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Depressiv > sich nie entfalten können?

G

Gast

Gast
Ich bin aus einer Alkoholikerfamilie. Genau genommen ist es ein Generationenthema bei uns, das eigentlich jede Generation aufs Neue nicht so recht weiss was sie eigentlich hier soll. Schon meine Grosseltern waren in ihren belasteten Familien eher überflüssige Kinder, das wurde halt immer so weiter gereicht.

Ich selbst habe meine Depris mit 18 bekommen. Einmal ganz schwer, danach nie wieder akut aber es ist was hängen geblieben. Subdepressiv oder so. Jetzt bin ich Ende 30, ich funktioniere, habe manches erreicht, habe aber immer meine Träume gemieden weil ich meinen Kräften nicht traue. Und so habe ich eigentlich nie ausgelebt was ich gerne wollte, besonders beruflich nicht.

Ich habe gerade so eine Phase wo ich das erkenne. Ich werde in diesem Leben wohl nicht mehr richtig gut in irgendwas werden. Lauwarm, weil die Kraft nicht für mehr reicht. Das ist sehr bitter für mich, weil ich insgeheim immer den Wunsch hatte, etwas richtig durchzuziehen.

Ich glaube ich wollte das einfach mal loswerden.
 

Dess

Aktives Mitglied
Lieber Gast,

es ist eine Chance für Dich, dass Du jetzt in einer Phase bist, in der Du erkennst, dass Du Dein Potential zu wenig lebst. Du siehst auch klar die Zusammenhänge, fürchtest Dich aber verständlicherweise aus der "Familientradition" nicht ausbrechen zu können, weshalb auch ein wenig Resignation in Deinem Schreiben heraus zu lesen ist.

Doch, DASS Du das überhaupt bemerkst, und dann auch den Mut besitzt, es hier zu artikulieren, könnte ein Weckruf an Dich selbst, und eine Hilferuf an uns ( die Umwelt) sein. Möglicherweise benötigst Du Aufmunterung sowie die Zusicherung, dass "man" selbst bei so einem tief über Generationen hinweg aufrechterhaltendem Credo aus der Reihe tanzen kann. Ich denke, das kann man. Und vielleicht bist Du gar nicht so allein mit so einer Lebenseinstellung.

Wenn ich zum Beispiel an meine Grossmutter ( geboren 1908) denke, so war das eine sehr lebendige Frau ( die Lebenslust war ihr trotz allem anzumerken...aber auch die Frustration des viel zu wenig gelebten Lebens), hatte
jedoch die Einstellung ( wohl von ihrer Mutter / der Gesellschaft damals) "Frauen sind auf der Welt um zu leiden !"
Diese fatale Überzeugung gab sie an ihre Töchter weiter, die sich ihrerseits dann auch wieder "einschneiden" liessen: beide gaben bei der Heirat die Arbeit auf, die sie faszinierte. Seinerzeit wurde das auch noch von vielen Frauen erwartet. Meinerseits ( sowie meinen beiden Cousinen..also den Töchtern der Schwester meiner Mutter und besagter Grossmutter) übernahmen ich immer noch prinzipiell die passive Haltung meiner Mutter, doch es war schon legitim für mich ( eine Frau) zu studieren, und es war auch ok ( nach der Philosophie der 60iger-Jahre..Emanzipation etc.) ins Ehe- Frau- und Muttersein den Beruf zu integrieren. Ich denke, dass Deiner Generation ein wenig der Kampfgeist fehlt, der meiner ( und demjenigen Deiner Mutter) noch eher zugänglich war. Heute resignieren viele junge Menschen, natürlich auch weil das Weltgeschehen leider eher von Rück- als Fortschritt zeugt, so dass sich Deine Generation verständlicherweise fragt..wozu.

Ich möchte Dich TROTZDEM aufmuntern dem zu folgen was sich jetzt bei Dir tut..aufzuwachen und das Leben (familien)neu anzupacken. Dazu ermunternd ein sinngemässes Zitat von Martin Luther:
"Und wenn die Welt morgen zugrunde geht, pflanze ich heute noch ein Bäumlein."
Liebe Grüsse und viel Mut und und..Desdemonaschall
 

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