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Depressiv? Venlafaxin? 40h Woche... Hilfe

Antares51

Neues Mitglied
Hallo und zwar benötige ich dringend euren Rat.
Ich versuche mich so kurz wie möglich zu halten aber trotzdem alles relevante zu erwähnen. Es wird wahrscheinlich ein langer Text...
Also ich bin 1990 geboren. Meine Mutter ist 1994 gestorben, da war ich 3 Jahre alt. Ich habe keine wirkliche Erinnerung an sie. Bin dann größtenteils bei meiner Oma aufgewachsen.
In meiner „Jugend“ (14-21) fing das „Drama“ an. Mit 14 hatte ich das erste mal Suizidgedanken. Mit 16 habe ich ca. 1 Jahr lang immer wieder am Wochenende alleine getrunken (1-2l Bier). Das hat mich in dem Alter schon gut berauscht... Es war nicht immer leicht mit meinem Vater. Wenig Lob oft Vorwürfe. Dazu kam seine neue Frau als ich 14 war mit der ich mich auch nicht gut verstanden habe. Ich fühlte mich oft hintergangen von meinem Vater da er immer mehr zu ihr gehalten hat auch wenn ich eigentlich im Recht war und sie sich mir gegenüber falsch verhalten hat. Manchmal gab es auch Schläge aber kein blaues Auge oder ernsthafte Verletzungen.
Mit 16 hatte ich auch meine erste Freundin die mich später mit meinem besten Freund betrogen hat. Dort entstand meine erste richtige depressive Phase würde ich sagen. Ich habe mich in der Zeit lange geritzt und hatte Suizidgedanken.
Mit 18 fing ich nach dem Realschulabschluss eine Ausbildung an. Diese Ausbildung sollten die schlimmsten 3 Jahre meines Lebens werden. Ich habe in der Zeit nicht viel gelernt, da der Betrieb nur aus Chef und einem Kollegen bestand und diese die meiste Zeit im Außendienst waren. Ich war die meiste Zeit alleine hatte sehr oft nichts zu tun. Wurde vom Chef und Kollege oft als dumm und Nichtsnutz dargestellt. Auch vor Kunden lächerlich gemacht. In der Berufsschule erging es mir auf meinem niedrigen Selbstvertrauen dadurch auch sehr schlecht. Ich wurde dort auch gemobbt.
In dieser Zeit fing ich auch an zu kiffen. Ich ging das erste Mal zum Arzt und sprach ihn auf Depressionen an. Ich erhielt Mirtazapin was ich jedoch nach kurzer Zeit wieder absetzte weil es mich so müde machte. Nach einem Jahr brach ich unter Tränen bei meiner Oma zusammen und erzählte ihr von den Missständen im Unternehmen. Meine Familie meinte ich solle die Ausbildung durchziehen und Lehrjahre seien keine Herrenjahre. Im Nachhinnein bereuen sie das auch.
Während der 3 Jahre(2008-2011) hatte ich massive Selbstmordgedanken und es wundert mich heute noch das ich mir in dieser Zeit nicht das Leben genommen habe.
Nach Abschluss der Ausbildung jobbte ich erstmal als Verkäufer bei einem Discounter (07/2011-07/2012). Die Kollegen waren nett, ich hatte zu tun! und man fühlte sich als wichtiges Mitglied im Betrieb. Bis zu diesem Zeitpunkt war ich ein eher schüchterner Mensch. Aber ab da an blühte ich richtig auf wurde selbstbewusster und mir ging es gut. Es war aber auch nur ein Teilzeitjob von max 100h / Monat.
Nach diesem einen Jahr (07/2012-07/2013) entschloss ich mich von zuhause auszuziehen in eine andere Stadt um dort mein Abi nachzuholen. Das war der beste Schritt meines Lebens da ich mich im Elternhaus nur tyrannisiert fühlte. Als ich dort noch lebte hatte ich kurzzeitig sogar Mordgedanken an meinem Vater und seiner Freundin entwickelt. Dabei bin ich ein sehr freundlicher Mensch der Gewalt niemals als Lösung sieht.
Jedenfalls wohnte ich fortan alleine das war ein sehr großer Schritt für mich aber ich meisterte das alleine Wohnen und schaffte auch mein Abitur. Während des Abiturjahres fing ich jedoch auch an mit Ecstasy und Speed zu experimentieren. Fast schon täglich.
Nach dem Abi schrieb ich mich an der Uni ein und brach nach 2-3 Tagenab weil ich es nicht mehr schaffte mich dorthin zu bewegen. Ich kam morgens nicht aus dem Bett. Es schien mir unmöglich aufzustehen. Gut ich habe auch vorher schon oft die Nächte mit Drogenb durchgemacht. Es folgten monatelanger täglicher Konsum von Ecstasy und/oder Speed. Zum Schluss sogar kurzzeitig Crystal Meth.
Als Freunde von mir dies bemerkten wollten sie das ich eine stationäre Therapie beginne. Dies tat ich. Nach 3 Tagen ließ ich mich entlassen weil dort nichts gemacht wurde. Ich saß 3 Tage lang nur eingesperrt vor mich hin und vegetierte. Diesen Zustand hielt ich nicht aus.
Nach der Entlassung ging es weiter wie bisher... Aber ich befand mich fortan in psychiatrischer Behandlung und nahm fortan Citalopram 20mg täglich. Ich weiß nicht ob mir das Citalopram jemals irgendwie geholfen hat. In der Zeit mit Citalopram habe ich oft 12-16h geschlafen.
Ich hatte inzwischen den Entschluss gefasst es noch einmal mit der Uni zu versuchen, wollte aber vorher noch eine Therapie machen. Diesmal in einer anderen Klinik.
So ließ ich mich im Juli 2013 in eine Klinik einweisen erzählte auch von den Drogen. Sie meinte ich müsse damit aufhören ich sah dies nicht ein. Mir ging es in den 3 Tagen dort ziemlich gut und ich sagte mir ich schaffe es auch so wenn ich viel Sport treibe und regelmäßig früh aufstehe. Ich brach die Uni nach 1-2 Wochen im September/Oktober 2014 ab...
Mit den Drogen ging es weiter wie bisher. Dann fasste ich den Entschluss dass Uni vielleicht doch nichts für mich ist weil es so theoretisch und trocken/langweilig ist man nicht wirklich etwas zu tun hat sondern den ganzen Tag nur den Professoren horcht. Ich sagte mir dann müsse ich halt noch eine neue Ausbildung machen. Durch die schlechte Erstausbildung habe ich nie versucht in dem Bereich zu arbeiten. So bewarb ich mich also bei vielen Unternehmen und schaffte es für August 2015 einen Ausbildungsplatz bei einem Discounter zu ergattern. Ich arbeitete 2 Tage am dritten Tag schaffte ich es nicht blieb im Bett liegen und schickte eine Kündigung per Mail ohne mich irgendwie anders zu melden.
Dann fiel ich in ein richtig tiefes Loch und war sehr unzufrieden mit mir selbst. Ich sagte mir ich müsse mit den Drogen aufhören damit es besser wird und meldete mich erneute für eine Therapie an in wieder einer anderen Klinik. Ich schilderte dem Aufnahmeleiter das es um Depressionen und Drogen geht. Am Tag meiner Aufnahme hieß es dass ich in die Suchtstation kommen werde. Ich sagte ich nehme bereits seit 3 Monaten keinerlei Drogen mehr. Er meinte dann sehe er keinen Sinn darin mich zu behandeln und sagte er glaubt an mich und das ich es mit viel Sport und ohne Drogen auch so schaffen würde. Eigentlich genau das was ich hören wollte da ich eh nicht gerne die stationäre Therapie machen wollte. Also furh ich wieder nach Hause. Die Drogen habe ich bis heute sein gelassen. Ich fing an täglich Sport zu machen und suchte mir einen Job als Pizzafahrer (Minijob). Ich nenne diesen Zeitpunkt mal die Wende (November 2015). Im Januar 16 setzte ich das Citalopram selbstständig ab da ich glaubte es bringt mir sowieso nichts. Mir ging es nicht schlechter nach dem Absetzen.
Ab April 2016 arbeitete ich fortan in Teilzeit 100h/ Monat. Und ich hatte eine feste Zusage für eine neue Ausbildung ab August 2016. Während der Teilzeit als Pizzafahrer kam ich einigermaßen klar. Das Aufstehen fiel mir immer noch sehr schwer wenn ich auch erst um 11 Uhr anfangen musste. Der August rückte näher und ich wurde nervöser und nervöser das es wieder so enden würde wie bisher.
Ich fing die Ausbildung an. Die erste Woche war ich durchgehend müde durch das frühe Aufstehen aber es ging. Wohlgemerkt ist es eine sehr gute Stelle. Im öffentlichen Dienst / Bundesoberbehörde. Nunja nach 6 Wochen arbeiten hatte mich eine Erkältung erwischt und ich war die jetzt vergangene Woche für 3 Tage krank. Bis Mittwoch also. Als ich am Donnerstag wieder zur Arbeit fuhr gingen mir diese negativen Gedanken wieder durch den Kopf. Das ich das alles nicht schaffe/aushalte, abzubrechen. Mein Leben lang jetzt 40h die Woche zu arbeiten und das bis ich 67 bin. Das Aufstehen fällt mir immer noch extrem schwer. Beim Aufwachen und bis ich auf Arbeit bin ist es am schlimmsten. Es ist eigentlich jeden Morgen die Chance da dass ich liegen bleibe und abbreche weil ich nicht glaube dass ich es auf lange Sicht durchhalten werde. Jedenfalls an besagtem Donnerstag drehte ich kurz vor Erreichen der Arbeitsstelle um und ließ mich von meinem Hausarzt noch weiter bis einschließlich Freitag krankschreiben. Nur damit ich am Freitag zur Akutsprechstunde meines behandelnden Psychiaters gehen konnte und ihm sagte wie es ist und um ein neues Medikament bat. Er verschrieb mir Venlafaxin 75mg retardiert. Ich nahm die erste Pille Freitag abend in der Hoffnung das ich durch die abendliche Einnahme am Morgen gut hochkomme. Ich hatte in der Nacht das Gefühl gar nicht geschlafen zu haben aber es war wohl nur sehr lecihter Schlaf. Ich kam Samstag prima hoch und ging wie immer Samstags Pizza ausfahren. Mir fiel auf das ich sehr unruhig war und meine Augen den ganzen Tag weit aufgerissen und die Augenbrauen hochgezogen waren ohne das ich es bewusst merkte bzw nicht abstellen konnte. Samstag abend die zweite Pille wieder kaum geschlafen bzw nur sehr leicht. Sonntag ging es mir deshalb richtig dreckig und ich kam auch schlecht hoch. Ich beschloss nun sie doch tags zu nehmen. So nahm ich Sonntag mittag eine um die wirkung am tage abzuschätzen. Abzuschätzen ob ich so überhaupt am Montag arbeiten könnte. Ich hatte den ganzen tag so ein ekliges Gefühl im Kopf taub/drückend. Mein Herzschlag war schneller. Hoher Blutdruck. Ich fühlte mich sehr schwach. Elendig. Wie nach einer durchgemachten Nacht auf Speed. Montagmorgen machte ich mich fertig für die Arbeit und nahm wieder eine Pille. Der Tag war die Hölle. Ich konnte mich überhaupt nicht konzentrieren wegen dem Gefühl im Kopf und fühlte mich total abgekapselt von dem Geschehen um mich herum. Ich beschloss das Medikament nicht weiter zu nehmen. Nun war heute Díenstag ohne das Medikament und es ging mir so wieder besser. Aber das Hauptproblem bleibt. Die Motivation sich morgens zur Arbeit zu zwingen. Der Gedanke an ein Leben lang mit 40h pro Woche. Ich weiß nicht ob ich wirklich depressiv bin oder ob ich einfach mit diesem System nicht zurecht komme. Ich bemühe mich auf jeden Fall momentan um eine ambulante Psychotherapie aber weiß nicht ob ich das Venlafaxin wieder nehmen soll. Ich habe echt Angst davor das der Morgen kommt an dem ich nicht zur Arbeit gehe und aufgebe/kündige. Und ich weiß es würde mich im Nachhinnein fertig machen... Ich weiß wie gut und wichtig diese Stelle ist. Wenn ich auf Arbeit bin bin ich auch nicht depressiv und habe Spaß an der Arbeit. Außer nachmittags ist es manchmal etwas langwierig. Aber ich weiß nicht wie ich das 40 Jahre durchhalten soll. Ich bin 26 Jahre alt. Ich wollte es jetzt erstmal mit 5htp probieren weiß aber nicht ob das wirklich etwas bringt. Gibt es bei amazon ist frei verkäuflich. Was meint ihr bin ich depressiv? Oder komme ich mit diesem System einfach nicht klar? Soll ich das Venlafaxin weiternehmen? Ich habe gelesen dass wenn man es absetzt die Entzugserscheinung die Hölle sein sollen. Auch das es einem jegliche Koordination nimmt und man eventuell Impotent davon werden kann. Dazu kommen dann noch die schrecklichen Nebenwirkungen am Anfang die selbst Selbstmordgedanken wieder hochkommen lassen haben. Ich kann nicht verstehen wie man so ein Mittel jemandem verschreiben kann der WIRKLICH richtig depressiv ist. Allenfalls man möchte dass diese Person sich das Leben nehmt. Sorry für den extrem langen Text. Ich würde mich wirklich freuen eure Meinungen zu hören.
 

Wolkenschaf

Mitglied
Vielleicht ist es einfach nicht das richtige AD für Dich. Hab auch sechs oder sieben probiert.
Hat Dein Arzt Dir nicht gesagt, dass sich mit Beginn der Einnahme die Symptome erstmal verschlechtern können? Vier bis sechs Wochen nach Beginn solltest Du eine Besserung erkennen können.

Habe knapp zwei Jahre Venlafaxin genommen (allerdings über 500mg, also etwas mehr als Du ^^) und bin so erst ganz gut zurecht gekommen (hab sie morgens genommen) aber irgendwann konnte ich gar nicht mehr pennen. Alle zwei Tage mal 2-3h.
Deswegen hab ich es abgesetzt.

Ob Du depressiv bist, kann man so per Ferndiagnose schlecht sagen, aber Deine Vergangenheit klingt sehr anstrengend und verworren (bitte nicht falsch verstehen!) und Du klingst nicht so, als hättest Du damit schon abgeschlossen.

Alles Gute
 
G

Gast

Gast
Hallo und zwar benötige ich dringend euren Rat.
Ich versuche mich so kurz wie möglich zu halten aber trotzdem alles relevante zu erwähnen. Es wird wahrscheinlich ein langer Text...
Also ich bin 1990 geboren. Meine Mutter ist 1994 gestorben, da war ich 3 Jahre alt. Ich habe keine wirkliche Erinnerung an sie. Bin dann größtenteils bei meiner Oma aufgewachsen.
In meiner „Jugend“ (14-21) fing das „Drama“ an. Mit 14 hatte ich das erste mal Suizidgedanken. Mit 16 habe ich ca. 1 Jahr lang immer wieder am Wochenende alleine getrunken (1-2l Bier). Das hat mich in dem Alter schon gut berauscht... Es war nicht immer leicht mit meinem Vater. Wenig Lob oft Vorwürfe. Dazu kam seine neue Frau als ich 14 war mit der ich mich auch nicht gut verstanden habe. Ich fühlte mich oft hintergangen von meinem Vater da er immer mehr zu ihr gehalten hat auch wenn ich eigentlich im Recht war und sie sich mir gegenüber falsch verhalten hat. Manchmal gab es auch Schläge aber kein blaues Auge oder ernsthafte Verletzungen.
Mit 16 hatte ich auch meine erste Freundin die mich später mit meinem besten Freund betrogen hat. Dort entstand meine erste richtige depressive Phase würde ich sagen. Ich habe mich in der Zeit lange geritzt und hatte Suizidgedanken.
Mit 18 fing ich nach dem Realschulabschluss eine Ausbildung an. Diese Ausbildung sollten die schlimmsten 3 Jahre meines Lebens werden. Ich habe in der Zeit nicht viel gelernt, da der Betrieb nur aus Chef und einem Kollegen bestand und diese die meiste Zeit im Außendienst waren. Ich war die meiste Zeit alleine hatte sehr oft nichts zu tun. Wurde vom Chef und Kollege oft als dumm und Nichtsnutz dargestellt. Auch vor Kunden lächerlich gemacht. In der Berufsschule erging es mir auf meinem niedrigen Selbstvertrauen dadurch auch sehr schlecht. Ich wurde dort auch gemobbt.
In dieser Zeit fing ich auch an zu kiffen. Ich ging das erste Mal zum Arzt und sprach ihn auf Depressionen an. Ich erhielt Mirtazapin was ich jedoch nach kurzer Zeit wieder absetzte weil es mich so müde machte. Nach einem Jahr brach ich unter Tränen bei meiner Oma zusammen und erzählte ihr von den Missständen im Unternehmen. Meine Familie meinte ich solle die Ausbildung durchziehen und Lehrjahre seien keine Herrenjahre. Im Nachhinnein bereuen sie das auch.
Während der 3 Jahre(2008-2011) hatte ich massive Selbstmordgedanken und es wundert mich heute noch das ich mir in dieser Zeit nicht das Leben genommen habe.
Nach Abschluss der Ausbildung jobbte ich erstmal als Verkäufer bei einem Discounter (07/2011-07/2012). Die Kollegen waren nett, ich hatte zu tun! und man fühlte sich als wichtiges Mitglied im Betrieb. Bis zu diesem Zeitpunkt war ich ein eher schüchterner Mensch. Aber ab da an blühte ich richtig auf wurde selbstbewusster und mir ging es gut. Es war aber auch nur ein Teilzeitjob von max 100h / Monat.
Nach diesem einen Jahr (07/2012-07/2013) entschloss ich mich von zuhause auszuziehen in eine andere Stadt um dort mein Abi nachzuholen. Das war der beste Schritt meines Lebens da ich mich im Elternhaus nur tyrannisiert fühlte. Als ich dort noch lebte hatte ich kurzzeitig sogar Mordgedanken an meinem Vater und seiner Freundin entwickelt. Dabei bin ich ein sehr freundlicher Mensch der Gewalt niemals als Lösung sieht.
Jedenfalls wohnte ich fortan alleine das war ein sehr großer Schritt für mich aber ich meisterte das alleine Wohnen und schaffte auch mein Abitur. Während des Abiturjahres fing ich jedoch auch an mit Ecstasy und Speed zu experimentieren. Fast schon täglich.
Nach dem Abi schrieb ich mich an der Uni ein und brach nach 2-3 Tagenab weil ich es nicht mehr schaffte mich dorthin zu bewegen. Ich kam morgens nicht aus dem Bett. Es schien mir unmöglich aufzustehen. Gut ich habe auch vorher schon oft die Nächte mit Drogenb durchgemacht. Es folgten monatelanger täglicher Konsum von Ecstasy und/oder Speed. Zum Schluss sogar kurzzeitig Crystal Meth.
Als Freunde von mir dies bemerkten wollten sie das ich eine stationäre Therapie beginne. Dies tat ich. Nach 3 Tagen ließ ich mich entlassen weil dort nichts gemacht wurde. Ich saß 3 Tage lang nur eingesperrt vor mich hin und vegetierte. Diesen Zustand hielt ich nicht aus.
Nach der Entlassung ging es weiter wie bisher... Aber ich befand mich fortan in psychiatrischer Behandlung und nahm fortan Citalopram 20mg täglich. Ich weiß nicht ob mir das Citalopram jemals irgendwie geholfen hat. In der Zeit mit Citalopram habe ich oft 12-16h geschlafen.
Ich hatte inzwischen den Entschluss gefasst es noch einmal mit der Uni zu versuchen, wollte aber vorher noch eine Therapie machen. Diesmal in einer anderen Klinik.
So ließ ich mich im Juli 2013 in eine Klinik einweisen erzählte auch von den Drogen. Sie meinte ich müsse damit aufhören ich sah dies nicht ein. Mir ging es in den 3 Tagen dort ziemlich gut und ich sagte mir ich schaffe es auch so wenn ich viel Sport treibe und regelmäßig früh aufstehe. Ich brach die Uni nach 1-2 Wochen im September/Oktober 2014 ab...
Mit den Drogen ging es weiter wie bisher. Dann fasste ich den Entschluss dass Uni vielleicht doch nichts für mich ist weil es so theoretisch und trocken/langweilig ist man nicht wirklich etwas zu tun hat sondern den ganzen Tag nur den Professoren horcht. Ich sagte mir dann müsse ich halt noch eine neue Ausbildung machen. Durch die schlechte Erstausbildung habe ich nie versucht in dem Bereich zu arbeiten. So bewarb ich mich also bei vielen Unternehmen und schaffte es für August 2015 einen Ausbildungsplatz bei einem Discounter zu ergattern. Ich arbeitete 2 Tage am dritten Tag schaffte ich es nicht blieb im Bett liegen und schickte eine Kündigung per Mail ohne mich irgendwie anders zu melden.
Dann fiel ich in ein richtig tiefes Loch und war sehr unzufrieden mit mir selbst. Ich sagte mir ich müsse mit den Drogen aufhören damit es besser wird und meldete mich erneute für eine Therapie an in wieder einer anderen Klinik. Ich schilderte dem Aufnahmeleiter das es um Depressionen und Drogen geht. Am Tag meiner Aufnahme hieß es dass ich in die Suchtstation kommen werde. Ich sagte ich nehme bereits seit 3 Monaten keinerlei Drogen mehr. Er meinte dann sehe er keinen Sinn darin mich zu behandeln und sagte er glaubt an mich und das ich es mit viel Sport und ohne Drogen auch so schaffen würde. Eigentlich genau das was ich hören wollte da ich eh nicht gerne die stationäre Therapie machen wollte. Also furh ich wieder nach Hause. Die Drogen habe ich bis heute sein gelassen. Ich fing an täglich Sport zu machen und suchte mir einen Job als Pizzafahrer (Minijob). Ich nenne diesen Zeitpunkt mal die Wende (November 2015). Im Januar 16 setzte ich das Citalopram selbstständig ab da ich glaubte es bringt mir sowieso nichts. Mir ging es nicht schlechter nach dem Absetzen.
Ab April 2016 arbeitete ich fortan in Teilzeit 100h/ Monat. Und ich hatte eine feste Zusage für eine neue Ausbildung ab August 2016. Während der Teilzeit als Pizzafahrer kam ich einigermaßen klar. Das Aufstehen fiel mir immer noch sehr schwer wenn ich auch erst um 11 Uhr anfangen musste. Der August rückte näher und ich wurde nervöser und nervöser das es wieder so enden würde wie bisher.
Ich fing die Ausbildung an. Die erste Woche war ich durchgehend müde durch das frühe Aufstehen aber es ging. Wohlgemerkt ist es eine sehr gute Stelle. Im öffentlichen Dienst / Bundesoberbehörde. Nunja nach 6 Wochen arbeiten hatte mich eine Erkältung erwischt und ich war die jetzt vergangene Woche für 3 Tage krank. Bis Mittwoch also. Als ich am Donnerstag wieder zur Arbeit fuhr gingen mir diese negativen Gedanken wieder durch den Kopf. Das ich das alles nicht schaffe/aushalte, abzubrechen. Mein Leben lang jetzt 40h die Woche zu arbeiten und das bis ich 67 bin. Das Aufstehen fällt mir immer noch extrem schwer. Beim Aufwachen und bis ich auf Arbeit bin ist es am schlimmsten. Es ist eigentlich jeden Morgen die Chance da dass ich liegen bleibe und abbreche weil ich nicht glaube dass ich es auf lange Sicht durchhalten werde. Jedenfalls an besagtem Donnerstag drehte ich kurz vor Erreichen der Arbeitsstelle um und ließ mich von meinem Hausarzt noch weiter bis einschließlich Freitag krankschreiben. Nur damit ich am Freitag zur Akutsprechstunde meines behandelnden Psychiaters gehen konnte und ihm sagte wie es ist und um ein neues Medikament bat. Er verschrieb mir Venlafaxin 75mg retardiert. Ich nahm die erste Pille Freitag abend in der Hoffnung das ich durch die abendliche Einnahme am Morgen gut hochkomme. Ich hatte in der Nacht das Gefühl gar nicht geschlafen zu haben aber es war wohl nur sehr lecihter Schlaf. Ich kam Samstag prima hoch und ging wie immer Samstags Pizza ausfahren. Mir fiel auf das ich sehr unruhig war und meine Augen den ganzen Tag weit aufgerissen und die Augenbrauen hochgezogen waren ohne das ich es bewusst merkte bzw nicht abstellen konnte. Samstag abend die zweite Pille wieder kaum geschlafen bzw nur sehr leicht. Sonntag ging es mir deshalb richtig dreckig und ich kam auch schlecht hoch. Ich beschloss nun sie doch tags zu nehmen. So nahm ich Sonntag mittag eine um die wirkung am tage abzuschätzen. Abzuschätzen ob ich so überhaupt am Montag arbeiten könnte. Ich hatte den ganzen tag so ein ekliges Gefühl im Kopf taub/drückend. Mein Herzschlag war schneller. Hoher Blutdruck. Ich fühlte mich sehr schwach. Elendig. Wie nach einer durchgemachten Nacht auf Speed. Montagmorgen machte ich mich fertig für die Arbeit und nahm wieder eine Pille. Der Tag war die Hölle. Ich konnte mich überhaupt nicht konzentrieren wegen dem Gefühl im Kopf und fühlte mich total abgekapselt von dem Geschehen um mich herum. Ich beschloss das Medikament nicht weiter zu nehmen. Nun war heute Díenstag ohne das Medikament und es ging mir so wieder besser. Aber das Hauptproblem bleibt. Die Motivation sich morgens zur Arbeit zu zwingen. Der Gedanke an ein Leben lang mit 40h pro Woche. Ich weiß nicht ob ich wirklich depressiv bin oder ob ich einfach mit diesem System nicht zurecht komme. Ich bemühe mich auf jeden Fall momentan um eine ambulante Psychotherapie aber weiß nicht ob ich das Venlafaxin wieder nehmen soll. Ich habe echt Angst davor das der Morgen kommt an dem ich nicht zur Arbeit gehe und aufgebe/kündige. Und ich weiß es würde mich im Nachhinnein fertig machen... Ich weiß wie gut und wichtig diese Stelle ist. Wenn ich auf Arbeit bin bin ich auch nicht depressiv und habe Spaß an der Arbeit. Außer nachmittags ist es manchmal etwas langwierig. Aber ich weiß nicht wie ich das 40 Jahre durchhalten soll. Ich bin 26 Jahre alt. Ich wollte es jetzt erstmal mit 5htp probieren weiß aber nicht ob das wirklich etwas bringt. Gibt es bei amazon ist frei verkäuflich. Was meint ihr bin ich depressiv? Oder komme ich mit diesem System einfach nicht klar? Soll ich das Venlafaxin weiternehmen? Ich habe gelesen dass wenn man es absetzt die Entzugserscheinung die Hölle sein sollen. Auch das es einem jegliche Koordination nimmt und man eventuell Impotent davon werden kann. Dazu kommen dann noch die schrecklichen Nebenwirkungen am Anfang die selbst Selbstmordgedanken wieder hochkommen lassen haben. Ich kann nicht verstehen wie man so ein Mittel jemandem verschreiben kann der WIRKLICH richtig depressiv ist. Allenfalls man möchte dass diese Person sich das Leben nehmt. Sorry für den extrem langen Text. Ich würde mich wirklich freuen eure Meinungen zu hören.
Schwer zu sagen, ob Du depressiv bist. Venlafaxin wird ja gerne verschrieben, weil es ein breites Spektrum an Angst-, Panik- und depressiven Störungen abdeckt. Ich persönlich halte es für ein Teufelszeug. Ich habe es selbst einige Zeit genommen und kann es nicht empfehlen. Am Anfang hat es mir super geholfen, doch am Schluss habe ich 17 Stunden schlafen müssen. Und der Entzug war überhaupt nicht schön. Der Entzug ist ähnlich zu Opiaten und wenn Du Dir die Struktur von Venlafaxin anschaust, dann weißt Du auch warum...

Zu Dir: Was ich vermute ist, dass Du Dir leider deinen ganzen Stoffwechsel im Gehirn (vor allem das Zusammenspiel von Synapsen und Neurotransmittern) durch deinen MDMA und Stimulatienmissbrauch zerschossen hast. Wie kann man überhaupt jeden Tag MDMA nehmen? Das wirkt doch nach dem zweite oder dritten Mal hintereinander gar nicht mehr. Da müssen doch extreme Dosissteigerungen mit einher gegangen sein!

Ich will keine Moralpredigen halten - aber weiß dein Arzt, dass Du früher Drogen konsumiert hast? Wenn nein, dann solltest Du es ihm ehrlich sagen. Dass kann nämlich die Auswahl der Medikation beeinflussen. Ich bekomme seit Jahren Elontril (NARI) und das hilft mir besser als SSRI und SNRI. Der Arzt hat es bewusst als Medikament für mich in Erwägung gezogen als ich ihm von meinem früheren Konsum erzählt habe. Aber auch wenn es besser hilft, gibt es sehr viele Nachteile, wie z.B. emotionales Abstumpfen, Haarausfall, etc. Aber was soll man machen? Besser als sich irgendwo aufzuhängen...

Arbeitstechnisch läuft es mit diesem Medi aber definitiv besser. Das zwischenmenschliche funktioniert besser und auch mein Durchhaltevermögen ist gesteigert. Meine Impulse habe ich besser im Griff und kann konzentrierter arbeiten. Mehr kann man wohl nicht verlangen. Die gesellschaftliche Funktionsfähigkeit ist wieder hergestelllt.
Was will die Gesellschaft mehr - wie es einem geht ist doch den Meisten eh wurscht.
 

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T Venlafaxin absetzen aber wie Gesundheit 5

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