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Der innere Kampf mit mir selbst...

P

philapd

Gast
Ich weiß nicht wie ich beginnen soll.
Es vergeht kein Tag an denen mir nicht hunderte von Gedanken durch den Kopf ziehen. Kein Tag an dem ich nicht das Gefühl der Einsamkeit und Unverstandenheit in mir spüre.
Ich liege Nachts wach in meinem Bett, und bemerke nicht das die Zeit im Raffer an mir vorbei zieht. Schuld sind die Gedanken, und ich kann sie nicht abstellen. Mein Leben ist wie ein Computerprogramm. Es dreht sich alles um einem positiven Weg, und einem negativen Weg, die klassische 1 und 0 die jeder Mensch aus dem IT Bereich kennt.

Es passiert von einer Sekunde auf die andere.
Aufeinmal ist da dieser Starre Blick und die Gedanken ziehen ihre Bahnen.
Mein Leben zeigte schon bei meiner Geburt erste Risse im Fundament.
Mein Vater wollte mich nie haben, nach der Geburt hat er mich stets verleugnet. Ich wuchs bei meiner Mutter auf, sie arbeitete sehr hart um mich und meine 2Jahre ältere Schwester über die Runden zu bringen.
Ich sah meine Mutter als Kind oft weinen, weil sie von den Männern oft verarscht wurde. Sowas brennt sich einen in die Seele, ich sehe diese Bilder heute noch vor mir! Als ich älter wurde und meine Generation sich langsam für das andere Geschlecht interessierte, sah ich die gleichen Verhaltensmuster bei meinen Freunden. Ich wollte immer anders sein als die anderen. Und das habe ich auch geschafft, aber die die anders sind werden in der heutigen Gesellschaft ausgegrenzt, bzw. sie tuen es selber!
Als ich dann meine erste Beziehung zu einem Mädel aufgebaut hatte, war eine ganze Zeit lang alles perfekt für mich. Ich war glücklich und zufrieden.
Ich weiß nicht ob man es kindliche Naivität nennen kann, aber ich hab ihr damals alle Wege zu meinem Inneren frei geräumt. Sie kannte jede Schwachstelle in meinem Leben. Die Beziehung hielt gute 6 Monate.
Nichtsahnend war ich das Wochenende bei ihr, ich bemerkte das irgendetwas nicht stimmen konnte. Jedes mal wenn ihre Mutter sie rief, begann sie zu weinen. Doch sie wollte mir den Grund nicht nennen. Ich hielt es damals so, dass sie es mit der Zeit von allein an mich herantragen wird.
Aber die Zeit war an dieser Stelle schon rationiert wurden.
Sie gab mir einen Brief wo sie mir ihre Liebe und Zuneigung mitteilte.

Doch 5 Tage später war alles anders gewesen. Sie teilte mir mit das sie die Beziehung nicht weiter führen möchte. Ich versuchte die Gründe zu erfahren, doch ich habe sie nie gefunden.
Meine kleine Welt begann zu zerbrechen. Von diesem Moment sollte eine harte Zeit auf mich zu kommen. Dieses Mädchen schaffte es mir meine Freunde zu sabotieren und zu untergraben. Menschen von denen ich dachte das sie hinter mir stehen, waren aufeinmal weg, und gerade in einer Zeit wo ich sie am meisten gebraucht hätte.
Ich musste ganz allein mit mir klar kommen. Ich war ziemlich weit im Dreck.
Doch ich habe mich allein wieder aufbauen können. Allerdings mit einem Nachteil:

Ich habe mein wirkliches Ich stehts hinter Meter dicken Mauern eingebettet. Niemand kam dort heran, keiner konnte mich angreifen. Ich hab einfach alles abgeblockt und mit gehobenen Sätzen gekontert und mein Gegenüber dadurch ausgebootet.
Dieser Vorfall ist jetzt 3 Jahre her. Seither bemerke ich das ich immer mehr in mich "reinfresse" und mich nicht öffnen kann.
Ich hab mein Lachen verlernt. Ich gehe mit zielstrebigen Blicken durch die Welt. Es ist fast so als ob ich nicht anwesend wäre.

Dann liege ich wieder jeden Abend im Bett und es kommen die Gedanken zurück. Gedanken über das was ich bisher erlebt und gesehen habe, und wie ich mich in so einer Situation für alle beteiligten am besten verhalten kann.
Ich versuche seit Jahren meine Lebensabläufe zu perfektionieren.
Doch es gelint mir nicht, das Leben ist halt zu dynamisch und nicht planbar.

Es kamen weitere Beziehungen in meinem Leben, doch sie hielten nie lange.
Der heutige Stand ist, dass 3 von 4 Beziehungen zerbrochen sind, weil die Frau mir fremdgegangen ist. Ich frage mich heute noch warum ein Mensch so etwas machen kann. Kennt er keine Liebe? Kenne ich keine Liebe? Was ist das für ein Gefühl das ich habe wenn ich nur noch an meine Partnerin denken kann? Ich weiß es nicht, ich würde es unwissend als Liebe definieren.

Meine letzte Beziehung war dann Ende 2005 zerbrochen. Sie gab mir sogar noch die Schuld dafür dass sie fremdging Sie meinte, hätte ich sie nicht immer allein auf Parties gehen lassen, dann wäre sie nie mit dem Kerl im Suff ins Bett gestiegen. Ich machte mir seither viele Vorwürfe. Obwohl mir mein Unterbewusstsein ständig sagt das ich nichts dafür kann belastet es mich sehr.
Ich hab seitdem ein Problem mit Beziehungen gehabt.
Immer wenn ich ein Mädel angesprochen habe, und mit ihr flirtete, schossen mir wieder die Gedanken durch den Kopf. Und sobald es zum ersten Kuss kommen sollte, schaltete ich aus mir völlig unverständlichen Gründen den Notausschalter um.
Ich hatte plötzlich kein Interesse mehr sie weiter kennen zu lernen. Ich fragte mich ständig was mit mir los ist. Aber ich fand keine Antworten mehr.
Meine Mutter erkannte meine Signale die ich ausstrahlte nicht mehr. Niemand bemerkte etwas von mir. Ich trete nach aussen hin sehr stark und selbstbewusst auf. Meine kleine Mauer steht auch heute noch und erfüllt ihre Funktion. Doch ich habe mich seitdem kaum mehr einen Menschen anvertraut und meine Probleme stets mit mir selbst ausgemacht. Aber der innere Druck wird immer größer. Es sammelt sich immer mehr in mir an.
Und dann kamen die ersten Gedanken wo ich mich selbst über den Sinn des Lebens gefragt habe. Eigentlich sehe ich mittlerweile keinen mehr. Der einzige Grund warum ich mein bescheidenes kaputtes Leben weitergeführt hatte war immer meine Mutter gewesen, weil ich ihr das nicht antuen wollte ihren einzigen Sohn aus ihrem Leben zu reißen.

Aber mit jedem Tag in dieser Gesellschaft gewinnt der Gedanke an meinen Suizid mehr an Gewicht. Es gab schon Momente wo ich mit 200 auf der Autobahn unterwegs war, und mir dachte "Bei der nächsten Ausfahrt bremst du einfach nicht und alles ist vorbei". Doch dann kam wieder der Gedanke an meine Mutter hoch.



Ich fühle mich jeden Tag einsam und verlassen.
Meiner Freundin kann ich mich nicht anvertrauen, ich würde es gerne, aber ich weiß selber nicht was genau mit mir verkehrt ist. Ausserdem habe ich Angst das ich sie mit meinen Problemen überfordern würde und sie dadurch verliere.

Sie hat heute ein Vorstellungsgespräch 400km von mir entfernt.
Und jetzt schießen mir grade wieder die Gedanken durch den Kopf was passieren wird wenn sie den Job bekommt und mich verlässt. Ich glaube nicht das ich diesen Schlag dann noch mit mir selbst abfangen kann.
Ich suche hilfe, doch ich weiß nicht wo ...
Mein Leben ist kompliziert, und steigt mir langsam über den Kopf.
Ich brauche dringend Hilfe! Es ist ein unerträglicher Druck im Herzen den ich jeden Tag verspüre.
Ich fahre oft an meinem Lieblingsplatz - ein kleiner Teich im Wald, wo niemand anders mich weinen sehen kann. Wenn mir die Tränen in die Augen schießen verschwindet der Druck für kurze Zeit. Doch er kommt schnell wieder. Wenn ich mit meinem Kopf auf meiner Freundin ihren Bauch liege und ihr Herz schlagen höre fühle ich mich richtig wohl. Ihre Streicheleinheiten tuen gut.
Doch wenn ich sie nicht sehen kann (wie jetzt grade, da sie bis Dienstag weg ist) dann kämpft mein Kopf wieder mit meinem Gefühl. heute hatte sie sich nicht gemeldet, und als ich sie anrief ging sie erst nicht ran, was völlig untypisch für sie war.
Gegen 17Uhr hab ich sie dann doch erreicht, aber sie war sehr kurz angebunden :( Das Gespräch ging nur ein paar sekunden, und ich glaube sie hat nichts von meiner Verzweiflung mitbekommen. Als sie auflegte war dieser Druck wieder da, und diesmal noch stärker als sonst, weil ich mir die schlimmsten bilder ausmalte. Ich fuhr wieder zu meinem Lieblingsplatz und heulte still und heimlich stundenlang vor mich hin. Es regnete, doch selbst dies bemerkte ich noch nicht einmal.
Ich weiß nicht wie lange ich diesen Kampf gegen mich selbst noch führen kann, aber ich weiß auch nicht was die ursache ist, und somit fällt es mir noch schwerer zu gewinnen, bitte helft mir :(
 

unikat111

Aktives Mitglied
hallo philapd...
gleich die ersten sätze kommen mir sehr bekannt vor..
doch was verstehst du unter positiven und was unter negativem weg?erklärst du es mir?
damit,wie es dir gerade geht,bist du sicherlich nicht alleine...schön,das du hierher gekommen bist...
ich weiss inzwischen ,das es besser ist,nicht alles für sich zu behalten und glaube mir..ich habe erst kürzlich geschrieben,das durch meine mauer um mich herum sogar noch eine stahlwand gezogen ist...
nichts desto trotz mag ich mein leben nicht bestimmen lassen,das möchte ich selbst tun.
du nicht auch?

du kannst nicht gegen dich selbst kämpfen,aber mit dir...ins reine kommen...
schreib einfach weiter..lass es aus deinem kopf..lass die gedanken raus,die dich gerade nicht weiterbringen..

einen gruss mit ganz viel kraft wünsche ich dir!!!
unikat
 
P

philapd

Gast
Ich versuche immer bestimmte Situationen im vorraus zu planen, und abzuschätzen was sich für Szenarien sich dadurch entwickeln könnten.
Beispiel: Wenn ich über irgendwas mit meiner Freundin oder Kumpel reden muss, dann versuch ich abzuschätzen wie der Text oder das Wort bei ihr/ihm ankommen kann. Ich möchte es direkt, aber auch mit dem nötigen und überlegten Mitgefühl zutragen.
Das meinte ich auch mit "Lebensabläufe zu perfektionieren".

Und wenn ich dort keine Antwort drauf finde, dann behalt ich das Thema meistens für mich, egal was es grade ist und tue so als wäre nichts gewesen, auch wenn es in mir grade stürmt.
Wie ein Müllcontainer der nie geleert wird.
Und dort stehe ich im totalen Stellungskrieg mit mir selber.
Ich verlange von meiner Freundin Ehrlichkeit, und dies will ich auch selber bieten. Doch in manchen Sachen überwiegt einfach die Angst in mir wieder allein dazu stehen.

Die Beziehung mit meiner jetzigen Freundin ist noch sehr frisch, ich kenne mittlerweile viele ihrer Schicksalsschläge, Ängste und Probleme. Sie hatte es selbst nicht leicht, und ich möchte sie nicht durch meine Probleme erdrücken.
Ich hoffe das ich den Punkt erreichen werde, wo ich über meine Hürde hinweg komme und mit ihr über alles reden kann. Aber dazu ist es noch zu früh.

Ich hab vielen Freunden geholfen in dem ich mir ihrer Sorgen angenommen habe, daher kannte ich auch dieses Forum hier schon länger. Aber erst heute ist mir bewusst geworden das ich mir selbst allein nicht mehr helfen kann und das der Point of no Return in greifbarer Nähe steht.
 
F

Farinella

Gast
Lieber Philapd,

dein Schmerz und deine Schilderungen berühren mich sehr.

Ich kenne diesen Kampf mit mir selbst auch. Ganz kurz zu mir: ich bin 49 Jahre alt und daher kampferprobt. Wer gewinnt?

Mir scheint, dass Du einen sehr schlechten Start ins Leben hattest. Das ist schlimm. Und dennoch ist es so. Es gefällt mir, wie gut Du dich selbst refkletieren kannst.

Du berichtest: "Ich habe mein wirkliches Ich stehts hinter Meter dicken Mauern eingebettet. Niemand kam dort heran, keiner konnte mich angreifen. Ich hab einfach alles abgeblockt und mit gehobenen Sätzen gekontert und mein Gegenüber dadurch ausgebootet." Du scheinst intelligent zu sein und Dich gut schützen zu können. Dein wirkliches Ich hast Du "eingebettet". Dies ist das einzig weiche Wort in diesem Zitat. Wie sehr must Du verletzt worden sein. Hast Du schon mal über Deine Wortwahl nachgedacht? Der innere Kampf mit mir selbst ..., als Kampferprobte und mittlerweile mild Gestimmte möchte ich Dir als Idee anbieten: Kann es sein, dass Du vielleicht nicht einen inneren Kampf mit Dir, sondern gegen Dich, kämpfst? Versteh mich bitte nicht falsch: Deine Mauern sollst Du nicht einreissen, lass sie ruhig stehen. Vielleicht könntest Du eine kleine Türe einbauen. Aber diese Härte gegen anderen, dies ist eine Härte die Du auch gegen Dich einsetzt. Denk mal drüber nach, oder fühle dem mal nach. Was meinst Du dazu?

Ganz, ganz liebe Grüße für Dich!!!:)

Farinella
 

unikat111

Aktives Mitglied
wenn ich eines gelernt habe,ist es,das ich kein gespräch im voraus planen kann..und wieso auch?sicherlich kann ich argumente zusammenfinden...doch ein gespräch planen...puhh..schwierig und in meinen augen ein unnötiger kraftaufwand.
hast du das schon immer gemacht?
und wenn es noch zu früh ist,um dich deiner freundin anzuvertrauen,dann tu es bitte hier...denn du darfst dich nicht nur deinen freunden gegenüber verantwortlich fühlen,fang bei dir an...bitte!!
lieber gruss...
 
P

philapd

Gast
Kann es sein, dass Du vielleicht nicht einen inneren Kampf mit Dir, sondern gegen Dich, kämpfst? Versteh mich bitte nicht falsch: Deine Mauern sollst Du nicht einreissen, lass sie ruhig stehen. Vielleicht könntest Du eine kleine Türe einbauen. Aber diese Härte gegen anderen, dies ist eine Härte die Du auch gegen Dich einsetzt.
Eine Gegenkraft erzeugt eigentlich jedes handeln. (actio = reactio).
Aber Du hast recht, ich stell mich schon des Öfteren gegen mich. Aber meistens dann nur um andere nicht zu verletzen und um das Niveau einer Conversation nicht in den Keller zu drücken.
Eine Tür muss dort wohl drin sein, meine Freundin hat den Weg gefunden.
Was sie an sich hat, dass ich keinerlei Abneigung gegen sie empfinde kann ich nicht sagen. Es besteht ein sehr großes Vertrauen zu/bei ihr. Sie muss was Besonderes sein, nein sie ist was Besonderes!
Sie hat mich bislang noch nie enttäuscht, ich hoffe dies bleibt auch erhalten, denn dort wo sie sich grade bewegt tut jeder Fehltritt sehr weh.

- Deine Ansicht spricht mich aber irgendwie sehr an, Danke :)




Unikat, ja.
Das habe ich seit der 6. Klasse so gehandhabt.
Ich bin der Meinung das man Menschen sehr schnell und langfristig verletzen kann, wenn man ein unüberlegtes Wort ausspricht. Auch der schlechteste Mensch hat doch seine Gefühle.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
P

philapd

Gast
Am liebsten mit meiner Freundin über alles reden.
Aber dazu muss ich erstmal das Ergebnis der kommenden Woche abwarten.
Ich kann nicht einschätzen wie sie damit umgehen kann.
 
P

philapd

Gast
Darauf hab ich jetzt keine "ehrliche" Antwort, weil ich es selbst nicht weiß.
Ich denke, ich werde ihr zu erst diesen Beitrag hier zeigen.
Und dann werde ich auf ihrer Reaktion basierend entscheiden, ob ein tiefergehendes Gespräch Erfolgversprechend ist.
 

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