu verstehen. In dem Film Magnolia fiel mir ein Satz besonders auf: "Ich habe soviel Liebe zu geben". Wohin mit der Liebe? Warten bis jemand die Schublade (die nicht ohne Grund verschlossen ist) öffnet?
Danke für deine/eure Antwort!
Liebe Grüße, Martin
jedes Jahr, wenn die Tage kürzer werden und die Nächte länger, verbringt unsereins die Abendstunden mit Grübeln und Kopfzerbrechen. Unglücklicherweise hält mich das von wesentlichen Dingen ab. Im bestimmten Fall vom lernen für die Uni bzw. der Antrieb, die geforderten Leistungen zu befriedigen. Worüber mache ich mir Gedanken? Kurz und gut: Ich war früher ein introvertierter Mensch, der über seine Qualität nicht bescheid wusste bzw. kein Selbstvertrauen hatte und zum großen Teil seine Pubertät in Selbstmitleid wegen einer nie erreichten Liebe verbachte. Mittlerweile hat sich das Blatt gewendet und ich strotze teilweise vor Selbstvertrauen. Mein Leben:
- ich bin 25 Jahre alt, studiere mittemäßig BWL, bin gut aussehend, geistreich, belesen, eloquent, bodenständig und gesellig
- ich arbeite 20 Stunden pro Woche als Techniker, ab und zu arbeite ich als Kellner und im Winter bringe ich deutschen, britischen, holländischen und russischen kids das Skifahren bei. Im Sommer gehe ich Tauchen und Bergsteigen
- Abends, sowohl während der Woche als auch am Wochenende besuche ich Live-Keller-Konzerte und Musicals, geh ab und zu auf Festln, besonders auf Festivals, spiele auf einer Studentenverbindung leidenschaftlich gerne Karten, gehe auf die Trabrennbahn, Volksfeste und steige (illegal) Nachts ab und zu in die There oder in das Freibad ein (je nach Jahreszeit)
- soweit es mir die Zeit ermöglicht fahre ich für die freiwillige Feuerwehr, bin Milizunteroffizier, schreibe Kolumnen und Artikel für eine Zeitschrift, war Jugendführer und (Kon)Firmationsbegleiter für viele Jugendliche
- ich kann kochen, backen, dünsten, putzen, waschen, bügeln, stopfen, nähen, Gemüse anpflanzen und Marihuana züchten,
- ich fahre einen kleinen Hyundai besitze gemeinsam mit meinem Bruder ein 3-stöckiges Haus (mit undichtem Dach), geerbt von der lieben Oma, in bester Lage in einer Kurstadt mit einem kleinen Garten
- zu Weihnachten spende ich meine alten Klamotten dem Hilfswerk, stehe in der Punschhütte, verkaufe Alkohol für den guten Zweck, kaufe mir regelmäßig die Obdachlosenzitschrift und spende den Sandlern (Penner) am Bahnhof ein paar Münzen oder kauf ihnen eine Wurstsemmel.
Ich, ich, ich. Ich war lange Zeit kein Aufreißer, da ich das immer mit angeben in Verbindung brachte. Seit 3 Jahren hatte ich fast keinen Kontakt zu Frauen, wenn dann war dieser sehr beschränkt. Diesen Sommer fasste ich mir ans Herz und sprach willkürlich Frauen an. Stets mit einem gewissen Charme und dem nötigen, naja, sagen wir Selbstsicherheit an. Genau zu wissen, was ich möchte.
Ich vermied und tue dies immer noch, offensichtlich mit Eigenschaften protzen zu gehen. Eine Freundin von mir nannte mich einmal "Jackpot". Objektiv nach dieser normativen Aufzählung mag das ja wohl auch so sein. Subjektiv gesehen fühle ich mich als Sonntagskind, das teilweies Glück hatte und schon irgendwie durch das Leben wurstelnwird. Sport und Umwelt interessieren mich. Da möchte ich einsteigen.
Wo liegen meine Sorgen? Jeder Normalsterbliche würde sich ans Hirn greifen. Jedoch fühl ich mich als einer der einsamsten Menschen auf dieser Welt. Das führt sogar soweit, dass ich Dummheiten begeh. ZB mein Erspartes anzutasten, und nicht wie seit langem einen Ofen und eine neue Couch anzuschaffen, sondern mich alleine anzusaufen, und mit dem Taxi ins Puff zu fahren und dort eine Menge Geld liegen zu lassen, um am nächsten Tag mit einem Kater und einem irrsinnig langen Filmriss aufzuwachen. Womöglich bin ich ein Feinspitz, nicht was das Äußerliche betrifft, sondern den Charakter. Mit Oberflächlichkeit kann ich umgehen, sogar sehr gut, in einer freundlichen Art und Weise, aber nicht auf Dauer. Unlängst sagte mir einer meiner beste Freunde, dass ich endlich lernen sollte, ich selbst zu lieben, um die Liebe anderer Menschen zu erlange.
Ich habe keine Ahnung wie ich mit Frauen umgehen soll. Teilweise wird der "Arschlochcharakter" verlangt, auf der anderen Seite der "verwegene Vagabund" und zu guter letzt der Fels in der Brandung der die unanagenehmen großen Wellen des Lebens zerschellen lässt. Ich bin kein Spieler. Ich stehe gern vor klaren Aussagen und Tatsachen. Meine Empathie wurde während der Pubertät dermaßen zerstört, dass ich unfähig bin, Zeichen und Andeutungen zu verstehen. In dem Film Magnolia fiel mir ein Satz besonders auf: "Ich habe soviel Liebe zu geben". Wohin mit der Liebe? Warten bis jemand die Schublade (die nicht ohne Grund verschlossen ist) öffnet?
Danke für deine/eure Antwort!
Liebe Grüße, Martin