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Der Alltag und andere Katastrophen

Waldliebe

Neues Mitglied
Hallo zusammen,
ich bin neu hier und versuche einfach mal mein Glück. Aber wo fängt man an, wenn im Kopf nur noch Chaos herrscht?

Seit meiner frühsten Kindheit war ich laut meinen Eltern nicht normal, konnte anderen nicht trauen und niemand interessierte sich dafür, was ich zu sagen hatte. Wenn ich krank war war ich eigentlich nur faul und eine Last. So hat es sich jedenfalls angefühlt. Gefühle, die ich hatte waren grundsätzlich immer falsch und Tränen zu unterlassen.
Jedenfalls kam es natürlich, wie es kommen musste. Ich zog mich immer mehr und mehr zurück. Soziale Kontakte gleich null, immer schön funktionieren ohne dabei etwas zu fühlen oder mich zu äußern. Kurzum ich wurde zum Zombie.
Halt und Sicherheit gab es keinen. Dafür jede Menge dumme Kommentare und Mobbing ohne Ende in der Realität da draußen. Mit meinen Eltern oder einer sonstigen Vertrauensperson konnte ich nicht reden und so machte ich einfach alles mit mir selbst aus. War ich krank kümmerte ich mich selbst. Ging es mir schlecht, weil ich wieder beleidigt worden war kümmerte ich mich um mich selbst usw.

Irgendwann habe ich dann für mich einen Neuversuch gestartet und bin auf Menschen zugegangen und habe mit ihnen geredet. Wie sich heraussstellte konnten mich dann doch einpaar Leute leiden und ich war gar nicht so ein Monster, wie man mir immer Glauben machte. Wirkliche Freundschaften entstanden dabei leider auch nicht. Mittlerweile weiß ich auch wieso. Da war zum Einen die Tatsache, dass ich mich stets hinter meiner Mauer versteckt habe und den Menschen nur ein Scheinbild gezeigt habe. Zum Anderen war bzw. ist es von zuhause aus mehr wie in einem Käfig. Mal einfach weggehen war nicht möglich ( jedenfalls nicht ohne endlos lange Kommentare und Manipulation,etc.). Natürlich wollen aber Menschen auch etwas mit einem unternehmen...

Jedenfalls hab ich dann aufgrund einer Fehlbildung meines Auges länger keine Ausbildung gefunden. "So etwas wie Sie können wir nicht unseren Kunden vorsetzen" Mittlerweile habe ich gelernt, dass ich meine Augen nicht verstecken muss. Die richtigen Menschen juckt das nicht. Und die, die es juckt können mir gedrost wegbleiben.

Nachdem ich dann doch eine Ausbildung gefunden und erfolgreich beendet hatte schien es endlich aufwärts zu gehen. Ich fand einen Job, bei dem ich mich meinen Kolleginnen und Kollegen so zeigen konnte, wie ich wirklich war. Ganz ohne Mauer.

Was ist allerdings nicht wusste war, dass zu diesem Zeitpunkt mein Vater dabei war unser Leben zu zerstören. Als Psychologe war er gerne mal unterwegs und daher war es nicht verwunderlich, wenn er nicht die ganze Woche zuhause war. Details spare ich. Er hat meine Mutter, meinen Bruder und mich um viel Geld betrogen, sodass wir beinahe alles verloren hätten und als seine Affäre Schluss machte schaffte er es noch sich umbringen zu wollen. Ich hab ihn an dem Morgen gefunden und war so unverschämt ihm das Leben zu retten.

Daraufhin habe ich eine Therapie bekommen, um den Anblick und das Erlebte zu verarbeiten. War in der Reha, was mir sehr gut tat und mich voran brachte. Mein Therapeut zuhause war allerdings ein Reinfall. War ich dabei zu erzählen, was ich alles erreicht hatte und dass ich versuchte mich dafür zu loben ( was ich gar nicht gewohnt war) kam eine völlig aus dem Kontext gerissene Bemerkung von wegen ich sei noch nicht gut genug oder ich solle mich operieren lassen,etc. Zeitverschwendung. Wieder habe ich mir selbst geholfen.

Vor einiger Zeit habe ich dann rausgefunden, dass ich hochsensibel bin. Ich bemerke Veränderungen, die sonst niemand bemerkt, habe eine unheimlich gute Intuition, fühle mich in andere Menschen hinein und weiß meistens was sie denken bevor sie es aussprechen und zuviel Licht, Geräusche, etc. machen mich verrückt. Jedenfalls erklärt das sehr viel, was in meiner Kindheit und Jugend als "nicht normal" bezeichnet wurde.
So viel Empathie ich bei anderen habe, so wenig habe ich für mich selbst. Mehr, schneller, besser. Ziele müssen gleich umgesetzt werden. Und auch wenn ich keinen Einfluss habe bin ich Schuld. Erreiche ich dann doch mal ein Ziel oder überwinde eine Hürde so wird das, wenn überhaupt, nur minimal von mir selbst anerkannt. Eher als "das Mindeste" gesehen.
Das führt dazu, dass ich so unter Dauerstress stehe, dass ich immer öfters Schwindel habe, dass ich nicht gerade stehen kann; Herzrasen und Magenprobleme. ( Ich bin komplett durchgecheckt. Bin eigentlich kerngesund)
Ein Hauptenergiefresser meinen Arbeitsplatz habe ich gekündigt und wechsle zu einem Arbeitgeber bei dem ich mich richtig wohlfühle. Kostet trotzdem mehr Energie als ich habe. Oftmals fühle ich mich als würde ich nur so durch mein Leben taumeln. Wie in einem Film, der im Hintergrund läuft. Entspannungsübungen mache ich soviel wie möglich. Setze mich dabei aber auch wieder unter Druck. Dazu kommt der Wunsch es jedem Recht zu machen. Weshalb ich zuhause auch immer noch nicht ausgezogen bin.
Da mich meine Eltern so manipuliert und ich würde sagen dressiert haben, dass ich ja immer springe, wenn man ist und ich ja sowieso kein soziales Umfeld bekommen werde fehlt mir auch so ein bisschen der Anreiz auszuziehen. Jedenfalls bin ich zuhause für so ziemlich alles zuständig. Irgendwann hatten meine Eltern entschieden sich nicht mehr groß aktiv um die Entwicklung meines Bruders zu kümmern. Das war und ist eigentlich immer noch meine Aufgabe. Ich bin dafür zuständig, dass etwas im Kühlschrank ist. Ich bin dafür zuständig, dass im Hause alles repariert wird. Ich bin dafür zuständig, dass mien Vater nicht mehr so depressiv ist, dass meine Mutter nicht das armste Opfer der Welt ist und dass mein Bruder mit seinem ungesunden Lebensstil nicht krank wird.
Ich weiß auch, dass ich für erwachsene Menschen nicht zuständig bin aber trotzdem möchte ich es jedem Recht machen.
Ach und während ich mich nicht mit anderen treffen darf soll ich mal eben noch einpaar Enkel produzieren, die mit mir ins Durchgangszimmer ( ein eigenes hab ich nicht) einziehen. Aber eigentlich auch nur, damit der Wettstreit mit der Tante gewonnen wird. Ebenso bin ich Seelentröster für meine Kolleginnen und Bekannten, die im Umkehrschluss aber eher selten für mich da sind.

Mitten in diesem ganzen Mach mir - Bring mir- Du Musst - Chaos habe ich angefangen die Vergangenheit auszuarbeiten, eigene Wünsche und Träume zu erwägen und an mir zu arbeiten. Jedenfalls brennt mir ziemlich die Birne und der Körper ruft nach Ruhe. Aber Sicherheit und Ruhe. Keine du bist eine Last Ruhe oder du musst noch Ruhe. Ich möchte ankommen und nicht mehr kämpfen. Ich will wieder atmen und noch wichtiger aus vollem Herzen lachen können ( das blieb irgendwo auf der Strecke).

Hat irgendjemand einen Ratschlag, wie ich etwas Ruhe in mich bekomme bevor mir die Energie ausgeht?

Jedenfalls danke fürs Lesen.
 

Leere?Zukunft

Sehr aktives Mitglied
Hallo Waldliebe!

Einen richtigen Ratschlag habe ich nicht.
Meiner Meinung nach solltest du versuchen ,nicht so perfekt sein zu wollen.
Hör in dich hinein ,was du für dich möchtest.

Du schreibst nicht wie alt du bist.
Ich glaube,es wäre gut ,deine eigene Wohnung zu haben,weg von deinem Eltern,lerne auf eigenen Füssen zu stehen.
Ich glaube,das würde dir gut tun.

Um ein bisschen Klarheit in das Chaos in deinen Kopf zu bringen,schreibe dir deine Wünsche auf,deine Ziele und überlege in Ruhe,wie du die erreichen kannst.

Du bist nicht für alles und alle zustāndig.
Befrei dich von diesem Gedanken,mach Sachen,die dir Freude bereiten.
Ich wünsche dir alles Gute.
 

Bandit

Moderator
Teammitglied
Hallo liebe Waldliebe,

von Familie, bei mir die Mutter, manipuliert zu werden kann ich gut nachvollziehen.
Ein erster Tipp von mir, versuche es mal mit Achtsamkeitsübungen um zu dir zu kommen.
Eventuell dann die Kraft zu haben dich von deiner Familie soweit zu lösen, um endlich dein Leben zu leben.
Wenn man so eingebunden in der Familie ist, wird es dir sehr schwer fallen eine Trennung durchzuführen, aber nur so kannst du neue Ziele erreichen.

Ich wünsche Dir viel Kraft und den Mut deinen eigenen Weg zu gehen!

Ganz liebe Grüße
Bandit (y) :love:
 

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