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Der Depression den Kampf ansagen:

K

Kompass_vonnordnachsüd_

Gast
Guten Mittag,

mir gehts zur Zeit nicht gut. Ich bin seit Ende 2019 in ein Loch gefallen, noch bevor Corona ein Thema war. Ich hatte eine (diagnostizierte) schwere Depression. Dann war ich auch tatsächlich in Behandlung für eine kurze Zeit, damit ich stabilisiert werden kann und bin aber frühzeitig gegangen, wonach ich dann wieder total in die Depression gefallen bin.
Ich habe tagelang das Bett nicht verlassen, nicht gegessen, das Haus nicht verlassen und mich haben dunkle Gedanken verfolgt.

Leider hat sich diese Depression bis August dann verschlept, während der Zeit hatte ich dann gott sei Dank einen (privaten) Therapeuten an meiner Seite, allerdings hält sich eben die Motivation in Grenzen. Seit dem habe ich aber leider sehr starke Probleme mit Disziplin und Motivation. Es stehen so viele Dinge an, die erledigt werden müssen und ich prokrastiniere vor mich hin.

Ich war vor meiner Depression sehr sportlich, habe jeden Tag Sport gemacht und hatte eine super Ausdauer. Ich bin früh ins Bett und früh aufgestanden, hatte viel gegessen und hatte Ziele, Wünsche. Ich habe gelacht und Spaß gehabt.
Natürlich ist es jetzt viel schwieriger wegen Corona, aber ich möchte dagegen ankämpfen. Es macht micht traurig, in den SPiegel zu schauen und immer dünner zu werden, oder Menschen zu enttäuschen, weil ich es nicht auf die Kette kriege meinen Tag zu planen und ich will die Leute auch nicht damit nerven, dass ich zur Zeit nichts hinbekomme.

Was kann ich tun? Leider muss ich wirklich von 0 anfangen, was mich schon sehr traurig macht, wenn man weiß wo man mal einmal war und wer man heute ist. Diese Motivationslosigkeit macht mich fertig und dann diese Müdigkeit.
Zur Zeit habe ich angefangen sehr viel zu zocken, was definitiv nicht gut ist, weil ich meine Schulsachen vernachlässige.
Man muss sich vielleicht auch mal richtig hochpushen und nicht zu viel nachdenken. Wünschte bloß das ich wieder in so einen Rythmus reinkomme, wenn man da wieder drin ist, dann hat man wieder so eine Routine mit Sport usw. ich vermisse es so sehr, aber wieder dahin zu kommen. Besonders weil ich mit Sicherheit an Muskelkraft verloren habe.

Wer kennt es, nach einer Depression wieder sich einen Alltag zu erkämpfen?
Was kann ich tun? Hat wer Tipps?

Ich freue mich auf eure Tipps! :)
 

trigital

Aktives Mitglied
Hallo K.,

So eine Depression ist keine einfache Sache! Und ich gebe dir den Tipp nicht dahin zu arbeiten, woher du gekommen bist, sondern dich vielleicht eher fragst, wie du dahin gekommen bist, wo du jetzt bist?!
Irgendwie hast du zwar gut gelebt, aber bist dennoch krank geworden. Und ich denke, dass die Krankheit von innen kommt. Dein Inneres gibt dir klare Signale denen du nachgehst. Viel im Bett liegen und viel nachdenken. Ich bin den Weg auch gegangen und es ist ein langer Weg. Vorallem mit den Gedanken klar zu kommen bzw. zu verstehen was Gedanken bedeuten. Man muss Gedanken auch einordnen lernen und Gedanken reflektieren. Verstehen was sie bedeuten. Zu denken ist auch eine Fähigkeit die man lernen muss.
Aber man kann auch seine Gefühlswelt im Blick behalten und sich an seine Zustände erinnern. Seine innere Entwicklung, die Krankheitsentwicklung, um darin zu erkennen, wie der Weg aussieht.
Ich habe auch gelernt meine Mitmenschen zu beachten, weil ich mich gefragt habe, ob die diese Dinge auch kennen, die ich mit so einer Krankheit erlebt habe. Und das hat mich meinem Mitmenschen wieder näher gebracht.
Aber mit Gedanken alleine zu Recht zu kommen ist schwierig. Man muss verstehen, was verschiedene Gedanken bedeuten. Ja. Wie soll ich es sagen. Es reicht nicht Gedanken zu haben. Man muss sie auch verstehen. Den Gedankenweg, die Auswirkungen, die Zusammenhänge. So irgendwie.
Vielleicht kannst du ja mehr deine Gedanken ausmahlen. Dann kann ich versuchen zu zeigen, was ich gelernt habe? Wäre schön!
Ich jedenfalls finde es gut, wenn man seine Gefühle beachtet und ihnen nachgeht und sie nicht für Schlecht empfindet. Schließlich sind deine Gefühle ein klares Signal aus deinem Inneren. Und wenn es nunmal sagt, dass du dich hinlegen möchtest und dich schlecht fühlen sollst, dann solltest du das finde ich auch irgendwie tun. Keiner weiß wirklich, wie die Seele oder das Unterbewusstsein funktionieren. Du alleine kannst es verstehen. Und wenn du es beachtest und drauf eingehst, dann tust du das Richtige für dich. Wer weiß denn schon, was dich genau vom Leben depressiv macht? Anscheinend weißt du es nicht einmal selbst?
Aber am Ende kann ich nur aus meinem Leben berichten, dass egal, was man lernt, das Leben kann immer wieder so werden, dass einen das Vergangene einholt und man wieder und wieder in diese Zustände gerät. Also ich kann nicht sagen, dass ich mich heilen konnte. Aber ich konnte mich gesünder machen!
Und bei einem Menschen und seinen Zustände sind auch immer ein bisschen die Mitmenschen schuld! Weil wir sind nunmal soziale Tiere!
Deshalb solltest du in deinen Gedanken nicht deine Mitmenschen vergessen oder wie ich es getan habe aus den Gedanken lernen bzw. die Zustände beachten und schauen, ob man von seinen Mitmenschen ähnliche Signale beobachten kann oder etwas für sich draus lernen kann?
So ungefähr ist meine Einschätzung zu deiner Beschreibung. Ich hoffe du kannst etwas damit anfangen!
lg t
 
K

Kompass_vonnordnachsüd_

Gast
So eine Depression ist keine einfache Sache! Und ich gebe dir den Tipp nicht dahin zu arbeiten, woher du gekommen bist, sondern dich vielleicht eher fragst, wie du dahin gekommen bist, wo du jetzt bist?!
Irgendwie hast du zwar gut gelebt, aber bist dennoch krank geworden. Und ich denke, dass die Krankheit von innen kommt. Dein Inneres gibt dir klare Signale denen du nachgehst. Viel im Bett liegen und viel nachdenken. Ich bin den Weg auch gegangen und es ist ein langer Weg.
Hallo trigital, vielen Dank für deine Antwort! :)
Deine Gedanken verstehe ich, hat mich auch zum Nachdenken gebracht. Aber depressiv bin ich geworden, weil ich kaum mehr das gemacht habe, was ich eigentlich liebe und dann Probleme in der Schule hatte. Ich wollte jemand sein, der ich nicht war und habe den Sport sehr vernachlässigt, aber im Nachhinein hat mir dieser sehr viel Kraft, Struktur und Ordnung verliehen. Ich habe zu der Zeit auch sehr viel meditiert und mich in Achtsamkeitsübungen geübt.

Vorallem mit den Gedanken klar zu kommen bzw. zu verstehen was Gedanken bedeuten. Man muss Gedanken auch einordnen lernen und Gedanken reflektieren. Verstehen was sie bedeuten. Zu denken ist auch eine Fähigkeit die man lernen muss.
Das stimmt. Ich musste lernen meine Gedanken loszulassen, weil ich zu viel über sie nachgedacht habe. Ich bin generell jemand, der gerne nachdenkt und sich tief mit dem Warum beschäftigt, aber ich musste lernen auch mal die 5 gerade sein zu lassen und nicht immer alles verstehen zu wollen, weil man sowieso nicht alles verstehen wird und ich bin auch keine Person die sich einfach mit einem "das ist halt einfach so" abgibt, aber ich habe mitlerweile gelernt, dass ich mich selbst nicht mehr so hinterfragen muss und auch andere Menschen nicht immer hinterfragen muss.


Aber mit Gedanken alleine zu Recht zu kommen ist schwierig. Man muss verstehen, was verschiedene Gedanken bedeuten. Ja. Wie soll ich es sagen. Es reicht nicht Gedanken zu haben. Man muss sie auch verstehen. Den Gedankenweg, die Auswirkungen, die Zusammenhänge. So irgendwie.
Vielleicht kannst du ja mehr deine Gedanken ausmahlen. Dann kann ich versuchen zu zeigen, was ich gelernt habe? Wäre schön!
Mich plagen Versagensängste und die damit einhergehenden Gedanken. Ich weiß woher sie kommen, aber ich habe es satt ihnen nachzugehen und ihnen zuzuhören, deswegen versuche ich eigentlich mehr ins Handeln zu kommen.

Ich jedenfalls finde es gut, wenn man seine Gefühle beachtet und ihnen nachgeht und sie nicht für Schlecht empfindet. Schließlich sind deine Gefühle ein klares Signal aus deinem Inneren.
genau, dass sehe ich auch so. Ich sollte mehr Rituale aufbauen, wie z.B. in mich hineinhorchen und meditieren!

Wer weiß denn schon, was dich genau vom Leben depressiv macht? Anscheinend weißt du es nicht einmal selbst?
Ich könnte dir alle Gründe nennen, warum es sein könnte, aber das würde den Rahmen sprengen und eigentlich von dem Ablenken, was ich will.

Aber am Ende kann ich nur aus meinem Leben berichten, dass egal, was man lernt, das Leben kann immer wieder so werden, dass einen das Vergangene einholt und man wieder und wieder in diese Zustände gerät. Also ich kann nicht sagen, dass ich mich heilen konnte. Aber ich konnte mich gesünder machen!
Das stimmt, die Vergangenheit holt einen immer ein, das hat mich eine Zeit wirklich sehr fertig gemacht. Aber ich habe gelernt sie zu integrieren und zu ihr zu stehen.

Ich denke, dass ich einfach mich selbst motivieren muss und das Tag für Tag, auch wenn es schwer ist. Aufjedenfall ist es wichtig auf seine Gefühle zu hören und ihnen einen Raum zu geben, aber ich glaube auch, dass man manchen Gedanken und besonders der Antriebslosigkeit nicht nachgeben sollte.

Es kommt einem bloß manchmal so riesig vor der Berg. Gibt ja diesen Spruch, entweder das Glas ist halb voll oder halb leer und vielleicht sollte ich darüber mal nachdenken ^-^
 

trigital

Aktives Mitglied
Hallo K.,

also ich finde deine Gedanken gut. Aber ich kann auch aus meinen eigenen Erfahrungen heraus verstehen, warum dir der Umgang mit den Gedanken so schwer fällt!
Ich denke, dass du einfach noch nicht gut im Nachdenken bist. Im Umgang mit Gedanken. Ich glaube, dass du sehr an deinen Gedanken hängst und sie für sehr wichtig hältst. Das Bedeutet, dass du nun mal ein Denker bist. Seinen Kopf kann man nicht verlieren. Seine Gedanken hat man nun mal. Und man muss mit der Zeit lernen, dass man Zeit brauch, um seine Gedanken richtig einzuordnen. Man muss erst mit der Zeit herausfinden, was ein Gedanke wert ist, wie wichtig er ist und wo man ihn hinstellt. Gedanken hat man erstmal. Aber es ist nur ein Gedanke. Es ist nur eine Überlegung. Dafür kann man nicht bestraft werden. Du solltest dir nicht vorwerfen, dass dir deine Gedankenwelt nicht das gibt, was du brauchst oder suchst oder herausfinden möchtest oder damit umgehen möchtest. Man versucht sich nach ihnen zu orientieren. Aber die Gedankenwelt ist seltsam. Und eine Fähigkeit, die sich erst entwickeln muss. Deshalb denke ich ist es eine gute Idee die Gedanken loslassen zu wollen. Aber aus der Gedankenwelt aussteigen kann man als Mensch nicht. Weil schließlich ist unser Gehirn das, was bei uns Menschen besonders ist. Aber für etwas besonderes brauch man Zeit und Erfahrung.
Ich finde es deshalb gut, dass du so deutlich wahrnimmst, wie sich diese geistige Welt formt und wie sehr sich Gedanken doch auswirken können. Aber das ist nichts Festes, wie das Haus in dem du wohnst oder die Menschen die dich umgeben. Es ist etwas, was du für dich hast und es erst lernen musst zu kneten, wie ein Töpfer seinen Ton. Erst mit der Zeit bringt man schöne Gefäße zum Vorschein. Also verurteile dich nicht von deinen Gedanken. Gib ihnen vielleicht nicht so viel Bedeutung. Aber erinnere dich an sie. Du wirst versuchen sie zu verdrängen, aber irgendwann kommen sie wieder. Und das ist gut so. Ich weiß, dass die Gedankenwelt ein Kampf sein kann. Aber ich weiß auch, dass sie kein Kampf sein brauch. Weil es sind nur Gedanken. Die gibt es nicht mal wirklich!
Aber sie beeinflussen die Gefühlswelt. Und das ist das Schwierige. Ich finde es nicht gut, wenn Gedanken die Gefühlswelt zu sehr beeinflussen. Aber sie gehören zur Welt des inneren Verständnisses. Sei dir einfach bewusst, dass du auf einem Weg bist. Dass du Mensch bist, der sich mit der inneren Welt beschäftigen will und muss!
Aber ich finde es keine gute Idee 5 gerade sein zu lassen. Was ich gut fände ist, wenn du dir einfach sagen könntest, dass du nicht genau weißt, wie du diese Gedanken oder Ansicht einordnen willst und musst. Viele glauben ja, dass man sich ausdenken kann, was man will und sie verlieren sich im gedanklichen Opportunismus. Ich glaube, dass da der Wert verloren geht von dem, was der Mensch eigentlich wert ist. Oder es drückt ihren inneren Wert aus.
Ich habe oft bei Kindern gesehen, wie wichtig ihnen die Wahrheit ist, weil man an etwas glauben muss. Die frage ist nur, wie sehr du an deine Gedanken glauben kannst und mit der Zeit, wenn du gut bist, wie sehr du an deine Gedanken glauben willst. Und ich denke, dass du es mehr willst, wie du kannst!
Ich denke mal, dass du mit 5 grade sein zu lassen, meinst, dir einfach noch etwas Zeit zu geben?!

Ich kann auch verstehen, dass du darunter leidest alles zu hinterfragen. Ich denke, dass aber die mentale Intensität dabei eine Rolle spielt. Weil du so gerne schlauer aus dem werden möchtest, was du offensichtlich nicht so richtig verstehst? Es ist auch ok sich einzugestehen, dass man etwas nicht richtig versteht. Aber etwas hinterfragen zu wollen ist Neugierde. Und das ist eine gute Eigenschaft. Aber oft fehlt es einem an Lebenserfahrung und Verständnis, dass man manche Dinge nicht in Gedanken benennen kann. Gib dir dann einfach ein Fragezeichen und warte auf dein Leben bzw. Schicksal, ob sich eine Antwort ergibt. Ich denke, dass man viele Dinge nicht verstehen muss. Aber ich hab auch den Eindruck, dass man manche Dinge lernen muss zu verstehen. Wenn es dich quält, dann musst du wohl ein Verständnis dafür entwickeln. Also gib nicht dem Umgang mit deiner Gedankenwelt die Schuld, sondern eher dem Leben oder dem Mensch sein, dass es so ist. Aber dir selber brauchst du keine Vorwürfe machen. Nachdenken hört sich einfach an. Ist aber eine schwierige Fähigkeit. Weil man sie nicht greifen kann und Gedanken zu verschiedenen Zeitpunkten und Situationen einen anderen Wert haben. Sich damit zu beschäftigen ist eine Herausforderung. Aber wir Menschen sind nun mal auch da, um uns zu entwickeln. Ich finde es toll, dass du dich bewußt dait beschäftigst. Die meisten Menschen wissen nicht einmal, wenn sie etwas denken!
Es ist klar, dass man sich gut fühlen möchte und die Gedanken gerne dazu benutzen möchte, dass es so ist. Aber man kann sich die Wirkung von Gedanken nicht aussuchen. Für einen Moment erscheint manches super. Aber Gedanken müssen auch die Zeit überstehen. Manche Gedanken verändern den Moment komplett. Aber das Leben geht weiter und das ist das Entscheidende an der Gedankenwelt. Ich habe schon oft den Eindruck gehabt, dass ins Handeln kommen ein Flucht ist seinen Kopf benutzen zu wollen. Aber auf der anderen Seite macht Handeln auch oft Sinn. Da hat jeder so seine eigenen Umgangsformen. Wichtig bleibt, dass das was wichtig ist klappt. Bei mir manchmal schlechter, aber in Gedanken oft besser. Weil es leicht ist zu denken. Jeder Schüler denkt. Man sitzt einfach da und macht nichts. Aber du weißt selber, dass es so einfach dann oft auch wieder nicht ist. Manchmal ist es so und manchmal anders.
Deshalb finde ich wichtig, dass man sich auch über seine Zustände bewusst wird und die Unterschiede wahrnehmen kann. Alles ist eine Entwicklung und nicht ums sonst werden wir Menschen manchmal über 100 Jahre alt. Zu handeln bedeutet auch nur kurz etwas zu tun. Aber danach bist du mit deine Kopf wieder alleine und hast nichts zu tun. Man kann nicht ohne Gedanken und man kann nicht ohne Handeln. Es wechselt sich ab und eigentlich macht man immer beides.
Ich finde es ist genauso, wie im Leben mit der Motivation. Man muss lernen die Gelegenheiten zu nutzen und oft ist nachdenken nur so etwas, wie Fern zu sehen. Manchmal kommt was Tolles und manchmal schaut man einfach nur Nachrichten oder eine langweilige Doku oder so.
Es ist einfach wichtig die Unterschiede zu verstehen und den Blick auf das Leben und seine Vergangenheit nicht zu verlieren.
Du wolltest jemand anders sein. Nicht schlimm. Das ist die Idee sich in eine Richtung weiterentwickeln zu wollen und du hast ja auch was dabei gewonnen. Aber man darf sich und wie man ist auch nicht aus den Augen verlieren. Gedanken können alles. Da kann man sein, wer man will. Aber man bleibt dennoch der der man ist. Deshalb ist es wichtig sich nicht in der Freiheit der Gedanken zu verlieren. Sei einfach achtsam mit dir, was du ja auch tust. Gehe zwei Schritte vor und einen zurück. Dann entwickelst du dich weiter und verlierst dich selber nicht aus den Augen. Dann reflektierst du dich und kannst dich über deine Gefühlswelt wundern und merken, dass doch nicht alles so einfach ist.
Du warst super sportlich. Denk an die Lust daran und freu dich darüber, wenn sie wieder kommt. Sehe es als Erfolg im Umgang mit dir selber. Aber versuche es nicht zu erzwingen. Dann wird die Welt zu einem Kampf. Nehme Fehler in Kauf und versuche damit umzugehen. Versuche zu lernen was es bedeutet ein denkender Mensch zu sein. Du hast sowieso keine andere Wahl.
Du spürst den Wunsch deine Gedankenwelt ruhen zu lassen. Merk es dir und nutze die Gelegenheit, wenn es so ist. Aber versuche dein Schicksal oder Entwicklung nicht zu erzwingen. Du achtest sowieso auf dich. Aber es gibt noch mehr Dinge, die deine inneren Triebe bestimmen, lenken oder beeinflussen. Zum Beispiel, das was das Leben an dich heranspült. Das kannst du nicht beeinflussen. Aber es wirkt sich auf deine Stimmung aus. So wie Menschen reagieren. Auch das liegt nicht in der Hand der Gedanken. Das Wetter oder dein Schlaf.
Ich hoffe du hast nützlichere Gedanken, wenn du meine Gedanken ließt. Ich hoffe, dass meine Erfahrung damit dir hilft. Es ist einfach alles nicht so einfach! ;-)
lg t
 

Binchy

Sehr aktives Mitglied
Hallo,

Du schreibst sehr gut und reflektiert und hast schon einiges versucht und hast auch einiges an Zielen. Das finde ich sehr gut. Vielleicht hat Dich Deine Depression mit Deiner inneren Seite in Kontakt gebracht, die Du vorher in dieser Art nicht kanntest.

Ich denke, dass wir im Leben erst ernsthaft anfangen, in uns zu gehen, uns kennenzulernen, neue Wege zu suchen, wenn wir leiden und es uns schlecht geht. Wenn es uns gut geht, wenn das Leben perlt wie Champagner und wir voller Lachen und Licht durchs Leben tanzen ist das wunderschön - aber es ist nur eine Seite des Lebens. Es ist wichtig, auch die anderen kennenzulernen: das Schwere, Düstere, Tiefe, manchmal Schmerzvolle, weil das ist auch das Leben. Es gehört einfach dazu. Das wollen wir nicht, wir fliehen davon und es tut weh. Aber wir lernen in diesen düsteren Phasen oft sehr viel über uns und das Leben.

Du hast Therapie, das ist schon mal gut. Und natürlich möchtest Du wieder so werden wie vorher. Aber stress Dich nicht mit großen Schritten. Wenn Du Deine Ziele als riesigen Berg siehst, dann wirst du weiter flüchten ins Zocken oder andere Ausflüchte.
Versuch es mit Minischritten: wenn Du einen Schrittzähler hast, dann versuche es mit z.B: 4000 Schritte täglich. Und dann 4500. Etwas, was Du leicht machen kannst.

Zerteile deine Aufgaben in kleine mundgerechte Häppchen und mach ein paar kleine Schritte. Versuche Dich für das absolut Nötige aufzuraffen, was Du tun musst. Und für den Rest nimm Dir die Zeit, die Du brauchst. Versuche vielleicht mal nicht zu kämpfen, sondern loszulassen, zu akzeptieren, dass es nun im Moment so ist wie es ist. Es ist eine Herausforderung und Lernsituation, in der Du neue Dinge probieren kannst und neue Wege kennenlernen wirst.

Bleibe neugierig und glaube daran, dass es wieder voran geht. Du schaffst das, wenn Du es Dir vorstellst, dass Du es schaffst.

Vielleicht magst Du mal in dem Thread in meiner Signatur stöbern, vielleicht sind da interessante Gedanken für Dich dabei.

Trigital hat dir ja auch schon wertvolle Anregungen gegeben, das kann er immer sehr gut ;)
 

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